Schon seit einer Weile kommt mir eine Buchreihe im Bereich Kinder- und Jugendliteratur immer wieder in die Finger. "Ophelia Scale" heißt sie und scheint ein großer Erfolg zu sein. Als ich von einem Prequel hörte, dachte ich mir, dass dies bestimmt auch ein interessanter Einstieg in die Reihe sein könnte. Die Fahrt mit der Bahn zur Frankfurter Buchmesse kam da gerade recht und ich freute mich schon sehr, ein neues Buch zu entdecken. Etwas bestürzt stellte ich dann fest, dass das Prequel aus schlanken 36 Seiten (eBook) besteht. Die schaffte ich natürlich locker während der 5 -stündigen Fahrt von Berlin nach Frankfurt und so saß ich dann ganz schnell ohne weiteres Lesefutter da. Das Prequel hat mir aber gut gefallen und machte mich neugierig auf die weiteren in der Reihe bereits erschienenen Bücher.
Die Autorin:
Lena Kiefer (geboren 1984) liest und erfindet Geschichten schon seit sie ein Kind war. Nach der Schule begann sie nach einem kurzen Umweg mit dem Studium der Germanistik. Der Weg zum eigenen Buch war dann nicht mehr weit. Heute arbeitet Lena Kiefer in der Nähe von Freiburg als Autorin. In der Reihe "Ophelia Scale" erschienen "Wie alles begann", "Die Welt wird brennen", "Der Himmel wird beben", und ab dem 11.11.2019 "Die Sterne werden fallen".
Inhalt:
„Die 14-jährige Ophelia Scale ist neu in Brighton. Sie hat durch die staatliche Abkehr von jeder Technologie alles verloren: ihre Zukunftsaussichten, ihre Familie und ihr Zuhause. Als jedoch die Widerstandsgruppe ReVerse an sie herantritt, eröffnet sich ihr eine neue Welt. Dort kann sie gegen all das aufbegehren, neue Freunde finden – und ihre erste große Liebe: Knox. Doch was sich zunächst wie ein einziges grandioses Abenteuer anfühlt, ist hochgefährlich und wird Ophelias Leben auf immer verändern.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Prequel gibt einen schönen Einblick in die Thematik der "Ophelia Scale" Buchreihe. Der Leser erfährt, wie das Leben für Ophelia und die Menschen um sie herum aussieht und aus welchen Gründen sie sich dem Widerstand anschließen. Eine von oben diktierte Welt ohne Technologie ist für Ophelia nicht akzeptabel. Dabei wird dem Leser aber auch ein wenig mulmig, wie weit die Technologie zu Ophelias Zeiten bereits vorangeschritten ist. Eingriffe am Körper waren in ihrer Vergangenheit bereits Normalität und für Ophelia so wichtig, dass ein Leben ohne sie, für sie nicht wirklich lebenswert erscheint. Außerdem scheint Ophelia eine besondere Gabe zu haben, die im Verlauf der kurzen Abhandlung allerdings nicht ganz offen gelegt wird. Vermutlich wird Ophelia in den Bänden 1-3 deshalb noch eine wichtige Rolle spielen.
Der Klappentext versprach große Abenteuer und lebensgefährliche Situationen für Ophelia. Diese fanden allerdings in "Wie alles begann" noch gar nicht statt. Hier geht es lediglich um Ophelias Aufnahme in die Widerstandsgruppe und Ophelias Beweggründe dafür. Eine Novelle mit kompletten Handlungsstrang (Einleitung, Spannungsbogen, Ausgang) findet man hier nicht.
Das Prequel "Ophelia Scale – Wie alles begann ist" dennoch ein gelungener Teaser, um auf die komplette Reihe aufmerksam zu machen. Ich bin nun neugierig auf mehr!