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Veröffentlicht am 06.11.2019

Toller Jugendthriller

Disappeared
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Nach dem Tod ihrer Mutter stürzt sich Freyas Vater regelrecht auf seine Arbeit, aus diesem Grund hat er sie im Internat Hohenhausen angemeldet. Zunächst ist Freya alles andere als glücklich, doch in ihrer ...

Nach dem Tod ihrer Mutter stürzt sich Freyas Vater regelrecht auf seine Arbeit, aus diesem Grund hat er sie im Internat Hohenhausen angemeldet. Zunächst ist Freya alles andere als glücklich, doch in ihrer Zimmergenossin Terry findet sie schnell eine gute Freundin. Doch kaum ein paar Tage sind vergangen, als eine Schülerin des Internats spurlos verschwindet. Freya und Terry glauben nicht daran, dass Maria freiwillig verschwunden ist und beginnen auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Bei ihrer Suche nach Antworten muss Freya schnell feststellen, dass in diesem Internat nicht alles so ist wie es aussieht und hier so einige Geheimnisse haben.
Meine Meinung
Das Cover wirkt unheimlich geheimnisvoll und machte mich gleich neugierig auf dieses Debüt aus der Feder von Kathy Tailor. Auch der Einstieg gelingt mühelos, denn die Autorin schreibt sehr leicht und flüssig. Dabei ist die Sprache jugendlich gehalten, so dass hier keinerlei Zweifel über die Protagonisten aufkommen und auch die Zielgruppe ab vierzehn Jahren sehr gut zurecht kommen wird.
Die Handlung setzt gleich mit Freyas Einzug ins Internat ein und schnell ist man von der recht typisch gehaltenen Internatsatmosphäre gefesselt. Wer Jugendbücher, die in Internaten spielen, gerne mag, der wird hier reinen Lesespaß finden. Die Spannung steigert sich nach und nach und man wird hier immer mehr mit in die Geheimnisse der Schule, bzw. deren Einwohner gezogen. Gerade jüngere Leser dürften hier auch Gelegenheit finden, mitzurätseln, für mich persönlich wurde es dann recht schnell klar, wer hinter dem Verschwinden der Schülerin steckt. Doch tatsächlich gab es dann auch noch eine richtige Überraschung für mich, denn da habe ich dann das ein oder andere doch nicht kommen sehen.
Wie bereits erwähnt, kommt diese Internatsatmosphäre, die ich schon als Jugendliche geliebt habe, hier sehr gut herüber. Doch ein dicker Pluspunkt ist hier auch die Umgebung, in der das Internat Hohenhausen liegt. Abseits von einem eher kleinerem Ort, dabei in der Nähe eines dunklen Waldes gelegen, bietet Hohenhausen schon eine besondere Stimmung.
Erzählt wird durch einen dritte Person Erzähler in erster Linie aus Freyas Perspektive. Hin und wieder gibt es aber auch kleinere Einblicke aus der Sicht der verschwundenen Schülerin Maria. Unterscheiden lassen sich die beiden Perspektiven durch den Erzählstil, denn Marias Perspektive wird in der Ich-Form wiedergegeben. So bekommt der Leser nicht nur einen Eindruck wie es Freya im ungewohnten Internatsleben geht und wie ihre Nachforschungen laufen, sondern auch einen kleinen Blick auf das Mädchen, das verschwunden ist.
Die Charaktere sind recht stereotyp, aber das macht der Stimmung des Buches nichts aus. Hier findet man die üblichen Internatszicken, die Aussenseiterin, den Macho etc. Zwar bleiben die Nebencharaktere recht blass, dafür erhalten hier vor allem Protagonistin Freya und deren neue Freundin Terry ein lebendiges Bild. Freya ist mir auf den ersten Blick sympathisch. Sie lässt sich auch von den Schulzicken nicht so leicht beeindrucken und verfolgt hartnäckig ihren Weg. Ihre Zimmergenossin und Freundin Terry ist aber auch nicht minder sympathisch, gerade ihre Mottoshirts brachten mich häufig zum Schmunzeln, genauso wie ihre direkte Art. Wer hier was allerdings verbergen möchte, verrate ich nicht, nur so viel: hier haben so einige Geheimnisse.
Mein Fazit
Gerade jugendliche Leser werden hier ganz viel Freude an diesem Jugendthriller haben. Mir hat das Debüt der Autorin Kathy Tailor richtig gut gefallen und ich mag sowohl den jugendlichen, schwungvollen Schreibstil als auch die Atmosphäre, die sie mit ihrer Geschichte einfängt. Ich hatte zwar relativ schnell eine Ahnung, in welche Richtung sich das Geschehen drehen wird, doch trotzdem konnte mich die Autorin immer wieder überraschen. Lesespaß für Jugendliche und alle, die gerne Internatsbücher lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Gelungene Fortsetzung

