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Veröffentlicht am 08.11.2019

Etwas mühsamer Einstieg

Die Seelen der Nacht
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Der Klappentext verrät ja schon ziemlich viel von der Handlung, aber keine Angst: Er verrät auf keinen Fall zu viel, denn die Ereignisse, die im Klappentext beschrieben werden, finden schon in den ersten ...

Der Klappentext verrät ja schon ziemlich viel von der Handlung, aber keine Angst: Er verrät auf keinen Fall zu viel, denn die Ereignisse, die im Klappentext beschrieben werden, finden schon in den ersten beiden Kapiteln statt: Diana recherchiert in der Bodleian-Bibliothek für ihre Arbeit, stößt dabei auf ein geheimnisvolles Manuskript, von dem eine enorme Energie ausgeht und das ein Geheimnis in sich zu bürgen scheint. Ab diesem Zeitpunkt folgen ihr sämtliche Wesen wie Vampire, Hexen und Dämonen und Diana lernt Matthew kennen, einen umwerfend gutaussehenden Vampir, der ihr jedoch nicht sonderlich sympathisch ist. Zunächst...

Während sich in den ersten beiden Kapiteln die Ereignisse also förmlich überschlagen, geht es in den folgenden Kapiteln wesentlich ruhiger zu. Fast zu ruhig für meinen Geschmack. Matthew und Diana lernen sich besser kennen und es wird schnell klar, dass Diana ihre anfängliche Abneigung gegenüber diesem mysteriösen Vampir auf keinen Fall aufrecht halten kann. Dafür ist er einfach zu interessant. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und es macht Spaß, sie zu beobachten und zusammen zu erleben. Gleichzeitig hat der Leser so auch die Gelegenheit, die beiden Hauptcharaktere besser kennen zu lernen und man erfährt einiges über ihre Eigenheiten und Besonderheiten. Bei Diana ist besonders interessant, dass sie als Hexe natürlich über magische Fähigkeiten verfügt, diese aber komplett unterdrückt. Es sind bloß Kleinigkeiten, bei denen sie sich durch ihre Magie Unterstützung holt, aber im Wesentlichen lebt sie wie ein ganz normaler Mensch. Von Matthew geht eine ganz tolle Atmosphäre aus. Er ist einfach ein höchst interessanter und mysteriöser Charakter. Besonders auffällig sind seine Stimmungsschwankungen, die er nicht immer im Griff hat...

Leider passiert auf den ersten knapp 150 Seiten sonst nicht viel Aufregendes. Stattdessen drehen sich die Fragen, was es mit dem mysteriösen Manuskript auf sich hat und warum alle Gattungen an mystischen Wesen nun hinter Diana her sind, ständig im Kreis. Antworten erhält der Leser keine und es ist recht mühsam, immer wieder dieselben Spekulationen zu lesen, die ja doch zu keinem Ergebnis führen.

Aber: Es wird besser. Und wie! Nachdem die Geschichte ihre Zeit gebraucht hat, um in Fahrt zu kommen, legt sie auf den folgenden 650 Seiten doch ein enormes Tempo vor. Die Handlung kommt nun richtig in Bewegung, es kommt Spannung auf, das Interesse des Lesers an der Geschichte wird geweckt und das Buch schafft es mit Leichtigkeit, seine Leser zu fesseln. Die Handlung wird vielschichtiger, es kommen viele Nebenstränge hinzu, einige bislang unbeantwortete Fragen werden beantwortet und insgesamt wird die Handlung einfach detailreicher. Die Autorin hat sich viele Kleinigkeiten einfallen lassen, die dem Buch das gewisse Etwas geben. Die Handlung ist durchweg logisch und ausgetüftelt konstruiert. Deborah Harkness versteht es, für Spannung zu sorgen. Aufgrund des Umfangs des Buches hat die Handlung viel Raum, um sich zu entfalten und man merkt einfach, dass die Autorin sich viel Zeit für sämtliche Ereignisse genommen hat.

