Ich habe schon lange kein Pferdebuch mehr gelesen. Nachdem ich aber die Rezension auf Corni Holmes gelesen habe. War ich Feuer und Flamme für dieses Buch. Das Buch hat nicht so geklungen wie normale Pferdebücher, die Protagonisten Mira hatte nämlich einen Autounfall und sitz seit kurzem im Rollstuhl. Ich habe schon einiges Über Reittherapie gehört und wollte gerne erfahren wie die Autorin auf dieses Thema eingeht und ob mir Pferdebücher im allgemeinen noch gefallen.
Das Buch war für mich klischeehaft, kitschig, vorhersehbar und einfach nur zuckersüß.
Es waren in diesem Buch auch einige Dinge wo ich gemerkt hatte das ich aus dem Alter raus bin um manches so zu empfinden wie die Autorin es gedacht hatte. Das Buch ist allerdings auch ausgelegt für 12 Jährige.
Sie freute sich ja für Kathi und wollte ihr nicht die gute Laune verderben- es fiel ihr nur schwer, positive Gefühle zu zeigen. Es war, als trüge sie einen schweren Korb mit Backsteinen auf dem Rücken. Ein Gewicht, das konstant an ihrem Bewusstsein und ihrer Lebenskraft zerrt. Sie riss sich zusammen.
Wir lernen im Buch Mira kennen die früher abenteuerlustig und wild war. Nach ihrem Unfall zieht sie sich vollkommen zurück und hat keine Lebensenergie mehr. Und dies macht es nicht einfacher als ihre Eltern mit ihr und ihrer Schwester aufs Land ziehen direkt neben das Gut "Falkental" ein Pferdehof. Mira verweigert das Essen und lässt niemanden an dich heran erst nach dem Kontakt mit Marwani verändert sie sich nach und nach. Sie spürt direkt eine Verbindung zu dieser Stute. Marwani ist wild, temperamentvoll und lässt auch keinen an sich heran nachdem sie einen schweren Unfall hatte.
Ein weißer Wirbelwind raste rückwärts aus der Box und ließ sie alle erstarren. Schnell und so gleißend wie ein Blitz in einem Sommergewitter bewegte sich der weiße Schemen die Rampe hinunter, schlitterte auf dem Matsch und fiel schließlich zu Boden. Hilflos rutschte die Stute ein paar Meter auf dem Rücken weiter, bis sie energisch versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
Ich fand man konnte sich gut in Mira hineinversetzen und ihre Entwicklung verstehen. Sie ist eine starke Protagonisten und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat möchte sie dies auch erreichen und lässt sich von nichts und niemanden aufhalten. Mira musste erst wieder zu sich selbst finden um dies zu merken das sie eine Stärke in sich hat auch wenn die im Rollstuhl sitzt. Diese Selbstfindung hat sie zusammen mit Marwani durchlebt. Die beiden haben sich zusammen stark gemacht und sich gegenseitig geholfen.
Für einen kurzen Moment hatte Mira das Gefühl, als seien sie beide durch ein unsichtbares Band miteinander verknüpft, untrennbar vereint und einander so nahe, dass keine Kraft der Erde reichen würde, sie auseinanderzureißen.
Wenn ich besonders in mein Herz geschlossen habe war die kleine Schwester von Mira, nämlich Kathi. Die kleine hat solch eine positive Ausstrahlung und versucht alles um ihrer Schwester zu helfen und ist einfühlsam obwohl sie erst 9 Jahre ist. Kathi liebt Pferde und glaubt immer an ihre Schwester.
Und dann haben wir noch Daniel auch liebevoll Dan genannt. Wie Dan Mira unterstützt hat und einfach alles an ihm war so toll. Er ist einfühlsam, witzig und noch so vieles mehr ich möchte euch dies anhand eines Zitates von Miras Gedanken darstellen:
Mira riss die Augen auf, als Dan plötzlich sein Karohemd aufknöpfte. Darunter kam ein weißes Achselshirt zum Vorschein. Flink zog er das Karohemd aus und hielt es ihr zögernd hin. Sie schaute vom Hemd zu Dan und wieder zurück. Ihr war nie aufgefallen, wie muskulös er war. Seine Arme waren stark und definiert und passten gut zu seinen breiten Schultern. Die Brust war durchtrainiert und unter dem engen Shirt zeichnete sich ein Sixpack ab.
Ich hatte mir erhofft das das Buch tiefgründig ist und ich wurde nicht enttäuscht. Die Themen wurden natürlich Kindgerecht gemacht aber es ist schwer solch ein Thema über einen Unfall mit schwerwiegenden Folgen gut und Kindgerecht zuschreiben. Auch die tiefe Freundschaft zwischen Pferd und einem Mädchen wurde perfekt umgesetzt. Es gibt auch eine Liebesgeschichte die man nicht brauchte aber sie hat wunderbar in die Geschichte gepasst. Und die Vergangenheit von Marwani fand ich wirklich gut beschrieben. Für mich hätte es noch etwas mehr sein können aber so war es schon in Ordnung.
Am Anfang bin ich auch etwas schwer in die Geschichte reingekommen dadurch das ihre Eltern mit Vor- und Nachnamen aufgeschrieben wurden. Das hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht. Das Buch wurde für mich aber zum Ende hin immer unglaubwürdiger und ich hätte eine Sache lieber gehabt um es glaubhafter zuhaben. Ich werde jetzt nicht verraten was aber wenn ihr das Buch gelesen habt schriebt mir doch gerne und ich erzähle euch was ich mir anders gewünscht hätte.