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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Nicht bis zum Schluss überzeugend

Revanche
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In Bruno sehe ich immer weniger den Chef de police, sondern eher den Frauenschwarm, den exzellenten Koch und Hobbygärtner, den Jäger und Pferdefreund, der sich zudem hervorragend im Périgord auskennt. ...

In Bruno sehe ich immer weniger den Chef de police, sondern eher den Frauenschwarm, den exzellenten Koch und Hobbygärtner, den Jäger und Pferdefreund, der sich zudem hervorragend im Périgord auskennt. Bruno fehlen, aus meiner Sicht, die Ecken und Kanten, die einen Ermittler ausmachen. Er ist immer da, immer informiert, hat immer Freunde, die ihm schnell und gern helfen. Er ist stets diplomatisch und freundlich. Er überschaut jedes Problem, findet oft schnell eine Lösung mit der (fast) jeder zufrieden ist und läuft dann direkt zum nächsten Problemfall, um ihn zu lösen. Die Frauen lieben ihn (er aber anscheinend doch nur die Eine) und die Männer respektieren ihn. Es wirkt zu glatt. Manchmal wünschte ich mir, Bruno hätte etwas mehr raue Oberfläche und ab und an einen dunklen Fleck auf seiner weißen Weste.

Bruno ermittelte, aber eigentlich nur am Rande, denn zwischendurch verlierte sich der Autor in geschichtlichen Details (diesmal die Tempelritter) und in der Zubereitung der Speisen. Es wurden ganz genau die einzelnen Kochschritte (würde man sich die Angaben rausschreiben, hätte man ein Rezept für den nächsten Sonntagstisch) und dazu wurden die passenden Weine sehr genau beschrieben. Für Liebhaber der französischen Küche genau das richtige, aber einen Krimifan, dann vielleicht doch manchmal etwas zu viel.

Die Geschichte rund um den Fall ist etwas verworren und für mich auch zu konstruiert. Es wurden immer mehr Figuren, die jedoch leider recht oberflächlich blieben. Irgendwie bekam man das Gefühl, Martin Walker wollte einfach zu viel für die 400 Seiten Krimi.

Es war durchaus interessant und auch sehr gut lesbar, aber am Ende wirkte die Geschichte für mich nicht stimmig.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Eine Reise durch die amerikanische Philosophie

Das Bücherhaus
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Eine philosophische Liebesgeschichte heißt es auf dem Cover. Und ja, dem kann ich nur zustimmen. Man muss die Liebe zur Philosophie (besonders der amerikanischen Philosophie) in sich tragen, um sich für ...

Eine philosophische Liebesgeschichte heißt es auf dem Cover. Und ja, dem kann ich nur zustimmen. Man muss die Liebe zur Philosophie (besonders der amerikanischen Philosophie) in sich tragen, um sich für dieses Buch wirklich begeistern zu können. Viele philosophische Fragen werden aufgeworfen und beleuchtet, aber nicht immer kam es zu einem Ende.

Ich muss zugeben, dass ich mit etwas weniger Philosophie und etwas mehr Buchgeschichte gerechnet hatte. Das führte dann dazu, dass ich mich etwas schwergetan habe, dass Buch zu lesen. Zügig durchlesen wie einen Krimi war nicht möglich, weil ich doch dann einiges nachschlagen musste.

Die unbekannten amerikanischen Philosophen machten mir das Lesen nicht leicht und auch der Autor hatte eine leicht unsympathische Ausstrahlung. Irgendwie wirkte er unnahbar und von oben herab, was mich ebenfalls etwas beim Lesen ausbremste. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch beendet und auch einiges gelernt dabei.

Es war eine durchaus gute Reise durch die amerikanische Philosophie, wenn auch manchmal etwas zäh und zu abschweifend.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Etwas enttäuschend

Die Zeit des Lichts
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"Dieser Roman funkelt auf jeder Seite" steht auf dem Cover. Man sollte sich aber nicht von jedem Funkeln verleiten lassen. Da es schon so viele sehr gute Bewertungen gab, hatte ich eine recht hohe Erwartungshaltung ...

"Dieser Roman funkelt auf jeder Seite" steht auf dem Cover. Man sollte sich aber nicht von jedem Funkeln verleiten lassen. Da es schon so viele sehr gute Bewertungen gab, hatte ich eine recht hohe Erwartungshaltung an das Buch.

Die ersten Seiten waren auch noch sehr gut, doch dann wurde es immer zäher. Ich hatte erwartet, dass man gerade die spannenden und interessanten Jahre von Lee Miller näher betrachtet - die als Kriegsreporterin. Doch leider wurden diese nur mit wenigen Seiten abgehandelt. Als hätte die Autorin von dieser Zeit kein Material gefunden, was ich stark bezweifeln möchte. Dafür wurde sehr ausführlich die Beziehung zu Man Ray auseinander genommen und beschrieben. Mich hatten diese vielen kleinen Minidetails nicht so wirklich einfangen und begeistern können. Es wirkte oberflächlich und man wartete immer wieder auf die spannenden Momente.