Das Herz der Zeit: Die Nacht der Eulen
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Achtung: inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Lena ist es gelungen, die veränderte Vergangenheit rückgängig zu machen, so dass es in ihrer Zeit wieder so ist, wie es sein soll. Endlich sieht sie auch ...

Achtung: inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Lena ist es gelungen, die veränderte Vergangenheit rückgängig zu machen, so dass es in ihrer Zeit wieder so ist, wie es sein soll. Endlich sieht sie auch Bobby wieder, die es kaum abwarten kann, mehr über den geheimnisvollen Chronografen herauszufinden. Doch zunächst wiegelt Lena das ganze ab. Eigentlich müsste sie den Chronografen sogar schnellstmöglich loswerden, doch leider ist dieser nicht nur dafür da, um durch die Zeit zu reisen, sondern auch um Dante wiederzusehen. Der Junge mit dem weißen Haar und den verschieden farbigen Augen, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Sie gibt Bobby den Chronografen, allerdings bleibt dies nicht folgenlos.
Meine Meinung
Optisch ist auch dieses Buch wieder ein absolutes Highlight und passt im Regal wundervoll zum ersten Band. Dank des Rückblicks auf dem ersten Band zu Beginn des zweiten Bandes fiel es auch sehr leicht, wieder in die Story zu finden. Ansonsten knüpft die Handlung zeitnah an das Ende von Teil 1 an. Sprachlich ist es absolut passend für die Zielgruppe, da es leicht und flüssig geschrieben wurde. Auch meine Tochter, die nun gerade zwölf geworden ist und zur Zielgruppe gehört, fand die Geschichte sehr spannend erzählt.
Das Thema der Zeitreise fand ich schon immer sehr interessant. So langsam erfährt man hier auch immer mehr über die Zeitreisenden und deren Struktur. Doch nach wie vor bleiben hier Fragen offen, bei denen wir wohl auf den dritten Band für eine Aufklärung warten müssen. Toll fand ich, dass es hier ein paar Überraschungen gab. Ich hoffe, jetzt nicht zu sehr zu spoilern, aber da das schon auf dem Klappentext zu lesen ist, kann ich wohl ruhig erzählen, dass nun Bobby zunächst diejenige ist, die eher unfreiwillig durch die Zeit reist. Klar, ich hätte jetzt vermutet, dass es Bobby schwerer fällt, zu verstehen, was geschehen ist, das wurde vielleicht etwas zu leicht abgehandelt. Doch da man hier auch immer wieder bedenken muss, dass die Geschichte für Kinder oder jüngere Teenies geschrieben ist, fand ich das so schon gelungen. Es wird auf jeden Fall richtig abenteuerlich und in der Vergangenheit liegt auch die ein oder andere Erklärung.
Erzählt wird die Geschichte wieder aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen dritte Person Erzähler. Wir bekommen als Leser einen guten Überblick über die Situationen und durch die Änderungen der Blickwinkel auch die unterschiedlichen Gedanken der Charaktere.
Dieses Mal steht mehr Lenas Freundin Bobby im Vordergrund und man lernt dieses deutlicher kennen. Hat man sie im ersten Teil schon als loyale Freundin erlebt, spürt man hier deutlich, dass es auch eine Einserschülerin wie Bobby es nicht immer leicht hat. Sie selbst sieht sich ein wenig im Schatten ihrer besten Freundin stehen und wäre so manches Mal gerne wie Lena, vor allem beim Sport oder beim Selbstvertrauen. Doch in diesem Band muss Bobby lernen, zu sich selbst zu stehen und zu akzeptieren, wie sie ist.
Lena ist hier, wie schon im ersten Band, die lebhafte und zielstrebige. Allerdings hätte ich erwartet, dass sich die Geschichte mit Dante deutlicher weiterentwickelt, doch diese bleibt erstmal nebensächlich. Tatsächlich rückt Dante über weite Teile der Geschichte in den Hintergrund. Doch auch bei Dante gibt es einige Veränderungen, auf die ihr gespannt sein dürft.
Es gibt hier auch mehrere Nebencharaktere, wie Antagonist König und über dessen Hintergründe und Beweggründe auch viel mehr erfahren und auch bei Dantes Freundin und Kollegin Coco ist etwas passiert, die mir gut gefallen haben. Zwar bleiben dieses mehr im Hintergrund, sind aber für die Entwicklung der Geschichte genügend ausgearbeitet.
Mein Fazit
Wer den ersten Band der Reihe schon mochte, der wird auch den zweiten Band mögen. Hier erwartet euch eine leicht erzählte, aber trotzdem recht komplexe Story, die Spaß macht und abenteuerliche Unterhaltung bietet. Sympathische Charaktere, mit denen sich vor allem auch die jüngeren Leser sehr gut identifizieren können, einen spannenden Einblick in die Vergangenheit und einige Wendungen machen es leicht, durch die Seiten zu fliegen. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und bin gespannt, wohin uns die Reise im nächsten Band führen wird.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Gefährliche Worte (4,5 Sterne)

