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Veröffentlicht am 09.11.2019

Zwischen den Seiten

Pages & Co. (Band 1)
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Seit ihre Mutter nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters verschwand, lebt Mathilda bei ihren Großeltern. Beide führen die Buchhandlung Pages & Co und lieben nichts mehr als spannende Geschichten. Auch Mathilda ...

Seit ihre Mutter nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters verschwand, lebt Mathilda bei ihren Großeltern. Beide führen die Buchhandlung Pages & Co und lieben nichts mehr als spannende Geschichten. Auch Mathilda hat diese Affinität für Bücher und Geschichten geerbt und verschwindet jeden Tag nach der Schule in den Gängen der Buchhandlung, um in einem Buch zu versinken.

Doch dann findet Tilly eines Tages eine Kiste mit alten Büchern, die wohl ihrer Mutter gehört haben. Neugierig schaut sie sich diese an und liest auch ein wenig darin. Soweit kein Problem, doch wieso steht plötzlich Anne Shirley von Green Gables vor ihr? Und wieso belegt Alice aus dem Wunderland ihren bevorzugten Leseplatz in der Buchhandlung?

Schnell findet Tilly heraus, sie kann sich nicht nur mit den Figuren unterhalten, sie kann ihnen auch in deren Welt zwischen den Buchdeckeln folgen. Aber ist das nicht zu riskant? Wie kommt sie wieder zurück? Und kann Mathilda ihre verschwundene Mutter finden?

Bücher und ihr ganz besonderer Zauber halten mich schon sehr lange in ihrem Bann. Daher sprach mich dieses Buch auch gleich an. Einmal die Lieblingsfigur besuchen oder zumindest mit ihr reden? Mit ihr zusammen am Küchentisch sitzen und über Gott und die Welt sinnieren? Traum oder eher Alptraum?

Tilly ist sich da noch nicht so sicher als sie das erste Mal auf Anne und Alice trifft. Aber beide scheinen ihr den Weg in eine faszinierende andere Welt zu öffnen-. Und plötzlich entdeckt Tilly auch noch Spuren ihrer verschwundenen Mutter. Tilly und die anderen Protagonisten sind sehr lebhaft gestaltet und man kann regelrecht in dem Buch eintauchen. Einige Schreibfehler und Satzzeichenfehler stören den Lesefluss leider, doch die Geschichte hielt mich fest, zumal ich die Geschichten kannte, in denen Tilly und später auch ihr Freund Oskar zusammen herumstolperten.

Die Geschichte wird ummalt von kleinen schwarz-weiß Illustrationen, die den Text immer wieder unterbrechen und ergänzen. Auch flippen manchmal die Buchstaben ein wenig aus und haben ihre ganz eigenen Ideen, wie sie sich dem Leser zeigen. Alleine die optische Aufmachung ist daher schon sehr ansprechend.

Der Zusatz Band 1 fördert die Hoffnung, dass es ein Wiedersehen mit Tilly und ihren Lieben geben wird. Ich bin schon sehr gespannt, was Tilly i, zweiten Band erleben und durch welche Bücher sie reisen wird.

Fazit:
Für Leseratten eine traumhafte Lektüre. Durch Bücher reisen und dort die Geschichte am Leid miterleben zu können oder einfach mal eine Lieblingsfigur zu Besuch zu haben, wer gerät da nicht ins Träumen?

Veröffentlicht am 03.11.2019

Lokalkurzkrimi mit Augenzwinkern

Lieber Rotwein als tot sein
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Claudia unterstützt den Archivar des Schriesheimer Stadtarchivs beim Sichten und Übertragen alter Schriften. Da er heute zu einer Sitzung musste, hat er Claudia eine ganz besondere Akte dagelassen. Es ...

Claudia unterstützt den Archivar des Schriesheimer Stadtarchivs beim Sichten und Übertragen alter Schriften. Da er heute zu einer Sitzung musste, hat er Claudia eine ganz besondere Akte dagelassen. Es handelt sich um das Protokoll einer Vernehmung aus dem 16. Jahrhundert. Constantin von Blankenhagen, Hauptmann der Schlosswache, musste in einem Mord ermitteln und hat dies sorgfältig niedergeschrieben und es so der Nachwelt erhalten.

Die Krimikurzgeschichte setzt bei uns hier im Nachbarort an. Natürlich war auch das für mich der Ausschlag, das dünne Büchlein zu erwerben. Die Lokalitäten waren mir mittlerweile vertraut, lebe ich inzwischen seit 10 Jahren im Nachbarort.

