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Veröffentlicht am 08.11.2019

ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren

Victor Hugo
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Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und ...

Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und Phantasie gekonnt miteinander verschmelzen.
Der Schriftsteller Victor Hugo ist hier selbst der Protagonist und als Vater auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod seiner geliebten Tochter Leopoldine. Er hatte ihren Tod ohnehin nie ganz verwunden, doch seit ihr Geist ihm erschienen ist, lässt ihn die Vergangenheit nicht mehr los. Obwohl die Rückkehr nach Frankreich für ihn als gesuchten Regimegegner überaus gefährlich ist und ihm schlimmstenfalls der Tod droht, wenn er gefasst wird, nimmt er dieses Risiko in Kauf und verlässt das Exil, um in seiner ehemaligen Heimat herauszufinden, was damals wirklich geschah. Dies führt zu spannenden Ermittlungen mit einem mehr als überraschenden Ergebnis, das man so sicher nicht erwartet hätte. Am Rande spielen zudem auch politische Intrigen eine Rolle.

Esther Gil hat im Vorfeld offenkundig ausgiebig recherchiert und es dadurch geschafft einen gelungenen, fließenden Übergang zwischen fiktiver Geschichte und wahren, historischen Ereignissen, realen Personen sowie tatsächlichen Begebenheiten zu gestalten, sodass man nicht ohne Weiteres erkennt, was welcher Quelle zuzuordnen ist. Die Idee Fakten und Fiktion derartig zu vermischen ist eine interessante Herangehensweise, die hier wunderbar umgesetzt wurde. Es erscheint beim Lesen nicht abwegig, dass sich viele Elemente der Handlung in der Tat so ereignet haben könnten.

Die eigentliche Geschichte, die insgesamt etwas weniger als 100 Seiten lang ist, spielt 1853 und die historischen Schauplätze umfassen die beiden Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie das französische Festland, einschließlich der Hauptstadt. Die Zustände zur damaligen Zeit in Paris erinnern sofort an Victor Hugos bekanntestes Werk Les Misérables, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass diese Erlebnisse und das Elend auf den Straßen ihn zu diesem Werk inspirierten.

Das Ende ist einerseits erfreulich, andererseits aber auch ein wenig trostlos. Man ist froh, dass diese Zeiten bereits in der Vergangenheit liegen und die Todesstrafe zumindest in Europa mittlerweile endgültig abgeschafft wurde. Außerdem werden am Schluss wichtige Botschaften vermittelt: Vergebung kann manchmal wichtiger und richtiger sein als Rache, vor allem wenn man um die Konsequenzen weiß, und die Trauer über die Toten sollten einen nicht die Lebenden vergessen lassen.

Abschließend folgt noch ein vielseitiges, aufschlussreiches Dossier über Victor Hugo und die realen Hintergründe, auf denen der Graphic Novel basiert, insbesondere die Figuren bzw. Personen, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die geschichtlichen Begebenheiten, sowie die Verbindung des Autors Esther Gil zu dem französischen Schriftsteller.

Die gelungenen Illustrationen stammen von Laurent Paturaud, der über einen sehr ansprechenden, aufwendigen und detailreichen Zeichenstil verfügt und mit vielen Schattierungen arbeitet. Die Farben sind durchgängig dunkel und gedeckt gehalten, erinnern manchmal an Sepia, was perfekt zur finsteren Atmosphäre und dem historischen Setting der Geschichte passt. Das Stadtbild von Paris wurde ebenfalls wunderbar eingefangen. Dieses war damals allerdings noch ein ganz anderes, wenngleich einige wenige der bis heute bekannten Sehenswürdigkeiten, darunter die Notre-Dame, bereits standen. Ein weiteres, auch aus heutiger Sicht charakteristisches Bauwerk, das man auf den Zeichnungen entdecken kann, ist zum Beispiel das Pariser Panthéon.

FAZIT
Wer düstere Graphic Novels mit historischem Setting mag, ohne enorm großen Wert auf geschichtliche Genauigkeit zu legen bzw. nichts dagegen hat, dass Fakten hier mit Fiktion vermischt werden, sollte sich Victor Hugo – Im Exil unbedingt näher anschauen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

eine gelungene Sammlung abwechslungsreicher Geschichten für die Adventszeit

Schöne Weihnachten! Lieblingsgeschichten für Groß und Klein
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Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist mit seinen insgesamt zehn verschiedenen Texten ein wirklich schönes, abwechslungsreiches Hörbuch für Jung und Alt, das bestens zu den weihnachtlichen ...

Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist mit seinen insgesamt zehn verschiedenen Texten ein wirklich schönes, abwechslungsreiches Hörbuch für Jung und Alt, das bestens zu den weihnachtlichen Festtagen passt und man zum Beispiel wunderbar beim Einpacken der Geschenke hören kann.
Es beginnt mit Warum tut der Nikolaus so heimlich? von Oliver Scherz, einer amüsanten Geschichte über einen kleinen Jungen, der versucht wach zu bleiben, um den Nikolaus zu treffen, aber letztlich doch einschläft – genauso wie seine Schildkröte, die ihn in diesem Fall eigentlich hatte wecken sollen. Man fühlt sich sofort an die eigene Kindheit erinnert, in der sicher fast jeder einmal (oder öfter) erfolglos dasselbe versucht hat.

Happy End im Advent von Edith Schreiber-Wicke ist eine etwas längere Erzählung aus der Sicht eines Katers, der überzeugt ist alle anderen in nahezu allem zu übertreffen und dessen Selbstverliebtheit einen mehrfach zum Schmunzeln bringt. Sein Besitzer ist ein richtiger Weihnachtsmuffel und hat dementsprechend nicht viel für das besinnliche Fest übrig. Ähnlich einem Adventskalender beschreibt der Kater jeden Tag des zwölften Monats und je näher Heiligabend rückt, desto brummiger wird Guido, sein Herrchen. Der Kater hat einen interessanten Blick auf Weihnachten und macht unter anderem faszinierende, für Menschen hingegen eher weniger reizvolle, Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Dekoration. Nach seiner Auffassung wohnt Guido bei ihm, nicht etwa umgekehrt, und er gibt ihm so „liebevolle“ Kosenamen wie „mein Dosenöffner“ – typisch Katze eben. Für Guidos Abneigung gegen Weihnachten gibt es allerdings einen Grund, den der Kater irgendwann nicht länger für sich behalten kann.

Die neue Nachbarin lässt den Muffel darüber hinaus mit der Zeit immer weniger muffelig werden und irgendwann merkt schließlich auch Guido, was der Kater längst weiß: Tina gefällt ihm sehr und Guido vertraut ihr am Ende sogar an, welches Erlebnis ihm das Fest so verdorben hat. Dem Titel entsprechend gibt es am Schluss also noch ein Happy End.

Das Weihnachtswunder von Astrid Frank handelt von einem Jungen, der im Namen des Weihnachtsmannes von einer Weihnachtselfe um Hilfe gebeten wird. Mehr und mehr Menschen und Kinder würden nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, weshalb es diesem immer schlechter gehe. Der 7-jährige Ben sei nun der letzte Mensch, der noch an ihn glaube, weshalb nur er ihn retten könne. Dazu müsse er aber wieder mehr Leute dazu bringen an den Weihnachtsmann zu glauben.

Obwohl er daran zweifelt der Richtige für diese Aufgabe zu sein, stellt Ben, der herzensgute Junge, der seine Pausenbrote regelmäßig mit einem Obdachlosen teilt, sich natürlich dieser Herausforderung und ein Weihnachtswunder bringt viele der „Ungläubigen“ schließlich zum Umdenken.

Weihnachtswünsche von Michael Ende ist ein zauberhaftes, relativ unbekanntes Gedicht, das sicher nicht jeder kennt und das einen augenblicklich zum Lächeln bringt. Der Weihnachtsmann bringt die Wünsche verschiedener Kinder darin so durcheinander, dass sich die Zeilen stellenweise nicht einmal mehr reimen. Dennoch weiß man genau, was er eigentlich meint und wie es demnach richtig heißen müsste.

In Weihnachtsengel in Not von Hanna Jansen dreht sich alles, wie der Titel schon sagt, um einen in Not geratenen „Engel“, der schließlich Hilfe von einer Nachbarin bekommt, die sich überraschend fürsorglich zeigt und im Gegenzug dafür von dem kleinen Mädchen später zum Essen eingeladen wird, damit sie am Weihnachtabend nicht allein ist. Da die Familie, die hier im Vordergrund steht, aus Polen stammt, erfährt man nebenbei außerdem noch etwas über die eine oder andere polnische Weihnachtstradition.

