Cover-Bild Die Letzten ihrer Art
Band 3 der Reihe "Klimaquartett"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 21.10.2019
  • ISBN: 9783442757909
Maja Lunde

Die Letzten ihrer Art

Roman
Ursel Allenstein (Übersetzer)

Drei Familien, drei Jahrhunderte und der alles entscheidende Kampf gegen das Aussterben der Arten.

Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2019

Unglaublich gut!

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Die Letzten ihrer Art ist der dritte Teil des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Die Autorin erzählt von drei verschiedenen Familien im St. Petersburg der Zarenzeit, in Europa nach dem zweiten Weltkrieg und ...

Die Letzten ihrer Art ist der dritte Teil des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Die Autorin erzählt von drei verschiedenen Familien im St. Petersburg der Zarenzeit, in Europa nach dem zweiten Weltkrieg und im Norwegen der nahen Zukunft, und wie sie mit der Entdeckung und dem Kampf gegen das Aussterben einer seltenen Pferderasse umgehen.
Eindrucksvoll berichtet sie dabei anhand des roten Fadens von den jeweiligen Aufgaben und Herausforderungen, vor denen die jeweiligen Protagonisten stehen. Michail gehört zu den ersten, die von der seltenen Pferderasse erfahren und möchte sie unbedingt in seinem Zoologischen Garten präsentieren, doch die gesellschaftlichen Erwartungen und seine versteckte Homosexualität stellen ein großes Hindernis dar. Karin setzt sich in der Mongolei für die Auswilderung ihrer Wildpferde ein und sorgt sich zudem um ihren drogenabhängigen Sohn. Eva wohnt mit ihrer Tochter einsam im vom Klimawandel gezeichneten Norwegen und kämpft um das Überleben ihrer Familie und ihrer seltenen Tiere.
Maja Lunde schreibt mit einer unfassbaren Sprachgewalt, die den Leser mitfiebern und -leiden lässt, sie stößt Gedanken über seine eigene Umwelt und das Verhalten ihr gegenüber an. Die gesellschaftskritischen Aspekte hat sie dabei gekonnt in die jeweiligen Zeitebenen und Schicksale der Protagonisten eingeflochten, die durch die zugrunde liegende Thematik dennoch miteinander verflochten sind. Besonders gefreut hat mich die Verknüpfung zum zweiten Band und der Fortführung der Geschichte von Louise in der Zukunftsebene.
Zusammenfassend handelt es sich hier um ein unglaublich bewegendes und fantastisch geschriebenes Buch mit einem hohen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft.
Vielen Dank an Random House für das kostenlose Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 02.11.2019

Ein wichtiges Buch zum Thema Arten- und Umweltschutz

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Der dritte Teil von Maja Lundes großem Klimaquartett ist der Roman "Die Letzten ihrer Art". Dieses Buch erscheint im btb Verlag.

Über drei Zeitebenen erzählt dieses Buch, von der Zarenzeit in St. Petersburg, ...

Der dritte Teil von Maja Lundes großem Klimaquartett ist der Roman "Die Letzten ihrer Art". Dieses Buch erscheint im btb Verlag.

Über drei Zeitebenen erzählt dieses Buch, von der Zarenzeit in St. Petersburg, über Deutschland um 1992 bis nach Norwegen im Jahr 2064. Das verbindende Element ist der Kampf von drei Familien um den Fortbestand und den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferde. Es geht aber auch um Freiheit und Verantwortung für die weltweite Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?


Maja Lunde bleibt auch in diesem dritten Roman wieder ihrem bekannten System mit drei Zeitebenen und einem alles verbindenen Thema treu. Inhaltlich beschäftigt sich das Buch mit dem Erhalt von Lebensräumen, Artenschutz und Arterhaltung am Beispiel der Przewalski-Pferde, im Mongolischen auch Takhis genannt.

Maja Lunde beginnt ihr Buch 2064 mit Eva, die mit ihrer Tochter Isa ein unwirtliches Leben in Norwegen führt. Dort hat die Klimakatastrophe schon zugeschlagen, die Erde ist karg, vertrocknet und es gibt kaum noch Nahrung. Eva kämpft verzweifelt einen Überlebenskampf mit ihrem Vieh und ihren beiden wertvollen Takhis.