Dabei ist es aber nicht nur die Handlung, die toll konstruiert ist, mit überraschenden Wendungen aufwartet und enorm detailreich ist, die zu überzeugen vermag. Es sind vor allem die Charaktere, mit denen sich Deborah Harkness sehr viel Mühe gegeben hat. Während Matthew und Diana dem Leser schnell ans Herz wachsen, gelingt dies auch den neuen Figuren, die nach und nach eingeführt werden. Zumindest denen, die "gut" sind. Die "bösen" Charaktere sind aber auch allesamt interessant und lebendig gezeichnet. Das Verhalten der Figuren ist stets authentisch und nachvollziehbar. Das liegt vor allem daran, dass die Charaktere echt sind, dass sie so umfangreich gezeichnet sind, dass man sich in sie hineinfühlen kann und mit ihnen zusammen die Geschichte lebt. Sie werden einfach greifbar und dadurch so wunderbar lebendig.

Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass sich zwischen Diana und Matthew mehr als nur eine Freundschaft entwickelt. Hach, es gibt in diesem Buch so viele Seufz- und Schmachtszenen - lest es am besten selbst! Das Buch ist stellenweise sooo romantisch und gefühlvoll. Es ist einfach schön. Dabei wahrt die Autorin aber auch stets ein hohes und ansprechendes Niveau und rutscht nicht in den Kitsch ab.

Der Schreibstil der Autorin ist überaus angenehm, sodass sich das Buch leicht und flüssig lesen lässt. Deborah Harkness schafft es, vor dem inneren Auge des Lesers einen Film ablaufen zu lassen, in dem die Handlung und die Charaktere lebendig werden. Ein feiner Humor sorgt zudem für ein erfrischendes Lesevergnügen.

Mein Fazit:

Der Einstieg in "Die Seelen der Nacht" ist etwa mühsam, aber umso überzeugender ist der Großteil des Buches mit seinen greifbaren und lebendigen Charakteren und seiner spannenden und abwechslungsreichen Handlung.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Hat mir gut gefallen

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Was mir an "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" besonders gut gefallen hat, ist die Lebendigkeit der Charaktere. Jede Figur hat von Anfang an ihre ganz eindeutigen und individuellen Stärken und Schwächen, ihre ...

Was mir an "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" besonders gut gefallen hat, ist die Lebendigkeit der Charaktere. Jede Figur hat von Anfang an ihre ganz eindeutigen und individuellen Stärken und Schwächen, ihre ganz eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften, die sie ausmachen. Dadurch baut man von der ersten Seite an eine Nähe und Verbundenheit zu ihnen auf und kann umso leichter mit ihnen mitfiebern. Dazu ist der Erzählstil von Hanni Münzer so wunderbar lebendig und stellenweise mit einem feinen Humor gespickt, dass sich die vielen hundert Seiten wie in einem Rutsch lesen lassen. Etwas Schwierigkeiten haben mir die historischen Zusammenhänge bereitet. Die fand ich stellenweise etwas schwer nachvollziehbar erzählt. Aber das Leben auf dem Hof hat mich dafür umso mehr in seinen Bann gezogen.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Beängstigend

Boot Camp
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Eigentlich hat mir das Lesen dieses Buches keinen Spaß gemacht. Denn das Buch besteht zu 80 Prozent aus Szenen der Gewalt, des Hasses, der Erniedrigung, der Angst. Es war wirklich furchtbar, während des ...

Eigentlich hat mir das Lesen dieses Buches keinen Spaß gemacht. Denn das Buch besteht zu 80 Prozent aus Szenen der Gewalt, des Hasses, der Erniedrigung, der Angst. Es war wirklich furchtbar, während des Lesens ständig mit solchen Szenen konfrontiert zu werden. Es gibt kaum Lichtblicke, kaum Szenen, die nicht von Gewalt bestimmt werden. Aber leider ist das Buch gerade deswegen so realistisch.