Das Ferkelchen von Bethlehem von Joachim Friedrich ist eine interessante Abwandlung der biblischen Weihnachtsgeschichte, in der ein kleines Ferkel eine besondere Rolle spielt.

Die lustige Geschichte Niklas und die Staub-Schlamuffels von Oliver Pötzsch, die einen selbst als Erwachsenen sehr zum Schmunzeln bringt, ist perfekt für all jene, die es genauso sehr hassen aufzuräumen wie der Protagonist Niklas und liefert zugleich eine passende Ausrede dafür es nicht zu tun.

Ulrike Kuckero steuert mit Die Überraschung eine niedliche Erzählung über einen kleinen Bären bei, der so erbost darüber ist versehentlich verraten zu haben, was er Mama und Papa Bär zu Weihnachten schenkt, dass er sein Päckchen in den Müll wirft und dann am nächsten Tag verzweifelt versucht es zurückzubekommen, weil er sonst kein Geschenk für seine Eltern hat.

Eine etwas merkwürdige Geschichte, deren Botschaft sich einem als Leser nicht so richtig erschließt, ist dagegen Das Eselchen und der kleine Engel von Otfried Preußler. Irgendwie versteht man leider nicht, was der Autor einem damit sagen will.

Als letztes folgt Weihnachten ist überall von Sabine Bohlmann, eine offensichtlich etwas neuere, ziemlich moderne Erzählung, über ein unfreiwilliges Weihnachtsfest auf einem deutschen Flughafen. Diese schöne, wahrlich weihnachtliche Geschichte bringt noch einmal zur Geltung, was an Weihnachten wirklich wichtig ist, und stellt daher einen gelungenen Abschluss dieses empfehlenswerten Hörbuchs dar.

Die einzelnen Sprecher – Rufus Beck, Bürger Lars Dietrich, Annette Frier sowie Johann von Bülow – tragen ihre jeweiligen Texte allesamt gekonnt und unterhaltsam vor, wobei vor allem Bürger Lars Dietrich und Johann von Bülow positiv herausstechen.

FAZIT
Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist eine gelungene Sammlung abwechslungsreicher Geschichten für die Adventszeit, die man alle Jahre wieder genießen kann. Spätestens beim Abspielen des Hörbuchs kommt mit Sicherheit Weihnachtsstimmung auf.

Veröffentlicht am 11.06.2019

ein etwas anderer New Adult Roman

Falling Fast
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Falling Fast ist ein empfehlenswerter New Adult Roman, der sich schon allein aufgrund des Settings von vergleichbaren Geschichten abhebt, denn das Buch spielt zur Abwechslung einmal nicht an einem College, ...

Falling Fast ist ein empfehlenswerter New Adult Roman, der sich schon allein aufgrund des Settings von vergleichbaren Geschichten abhebt, denn das Buch spielt zur Abwechslung einmal nicht an einem College, sondern in einer amerikanischen Kleinstadt, in der sich die Hauptfiguren während der Semesterferien aufhalten. Innerhalb des Genres sticht es somit positiv aus der Masse heraus, im Großen und Ganzen kann es allerdings nicht ganz mit den bisherigen Büchern der Autorin mithalten kann.

Das liegt aber nicht am Schreibstil, der sich so angenehm und flüssig lesen lässt, wie man es von Bianca Iosivoni gewohnt ist. Insbesondere der Einstieg ist ihr hier gut gelungen, denn der Prolog bietet bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einen auf den folgenden Seiten erwartet, und macht den Leser dadurch sehr neugierig. Die gesamte Geschichte wird erneut aus zwei verschiedenen Ich-Perspektiven geschildert, nämlich denen von Hailee und Chase. Dadurch gewährt sie einen umfassenden Einblick in die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten, wodurch man ein gewisses Verständnis für ihre jeweiligen Reaktionen entwickelt und sich besser mit den beiden identifizieren kann. Dennoch gelingt es der Autorin über einen langen Zeitraum gewisse Aspekte geschickt vor dem Leser zu verbergen. Fans der Autorin werden früher oder später zudem ein paar Referenzen auf ihre Firsts Reihe entdecken.

