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Veröffentlicht am 13.12.2019

Eine packende Geschichte mit vielen "WOW"-Momenten

Mitternacht
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Mich zog es das erste Mal zu einem Buch von Christoph Marzi. Seine Bücher fielen mir schon auf, aber erst jetzt kam es dazu, das ein Buch von ihm in meine Hände wanderte. Dafür sorgten nicht nur die Empfehlungen ...

Mich zog es das erste Mal zu einem Buch von Christoph Marzi. Seine Bücher fielen mir schon auf, aber erst jetzt kam es dazu, das ein Buch von ihm in meine Hände wanderte. Dafür sorgten nicht nur die Empfehlungen anderer, sondern auch die interessante Kurzbeschreibung. Diese wirkte nämlich ziemlich mystisch, was ich ehrlich gesagt sehr mag. Immerhin bekam ich so nicht das Gefühl habe, eigentlich schon alles über den Inhalt zu erlesen.



Um so interessanter fand ich den Einstieg. Hier wurde ich nicht nur in eine packende, sondern auch eine sehr unterhaltsame Situation geworfen. Innerhalb weniger Seiten lernte ich nicht nur den Hauptcharakter, sondern auch gleich das Kennen, was ihn besonders machte. In diesem Fall war es das Sehen von Geistern. Aus meiner Sicht, etwas was ich gerne vermeiden würde, aber hier einfach toll in Szene gesetzt wurde.



Dabei handelt das Buch eigentlich von einem Ort, an dem die gehen, welche verstorben sind. Kurz gesagt, in die Geisterwelt. Doch diese war einfach anders. Hier lebten Geister, wie sie es auch als Lebende getan hatten. Sie mussten arbeiten, für Dienste bezahlen usw. und das, obwohl ihr eigentliches Leben bereits vorbei war. Nachdem ich dies verdaut hatte, ließ ich mich aber trotzdem gerne weiter auf die Geschichte ein, da sie völlig neue Ansichten bot. Denn tatsächlich handelte das Buch neben einer neuartigen Einsicht in die Geisterwelt, auch vom Leben von Autoren. Zusammen mit Nicolas, unserem wirklich sympathischen Hauptcharakter, wurde ich in eine faszinierende Welt gebracht, welche den Begriff „Muse“, völlig neu definierte. Jeder kennt doch das Gefühl, wenn er im Traum oder beim Aufwachen eine Idee hat, die Klarer nicht sein könnte. Genau mit diesem Gefühl spielt das Buch.



So, das waren jetzt genug Belobigungen, denn tatsächlich muss ich auch etwas Kritik üben. Wer nämlich dachte, dass dies ein Einzelroman ist, der täuscht. Insgeheim gab es immer wieder Anspielungen auf weitere Bände aus dieser Welt, welche durch das sehr offene Ende nur bestärkt wurden. Hier hätte ich mir einen Hinweis gewünscht, da ich gerade bei neue Autoren, lieber erst Einzelromane lese. Gerade die Kritik für das Ende würde ich aber gerne in Watte packen. Der Autor erlitt im Laufe des Schreibprozesses einen Schlaganfall, welcher unter anderem zu Lähmungen führte. Trotzdem kämpfte er sich seinen Weg zurück ins Leben, in dem er das Ende in seiner Reha teilweise nur mit einer Hand tippte.



Auch wenn es gerade das Ende war, welches mich nicht so ganz überzeugen, war der Rest, Fantasy pur. Die Charaktere waren toll charakterisiert, das London in dieser Welt war absolut faszinierend und Geschichte war storymäßig nur mit „WOW“ beschreibbar. Wäre das Ende nicht so offen und verwirrend gewesen, hätte dieses Buch ein Highlight werden können. So schrammte es knapp daran vorbei. Im Gedächtnis wird mir das Buch wohl trotzdem bleiben.






