Cover-Bild Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
(77)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.09.2019
  • ISBN: 9783548291758
Lars Schütz

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)

Er quält. Er mordet. Wer wird sein nächstes Opfer sein?

Profilerin Rabea Wyler steht unter Schock: In der Nähe eines stillgelegten Märchenparks wurde ein totes Mädchen ohne Hände gefunden. Erdrosselt mit den eigenen langen blonden Haaren. Wyler ahnt, dass die Vergangenheit sie eingeholt hat. Denn eine Hand war das Einzige, was vor zwanzig Jahren von ihrer vermissten Schwester gefunden wurde. Jan Grall, ihr suspendierter Partner, will davon nichts wissen. Wyler kann den Mörder auch ohne seine Hilfe überführen. Doch schnell wird klar, dass der Täter nur eine Marionette in einem perfiden Spiel ist. Und das hat gerade erst begonnen ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2019

Das war leider nix

0

Nach dem Fall des „Alphabetmörders“ ist Grall suspendiert und Rabea neue Chefanalytikerin beim LKA. Als sie vom Fall des „Rapunzelmörders“ in Essen erfährt, bringt sie diesen sofort mit dem Verschwinden ...

Nach dem Fall des „Alphabetmörders“ ist Grall suspendiert und Rabea neue Chefanalytikerin beim LKA. Als sie vom Fall des „Rapunzelmörders“ in Essen erfährt, bringt sie diesen sofort mit dem Verschwinden ihrer Schwester vor etlichen Jahren in Verbindung. Obwohl nicht angefordert, fährt sie nach Essen und mischt sich in die Ermittlungen der dortigen Polizei ein. Kann sie ihre Schwester wirklich nach all den Jahren finden?

Das erste Buch der Reihe (Der Alphabetmörder) habe ich total gerne gelesen und war dementsprechend sehr gespannt auf diese Fortsetzung. Aber leider wurde ich sehr enttäuscht. Das Verhalten Rabeas fand ich von Anfang an fragwürdig und auch merkwürdig, während ich Gralls Italienaufenthalt noch irgendwie nachvollziehbar fand. Und dann reihte sich ein konstruierter Zufall an den anderen, während ich nur noch mit dem Kopf schütteln konnte. Nicht nur taucht Ziehtochter Miri mit ihrem neuen Freund, der natürlich ein Hackergenie ist, bei Grall auf – weshalb Grall mal eben so nebenbei beinahe den Fall vom Verschwinden von Rabeas Schwester löst, sondern fördert natürlich auch genau die Dinge aus dem Internet zutage, die Grall sofort alles checken lassen. Kopfschütteln und mit den Augen rollen …

Rabea wird von dem Ermittler in Essen abgekanzelt und nicht in den Fall involviert, findet aber natürlich doch einen Weg, sich vom Tatort und der Toten ein Bild zu machen. Schafft es, den schwerverletzten Tatverdächtigen an der halben Polizeimannschaft Essens vorbei in die U-Bahn zu schleppen und mit ihm zu fliehen, weil er ja der einzige sein könnte, der etwas über das Verschwinden ihrer Schwester wissen könnte. Bringt sich und den jungen Mann in Lebensgefahr, schafft es aber wieder raus, um dann mit Grall zusammen auf einen vagen Verdacht hin nach Las Vegas zu fliegen, dort natürlich sofort dem Tatverdächtigen in die Arme zu laufen und in einem mehr als unglaubwürdigen Finale doch noch so gerade mit dem Leben davon zu kommen – wobei ein Aasgeier eine nicht ganz unerhebliche Rolle spielt. Und die ganze Zeit dachte ich nur: Ja, klar!, während ich innerlich kopfschüttelnd weiterlas. Ach ja, ich will die Rockergang nicht außen vor lassen, bei der ich mich immer noch frage, welche Rolle sie eigentlich im Roman gespielt hat. Außer dem wahllosen Erschießen von Menschen und Sprengen von Wohnungen waren sie eigentlich für nichts gut. Ach doch, natürlich vergesse ich den Zufall, dass sie Rabea erst außer Reichweite der Polizei bringen und dann ganz zufällig zusammen mit Grall auftauchen, um sie wieder zu retten. Ich schüttel innerlich schon wieder den Kopf, während ich die Augen verdrehe …

Leider überhaupt nicht mein Fall – unglaubwürdig und konstruiert von Anfang bis Ende. Gar nicht meins!

Veröffentlicht am 08.11.2019

Keine gelungene Fortsetzung

0

Sehnsüchtig habe ich auf Lars Schütz‘ Fortsetzung zu „Der Alphabetmörder“ gewartet, war es doch ein klares Highlight für mich. Leider kann der Autor in „Rapunzel, mein“ dieses Level nicht halten und enttäuscht ...