Hailee ist von Beginn an eine sehr sympathische Heldin, der man gern dabei zusieht wie sie anscheinend erstmals aus sich herauskommt, furchtlos ist und neue Dinge ausprobiert. Dabei wirkt sie die meiste Zeit über ausgesprochen fröhlich und abenteuerlustig. Außerdem ist sie eine loyale Freundin, der sehr viel daran liegt ihre Versprechen einzuhalten.

Den charmanten Chase, der Architektur studiert, um seine Familie zufrieden zu stellen, aber eigentlich lieber etwas anderes machen würde, mag man ebenfalls vom ersten Moment an und das ändert sich auch nicht als man den Grund erfährt, aus dem Hailee eine vorübergehende Abneigung gegen ihn entwickelt und ihn daher nicht mehr besser kennen lernen will. Er hat in der Vergangenheit einen Fehler gemacht, den er sehr bereut, und ist somit nicht perfekt, doch das ist niemand. Darüber hinaus hat jede Geschichte zwei Seiten, weshalb es in der Regel ratsam ist sich eine eigene Meinung zu bilden, und das erkennt letztlich auch Hailee.

Es ist wirklich schön zu beobachten wie die beiden einander langsam näher kommen und trotz des relativ kurzen Zeitraums ist die Entwicklung ihrer Beziehung stets glaubwürdig. Hailee und Chase passen einfach gut zusammen und sind ein tolles Paar. Gespannt wartet man auf den ersten Kuss, den Chase extrem lange hinauszögert, um auf den richtigen Moment zu warten. Ihre Beziehung scheint keine Zukunft zu haben, schon allein weil die zwei an entgegengesetzten Enden des Landes studieren, trotzdem hofft man, dass sie irgendeinen Weg finden werden über den Sommer hinaus an ihren unschwer erkennbaren Gefühlen füreinander festzuhalten.

Dem Genre entsprechend gibt es im Verlauf der Geschichte natürlich auch die eine oder andere erotische Szenen. Die Autorin setzt detaillierte Beschreibungen dabei jedoch prinzipiell eher sparsam ein, es wird somit nicht jede Mal ausführlich beschrieben, wenn Hailee und Chase intim werden. Als Leser begrüßt man das sehr, denn weniger ist insofern tatsächlich mehr.

Neben der Liebesgeschichte zwischen Hailee und Chase steht unter anderem der für sie vollkommen überraschende Verlust ihres kürzlich verstorbenen Freundes Jesper im Vordergrund, den sie durch ihre gemeinsame Leidenschaft für das Schreiben online kennen gelernt hatte. Kurz bevor ihr Kontakt abbrach hatte sie ihm nämlich versprochen sein Manuskript zu lesen und sucht deshalb danach. Eine Szene berührt einen in dem Zusammenhang sogar so sehr, dass man die Tränen nur mit Mühe zurückhalten kann.

Darüber hinaus enthält der Roman zahlreiche Nebenfiguren, die glücklicherweise nicht nur als Kulisse dienen und von denen man eine lieber mag als die andere. Umso mehr freut man sich darüber ein paar der aktuellen und ehemaligen Bewohner Fairwoods mit ihren unterschiedlichen Facetten zwischendurch näher kennen zu lernen. Ohne sie wäre die Geschichte vermutlich auch viel zu eindimensional.

Die Handlung ist größtenteils fesselnd, vor allem im ersten und letzten Drittel, und zwischenzeitlich auch sehr traurig und emotional. In der Mitte weist sie aufgrund einiger recht ereignisloser Kapitel hingegen zeitweilig ein paar Längen auf. Am Schluss überrumpelt die Autorin den Leser dafür wiederum mit einer überraschenden Wendung, mit der man so definitiv nicht gerechnet hätte, und lässt das Buch dann mit einem gewaltigen Cliffhanger und einigen offenen Fragen enden. Infolgedessen ist man dem Verlag mehr als dankbar dafür, dass er die Fortsetzung, die man garantiert kurz nach dem Erscheinen lesen wird, schon in wenigen Wochen veröffentlicht. Obwohl im Prinzip nur ein bestimmter Ausgang vorstellbar ist, ist man überaus gespannt darauf zu erfahren, wie es dazu kommt und was darauf folgt.

