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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Sträter pur

Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein
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Torsten Sträter hat ein Sammelsurium seiner Texte in einem Buch zusammengestellt. Beim Lesen bekommt man Torsten Sträter pur, das könnte von keinem anderen stammen. Man liest die Geschichten und hat dabei ...

Torsten Sträter hat ein Sammelsurium seiner Texte in einem Buch zusammengestellt. Beim Lesen bekommt man Torsten Sträter pur, das könnte von keinem anderen stammen. Man liest die Geschichten und hat dabei seine Stimme im Ohr und sieht sein Grinsen. Man merkt einfach immer, dass ihm das, was er tut, Spaß macht.
Der Mann aus dem Ruhrpott mit der Mütze hat es echt drauf.
Viele dieser Geschichten kannte ich schon, aber es ist trotzdem unterhaltsam, weil man das Tempo bestimmen kann, in dem einem die Pointen um die Ohren gehauen werden. Es gibt kein Thema, zu dem er sich nicht seine Gedanken macht, die genau treffen, oft überspitzt sind, manchmal einfach nur verrückt. Doch am besten ist Sträter, wenn er aus seinem Leben berichtet. Chapeau!
Ein sehr witziges und unterhaltsames Buch, aus dem man sich immer mal wieder eine Geschichte herauspicken kann, die einen dann auch gleich aufheitert.
Mir hat das Buch viel Vergnügen bereitet.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Das weiße Weihnachtswunder

Doktor Miez - Das weiße Weihnachtswunder (Doktor Miez 2)
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Es ist ein Tag vor Weihnachten und alle in Sumseldorf sind bei den Vorbereitungen für das Fest. Doch zu einem schönen Weihnachtsfest gehört auch Schnee, das finden alle. Aber es sieht leider nicht nach ...

Es ist ein Tag vor Weihnachten und alle in Sumseldorf sind bei den Vorbereitungen für das Fest. Doch zu einem schönen Weihnachtsfest gehört auch Schnee, das finden alle. Aber es sieht leider nicht nach Schnee aus. Auch sind alle davon überzeugt, dass der Weihnachtsmann sie wieder vergessen wird. Doktor Miez überlegt sich, die anderen als Weihnachtsmann zu überraschen und Joschi soll das Rentier werden. Derweil bastelt das Marsmännchen eifrig in seiner Werkstatt. Aber irgendwie läuft doch einiges schief.
Wir lieben die Bücher von Walko, die schön unterhaltsam sind und kindgerecht erzählt. Auch dieses Buch ist wieder ein Volltreffer. Das Buch eignet sich sowohl zum Vorlesen, als auch für Leseanfänger zum Selberlesen. Die tollen farbigen Illustrationen sind wunderschön und passend. Vorne und hinten im Buch kann man sich einen Eindruck vom Dorf und der Umgebung verschaffen.
Es ist wieder einiges los in Sumseldorf. Alle versuche das Beste aus sich herauszuholen und den anderen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Da nicht alle läuft, wie geplant, geht es recht unterhaltsam zu, so dass die lieben Kleinen ihren Spaß haben.
Natürlich gibt es am Ende auch das Weihnachtswunder, wie es schon der Buchtitel verraten hat.
Ein sehr schönes Kinderbuch, welches einfach viel Spaß bereitet. Ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Der Fall Ruth Blaue

Im Haus der Lügen
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In einem Teich taucht nach dem Tauwetter die Leiche eines Unbekannten in einem Seesack auf. Kommissar Bergers Vorgesetzter glaubt, dass der Tote Opfer des Trümmermörders ist, der seit einiger Zeit sein ...

