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Veröffentlicht am 24.09.2018

"... in der Ferne wird man nicht für einsam gehalten, sondern für abenteuerlustig..."

Ein unvergänglicher Sommer
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"... in der Ferne wird man nicht für einsam gehalten, sondern für abenteuerlustig..."


Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Das Cover hat mich leicht an das Buch "Meine geniale Freundin" von Elena Ferrante ...

"... in der Ferne wird man nicht für einsam gehalten, sondern für abenteuerlustig..."


Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Das Cover hat mich leicht an das Buch "Meine geniale Freundin" von Elena Ferrante erinnert - auch wenn dieses in blauen und nicht rosa Tönen gehalten ist. Doch auch wenn mir das Cover sehr gut gefällt, hat mich hier der Name der Autorin Isabel Allende und auch der Klappentext angeregt, das Buch zu lesen - und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte wird aus drei Sichtweisen erzählt, wobei vor allem Lucia die Protagonistin ist, doch dazu mehr in meinem Abriss des Inhalts.

Inhalt
Lucia ist eine Chilenin Anfang 60 als sie als Dozentin in New York arbeitet. Sie wohnt bei einem mürrischen Mann, Richard, der auch ihr Kollege ist. Irgend etwas reizt sie an ihm, doch da von ihm nicht mehr als kaltes Desinteresse kommt, verwirft sie den Gedanken, noch einmal einen Versucht mit der Liebe zu wagen. Eines Tages im kalten Januar tritt Evelyn, eine junge Guatemaltekin, in ihr beider Leben und wirbelt es gehörig durcheinander. Eine Flucht, eine Rettung, Gefahr, Liebe, Tod - alles wirkt geballt auf einander und wirkt erzählt vor dem Hintergrund dreier tragischer Geschichten, bei denen man gar nicht weiß, ob man weinen oder lachen soll.

Fazit
Es ist einfach, meinen Eindruck dieses Buches zusammenzufassen: Ich liebe es. Es gab Szenen, in denen ich herzlich lachen musste und ein Kapitel später mit den Tränen kämpfen musste - so unverblümt schafft es die Autorin, Leid und Glück, Freude und Trauer in einen logischen Kontext zu verpacken, ohne dabei zu übertreiben oder zu langweilen. Die Geschichte dahinter ist darüberhinaus auch noch interessant, wenn man neben den Zeilen liest sogar in historischer Hinsicht.

Veröffentlicht am 31.01.2023

Genialer erster Teil der Reihe

Rising Bahia
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"Rising Bahia“ war das erste Buch, das ich von Mo Schneyder gelesen habe, obwohl ich ein weiteres Buch bereits zu Hause stehen habe, dass ich ebenfalls zeitnah lesen möchte. Hier hatte mich das Cover absolut ...

"Rising Bahia“ war das erste Buch, das ich von Mo Schneyder gelesen habe, obwohl ich ein weiteres Buch bereits zu Hause stehen habe, dass ich ebenfalls zeitnah lesen möchte. Hier hatte mich das Cover absolut umgehauen – wie genial ist das denn? Und dann ist das Buch von einer noch nicht bekannten Autorin? Ich glaube, jeder große Verlag kann neidisch sein auf dieses Buch!

Was mich aber richtig gefreut hat war, dass ich das Buch selbst richtig gut fand. Im Mittelpunt der Handlung steht die junge Juliana, die in Deutschland mit ihren beiden Müttern lebt. Da sie selbst noch nicht genau weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte, geht sie nach Brasilien, um in einer Favela als Lehrerin zu arbeiten, doch schnell merkt sie, dass Brasilien sie auf eine Weise beansprucht, mit der sie ganz und gar nicht gerechnet hat. Es fängt mit dem verbotenen Kampftanz Capoeira und dem Wissen um die Orishas, den verbotenen Göttern. Ist sie wirklich nur Gast in diesem Land, oder hat sie einen Teil von sich gefunden, der hierher gehört?