Gleichzeitig lässt einen genau diese Wendung ein wenig zwiegespalten zurück, weil dieses Verhalten überhaupt nicht zur entsprechenden Figur zu passen scheint, die ihre wahren Gefühle die ganze Zeit über offenbar gut versteckt hat. Rückblickend erkennt man womöglich ein paar Anzeichen, vorher konnte man diese jedoch unmöglich richtig einordnen, es fehlten einfach u viele Puzzleteile, um derartige Schlüsse zu ziehen. Beim Leser überwiegt mitunter völliges Unverständnis, aber vielleicht ist es nur natürlich, dass man es nicht nachvollziehen kann, solange man nicht selbst davon betroffen ist. Man hofft demzufolge auf Erklärungen bzw. eine genauere Schilderung der Beweggründe im zweiten Band. Bislang sind diese definitiv zu kurz gekommen, andernfalls hätte man diesen Aspekt der Handlung aber wahrscheinlich zu früh kommen sehen.



FAZIT
Falling Fast ist ein etwas anderer New Adult Roman, der sich neben der Beziehung zwischen den liebenswerten Protagonisten Hailee und Chase mit einigen wichtigen Themen beschäftigt und definitiv zum Nachdenken anregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.08.2018

ein sehr gelungener Jugendthriller, der sowohl Alt und Jung als auch Mann und Frau begeistern wird

Saeculum
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Mit Saeculum ist der inzwischen mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Autorin Ursula Poznanski ein weiterer Jugendthriller gelungen, der sowohl die eigentliche Zielgruppe als auch ältere ...

Mit Saeculum ist der inzwischen mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Autorin Ursula Poznanski ein weiterer Jugendthriller gelungen, der sowohl die eigentliche Zielgruppe als auch ältere Leser zu begeistern vermag.
Der Anfang ist zunächst ein wenig langatmig und zieht sich etwas, denn es dauert fast ein Fünftel des Buches bis das Rollenspiel richtig beginnt. Von da an nimmt die Handlung aber immer mehr an Fahrt auf und damit steigt auch die Spannung kontinuierlich. Durch das äußerst abgeschiedene Waldstück als Handlungsort schafft es die Autorin eine sehr unheimliche Atmosphäre zu kreieren und spätestens als plötzlich Mitglieder aus der Gruppe einer nach dem anderen spurlos verschwinden, bekommt man es mit der Angst zu tun. Dieses Gefühl wird noch durch die schwarzen Seiten verstärkt, die zwischendurch ein paar Mal auftauchen und kurze, aber sehr beängstigende Szenen beschreiben, die man zu diesem Zeitpunkt absolut noch nicht einzuordnen vermag. Man stellt sich danach unweigerlich die Frage, was wohl noch alles auf einen zukommen wird.

Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, deren Antworten man unbedingt erfahren möchte. Auf die meisten davon muss man allerdings bis zum Ende warten, wodurch das Interesse und die Neugier des Lesers stets aufrechterhalten werden. Ist das Rollenspiel tatsächlich harmlos oder in Wirklichkeit sehr gefährlich? Gibt es einen richtigen Fluch oder steckt doch eher irgendeine Person dahinter?

Auch die einzelnen Charaktere sind äußerst geheimnisvoll und mysteriös. Fast alle verbergen irgendetwas, sodass man die meisten von ihnen nicht richtig einschätzen kann.
Sandra ist dem Leser zum Beispiel zunächst noch sympathisch, ändert aber schon bald darauf ihr ganzes Verhalten, vor allem gegenüber Bastian, und man bekommt immer mehr das Gefühl, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Warum verhält sie sich nun so abweisend? Warum hat sie Bastian wirklich zur Teilnahme an diesem Spiel überredet? Und warum durfte er mitkommen, aber andere, erfahrenere Spieler, nicht?
Lisbeth und Paul werfen ebenfalls Fragen auf und verhalten sich eigenartig. Warum flippt Liesbeth so aus, nur weil sie ihr Medaillon verloren hat? Was meint Paul damit, dass er mehr von Bastian will als nur Freundschaft?

Lediglich bei Bastian und Iris hat man das Gefühl, dass man ihnen trauen kann und sie nichts Böses im Schilde führen, da die Geschichte zum größten Teil abwechselnd aus ihren beiden Perspektiven erzählt wird. Iris verheimlicht zwar auch etwas vor den anderen Mitspielern, das hat jedoch etwas mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun. Man weiß, dass sie auf der Flucht ist, aber noch nicht, vor wem. Für die Furcht einflößenden Geschehnissen im Wald ist sie aber nicht verantwortlich, genauso wenig wie Bastian, mit dem man sich als Leser gemeinsam die Frage stellt, worauf er sich da nur eingelassen hat. Denn selbst, wenn man sich mit der Situation an sich nicht so richtig zu identifizieren vermag, weil man nicht einmal im Traum daran denken würde, im Wald das Leben im Mittelalter nachzustellen, kann man Bastian gut verstehen und fühlt mit ihm mit.