Connor ist ein Charakter, der mir nicht unbedingt sympathisch war, mit dem ich aber auf jeden Fall mitgefühlt und -gelitten habe. Wegen einer Lappalie (zumindest würde ich es so bezeichnen) ist Connor von Entführern, die seine Eltern angeheuert haben, im Boot Camp gelandet. Einen Ausweg aus dieser Situation gibt es nur durch Gehorsam, Gefügigkeit und dem Beweis, dass man aus seinen Fehlern gelernt hat. Doch beinhaltet dies eine Art Gehirnwäsche, nach der man jedem Befehl widerstandslos Folge leistet und zugibt, vorher alles falsch gemacht zu haben und nun bedingungslos den Forderungen der Eltern Folge zu leisten. Ist doch klar, dass Connor sich dem nicht so einfach beugen möchte. Er widersetzt sich dem System, lehnt sich auf, hinterfragt vieles, und wird immer wieder bestraft, gefoltert, gequält. Letztlich scheint der letzte Ausweg die Flucht zu sein...

Alle anderen Charaktere, das heißt die Eltern, die Entführer, die anderen Kinder, die Aufseher, waren mir schreiend unsympathisch. Aber das lag allein an ihrer Rolle, die sie in diesem Spiel spielen mussten. Sie konnten mir einfach nicht sympathisch sein mit all ihrer Gewaltbereitschaft, die sie ausstrahlten. Nur wenige von ihnen zeigten Ansätze von Menschlichkeit, aber auch hier konnte ich keine Sympathien aufbringen, denn sie duldeten das System des Boot Camps aufgrund von nicht nachvollziehbaren Gründen.

Der Stil ist recht einfach und leicht zu lesen. Insgesamt hat mich das Buch während des Lesens nur zwei Stunden beschäftigt.

Aber es hallt lange nach und ich finde, dass es ein sehr wichtiges Buch, dass mit der Unterstützung eines guten Lehrers sicherlich auch in der Schule gelesen werden kann.

Besondere Authentizität erlangt das Buch durch sein Nachwort des Autors. Hierin berichtet dieser von der realen Situation bezüglich Boot Camps. Hier mal die wichtigsten und erschütterndsten Fakten zusammengefasst:

In Amerika gibt es ungefähr 50 bis 100 Boot Camps, aber auch auf den Philippinen, in Thailand oder der Karibik sind diese nicht selten.

In den vergangenen 20 Jahren sind circa 40 Menschen im Altern von 13 bis 17 Jahren in einem Boot Camp gestorben. Todesursache waren oft Vernachlässigung, Überanstrengung oder mangelhafte Ernährung.

Pro Jahr kostet die Unterbringung im Boot Camp bis zu 40 000 Dollar.

Die Aufenthaltsdauer in einem Boot Camp beträgt durchschnittlich ein bis drei Jahre.

Eltern heuern oft Transporteure an, also Entführer, die ihre Kinder dann in ein Boot Camp bringen.

Mein Fazit:

Ein erschreckendes und beängstigendes Buch, aber auch ein sehr wichtiges und zeitloses Buch, das nicht übergangen werden sollte, sondern das immer wieder gelesen werden sollte.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Stellenweise keine leichte Kost

Der Tag, an dem Marilyn starb
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Der Tag, an dem Marylin starb, war ein trauriger Tag. Doch Ethie, ihre zwei Brüder und ihr Vater trauern nicht um die berühmte Schauspielerin, sondern um Lucy Coulter, die ihnen eine wunderbare Frau und ...

Der Tag, an dem Marylin starb, war ein trauriger Tag. Doch Ethie, ihre zwei Brüder und ihr Vater trauern nicht um die berühmte Schauspielerin, sondern um Lucy Coulter, die ihnen eine wunderbare Frau und Mutter war und plötzlich und viel zu früh starb.

Schon die ersten Worte der sympathischen Ich-Erzählerin Ethie nehmen mich gefangen. So etwas Schreckliches, wie den Tod der eigenen Mutter mitzuerleben, kann nicht so leicht verkraftet werden. Deshalb liest sich das Buch auch wie ein Tagebucheintrag. Ethie verarbeitet auf diese Weise das Geschehene.

Doch nicht nur Ethie hat diese schmerzliche Erfahrung zu verarbeiten. Auch ihre Brüder trifft der Tod schwer. Frankie, der schon mit beiden Beinen fest im Leben steht, weiß, wie er mit dem Tod eines Menschen umzugehen hat. Kipper, der am Down-Syndrom leidet, hat seine ganz eigene Art den Tod der Mutter zu verkraften. Er akzeptiert, dass sie sich nun im Himmel befindet, und sucht verstärkt die Nähe und den Trost von Ethie.