Project Jane 1. Ein Wort verändert die Welt
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Man nennt sie Jane Doe, denn seit sich das Mädchen im unterirdischen Forschungslabor Lengard befindet, hat sie kein einziges Wort gesprochen. Mittlerweile sind es zwei einhalb Jahre in denen sie Forschungen ...

Man nennt sie Jane Doe, denn seit sich das Mädchen im unterirdischen Forschungslabor Lengard befindet, hat sie kein einziges Wort gesprochen. Mittlerweile sind es zwei einhalb Jahre in denen sie Forschungen an dem stummen Mädchen begehen, die oftmals sehr grauenvoll sind. Doch Jane schweigt, denn sie weiß etwas, was die anderen von ihr nicht wissen. Doch dann betritt Landon Ward Janes Welt und zeigt ihr, dass alles doch anders sein könnte, wenn sie es schaffen würde, sich zu öffnen. Langsam beginnt Jane Vertrauen aufzubauen, doch dann kommt wieder alles anders, denn Janes Fähigkeiten sind stärker, als sie selbst jemals gedacht hat.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf das Cover wurde ich absolut neugierig, was sich dahinter verbirgt, denn auch der Klappentext ließ mich auf eine spannende Geschichte hoffen. Dank des wirklich sehr mitreißenden Schreibstils war ich unglaublich schnell an die Geschichte gefesselt. Lynette Noni versteht es ausgezeichnet, geheimnisvoll zu erzählen und verrät immer nur so viel, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht.
Somit sind gerade der Beginn und die nächsten hundert Seiten absolut fesselnd, denn es gibt hier so unheimlich viele Rätsel. Man wird einfach nicht schlau, was hier genau vor sich geht. Wer ist Jane? Was hat sie getan? Warum wird sie so behandelt? Was ist Lengard? Was wird hier genau erforscht? Fragen über Fragen und diese häufen sich. Was das ganze aber noch einmal spannender macht, ist die Ich-Perspektive aus Janes Sicht. Man erfährt, dass sie etwas furchtbares gemacht hat, doch was? Jane ist lange Zeit ein absolut mystisches Rätsel, dessen Geschichte sich dann aber so nach und nach löst. Zumindest bekommt man dann ab ca. der Hälfte ganz viele Informationen, die dann erklären, wie und warum sich Jane in Lengard befindet. Zwar wird es dann ab hier deutlich ruhiger in der Handlung und man wird nicht mehr ganz so dolle durch die Seiten getrieben, ist aber doch beeindruckt von den vielen, teils auch wirklich neuen Ideen der Autorin.
Die Welt in der wir uns befinden besteht zu großen Teilen aus dem Forschungslabor Lengard. Doch auch dieses bleibt hier zu weiten Teilen eher geheimnisvoll. Trotzdem bekommt man auch hier dann nach und nach mehr Einblicke auf die medizinischen Gegebenheiten, die wirklich eine spannende und auch neue Idee bieten. Kurze Momente lassen den Leser im wahrsten Sinne des Wortes an die Oberfläche blicken. Hier stellt man dann fest, dass wir uns in Australien befinden und, zumindest meiner Meinung nach, auch in unserer heutigen Zeit.