Sehnsüchtig habe ich auf Lars Schütz‘ Fortsetzung zu „Der Alphabetmörder“ gewartet, war es doch ein klares Highlight für mich. Leider kann der Autor in „Rapunzel, mein“ dieses Level nicht halten und enttäuscht mich mit einer einfallslosen Gestaltung seiner Story.

Das Buch beginnt mit einer Szene die vor 20 Jahren spielt und beschreibt wie Rabea und ihre Schwester von ihrem Fenster aus eine Hexe beobachten. Sofort stellte sich mir die Frage welchen Zusammenhang dies mit dem Rest des Buches hat. Denn dass ein Zusammenhang besteht, ist alleine anhand des Klappentextes schon klar.
Im Folgenden beginnt dann die eigentlich Story und man steigt direkt voll in das Geschehen ein. In Kapitel eins werden ein Clan-Oberhaupt und ein Gang-Boss damit beauftragt einen baldigen Mörder zu töten. In Kapitel zwei begleiten wir dann eben diesen Mörder, den Rapunzel-Mörder, bei seiner Tat. Es geht also vor allem zu Beginn sehr schnell, wobei dem Leser Datums- und Ortsangaben über den Kapiteln dabei helfen sich zu orientieren.
Daraufhin tritt dann Rabea Wyler das erste Mal auf. Sie hat den Posten von Jan Grall übernommen, der aufgrund der Geschehnisse aus Teil eins suspendiert wurde und noch während den laufenden internen Ermittlungen gekündigt hat. Als sie von dem Rapunzelmord erfährt, macht sie sich direkt auf den Weg. Und da kommt mein erstes Problem: Rabea wird nicht offiziell zu dem Mord hinzugerufen, sie begibt sich auf eigene Faust an den Tatort und begeht dabei einige Gesetzesverstöße, die ich wegen Spoilern nicht näher erläutern will.
Das geht dann auch alles genauso weiter. Mithilfe von Jans Ziehtochter Miri und deren Freund David überredet Rabea ihn ihr zu helfen. Eigentlich wollte er die Fallanalyse an den Nagel hängen, aber natürlich macht er dann doch eine Ausnahme und nachdem er erst einmal Blut geleckt hat, stellt er mit Begeisterung Nachforschungen in Rabeas Heimatort in der Schweiz an.
Natürlich kommt es, wie es kommen muss… am Ende begibt sich Rabea mehrmals in größte Gefahr, man kann sogar sagen in Lebensgefahr, und weil das noch nicht reicht, wird auch Jan am Ende noch schwer verletzt. Wieso ich das alles mit einem so negativen Unterton schreibe? Nun, weil ich das alles schon aus Teil eins kenne. Auch dort hielten die beiden sich nicht an die Regeln, gingen auf eigene Faust vor und – Überraschung – brachten sich in Lebensgefahr. Genau das gleiche Schema in der Fortsetzung dann wieder anzuwenden, finde ich doch sehr einfallslos.
Und das ist wirklich schade, denn der Fall selbst und dessen Verwicklung in Rabeas Vergangenheit, sind absolut genial. Der Autor erzählt viele Stränge parallel, baut Spannung auf und regt zum Nachdenken an. So habe ich trotz dem oben erwähnten Punkt mitgefiebert und –gerätselt. Bis es langsam auf die Auflösung zuging. Beziehungsweise, nein, eigentlich war die noch ein ganzes Stück hin. Trotzdem war mir mit dem Auftreten einer bestimmten Person sofort klar wie sich alles entwickeln wird. Ich persönlich fand die Hinweise doch sehr eindeutig und so war dann im letzten Drittel auch noch die Spannung weg, die für mich das einzig Positive an dem Buch war.
Ihr merkt vielleicht schon, wirklich begeistert bin ich nicht. Das Thriller-Debüt von Lars Schütz und gleichzeitiger Auftakt der Reihe, „Der Alphabetmörder“, war für mich ein Jahreshighlight und hat es sogar unter meine drei Bücher geschafft, die ich für die Gestaltung eines Buchempfehlungstisches bei Dussmann auswählen durfte. Nun könnte man vielleicht meinen, dass meine Erwartungen an Teil zwei dadurch einfach zu hoch waren, das glaube ich aber nicht.
Denn der Grund dafür, dass mir dieses Buch nicht gefallen hat, sind die extremen Parallelen zu Teil eins und das sehr überspitzte Ende. Nachdem Rabea in Gefahr schwebte, muss auch noch Jan gefährdet werden, inklusive Verfolgungsjagd bis auf einen anderen Kontinent. Und das Schlimmste ist für mich dabei, dass sie immer wieder auch andere Personen gefährden, jedoch nie Konsequenzen folgen.
Mir war das ganze Buch einfach zu viel und zu konstruiert, ohne dass wirklich etwas dahinter steckte, worunter der in der Grundidee gute Fall ebenfalls stark gelitten hat. Schade, denn in Teil eins hat Schütz bewiesen, dass er es eindeutig besser kann.