Bücher des Autors seit bereit, denn ich werde wohl bei Gelegenheit zu euch greifen. Der Drang und die Hoffnung ebenso vielschichtigen Handlungen und beeindruckende Fantasy-Elemente, in anderen Werken wiederzufinden ist einfach sehr hoch, da mich dieses Buch so gepackt hatte. Das Ende war zwar nicht nach meinem Geschmack, aber über den lässt sich ja bekanntlich streiten. Eine Leseempfehlung gibt es deswegen trotzdem.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2019

Schräg und ideenreich, aber auch etwas enttäuschend

Monster
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Es könnte eigentlich nicht harmonischer beginnen, als mit einem Horrorfilm-Dreh am See. Wer jetzt schon kichert, der sollte sich anschnallen, denn gerade zu Beginn des Buches haute es eine abgefahrene ...

Es könnte eigentlich nicht harmonischer beginnen, als mit einem Horrorfilm-Dreh am See. Wer jetzt schon kichert, der sollte sich anschnallen, denn gerade zu Beginn des Buches haute es eine abgefahrene Szene nach der nächsten raus. Ein WTF-Moment reihte sich an den Nächsten, wobei es stets eine Verknüpfung zum großen Ganzen gab. 




Gerade diese anfängliche Verknüpfung machte es mir leicht Zusammenhänge zuerkennen. Wieso sich der Autor entschloss, ab der Mitte, diese zu lösen ist mir ein Rätsel. Alle Aktionen spielten plötzlich für sich oder wurden ganz aufgegeben, was außerdem dazu führte, das sich eigentlich fast alles nur noch um eine Handlung drehte. Gerade das ärgerte mich schon etwas, da viele Zweige aus meiner Sicht noch unbeendet waren und ich die Geschichten gerne noch weiter verfolgt hätte. 




Dies ist übrigens auch mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten überraschte mich das Buch mit einer der wohl schrägsten Geschichten, die ich je erlesen durfte. Ein von Nazis erschaffener Monsterfisch, ein Lynchmord der Gerechtigkeit fordert, eine Ministerin die für positive Stimmen ihren Rassismus zurückstellen muss oder 2 Vampir-Mädchen die in einem Horrorfilm genau diese verkörpern. Kurz um, eine abgefahrene Situation reihte sich an die Nächste und erschaffte dadurch ein obskures, aber auch unterhaltsames Intermezzo.




Hier kann ich auch gleich erwähnen, dass mir der Schreibstil, mehr als zusagte. Er war spannend, witzig und schaffte alle Elemente in einer Story unterzubringen, die nicht einmal so weit von unserer Realität lagen. Ja, tatsächlich würde ich einige der Dinge als äußerst realistisch bezeichnen. Gerade die Ministerin welche einen Ekel vor Personen aus der dritten Welt hatte, aber weiter in der Politik aufsteigen wollte, blieb mir doch arg im Gedächtnis, da hier bestimmt so einiges an Wahrheit drin steckte. Dies dürfte man zwar als Ansichtssache betrachten, aber zumindest mich konnte der Autor begeistern.




Bitte mehr solcher Geschichten, wobei ich mich erst einmal auf den Vorgänger des Buches freue. 







Sagen wir wie es ist. Hätte man alle Elemente bis zum Ende durchgehalten, wäre dieses Buch wohl eines meiner absoluten Jahreshighlights gewesen. Da es aber sich zum Ende aber so auf nur eine Geschichte fixierte, verlor es denn Reiz, welchen der Anfang des Buches erschaffen hatte. Trotzdem werde ich den Autor weiter im Auge behalten, da seine Ideen und der Humor ganz nach meinem Geschmack sind.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Auch Elfen brauchen mal Hilfe

Elfenalarm
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Wenn ich das Wort "Elfe" höre, muss ich sofort an die fiese Variante einer Fee denken. Sie treiben Schabernack und haben einen deutlich böseren Unterton. Genau den Gedanken hatte wohl auch die Autorin, ...

Wenn ich das Wort "Elfe" höre, muss ich sofort an die fiese Variante einer Fee denken. Sie treiben Schabernack und haben einen deutlich böseren Unterton. Genau den Gedanken hatte wohl auch die Autorin, welche den kleinen Wesen eine recht freche Art gab. Doch nicht nur das, denn sie gab ihnen auch ein Herz und zeigte das Elfen eindeutig ein Volk sind, das die Gemeinschaft sucht. 