Im Jahr 1992 bringt die Tierärztin Karin seltene Takhis aus Europa in ihre ursprüngliche Heimat, die Mongolei, um sie dort als Herde wieder anzusiedeln.


1881 startet Michail Alexandrowitsch Kowrow eine Expedition in die Mongolei, um dort die letzten Urpferde einzufangen und ihren Bestand zu sichern.


Diese drei Geschichten werden nebeneinander erzählt und doch verstricken sie sich ohne Verständnisprobleme zu einem Ganzen. Diese schriftstellerische Leistung beherrscht Maja Lunde perfekt. Es werden menschliche Schicksale beschrieben, die sich für den Erhalt von den Ur-Pferden einsetzen und ihr Leben diesem einen Ziel zu widmen. Besonders die Story um Eva hat bedrohliche Züge, die ein Ende unserer derzeitigen Existenz vorhersagen.


Gleichzeitig erfährt man viele persönliche Tragödien aus ihren Leben, sei es die damals unerwünschte Homosexualität von Michail, die Drogensucht von Karins Sohn oder den schwierigen Überlebenskampf, den Eva ausfechten muss.


Maja Lunde beschreibt die Figuren sehr einnehmend, glaubhaft und mit emotionaler Nähe, sodaß man als Leser ihre Sorgen, Trauer, Angst und Schmerz gut nachempfinden kann. Doch es gibt auch Glücksgefühle, wenn eine Geburt glücklich verläuft oder die Liebe für Erfüllung sorgt. Es ist ein Taumel von Gefühlen und von bedrohlichen Zukunftsängsten und man taucht tief in die jeweiligen Familiengeschichten ein.

Der rote Faden ist der gemeinsame Kampf für den Schutz und Erhalt der Takhis. Die weiteren Familiengeschichten sind für mich etwas weit ausgeholt und hätten auch ohne Zarenreichprobleme und die Einbindung der nationalsozialistischen Familie Göring auskommen können. Sie sind aber für den jeweils herrschenden Zeitgeist durchaus wichtig.


Sehr eindringlich zeigt die Autorin, wie fragil und zerbrechlich das ökologische Gleichgewicht ist. Auch unser Überleben ist maßgeblich bedroht, die Klimakatastrophe zeigt bereits die rote Karte.

Der Schutz der Artenvielfalt geht uns alle an, denn wir sind von diesen Ressourcen abhängig. Jedes Lebewesen erfüllt eine wichtige Aufgabe und ist schützenswert.


Auch dieser Band konnte mich wieder fesseln und begeistern und mich in seinen Bann ziehen. Der dystopische Teil wirkte auf mich besonders bedrohlich und auch wenn ich Zukunftsbücher sonst nicht lese, konnte auch dieser Teil mich packen.





Dieser Roman ist durch die verschiedenen Zeitebenen sehr interessant gemacht und zeigt die Folgen der Klimaveränderung auf und mahnt den Artenschutz und den Erhalt von intakten Lebensräumen an. Es geht aber auch menschliches Miteinander und die Bedeutung von Freiheit, Geburt und Tod.

Wir müssen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen schützen und damit die bewohnbaren Lebensräume auf der Erde.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Die letzten Wildpferde

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Petersburg 1881
Mongolei 1992
Norwegen 2064
3 einzelne Geschichten und doch hängen alle irgendwie zusammen. Hätte Michail 1881 sich nicht aufgemacht, um eine Expedition zu starten um Wildpferde zu fangen, ...