Claudia berichtet von einer ganz besonderen Akte, wobei sie den Leser die Akte selbst lesen lässt. Sie wurde sprachlich ein wenig angepasst, so dass man sie problemlos und flüssig lesen kann. Die Geschichte selbst ist recht unterhaltsam, spannend und mit etwas Humor versehen.

Fazit:
Eine nette Unterhaltung für zwischendurch, die durch einiges Bildmaterial im Anhang ergänzt wird.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Eine Hurentochter geht ihren Weg

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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Glasgow: 1859 findet Margery Gallaham eine schwer verletzte hilflose Frau vor. Sie nimmt sie mit nach Hause und stellt dabei fest, die Frau hat nicht nur ihr Gedächtnis verloren, sie ist zudem auch noch ...

Glasgow: 1859 findet Margery Gallaham eine schwer verletzte hilflose Frau vor. Sie nimmt sie mit nach Hause und stellt dabei fest, die Frau hat nicht nur ihr Gedächtnis verloren, sie ist zudem auch noch schwanger. Aber kann Margery ihr nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Zuhause geben? Immerhin ist sie eine Dame der Nacht und leitet zudem ihr eigenes Bordell in Glasgow…

17 Jahre später versucht Emily dem Ruf einer Hurentochter zu entkommen und eine ehrbare Arbeit zu finden. Gemeinsam mit ihrem Freund und Vertrauten Liam strebt sie ein respektables Leben jenseits des Bordells an. Doch dann wird ein Anschlag auf das Bordell verübt, bei dem ihre Mutter ums Leben kommt. Fortan versucht Emily die Mörder ihrer Mutter zu finden und Rache zu üben.

Sie ahnt nicht, dass sie dabei immer mehr ins Visier der Täter rückt und schon sehr bald um ihr eignes Leben bangen muss. …

Das Buch ist der erste Band der neuen „The Flowers of Scotland“ Reihe von Tabea Koenig. Der Einstieg fiel mir leicht und schon bald hatte ich mich festgelesen. Emily hat es als Tochter einer Hure, die sich nicht mehr an ihre Herkunft und Vergangenheit nicht erinnert, nicht leicht. Als ihre Mutter ermordet wird, macht sich Emily nicht nur auf die Suche nach den Mördern, sondern auch auf die Suche nach ihrer Abstammung.

Die Autorin hat Emily in der Geschichte nicht geschont, sondern mit dem harten Leben einer Hurentochter konfrontiert. Auch deren Weg raus aus diesem Leben ist alles andere als einfach. Ich habe viel mit Emily gelitten, gehofft und gebangt. Ihre Beziehung zu ihrem Jugendfreund, die widersprüchlichen Gefühle und das Erwachsenwerden, zehrten nicht nur an Emily.

Als Leser erkennt man bald die verschiedenen Zusammenhänge und Motive aus der Herkunft von Emilys Mutter. Dennoch ist es spannend zu sehen, wie Emily sich immer weiter ein Puzzleteil nach dem nächsten mühsam erarbeitet. Das Ende ist rasant und bietet dem Leser wenig Luft zum Verschnaufen. Im Gegenteil, man möchte einfach direkt weiterlesen, was leider erst in ein paar Monaten möglich sein wird. Ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen, die dieses Jahr noch erscheinen sollen. Leider trübten einige Rechtschreibfehler den Lesefluss und auch über die Verwendung des Wortes Vendetta in Verbindung mit dem örtlichen Henker stieß mir etwas auf.

Fazit:
Eine spannende, verzwickte und rasante Geschichte, die mich als Leser nach Glasgow versetzte und mir das Leben einer Hurentochter bildlich vor Augen führte. Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit Emily, Liam und Christine.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Mörderjagd auf der grünen Insel

Ein irischer Todesfall
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Voller Vorfreude wandert Elli zusammen mit ihrem 4jährigen Sohn Patrick in die irische Heimat ihres Mannes Seán O´Shea aus. Doch die Freude bekommt recht schnell einen Dämpfer. Nicht nur die Unterkunft, ...