Die Schreibe der Autorin ist sehr flüssig, so dass ich das Buch auch relativ schnell gelesen hatte. Es gibt im Buch zwar eine Stelle, wo ich mir wünschte, dass das Buch ein Kapitel mehr gehabt hätte, aber da mir der Rest des Buches einfach fantastisch gefallen hat, bewirkt das nicht, dass ich dem Buch weniger Punkte geben möchte. Es war stellenweise wirklich super spannend, lustig, traurig – alles was ein wirklich gutes Buch eben so braucht!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Ein wirklich gutes Buch

Hallo Leben, hörst du mich?
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"Hallo, Leben, hörst du mich" wurde vom chinesisch-amerikanischen Autor Jack Cheng verfasst. Es handelt sich dabei um den ersten Roman aus seiner Feder für jüngere Leser. Es wird aus der Sicht des elfjährigen ...

"Hallo, Leben, hörst du mich" wurde vom chinesisch-amerikanischen Autor Jack Cheng verfasst. Es handelt sich dabei um den ersten Roman aus seiner Feder für jüngere Leser. Es wird aus der Sicht des elfjährigen Alex erzählt. Dieser lebt mit seiner Mutter zusammen und hat einen großen Traum - Raketen zu bauen.

Dank der Recherchen im Internet weiß Alex, dass es es, wenn er einige Stunden Reise in Kauf nimmt, ein Zusammentreffen von ähnlich Gesinnten geben wird - ein Wettkampf der Raketenbauer. Also macht er sich alleine auf den weiten Weg. Mit ihm reist sein Hund Carl Sagan und ebenfalls immer bei ihm ist ein Ipod, auf dem er alles aufnimmt. Mit eifrigem Optimismus ausgestattet geht er seinen Weg und überrumpelt damit die Erwachsenen mit all ihren Beschränkungen und Regeln.

Ich habe das Buch in einem Rutsch am vergangenen Wochenende gelesen und habe am meisten bewundert, wie der Autor es schafft, in der Sprache eines Elfjährigen zu schreiben. Er hat mich das Unverständnis spüren lassen, dass ein Kind empfindet, wenn die Erwachsenen einen ausschließen, aber auch die kindliche Neugier, die Abenteuerlust und den Glauben an das Gute in der Welt. Das Buch zu lesen war, als würde ich die Welt für einen kurzen Augenblick mit anderen Augen sehen können und alles wirkte plötzlich sinnvoll, wertvoll und ohne Tücke. Ist es deshalb ein unrealistisches Buch? Nein, es ist die Sicht eines Kindes und vielleicht wäre es lohnenswert, diesen Blick im Alltag ab und an zu üben.

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Veröffentlicht am 08.11.2019

Einzigartige Mixtur aus Märchen und exhibitionistischer Avangardeliteratur

Gnade der Schatten
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans
Die „Gnade der Schatten“ ist das Debut der Autorin Rosalind Parker, welches ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Das Cover finde ich richtig gut gelungen, da ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans


Die „Gnade der Schatten“ ist das Debut der Autorin Rosalind Parker, welches ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Das Cover finde ich richtig gut gelungen, da das satte Schwarz des Hintergrunds einen sehr guten Kontrast zum Rotton der Frau und den weißen Lettern des Buchtitels bildet. Das Buch hätte mich auch in jeder Buchhandlung angesprochen. Die Schreibe der Autorin ist flüssig, so dass man das eher dünne Buch mit ca. 120 Seiten in kürzester Zeit durchlesen kann.

Inhalt


Im Mittelpunkt der märchenhaft anmutenden Geschichte steht Rosanne, die älteste Tochter des Königs. Anders als es der Status und ihre Erziehung von ihr verlangen und auch anders als ihre Schwestern es leben, lehnt sie die Etikette ihres Standes in vielen Bereichen ab und begibt sich vor allem in ihrem Schlafgemach in kurze, sehr intensive Erfahrungen. Doch ihr Vater trifft eines Tages die Entscheidung, dass sie in den Stand der Ehe eintreten soll und die Suche nach dem passenden Mann beginnt. Doch plötzlich geht es gar nicht mehr darum, jeden Mann zu verprellen, den ihr Vater ihr vorsetzt, denn ein Mann hat etwas in ihr berührt, dass sie kaum zu verstehen scheint. Er trifft einen ungeahnten Nerv in ihr.

