Eine Katze gegen die Einsamkeit
Auf Samtpfoten zum GlückDer Klappentext: „Stella braucht dringend einen Tapetenwechsel, um über ihren Ex-Freund hinwegzukommen. Doch obwohl sie ihr neues Zuhause liebevoll und gemütlich einrichtet, fühlt sie sich einsam. Auch ...
Der Klappentext: „Stella braucht dringend einen Tapetenwechsel, um über ihren Ex-Freund hinwegzukommen. Doch obwohl sie ihr neues Zuhause liebevoll und gemütlich einrichtet, fühlt sie sich einsam. Auch mit ihrer Nachbarin Vicky wird sie nicht so richtig warm. Einzig Kater Boris, der ein paar Häuser weiter, auf einem Kissen thronend, das Treiben auf der Straße beobachtet, zaubert Stella gelegentlich ein Lächeln auf die Lippen. Noch ahnt sie nicht, dass genau dieser Kater ihrer aller Leben auf den Kopf stellen wird und sich am Ende als Glücksbringer erweist.“
Zum Inhalt: Stellas Lebensgefährte hat etwas mit ihrer Praktikantin angefangen! Also räumt Stella die gemeinsame Wohnung und sucht sich etwas Eigenes. Sie findet ihre neue Wohnung am Stadtrand, gemütlich, ruhig und im Grünen. Ihre Vermieterin Vicky wohnt im selben Haus und wirkt etwas seltsam, aber nett und auch ansonsten sind die Nachbarn zurückhaltend. Bei ihren Abendspaziergängen beobachtet Stella immer den Kater eines verwitweten älteren Herrn und dort trifft sie eines Abends auch auf einen kleinen Jungen. Er stellt sich als Knopf vor und mehr bekommt sie nicht aus ihm heraus. Sie ruft zwar bei der Polizei an, aber niemand vermisst den kleinen Kerl und so bleibt er bei ihr. Sie organisiert ihr Leben um den Jungen, der kaum spricht, außer mit der Katze. Lange bleibt ungewiss was eigentlich passiert ist, aber das müsst ihr selber lesen.
Meine Meinung: „Auf Samtpfoten zum Glück“ der Autorin Katharina Gerwens ist, dank eines flüssigen Schreibstils sehr leicht zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin, auch weil immer wieder andere Blickwinkel eingeschoben werden und man so etwas über Knopf und seinen Vater erfährt. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Plot doch sehr unwirklich empfunden habe, man meldet der Polizei ein verirrtes, verstörtes Kind und keinen kümmert es? O.k. der Polizist hat seine eigenen Interessen, aber niemanden sonst fällt es auf? Und eine organisierte und mit beiden Beinen im Leben stehende Frau nimmt das einfach so hin und will ihn behalten? So einen Plot kann man mit einem entlaufenen Haustier akzeptieren, aber doch nicht mit einem Kind. Kater Boris, der ja auch für den Titel verantwortlich ist, kommt, im Gegensatz zu vielen anderen Katzen- oder Tierromanen nicht selbst zu Wort, er ist aber ein Schlüssel, sowohl zu seinem Herrchen als auch zu Knopf und fungiert für beide als Ansprechpartner.
Mein Fazit: Für mich ist dieser Roman weniger ein Katzenroman, als vielmehr ein Roman über Einsamkeit und wie unaufmerksam viele Menschen durchs Leben gehen.
Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.