Petersburg 1881
Mongolei 1992
Norwegen 2064
3 einzelne Geschichten und doch hängen alle irgendwie zusammen. Hätte Michail 1881 sich nicht aufgemacht, um eine Expedition zu starten um Wildpferde zu fangen, wären diese wohl mit der Zeit ausgestorben. Karin, 1992 versucht aus 13 übrig gebliebenen Przewalskipferden wieder eine Herde zu erschaffen und diese auszuwildern. Und Eva, 2064, hat die Chance, die letzten beiden ihrer Art zu retten.
3 unterschiedliche Geschichten und doch ist allen etwas gemein: die Liebe zu den besonderen Pferden und fast schon die Manie, diese Rasse zu erhalten. Alle 3 Storys konnten mich voll und ganz überzeugen. Michail, der sich aufmacht, etwas Besonderes zu suchen und schließlich auch etwas ganz Besonderes findet; Karin, die über ihrer Liebe zu den Pferden fast ihren Sohn verliert und Eva, die nicht zugeben will, dass sie ihren Kampf bereits verloren hat.
Sehr eindringlich schildert Lunde ihre jeweiligen Handlungen und reißt den Leser mit. In die Kälte der Mongolei, die Tristesse des Jahres 2064, nachdem der Klimakollaps bereits stattgefunden und die Welt sich verändert hat und die Menschen, die nie aufgeben, um ihr Ziel zu erreichen.
Sehr schön fand ich auch ein Wiedersehen aus „Die Geschichte des Wassers“, denn Lundes Büchern ist eins gemein: die offenen Enden und so fand sich hier eine Protagonistin wieder, von der ich beim Lesen des Buches gerne gewusst hätte, wie es ihr weiter ergeht.
Fazit: Lunde hält dem Leser den Spiegel vor: passt besser auf eure Welt auf, sonst ist es bald zu spät. Dies aber ohne zu moralisieren, einfach durch ihre anschauliche Schreibweise, die immer wieder schön zu lesen ist.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Ein mitreißendes und berührendes Buch über Mutterliebe, den Überlebenskampf und die enge Verbindung von Mensch, Tier und Umwelt

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Die norwegische Autorin Maja Lunde ist 2017 mit ihrem Roman “Die Geschichte der Bienen” weltweit bekannt geworden. Ihre vierteilige Buchreihe über Klimathemen hat sie mit “Die Geschichte des Wassers” fortgesetzt.

“Die ...

Die norwegische Autorin Maja Lunde ist 2017 mit ihrem Roman “Die Geschichte der Bienen” weltweit bekannt geworden. Ihre vierteilige Buchreihe über Klimathemen hat sie mit “Die Geschichte des Wassers” fortgesetzt.

“Die letzten ihrer Art” ist der dritte Band.
Die Erzählung erstreckt sich wieder über mehrere Generationen und Orte. Im Zentrum stehen Wildpferde - “Przewalski”, nach ihrem russischen Entdecker, oder auch “Takhis” genannt. Es sind die karamellfarbenen Pferde der Urzeit, die man von den Höhlenmalereien kennt und die auch heute noch in der mongolischen Steppe leben.

Wir folgen drei Handlungssträngen:
Norwegen, 2064
Isa und ihre Mutter Eva leben allein auf einem Hof mit verschiedenen seltenen Tieren. Der Klimakollaps ist eingetreten und die Menschen sind auf der Flucht nach Norden, denn im Süden gibt es kaum noch Nahrung und Wasser.
Als wegen eines verregneten Sommers nicht genug Futter für die Tiere bleibt, will Isa weiter nach Norden ziehen. Doch ihre Mutter möchte unbedingt die zwei Wildpferde retten.

Mongolei, 1992
Die deutsche Tierärztin Karin entlässt eine Herde Wildpferde in die Freiheit. Mit dabei ist ihr erwachsener Sohn Mathias. Welches Motiv hat er für die Reise?

Russland, 1881
Michail arbeitet im Zoo St. Petersburgs. Als er von den seltenen Wildpferden der Mongolei hört, glaubt er, sie könnten eine Attraktion sein und den Park retten. Er plant eine Expedition, um die scheuen Tiere einzufangen. Nachdem er aus seinem bürgerlichen Umfeld zu einem Abenteuer aufgebrochen ist, findet er inmitten eines Schneesturms etwas, das er nicht erwartet hat.

Maja Lunde erzählt die Geschichten der Protagonisten langsam und hypnotisch. Durch ihre Andeutungen wird man förmlich in das Buch hineingesogen, während sich die Handlung und die Zusammenhänge immer mehr entfalten.
Ich habe die 600 Seiten in einem Tag gelesen, denn ich wollte erfahren, wer die fremde Frau ist, die auf dem Hof von Isa und Eva auftaucht. Und wieso schreibt Isa Briefe an Lars, die sie in einen verlassenen Briefkasten wirft?