Schnell wird außerdem klar, dass den Vater etwas Rätselhaftes umgibt. Wieso verschwindet er urplötzlich für einige Tage und wieso sitzt er von Zeit zu Zeit verloren am Tisch, in einer anderen Welt gefangen, nicht aufnahmefähig für das, was um ihn herum geschieht. Sind es wirklich nur die Erfahrungen des Krieges, die ihn verändert haben?

Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie Ethels Mutter zu Tode kam. War es Mord? Selbstmord? Selbst im Tod gibt Lucy viele Rätsel auf. Und eine Frage stellt sich vor allen anderen: Was soll nun werden aus Ethel, ihren Geschwistern, ihrem Vater?

In die Schilderungen von Ethie sind Kapitel eingestreut, in denen aus der Vergangenheit des Vaters berichtet wird. Der Leser erfährt hier nicht nur, wie sich Howard und Lucy kennen gelernt haben, sondern auch die schrecklichen Erfahrungen, die Howard als Soldat im zweiten Weltkrieg sammeln musste, werden verdeutlicht.

Der Stil der Autorin ist sehr lebendig und einfühlsam. Ich als Leser habe ich mich als ein Teil der Familie Coulter gefühlt. Die Szenen um Lucys Beerdigung sind so eindringlich beschrieben, dass die Trauer über ihren Tod richtig greifbar wurde.

Die grausamen Kriegsszenen waren stellenweise nur schwer zu verdauen. Nichtsdestotzortz gehören sie zu Howards Vergangenheit und sind somit sehr relevant für das Buch und die Entwicklung der Charaktere und Geschehnisse.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Typischer Jugendroman

Das Buch der Zeit (2). Die sieben Münzen
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Nachdem "Die steinerne Pforte", der erste Teil der Reihe um das magische Buch der Zeit, sehr spannend geendet hat, beginnt der zweite Teil der Reihe ebenfalls sehr fesselnd und nimmt den Leser sofort gefangen.

Die ...

Nachdem "Die steinerne Pforte", der erste Teil der Reihe um das magische Buch der Zeit, sehr spannend geendet hat, beginnt der zweite Teil der Reihe ebenfalls sehr fesselnd und nimmt den Leser sofort gefangen.

Die Handlung schließt nur kurze Zeit nach Ende des ersten Bandes direkt an diesen an. Leser, die den ersten Teil der Reihe noch nicht gelesen haben, bekommen nach den ersten Seiten dieses Buches eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse geliefert. Allerdings wäre es doch ratsam, die Reihe in der vorgegebenen Reihenfolge zu lesen, da der Rückblick auf Teil Eins nur kurz ist und dem Leser doch vieles entgehen würde, wenn er die Personen aus Band 1 noch nicht kennengelernt hat und auch von den Geschehnissen des ersten Teils nicht umfassend informiert ist.

Auch in diesem Band spielen Reisen durch die Zeit eine große Rolle. So finden sich Lili und Sam zum Beispiel im antiken Griechenland oder in Pompeji wieder. Für junge Leser ist das Buch dadurch bestimmt auch sehr lehrreich. Zwar wird manchen Epochen, in denen Sam mittels des magischen Buches landet, nur wenig Zeit gewidmet, doch der Leser bekommt trotzdem einen Einblick in vergangene Zeitalter. So ist das Buch sicherlich spannender als so manche Geschichtsstunde in der Schule.

Die Charaktere sind auch in diesem Band der Reihe sehr authentisch und greifbar gezeichnet. Mir als Leser sind sie sehr sympathisch und ich fiebere gerne mit ihnen mit.

Der Stil des Autors ist dem Alter seiner Leser und dem Alter der Protagonisten des Buches angepasst: Er ist kurzweilig und spannend, von Zeit zu Zeit frech, dazu leicht zu lesen. Er bietet gute Unterhaltung und großes Lesevergnügen.

Mein Fazit:

Das Buch ist zwar ein typischer Jugendroman, doch habe ich als Erwachsene es auch sehr gern gelesen und empfehle es daher gerne weiter.