Fazit


Ich hatte das Buch relativ schnell durch und empfand die dabei vor allem die Schreibe wie eingangs beschrieben angenehm flüssig. Es gibt gerade in den ersten Seiten ein paar Wiederholungen, die es in meinen Augen nicht gebraucht haben und dadurch einen eher gegenteiligen Effekt beim Lesen bei mir bewirkt haben, aber das viel mir eigentlich wirklich auch nur am Anfang auf. Das Buch ist nach eigenen Angaben der Autorin eher eine Novelle und so habe ich es auch empfunden und stellt den Beginn einer dreiteiligen Geschichte dar.
Warum ich die Erzählung märchenhaft finde, liegt nicht unbedingt am Grundgerüst: ein König mit drei Töchtern....., sondern eher an der Art der Erzählung und genau das ist der Punkt, den ich besonders an diesem kleinen Werk bewundere. Sex spielt sicherlich eine große Rolle, aber aus literarischer Sicht betrachtet ist es auch ein wohl inszenierte Mixtur aus Märchen und fast schon exhibitionistischer Avantgarde, die ich so tatsächlich noch nie gelesen habe. Mutig, gewagt und definitiv in meinem Bücherregal absolut einzigartig.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Eine unerwartete Perle

Kissing Lessons
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Kissing lesson ist der erste Teil einer Reihe der Autorin Helen Hoang. Schon das Cover hatte mich vom ersten Blick an gehabt, doch spätestens als ich dann den Klappentext ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans



Kissing lesson ist der erste Teil einer Reihe der Autorin Helen Hoang. Schon das Cover hatte mich vom ersten Blick an gehabt, doch spätestens als ich dann den Klappentext gelesen hatte wusste ich, dass ich das Buch quasi lesen muss. Es klang nach mehr als einer einfachen Liebesschnulze, die ich zwar auch mal gerne lese, aber bei diesem Roman hatte ich das Gefühl, dass mehr dahinter steckt. Auch gestalterisch ist das Buch ein Hingucker, da jeder Kapitelbeginn mit einer Blumenranke geschmückt wurde. Aber das beste ist, dass die Schreibe der Autorin herrlich flüssig ist, so dass die etwas über 400 Seiten sehr flott zu lesen waren.

Inhalt


Stella ist eigentlich ganz glücklich, so wie sie ihr Leben im Griff hat. Doch ihre Mutter stichelt, da sie noch immer Single ist und doch allmählich mal für Enkelkinder sorgen könnte. Obwohl es ihr widerstrebt, setzt sie sich daher mit dem Thema auf eine ganz neue Art auseinander, denn Stella hat aufgrund ihres Aspergers Ängste, die ihr gerade in Bezug auf den Umgang mit anderen Menschen oft Schwierigkeiten gemacht haben. Und bei intimen Beziehungen fängt das Drama beim Küssen an. Stella beschließt daher, sich Hilfe zu holen.

Fazit


Das Buch ist so erfrischend anders, dass ich es verschlugen habe. Ich mag die herrlich flüssige Art der Autorin, gerade wenn es um die Beschreibung der Charaktere geht. Schon die Anfangsszene beginnt mitten im Geschehen und ich musste oft schmunzeln. Mit dieser Art schafft es die Autorin einen Protagonisten mit Asperger in den Fokus zu rücken, ohne dass dieser als komische Nebenfigur auftritt neben dem glänzenden Helden, wie es in manch einer Fernseh-Serie ist. Das mag unterhaltsam sein und ebenfalls zur Enttabuisierung bei der breiten Mehrheit führen, jedoch ist es viel mutiger, die Protagonistin eines Romans mit Asperger in den Vordergrund zu stellen. Dass das dann gut gelungen ist, ist daher in meinen Augen ein doppelter Erfolg und es würde mich freuen, wenn das Buch von vielen anderen verschlungen wird. Auch freue ich mich schon auf den nächsten Teil und andere Romane aus der Feder der Autorin, deren Name ich mir definitiv merken werde.