“In meinem ganzen Leben habe ich nur sieben Menschen kennengelernt. Meine Mutter, dich, deine Eltern, deine Schwester. Und Tante Anne. Einar habe ich noch dazu genommen, aber eigentlich zählt er nicht, weil ich mich immer in meinem Zimmer verstecke, wenn er kommt. Sieben Menschen, das ist gar nichts. Vor allem, wenn fast alle von ihnen verschwunden sind. Eigentlich gibt es nur einen Menschen in meinem Leben. Und im Vergleich dazu, wie sehr sie sich mit Tieren auskennt, hat meine Mutter wirklich ziemlich wenig Ahnung von Menschen. Davon, wie wir leben sollten und was wir brauchen.”

Mit jedem weiteren Satz der Autorin beginnt man die komplexe Vorgeschichte, die Lebenswelt und die Beweggründe der Charaktere mehr zu erahnen. Ab der Hälfte des Buches, traten die Konflikte gänzlich hervor und die Geschichten gingen mir sehr nah.

Das Leben aller Protagonisten ist eng mit dem der Wildpferde verbunden. So wie schon seit Tausenden von Jahren das Leben der Menschen und Tiere verbunden ist. Beiläufig ruft uns Lunde ins Gedächtnis, welche Abhängigkeit zu unseren Arbeitstieren, den Reittieren, und den Spendern von Nahrung besteht.

Ich fand es äußerst faszinierend, mehr über die Geschichte der Wildpferde zu erfahren. Jenen Pferden mit den kurzen, schwarzen Beinen und dem dunklen Aalstrich auf dem Rücken. Der Bestand war bis auf 14 vermehrungsfähige Tiere zusammengeschrumpft, als man in den 90er begann sie zu züchten und wieder auszuwildern.

Das Buch handelt nicht nur von der Klimaveränderung, dem Aussterben von Arten und den möglichen Konsequenzen für das Leben der Menschen, sondern allgemein von Geburt und Tod, von Kämpfen und überbehütender Liebe, Erwachsenwerden und Freiheit.
Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.01.2020

Tolles Buch

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Die Letzten ihrer Art ist das dritte Buch aus der Reihe des Klima Quartetts von Maja Lunde. Wie schon in den Bänden zuvor spielt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, hier 1883, 1992 und 2064. Das ...



Die Letzten ihrer Art ist das dritte Buch aus der Reihe des Klima Quartetts von Maja Lunde. Wie schon in den Bänden zuvor spielt die Geschichte auf mehreren Zeitebenen, hier 1883, 1992 und 2064. Das gemeinsame Thema ist in diesem Buch das Przewalski Pferd.

1883 macht sich Michail Alexandrowitsch Kowrow mit Wilhelm Wolff auf den Weg in die Mongolei um für den St. Petersburger Zoo ein Paar dieser Pferde zu fangen. Am Ende kommen die beiden mit 16 Tieren zurück, von denen ein Paar in Petersburg verbleibt und der Rest nach England gebracht wird.

1992 geht Karin den Weg andersherum, sie bringt die fast ausgestorbenen Pferde zurück in die Mongolei, um sie dort wieder auszuwildern. Begleitet wird sie von ihrem Sohn, der dort von seiner Drogensucht loskommen möchte.

2064 kämpfen Eva und ihre Tochter Isa ums Überleben. Durch den Klimawandel ist das Leben in Norwegen sehr mühselig geworden und der ehemalige Tierpark der Familie besteht nur noch aus wenigen Tieren. Darunter auch eine Stute der Przewalski Pferde und ihr Fohlen.

Die Autorin schafft es jeder Zeit ihre eigene Sprache zu geben. So ist der Wechsel der Zeitebenen auch immer durch die Erzählweise erkennbar. Mir haben alle Ebenen gut gefallen, auch wenn ich mit Karin nicht wirklich warm geworden bin. Ihre Besessenheit von den Pferden und damit die Vernachlässigung ihrer sozialen Kontakte, fand ich etwas befremdlich. In den anderen Zeitebenen hatte ich einen besseren Zugang zu den Protagonisten. Im Zunkunftserzählstrang begegnen wir auch Lou aus „Die Geschichte des Wassers“ wieder, und erfahren was aus ihr geworden ist.

Alles in allem konnte mich das Buch wieder begeistern, es ließ sich total flüssig lesen und durch die kurzen Kapitel liest man auch einfach immer weiter. Ich freue mich auf jeden Fall auch schon auf den letzten, abschließenden Teil der Reihe, auch wenn ich mir noch viel mehr Themen in diesem Stil vorstellen könnte.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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