Was würdest du tun, wenn deine Schwester zu dir kommt und dich darum bittet, ihr dabei zu helfen, ein paar Elfen zu helfen, die sich in ihrem Zimmer versteckt haben? Erst einmal auslachen wahrscheinlich. Doch für Till endet der Spaß schnell, als er merkt, dass seine Schwester nicht lügt. Eine turbulente Geschichte beginnt. 




Diese konnte mich übrigens vollkommen einnehmen, da die beiden Kinder im Buch auch wirklich wie welche handelten. Allerdings hatte ich hin und wieder mit Sofie zu kämpfen, da die kleine Lady sehr bockig sein konnte und bei Nichterfüllung ihrer Wünsche schon recht nervig wurde. Wer mich aber grundsätzlich abstieß, waren die Erwachsenen, welche im Buch überhaupt keine gute Darstellung erhielten. Die Eltern hatten kaum Zeit und auch sonst schienen in der Stadt der beiden Kinder, keine freundlichen Erwachsenen zu hausen. Das war sehr schade, da diese so zu einer regelrechten Belastung wurden. Mir wäre es da viel lieber gewesen, wenn man sie komplett weggelassen und stattdessen die Zeilen in die Geschichte rund um Till gesteckt hätte.




Hatte ich trotzdem Spaß? Aber hallo. Die Geschichte schaffte es eine kleine süße Fantasy-Welt zu erschaffen, in der Elfen existieren, aber im Normalfall nicht wahrgenommen werden. Dass es diesmal so war, wurde dazu auch noch mit einem interessanten Thema versponnen. Die Abholzung von Bäumen, egal ob im Regenwald oder in den heimischen Gebieten wurde so spielerisch erklärt, das selbst Kinder den Ernst der Lage erkennen. 




Man sollte sich als nicht von dem kleinen fiesen Kerl auf dem Cover abschrecken lassen. Dieser sieht zwar finster aus, aber spätestens im Buch, erfährt man warum sie sauer auf die Menschen sind. Dazu muss ich sagen, dass mir die Aufmachung allgemein richtig gut gefällt. Besonders der gefärbte Einband ist ein Highlight, zumal er super zur Farbe des Covers passt. 

Dies ist ein wunderschönes Kinderbuch, das es schafft Fantasyelemente mit Problemen der heutigen Zeit zu kreuzen. Selbst als Erwachsener wird man danach Bäume aus einem ganz anderen Winkel sehen.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Stylisch, interessant und lehrreich

Das Geheimnis der Quantenwelt
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Wenn man mich mit etwas jagen könnte, dann mit den gesamten Physik-Büchern meiner Schulzeit. Ich habe den größten Teil der Dinge, die mir damals beigebracht wurden nie verstanden. Warum ich mich dann trotzdem ...

Wenn man mich mit etwas jagen könnte, dann mit den gesamten Physik-Büchern meiner Schulzeit. Ich habe den größten Teil der Dinge, die mir damals beigebracht wurden nie verstanden. Warum ich mich dann trotzdem für ein Buch, wie dieses entschiedenen habe? Weil ich das Thema Quantenwelt an sich eigentlich interessant finde und daher auch gerne zu Büchern oder Serien mit dieser Thematik greife.



Diese Graphic Novel kam daher gerade richtig und sah dazu auch noch einladend aus. Schon von außen hatte ich nicht das Gefühl in ein Buch der Wissenschaft abzutauchen, sondern in etwas Unterhaltsames, das mir die Augen öffnen würde.



Ganz so war es am Ende zwar leider nicht, ein Abenteuer war es aber trotzdem. Das Problem war einfach, das ich gerade, wenn Formeln genannt wurden, eigentlich gleich dicht machte. Diese waren mir schon immer ein Graus, weswegen ich hier wohl weniger aus dem Buch mitnehmen konnte, als mir blieb war. Ein anderer Punkt aber war, dass das Geheimnis um die Quantenwelt an sich, noch immer ein Geheimnis ist. Wie der ein oder andere weiß ist ein Großteil der physikalischen Ebene nur Theorie, denn bewiesen werden, konnte bisher nur sehr wenig.
Im Buch ging es somit mehr um die Theorien der Physiker, was aber manchmal mit interessanten Beispielen und Experimenten gezeigt wurde. Vielleicht sagt euch ja Schrödingers Katze etwas.