In einem Teich taucht nach dem Tauwetter die Leiche eines Unbekannten in einem Seesack auf. Kommissar Bergers Vorgesetzter glaubt, dass der Tote Opfer des Trümmermörders ist, der seit einiger Zeit sein Unwesen in Hamburg treibt. Doch warum sollte der Täter seine Methode geändert haben? Wilhelm Berger hat seine Zweifel. Niemand scheint den Toten zu vermissen. Als die Polizei an die Öffentlichkeit geht, gibt es einen ersten Hinweis, dass es sich um den verschwundenen Mann von Ruth Blaue handeln könnte. Aber alle Befragten scheinen zu lügen und es geht einfach nichtweiter mit den Ermittlungen. Doch der Fall lässt Wilhelm Berger nicht los. Immer wieder versucht er auf eigene Faust etwas herauszufinden und geht dabei Risiken ein, wobei er von seinem Kollegen Pagels gedeckt wird, obwohl Pagels häufig anderer Meinung ist als Berger. Jahre später scheint sich eine Wende in diesem Fall zu ergeben.
Das Buch ist spannend und lässt sich gut und flüssig lesen. Mir gefällt es, wenn ich über die Zeit nach dem Krieg mehr erfahre, besonders wenn die Fakten so gut recherchiert sind.
Ich kannte Wilhelm Berger schon aus einem anderen Buch der Reihe. Er ist nach dem Krieg zurück nach Hamburg gekommen und darf nun wieder als Kommissar arbeiten. Berger hat seine Bedenken gegenüber denen, die mit dem Regime sympathisiert hatten und zeigt das auch. Umso verwunderlicher ist es, dass er als er seinem Sohn helfen will und in Schwierigkeiten gerät, ausgerechnet Karl Kaufmann um Hilfe bittet, der Gauleiter war. Ihm muss bewusst sein, dass an die Hilfe Erwartungen geknüpft werden. Auch Wilfried Pagels redet offen und macht Berger deswegen Vorhaltungen. Aber die beiden arbeiten gut zusammen.
Mich hat erschreckt, wie Kaufmann im Nachhinein seine Handlungen rechtfertigt und angeblich von vielem nichts gewusst hat. Er dreht sein Fähnchen nach dem Wind und erwartet, dass ihm ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt wird. Berger ist ihm gegenüber ziemlich naiv, weil die Familien langjährige Beziehungen hatten. Aber Berger ist halt auch nur ein Mensch.
Ruth Blaue ist eine Person, die wirklich nicht sympathisch rüberkommt. Was sie bei den Vernehmungen erzählt, ist oft zu unwahrscheinlich, dass man ihr nicht glaubt. Doch je mehr Fakten ans Tageslicht kommen, umso verständlicher wird ihr Verhalten und man begreift, was sie zu dem gemacht hat, was sie nun ist.
Auch die Nebencharaktere sind interessant und authentisch gezeichnet.
Dieser Fall beruht auf Tatsachen, die auch die Grundlage für einen Fernsehfilm „Stahlnetz“ waren.
Auch wenn das Cover wenig ansprechend ist, so kann ich diesen interessanten und spannenden Krimi nur empfehlen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Schiff versenkt

Juister Taucher. Ostfrieslandkrimi
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Im Hafen von Juist wurde eine Yacht versenkt. Der Besitzer Ole Kramm ist vollkommen von der Rolle, denn die Gundis bedeutet ihm sehr viel. Kramm wollte mit Freunden tauchen. Kommissarin Antje Fedder will ...

Im Hafen von Juist wurde eine Yacht versenkt. Der Besitzer Ole Kramm ist vollkommen von der Rolle, denn die Gundis bedeutet ihm sehr viel. Kramm wollte mit Freunden tauchen. Kommissarin Antje Fedder will sich da Sache anschauen und stellt dabei fest, dass es einen Toten auf der Yacht gibt. Es handelt sich um Pascal Ruffner, den besten Freund von Kramm. Als Antje zusammen mit Kommissar Roland Witte die Freunde vernimmt, verhalten diese sich ziemlich merkwürdig. Auf dem Handy des Toten gibt es eine merkwürdige Notiz: Ich bin der nächste auf der Liste. Eine junge unbekannte Frau zeigt auch auffallend viel Interesse für die Vorgänge. Es wird kein einfacher Fall für die Juister Polizei, denn sie haben es mit einigen Auffälligkeiten zu tun, denen sie nachgehen müssen.
Ich kannte die sympathischen Kommissare Antje Fedder und Roland Witte bereits aus dem Band „Juister Düfte“. Der Schreibstil der Autorin Sina Jorritsma gefällt mir gut, er lässt sich sehr schön flüssig lesen.
Antje Fedder und Roland Witte arbeiten noch nicht so sehr lange zusammen. Antje ist auf der Insel gebürtig und kennt sich daher bestens aus. Die Kommissare sind sich sympathisch, das spürt man. Doch als sich Antjes Vater Tjark Fedder kuppelnd einmischt, wird Antje sauer. Dabei hat der Gedanke was.
Ole Kramm und seine Schwester Svenja scheinen einiges zu verbergen und ihr Tauchkollege Meno Paal ist kein unbeschriebenes Blatt. Warum haben die Freunde nur Angst vor dem bösen Leutnant? Was hat die Unbekannte, die so viel Interesse zeigt, mit den Freunden zu tun? Dann taucht ein weiterer Fremder auf, der Ole Kramm ziemlich nervös macht.
Die Spannung ist von Anfang an da und es gibt eine Reihe von Wendungen, die diese Spannung hochhalten. Doch irgendwann ahnte ich, auf was die Lösung hinauslaufen würde. Genauso war es dann auch. Dennoch kann ich diesen spannenden und unterhaltsamen Ostfrieslandkrimi nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Eine ganz wundervolle Geschichte