Jane Doe, deren Namen man zwar später noch herausfindet, bleibt lange Zeit ein Mysterium. Sie lässt, dank der erwähnten Ich-Perspektive, den Leser direkt an ihren Gedanken teilhaben. Man spürt, dass sie in ihrer Vergangenheit furchtbares getan haben muss, doch was und warum gibt sie selbst in ihren Gedanken nicht preis. Sie hält sich selbst für ein Monster, doch ich fühlte mich schnell mit ihr verbunden, da sie etwas in mir berührt hat. Sie hat, zumindest auf den ersten Blick, eine etwas zerbrechlich wirkende Art und ist doch auf ihre Weise sehr stark und mutig. Eine durchaus interessante Protagonistin, die nicht gleich zur Superheldin mutierte. Neben Jane gibt es noch eine Menge weiterer Charaktere, wie z. B. Landon Ward, zunächst nett und freundlich, dann hart und unausstehlich, lässt auch er uns zunächst hauptsächlich auf eine Fassade blicken, die man erst langsam durchschaut. Andere Charaktere halten die Spannung aufrecht und bringen immer wieder interessante Wendungen ins Geschehen.
Mein Fazit
Mit dem ersten Band der Project Jane Reihe konnte mich die Autorin fesseln und sehr gut unterhalten. Zwar trifft man hier auf durchaus bekannte Elemente, doch diese sind gespickt mit neuen und spannenden Ideen. Gerade die erste Hälfte ließen mich nur so durch die Geschichte fliegen und auch wenn es dann vom reinen Tempo her ruhiger wurde, blieb es für mich doch sehr interessant. Eine Geschichte, die auch Dystopiefans gute Unterhaltung bieten wird, denn hier werden durchaus auch Aspekte mit eingebunden, die auch typisch für Dystopien sind. Lesenswert!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Braucht Vorkenntnisse

10 Stunden tot
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Eigentlich war Helsingborg immer ein sehr idyllischer Ort, doch diese Zeiten scheinen vorbei, denn eine Serie grausiger Morde erschüttert die Stadt. Dabei ist Ermittler Fabian Risk eigentlich gerade mitten ...

Eigentlich war Helsingborg immer ein sehr idyllischer Ort, doch diese Zeiten scheinen vorbei, denn eine Serie grausiger Morde erschüttert die Stadt. Dabei ist Ermittler Fabian Risk eigentlich gerade mitten in einer absolut verdienten Auszeit, in der er sich um seine Familie, insbesondere seine Kinder, kümmern wollte. Doch Fabian ist mit Leib und Seele Polizist und so widmet er sich nicht nur in seiner Freizeit dem rätselhaften Freitod seines Kollegen, sondern beginnt auch in der Mordserie zu ermitteln.