Wer ein großer Fan von Man Ray und Lee Miller ist, sowie die Fotografie und die Künstlerwelt liebt, wird an diesem Buch seine Freude haben. Für Leser wie mich, die gehofft haben, dass der zweite Weltkrieg, die Erlebnisse als Kriegsreporterin und deren Auswirkungen einen größeren Part erhalten würden, könnte es etwas zäh werden und zum Teil enttäuschend, da der interessanteste Teil aus Lee Millers Leben kaum Beachtung findet.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Gefährliches Volksfest

Geisterfahrt
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Das Thema des Thrillers, der in meinen Augen eher ein Krimi ist, ist sehr aktuell und aufgrund des Themas auch emotionsgeladen. Der Autor schreibt fast schon einen minütlichen Ablauf, wie die Polizei versucht ...

Das Thema des Thrillers, der in meinen Augen eher ein Krimi ist, ist sehr aktuell und aufgrund des Themas auch emotionsgeladen. Der Autor schreibt fast schon einen minütlichen Ablauf, wie die Polizei versucht einen Gefährder und einen damit verbundenen Terrorakt auf einem vollen Volksfest dingfest zu machen. Hinzu kommt noch ein Kind, dass in diesem ganzen Trubel verloren gegangen ist.

Es gibt mehrere Handlungsstränge und der Autor hüpft häufig zwischen diesen Handlungen hin und her. Von einer Teenagerliebe mit Drogen zu einem Obdachlosen, der das kleine Mädchen sehr mag zu den Polizisten, die teilweise hektisch und planlos agieren. Gut fand ich, dass der Autor die Polizisten menschlich dargestellt hat. Es sind keine Übermenschen und Superhelden, wie häufig in den amerikanischen Krimis beschrieben, sondern Männer und Frauen, die ebenfalls Ängste vor dem Unbekannten haben, die Familienprobleme mit sich herumtragen und dadurch auch abgelenkt sind. Die Fehlentscheidungen sind teilweise erschreckend, aber durchaus realistisch. Es steht am Ende immer ein Mensch.

Trotz der Aktualität und des interessanten Themas konnte mich das Buch nur begrenzt einfangen. Für mich waren die Sprünge zwischen den Handlungen (die alle am Ende zusammenführen) nicht gelungen. Phasenweise wirkte es recht abgehackt und langatmig. Auch hat mir der Schreibstil des Autors nicht so gut gefallen, aber das ist Geschmackssache.

Insgesamt ein interessanter und aktueller Krimi, der durchaus einige spannende Elemente hat, aber mich leider nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Konnte mich leider nicht so ganz überzeugen

Die Welt in allen Farben
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Jetzt nach dem Lesen des Buches muss ich sagen, dass der Klapptext den Inhalt nicht so richtig trifft. Es ist keine leichte Geschichte und das Schöne dieser Welt zeigt sich in diesem Buch nur selten und ...

Jetzt nach dem Lesen des Buches muss ich sagen, dass der Klapptext den Inhalt nicht so richtig trifft. Es ist keine leichte Geschichte und das Schöne dieser Welt zeigt sich in diesem Buch nur selten und verschwindet dann für viele Seiten wieder im Dunkel der Welt. Es ist kein Buch für Menschen, die oft traurig sind und tiefe dunkle Zeiten durchstehen müssen.

Es geht in dieser Geschichte um einen gewalttätigen Ehemann, der seine Frau verängstigt, einschüchtert und verletzt. Es wird beschrieben, was man immer wieder in der Zeitung liest, die Frau schämt sich, erfindet Ausreden und zieht sich zurück. Sie verliert ihre Kontakte und bleibt meist allein zurück. Der Mann, in diesem Fall ein Polizist, geht seinen Weg ohne Konsequenzen weiter.

Der zweite Teil der Geschichte umfasst das Leben von Nova. Sie ist klug und beherrscht so vieles, aber eines kann sie nicht - sehen. Nach einer OP erhält sie die Chance alles zu entdecken und scheitert. Als Sehender kann man es anfangs kaum nachvollziehen, warum sie sich nicht freut und durch die Welt zieht. Doch nach und nach, wenn Nova ihre Eindrücke mitteilt, wird dem Leser bewusst, wie schwer es sein muss. Sie muss alles neu erlernen. Lesen und schreiben, Farben lernen und Gesichtsminik richtig einschätzen und dabei das viele Licht ertragen. Es überfordert Nova und so wird auch sie an ihre Grenzen gebracht.

Die Geschichten verbinden sich recht schnell, aber auch genauso schnell verlieren sie sich wieder. Ich war manchmal über die Zeitsprünge verwundert. Mit einem mal waren acht Monate vorbei ohne das wirklich etwas passiert ist. Dann wird wieder jeder einzelne Tag, jede Stunde genau beschrieben, so dass man das Gefühl bekommt, die Geschichte stagniert.
Die Beziehung zwischen den beiden Frauen fand ich wenig ansprechend und teilweise auch nicht so richtig glaubwürdig. Auch der Umschwung des Mannes auf den letzten Seiten des Buches sowie die Handlung von Kate haben mich nicht überzeugt. Das passte nicht zum zuvor beschriebenen Charakter.

Gut hat mir Novas Schlagfertigkeit, ihre Lebenslust und ihre unfassbare Geduld in Bezug auf Kate gefallen. Leider wurde ihre Geschichte nicht wirklich gut ausgebaut (schade, denn eigentlich hatte ich mich deshalb für das Buch entschieden) und weiterverfolgt. Die Prioriät verschob sich leider auf die Beziehung zwischen Kate und Nova.

Insgesamt ein gut zu lesendes Buch, der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, aber die Geschichte fesselt nicht. Der Autor hat zuviel eingebaut und dadurch wurde dann doch einiges zu oberflächlich und teilweise unglaubwürdig.