Trotz des Umstandes, das ich sehr wenig von dem Verstand, was man mir probierte näher zu bringen, hang ich an den Seiten und konnte nicht aufhören mit Bob und Rick durch dieses wundervolle Buch zu wandern. Man spürte einfach, das versucht wurde, schwer verständliches, leicht erklärbar darzustellen. Besonders toll fand ich aber die grafische Darstellung, da diese nur in schwarz/weiß gehalten war und nur physikalisch wichtige Dinge farblich hervorhob. So übersah ich nichts und konnte mich auf die folgenden Erklärungen konzentrieren.

So sollte ein Physikbuch aussehen, denn gerade wegen der bildlichen Darstellung lernte ich wohl mehr als in 6 Jahren Physikunterricht.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Ein packender Fall mit überraschender Handlung

In den besten Familien
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Mittlerweile gehören die Nero Wolfe – Kriminalromane mit zu meinen kleinen Highlights. Das liegt nicht daran das der übergewichtige Privatdetektiv besonders freundlich ist, sondern daran, dass seine Fälle ...

Mittlerweile gehören die Nero Wolfe – Kriminalromane mit zu meinen kleinen Highlights. Das liegt nicht daran das der übergewichtige Privatdetektiv besonders freundlich ist, sondern daran, dass seine Fälle stets sehr ungewöhnlich und kompliziert sind. Die Auflösungen sind stets extrem spannend und zeugen von wahrer Größe.



Allerdings ist es schade, das die Neuauflagen nicht der Reihenfolge nach neu veröffentlicht werden, sondern an verschiedenen Punkte der Reihe zugegriffen wurde. Dies eröffnete mir nämlich das Problem, das die Anspielungen auf vorherige Fälle oder Angriffe auf Nero Wolfes Leben für mich unbekannt sind. Gerade bei diesem Band merkte ich dies besonders stark, da hier Nero Wolfes Erzfeind Arnold Zeck, mir in den bisherigen Fällen noch überhaupt nicht untergekommen war. Ich hatte somit einen Erzfeind, der es schon mehrfach auf Nero Wolfe abgesehen hatte, von dem ich aber noch nichts gehört hatte.



Zum Glück endet hier schon meine Kritik, denn ansonsten kann ich das Buch wieder als einen klassischen Rex Stout – Krimi bezeichnen, der mich überraschte und fesselte. Dazu bot mir jeder teil bisher einen Highlight, welches sich diesmal in Nero Wolfes Untertauchen zeigte. Sein Assistent Archie Goodwin war nun plötzlich auf sich gestellt und musste schauen, wie sein Leben weiter geht.



Doch nicht nur das, denn so ganz nebenbei gibt es ja noch einen richtigen Fall der nach einer Lösung verlangte. Ich fuhr somit 2-gleisig und war überrascht, wie gut sich die beiden Situationen miteinander verbinden ließen. Wo anfangs noch ein verheddertes Knäuel war, konnte ich am Ende einen sauber aufgerollten Faden vermerken. Alles machte Sinn, war schlüssig und überraschte mich zutiefst. Die neue Übersetzung schafft es einfach Emotionen, Spannung und Leben in die Geschichte zu bringen, das man glatt meint, an der Seite von Archie und Nero mitzuermitteln.



Natürlich ging es nicht nur extrem ernst im Buch zu. Im Gegenteil, denn gerade die Sticheleien von Archie sind meist sehr unterhaltsam. Allerdings muss man hin und wieder ein Auge zudrücken, wenn es um die Aussagen geht, da damals noch eindeutig anderes zum Beispiel über Frauen gesprochen wurde.






Auch diesmal wusste mich Nero Wolfe mit seinem Fall zu begeistern. Spannend, unterhaltsam, aber doch stets etwas anders hatte ich auch diesmal wieder viel Spaß und erfreute mich nicht nur an den Charakteren, sondern auch an der Zeit und seinen Besonderheiten.