Meine Meinung

Mit 10 Stunden tot erschien der bereits vierte Thriller aus Stefan Ahnhems Feder und auch hier steht Ermittler Fabian Risk wieder im Mittelpunkt. Gleich vorweg möchte ich allerdings betonen, dass dieser Thriller ohne Kenntnisse der Vorgänger sehr schwer zu lesen sein wird, denn gerade der Fall, den Risk in seiner Freizeit verfolgt, benötigt zum Verständnis einige Vorkenntnisse. Hat man allerdings diese, erhält man mit 10 Stunden tot einen sehr spannenden Pageturner, der an die Seiten fesselt.

Stefan Ahnhem hat einen sehr direkt und klaren Schreibstil, der es leicht macht, sich das Geschehen bildlich vorzustellen. Das allerdings ist nicht immer etwas für schwache Nerven, denn so manch eine Vorstellung war äußerst grausam.

Was den Thriller etwas anspruchsvoller gestaltet, sind viele verschiedene Erzählstränge, die ein wenig Aufmerksamkeit des Lesers fordern und die teilweise auch vergangene Ereignisse aufgreifen. Ahnhem lässt hier nicht nur verschiedene Ermittler, wie z. B. Fabian Risk in den Mittelpunkt rücken, sondern gibt auch den Opfern und Tätern eine Stimme. Zugegeben, die Gedankengänge des Täters zu folgen, war nicht leicht, aber genau so sollte dieses wohl auch dargestellt werden, um ein wenig das kranke Hirn herauszukristallisieren.

Die Fälle waren thematisch aktuell gestaltet und die spannenden Ermittlungen hielten von Anfang an das Tempo hoch. Die Atmosphäre ist recht düster, teils bedrohlich und da hier nach wie vor nicht alle lose Fäden ein passendes Ende erhalten, bin ich bereits jetzt gespannt auf die Fortsetzung der Reihe. Die Handlung bleibt unvorhersehbar und immer wieder verblüfft der Autor mit seinen Wendungen.

Die Charaktere sind zu einem Teil aus den vorherigen Bänden bekannt. Ja, zugegeben, Fabian Risk ist auf seine Art ein wenig stereotypisch, wobei er tatsächlich vom ersten Buch bis jetzt eine sehr glaubhafte Entwicklung zeigt. Was seine Arbeit bei der Mordkommission angeht, ist Risk nach wie vor mit vollem Einsatz dabei, doch im privaten Bereich türmen sich die Probleme und Sorgen. Auch bei den anderen Ermittlern gibt es Einblicke in die privaten Entwicklungen und alles in allem zeichnet der Autor seine Figuren deutlich und glaubhaft. Auch hier bin ich sehr auf weitere Entwicklungen gespannt.

Mein Fazit

Für Fans der Reihe ist auch 10 Stunden tot ein absolut spannender und lesenswerter Pageturner. Wer aufmerksam bleibt und auch weiß, worauf der Autor hier aufbaut, wird nicht enttäuscht sein. Von Beginn an fand ich die Handlung sehr spannend und fesselnd. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man hat, gerade bei den bereits bekannten Personen, hier eine gelungene und glaubwürdige Entwicklung. Spannender und aktueller vierter Band einer Reihe, den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Gelungener Auftakt

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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England im Jahr 2134, die achtzehnjährige Ophelia Scale wächst anders auf, als wir es heute erwarten würden, denn in unserer Zukunft herrscht wieder ein König. Dieser ist alles andere als begeistert von ...