Voller Vorfreude wandert Elli zusammen mit ihrem 4jährigen Sohn Patrick in die irische Heimat ihres Mannes Seán O´Shea aus. Doch die Freude bekommt recht schnell einen Dämpfer. Nicht nur die Unterkunft, in der Elli in nächster Zeit zusammen mit ihrer kleinen Familie leben muss, ist mehr als rustikal, auch muss sie sich erst einmal an die irischen Gepflogenheiten gewöhnen. Als wäre so ein lebenseinschneidender Umzug nicht schon stressig genug, prasselt auch noch die teils zänkische Verwandtschaft, eine Haussuche und der plötzliche Tod von Onkel Jim auf Elli ein.

Doch kaum ist Onkel Jim beerdigt, kommen Zweifel am natürlichen Tod auf. Die junge und schöne Witwe stimmt einer Exhumierung zu, bei der klar wird, Onkel Jim wurde ermordet. Aber von wem und warum?

Obwohl Elli eigentlich andere Sorgen hat, lässt sie der Fall nicht los. Bald schon steckt sie mitten in eigenen Ermittlungen, mit denen sie sich nicht gerade beliebt macht und sie schon bald in große Gefahr bringt.

Die Autorin hat in ihrem Debüt anscheinend eigene Erfahrungen und Erlebnisse verarbeitet. Wie die Protagonistin, wanderte auch sie der Liebe wegen Anfang der 90er Jahre nach Irland aus. Die Autorin versteht es, ihre Liebe zu Land und Leute in Worte zu kleiden und ein wenig Lokalkolorit einfließen zu lassen. An dieser Stelle hätte ich mir ein wenig mehr von der Umgebung erhofft, aber vielleicht gibt es eine Fortsetzung, so dass man hier den Ort etwas besser kennenlernen darf.

Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und gut zu lesen. Leider finden sich viele Rechtschreibfehler, die den Lesefluss etwas ausbremsen. Die Geschichte ist spannend und auch wenn ich recht früh einen Verdacht hinsichtlich der Lösung hatte, war es interessant, den Weg dorthin zu verfolgen.

Fazit:
Ein solider Cosy Crime, bei dem ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Elli und der grünen Insel freue.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Opfer oder Täter?

Kalte Tage
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Petra Taler versteht die Welt nicht mehr. Eben noch war es der glücklichste Tag ihres Lebens und plötzlich steht sie vor einem Scherbenhaufen. Just in dem Moment, da sie mit ihrem Mann Jan Lüdersen in ...

Petra Taler versteht die Welt nicht mehr. Eben noch war es der glücklichste Tag ihres Lebens und plötzlich steht sie vor einem Scherbenhaufen. Just in dem Moment, da sie mit ihrem Mann Jan Lüdersen in die Flitterwochen aufbrechen möchte, bricht dieser angeschossen zusammen und fällt ins Koma.

Petra und ihr Kollege Nils Seefeld fangen an zu ermitteln und stoßen auf Spuren, die alle ins Leere verlaufen und irgendwie keinen Sinn ergeben. Dazu kommt noch eine neue Kollegin, die Petra Taler während ihrer Elternzeit vertreten soll…

Das Buch beginnt sehr spannend, wenn auch leicht verwirrend, denn Petra Taler leitet selbst die Ermittlungen. Als direkte Betroffene fand ich das ein wenig ungewöhnlich. Ebenso wie die Tatsache, dass eine Hochschwangere sich in eine solche Gefahr begibt und begeben darf.

Die Geschichte plätschert zunächst vor sich hin. Man versucht, Spuren zu finden, Zusammenhänge zu erkennen. Spätestens als eine Staatsanwältin zu Tode kommt, stellt sich die Frage, wer ist der Täter, was beabsichtigt er damit und wie ist der Zusammenhang zu Petras Mann?

Für mich als Quereinsteigerin in die Reihe war der Einstieg trotz des unbekannten Teams einfach. Lediglich mit dem Chef von Petra Taler wurde ich nicht warm. Dafür war mir sowohl Petra wie auch ihr Kollege Nils sofort sympathisch und ihre Art, miteinander umzugehen und zusammenzuarbeiten nachvollziehbar.

Das Buch war spannend geschrieben, über einige Zeitfehler bin ich gestolpert, dennoch war das Buch schnell gelesen. Jetzt gönne ich der Kommissarin erst einmal einige ruhige Wochen und Monate und hoffe, sie nach der Zeit wieder sehen zu können.

Fazit:
Einige Schwächen und Ungereimtheiten, aber in Summe doch sehr lesenswert und spannend. Ich bin schon auf eine Fortsetzung gespannt.