Die Hüterin der verlorenen Dinge
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»Kannst du nicht ein Mal eine Mutter sein wie alle anderen auch?«
Das sind die letzten Worte der zehnjährigen Ivy Silvergren an ihre Mutter. Dann ist die Mutter spurlos verschwunden. Ivy und ihr Vater ...

»Kannst du nicht ein Mal eine Mutter sein wie alle anderen auch?«
Das sind die letzten Worte der zehnjährigen Ivy Silvergren an ihre Mutter. Dann ist die Mutter spurlos verschwunden. Ivy und ihr Vater Richard haben es nicht leicht in der Zeit danach. Der Vater gerät erst einmal unter Verdacht und Ivy gibt sich die Schuld am Verschwinden ihrer Mutter Lila. Inzwischen sind fast dreizehn Jahre vergangen, aber Ivy ist immer noch traumatisiert und hat ihr Leben nicht wirklich im Griff. Sie sammelt Dinge auf, die andere Menschen verloren haben und gibt ihnen eine Geschichte. Auch Richard hat mit dem Verlust noch nicht ganz abgeschlossen, doch er will einen Neuanfang wagen. Er will wieder heiraten und muss dafür Lila für tot erklären lassen. Ivy bittet ihn um ein wenig Zeit. Sie will versuchen, Spuren ihrer Mutter zu finden.
Es ist eine ganz besondere Geschichte, die Nicole C. Vosseler bildhaft und sehr einfühlsam in diesem Buch erzählt. Mich hat Ivys Geschichte sehr berührt.
Ivys Mutter Lila ist durch einen Gedichtband sehr berühmt geworden. Lila ist mit ihren Gedanken immer weit weg und Ivy hat so manche Enttäuschung erlebt, wenn wieder einmal ein Versprechen nicht gehalten wurde. Doch dann gibt es noch etwas viel Schlimmeres. Lila ist einfach verschwunden und es gibt keinen Hinweis darauf, was geschehen ist. Natürlich gibt sich Ivy die Schuld dran, wie Kinder immer Schuldgefühle bekommen, wenn bei den Eltern etwas schiefläuft. Richard ist ebenfalls ein berühmter Schriftsteller. Erst gerät er ins Visier der Polizei und dann werden er und Ivy von den Medien verfolgt.
Später unternimmt Ivy Streifzüge durch New York, bei denen sie die verlorenen Dinge aufsammelt und mit nach Hause nimmt. Sie selbst fühlt sich auch etwas verloren. Eines Tages sieht sie den Pflastermaler Jack. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und kann sich dennoch nicht auf ihn einlassen. Jack ist ein wundervoller Mensch, der sehr einfühlsam mit Ivy umgeht. Aber auch der Straßenkehrer Moe ist ein liebenswerter Mensch.
Ivy hat mir leidgetan, aber ich habe ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen können. Trotzdem habe ich sie gerne begleitet auf der Spurensuche nach ihrer Mutter, die für sie auch eine Suche nach sich selbst ist. Sie begegnet alten Freunden ihrer Eltern, ihrer Verwandtschaft und Stan. Alle diese Personen sind auf ihre Art besonders.
Es passiert gar nicht einmal so viel in dieser Geschichte, aber die Spannung ist trotzdem da, denn man möchte natürlich wissen, was Ivy über Lila herausfindet.
Es ist eine melancholische Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.