England im Jahr 2134, die achtzehnjährige Ophelia Scale wächst anders auf, als wir es heute erwarten würden, denn in unserer Zukunft herrscht wieder ein König. Dieser ist alles andere als begeistert von der Technologie und hat alles an Technik, was es bis dato gab, schlichtweg verboten. Wer gegen ihn handelt, handelt gegen das Gesetz und wird bestraft. Ophelia liebt Technik und würde alles darum geben, wieder so leben zu können, wie einst, weshalb sie sich dem Widerstand angeschlossen hat. Als am Hofe des Königs neue Leibwachen gesucht werden, nimmt Ophelia an diesem Wettkampf teil, um eine Chance zu bekommen, den König zu stürzen. Doch wie so oft, kommt alles anders.
Meine Meinung
Wie so häufig war es auch hier das Cover, das auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit erweckte und als ich den dystopisch klingenden Klappentext las, wollte ich mehr wissen.
Schon der Einstieg war spannend und zog mich schnell in die Geschichte rund um die technikliebende Ophelia und deren Wunsch, diese endlich wieder ausführen zu dürfen. Der Schreibstil liest sich flüssig und leicht und vor allem die Dialoge sind hier absolut gelungen, dank der Schlagfertigkeit Ophelias. Die Geschichte ist absolut unterhaltsam und spannend erzählt und bringt erlebnisreiche Lesestunden.
Vor allem das Thema, das die Autorin Lena Kiefer gewählt hat, ist mal ein wenig anders und tatsächlich musste ich hin und wieder überlegen, ob es wirklich so schlecht wäre, wenn die Technik ein wenig ausgebremst wäre. Doch ist die Art und Weise des Geschehens, diese Diktatur, wirklich erschreckend und beängstigend, so dass ich mich ganz schnell auf die Seite Ophelias geschlagen habe. Zwar leiden die Menschen in dieser Zukunft keine Hungernöte, doch werden sie in ihren Taten eingeschränkt und wer nicht so handelt, wie gedacht, wird aufs Grausamste bestraft.
Die Handlung ist sehr spannend und nimmt den Leser schnell gefangen. Hin und wieder konnte ich zwar erahnen, in welche Richtung das Ganze führt, doch im großen und ganze war es wirklich spannend. Mein größtest Manko ist hier eher die sich zu schnell entwickelnde Liebesgeschichte, denn in Ophelias Vergangenheit gab es jemanden, dem sie absolut verfallen schien. Aber da möchte ich gar nicht zu sehr vorweggreifen, ich sag nur soviel, dass ich da hoffe, dass mich die Liebesgeschichte noch ein wenig mehr packen wird in den weiteren Bänden.
Dagegen mochte ich Ophelia vom ersten Augenblick an. Sie ist zwar eine recht typische Heldin, mutig, loyal, stark und kämpferisch, aber auch nicht immer vorhersehbar. Sie ist absolut schlagfertig und schlagkräftig und brachte mich mit mancher Aussage zum Schmunzeln. Als Ich-Erzählerin erleben wir sie natürlich auch hautnah, was sie mir auf jeden Fall näher brachte. Sie hat Ecken und Kanten und manchmal auch Schwächen, somit wirkte sie durchweg authentisch.
Doch auch die anderen Charaktere werden glaubwürdig gezeichnet und sorgten oftmals für überraschende Wendungen, die ebenfalls die Spannung hoch hielten. Auch wenn mich die Geschichte zwischen Lucien und Ophelia nicht zu hundert Prozent überzeugt hat, so hat mir Lucien als Charakter doch ganz gut gefallen. Er ist nicht immer durchschaubar, was ihn spannend und interessant macht.
Mein Fazit
Mit Ophelia Scale, die Welt wird brennen ist es der Autorin Lena Kiefer gelungen, ein wirklich spannendes Debüt zu verfassen. Tempo, Wortwitz und Charaktere sind gelungen und brachten spannende Wendungen, viele davon nicht vorhersehbar. Auch das Worldbuilding brachte mich zum Nachdenken und sorgte für den mal etwas anderen Hintergrund einer Dystopie. Von mir eine klare Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.