Zum Ende hin spitzt sich das Geschehen mehr und mehr zu und man kann das Buch im letzten Drittel gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man endlich wissen will, wer oder was für das alles verantwortlich ist. Das Gefühl von Gefahr wird noch einmal gesteigert und es tun sich erschreckende menschliche Abgründe auf, für die man sich eigentlich nur schämen kann.

Die Lösung des Ganzen ist Ursula Poznanski dann wirklich brillant gelungen und man ist überrascht und schockiert zugleich. Alles Mögliche hatte man sich ausgemalt und mit allem Möglichen gerechnet, nur nicht mit dem, was die Autoren ihren Lesern dann tatsächlich präsentiert. Für einen solchen ausgeklügelten Plot hat sie einfach nur Bewunderung verdient.

Für die Romantiker hat die Autorin außerdem noch eine kleine Liebesgeschichte in den Roman eingebaut, die sich allerdings nicht in den Vordergrund drängt und somit auch die männlichen Leser nicht verschrecken dürfte.


FAZIT

Saeculum ist ein sehr gelungener Jugendthriller, der sowohl Alt und Jung als auch Mann und Frau begeistern wird. Die Autorin hat sich eine wirklich faszinierende und fesselnde Geschichte ausgedacht und diese auch fantastisch umgesetzt. Die Auflösung, die man so keinesfalls erwartet hat, macht die kleinen Längen am Anfang wieder gut und vermag den Leser absolut zu überraschen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Im Gegensatz zum ersten Band macht Engelsmorgen, vor allem durch das unvorhergesehene Ende, richtig Lust auf den nächsten Teil.

Engelsmorgen
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Nach Engelsnacht, dem etwas schwachen ersten Teil der Serie, waren manche Leser noch unschlüssig, ob sie dem zweiten Teil eine Chance geben sollten. Wer den Auftakt nicht schlecht, sondern einfach nur ...

Nach Engelsnacht, dem etwas schwachen ersten Teil der Serie, waren manche Leser noch unschlüssig, ob sie dem zweiten Teil eine Chance geben sollten. Wer den Auftakt nicht schlecht, sondern einfach nur mittelmäßig fand, sollte dies auf jeden Fall tun, denn Engelsmorgen ist in vielerlei Hinsicht wesentlich besser gelungen als sein Vorgänger.
Während man im ersten Band mit Luce völlig im Dunkeln tappt, was teilweise wirklich sehr frustrierend war, wird man im zweiten Teil geradezu mit den verschiedensten Informationen überhäuft. Das hilft einem zunächst jedoch nicht wirklich weiter, da man sie noch nicht richtig einzuordnen vermag und sie teilweise auch sehr widersprüchlich sind, sodass man noch genauso ratlos ist wie zuvor. Was hat es wirklich mit Luce und Daniel auf sich? Was ist damals beim Engelssturz geschehen? Was für ein Kampf steht kurz bevor? Und warum haben es so viele auf Luce abgesehen?
Nach und nach kommt aber zumindest ein wenig Licht ins Dunkel. Es sind zwar immer noch unzählige Fragen offen, aber die Autorin gibt dem Leser immerhin endlich Raum für Spekulationen. Der ein oder andere Verdacht kommt schließlich auf und kann dann in den folgenden Bänden entweder bestätigt oder entkräftet werden.

Die Handlung von Engelsmorgen ist fesselnder und actionreicher als die des Vorgängers. Vor allem im letzten Abschnitt kommt wieder richtig Spannung auf und Lauren Kate überrascht mit einem interessanten, unerwarteten Ende, das wirklich neugierig auf den dritten Teil macht.

Im Vordergrund stehen aber die Gedanken und Gefühle von Luce, deren Persönlichkeit man in diesem Teil viel näher kennen lernt, wodurch man sich auch besser mit ihr identifizieren kann. Lediglich ihre regelrechte Besessenheit von Daniels Flügeln kann man nicht unbedingt nachempfinden.
Durch ihren Aufenthalt in Shoreline erkennt Luce, dass die Welt nicht nur schwarz/weiß ist, sondern es auch etliche Grautöne gibt. Sie kann nicht alle Engel in die Schublade „gut“ und alle Dämonen in die Schublade „böse“ stecken, wie sie es bisher angenommen hatte. Sie beginnt sogar an ihren Gefühlen für Daniel und ihrer Beziehung zu ihm zu zweifeln, was sehr nachvollziehbar ist. Was weiß sie schon wirklich über ihn? Was verbindet sie, abgesehen von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, von der Luce aber nichts weiß, miteinander? Würde sie ihn auch lieben, wenn es diese frühren Leben nicht gäbe? Außerdem hinterfragt Luce die wenigen Informationen, die Daniel von sich aus preisgibt, weil er ihr noch wesentlich mehr verheimlicht.

Im Gegensatz zu Luce, die dem Leser inzwischen mehr ans Herz gewachsen ist, muss Daniel wegen seines gebieterischen Verhaltens an Sympathie einbüßen. Es ist zwar durchaus verständlich, dass er Luce um jeden Preis beschützen will, nach dem er sie schon so oft hat sterben sehen ohne etwas dagegen tun zu können, aber er kann in der heutigen Zeit nicht von Luce erwarten, dass sie ihm blind gehorcht und einfach alles was er sagt bzw. eigentlich schon befiehlt hinnimmt, ohne irgendwelche plausiblen Gründe dafür zu nennen. Es ist nicht verwunderlich, dass Luce sich nicht an seine „Regeln“ hält, wenn er sie wie ein kleines Kind behandelt und über alles in Unwissenheit lässt, insbesondere über die Frage, wer es auf sie abgesehen hat und wieso. Er belügt sie, verschweigt ihr alles Mögliche und beantwortet so gut wie nie irgendeine Frage. Das ist furchtbar und lässt einen manchmal sogar an seinen Gefühlen für Luce zweifeln.

Neben den bereits bekannten Figuren wie z.B. Cam, der leider nur sehr selten auftaucht und von dem man immer noch nicht so wirklich weiß, wo er nun steht bzw. wie er zu Luce steht, hat der zweite Teil der Serie außerdem ein paar tolle, neue Charaktere zu bieten. Dazu zählen vor allem Shelby und Miles, die Luce in Shoreline kennen lernt und die Beide zu den Nephilim gehören.
Miles hat einen sehr liebenswerten Charakter und heißt Luce von Anfang an mit offenen Armen in dem Internat willkommen. Er ist ein toller Zuhörer und wird ihr ein richtig guter, aufrichtiger Freund.
Das gilt auch für Shelby, allerdings dauert es bei ihr wesentlich länger, weil sie Luce gegenüber zunächst Vorurteile hat und sich sehr abweisend ihr gegenüber verhält. Mit der Zeit lernt sie ihre Mitbewohnerin aber besser kennen und trotz der anfänglichen Differenzen bauen die Beiden eine sehr enge Beziehung zueinander auf.
Beide Figuren wachsen einem total ans Herz und sie werden hoffentlich auch im nächsten Band wieder eine so große Rolle spielen.

Der Schreibstil von Lauren Kate ist stellenweise ziemlich pathetisch und etwas zu überladen. Nach einer Weile gewöhnt man sich jedoch daran, sodass es einem nicht mehr ganz so stark auffällt und den Lesefluss zumindest nicht bremst. Über diesen Kritikpunkt sieht man aber angesichts der anderen grundlegenden Verbesserungen gern hinweg.


FAZIT

Die Handlung an sich war schon bei Engelsnacht interessant, doch die Umsetzung ist bei Engelsmorgen im Vergleich zum Vorgänger erheblich besser gelungen und übertrifft die niedrigen Erwartungen, mit denen man nach dem ein wenig enttäuschenden ersten Teil vielleicht an die Fortsetzung heran geht, um Längen.
Man lernt verschiedene Facetten von Luce kennen und ihr Charakter erhält mir Tiefe, wodurch man nun eine richtige Bindung zu ihr aufbauen kann. Man erfährt endlich etwas mehr über die verschiedenen Zusammenhänge und kann ein paar Vermutungen anstellen.

Im Gegensatz zum ersten Band macht Engelsmorgen, vor allem durch das unvorhergesehene Ende, richtig Lust auf den nächsten Teil, der hoffentlich noch in diesem Jahr erscheint.