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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2019

Umsorgen ist die beste Medizin

Ben macht Bär gesund
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Bär fühlt sich leider zu schlecht um draußen mit Ben zu spielen. Dauernd muss er niesen. Daraufhin verspricht ihm Ben, ihn gesund zu pflegen. Fieber messen, Schnupfensaft, ganz viel Obst und natürlich ...

Bär fühlt sich leider zu schlecht um draußen mit Ben zu spielen. Dauernd muss er niesen. Daraufhin verspricht ihm Ben, ihn gesund zu pflegen. Fieber messen, Schnupfensaft, ganz viel Obst und natürlich auch Pflaster dürfen nicht fehlen. Auf keinen Fall vergisst Ben die Extraportion Liebe. Dick eingepackt und sich schon besser fühlend kann Bär nun doch noch mit raus und die frische Luft genießen.

Das Buch zeigt auf unendlich süße Weise, wie Ben die Erwachsenenrolle für seinen Bär einnimmt und ihn umsorgt. Die kleinen Leser können ganz toll nachvollziehen, wie auch ihre Eltern sich um sie kümmern, wenn sie z.B. einmal erkältet sind. Die innige Freundschaft der beiden Figuren kann man sehr schön erkennen.
Die Illustrationen haben uns äußerst gut gefallen. Sie sind detailreich, dass auch mein kleiner Sohn alles gut erkennen und auch einige Spielsachen und Gegenstände in den einzelnen Bildern wiedererkennen konnte. In den Bildern steckt auch immer ein gewisser Witz, was mir als Erwachsene natürlich besonders ausgefallen ist und vor allem auch gefallen hat.
Es ist ein perfektes Buch für all unsere Kinder, denn krank werden sie sowieso irgendwann, auch wenn wir das nicht wollen. So lassen sie sich vielleicht leichter "behandeln", denn auch der kleine Ben hat z.B. schon bei Bär Fieber messen müssen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

Richtig toll!

Glitzer-Malblock Fahrzeuge
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Dieses Malbuch ist für meinen Sohn der Hit!
Wir haben es eher durch Zufall auch bei einem Einkauf mit erworben und sind nun richtig begeistert davon. Die "Fahrzeuge" Version hat uns besonders für Jungs ...

Dieses Malbuch ist für meinen Sohn der Hit!
Wir haben es eher durch Zufall auch bei einem Einkauf mit erworben und sind nun richtig begeistert davon. Die "Fahrzeuge" Version hat uns besonders für Jungs besonders gefallen.

Es handelt sich hier wirklich um einen Block, der mit einem richtig dicken Karton abschließt. So haben die Kleinen einen richtig festen Untergrund zum Malen und auch die Holzstifte lassen sich dadurch besser handhaben.

Bei jedem Bild ist der Hintergrund bereits farbig. Eigentlich ist nur immer das jeweilige Fahrzeug auszumalen und vielleicht mal die Sonne oder eine Kleinigkeit im Hintergrund. Mein Sohn sitzt also nicht stundenlang an einem Bild, sondern kann dieses relativ schnell fertig stellen.
Die dicken Ränder sind sowohl farbig gestaltet als auch richtig glitzernd. Mein Sohn konzentriert sich auch gerne mal nur auf die tollen Fahrzeuge, denn die Ränder glänzen enorm stark im Licht. Auch ich als Erwachsene finde das recht faszinierend.
Da mein Sohn erst seit Kurzem Bilder ausmalt, ist er natürlich sehr stolz diese Bilder zu präsentieren. Da die Umrisse natürlich vorgegeben sind, erkennt jeder sofort was abgebildet ist. Niemand muss herumraten was denn abgebildet sei. So freut er sich noch mehr über seine "Meisterwerke". Die Bilder sind auch richtig schön zum Aufhängen, da sie von Anfang an bereits sehr farbenfroh sind.

Die jeweiligen Blätter sind auch sehr dick, so dass eure Kinder auch mit Wassermalkasten künstlerisch tätig sein können. Das dürften die Seiten locker aushalten.

Die Fahrzeuge an sich sind auch nicht langweilig, denn vom Auto, über ein U-Boot, ein Raumschiff und ein Bagger, bis zu einem Zug ist eigentlich alles enthalten.

Wir werden von der Reihe bestimmt noch einiges erwerben.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Kleinstadtidylle trifft auf Wahnsinn

Schmutzige Seelen
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Fühlst du dich in der Kleinstadt auch sicherer als in einer Großstadt? Man kennt Geschichten und Gerüchte über die Nachbarn, sieht eine Generation nach der nächsten aufwachsen und grüßt jeden beim morgendlichen ...

Fühlst du dich in der Kleinstadt auch sicherer als in einer Großstadt? Man kennt Geschichten und Gerüchte über die Nachbarn, sieht eine Generation nach der nächsten aufwachsen und grüßt jeden beim morgendlichen Einkauf beim Bäcker. Was passiert nur mit dieser Idylle, wenn jemand auf die Idee kommt, Morde wie aus einem Horrorfilm entsprungen zu inszenieren?

Mark Frankley hat sich für die Idylle der Oberpfalz entschieden und mitten hinein seinen atemraubenden Thriller platziert. Bereits nach wenigen Seiten wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Man wird sofort in eine bizarre Hinrichtungsszene "geschmissen" und ist mitten im Geschehen.
Der Autor hatte zudem meiner Meinung nach auch noch ein sehr glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Charaktere. Er spielt mit dem bayerischen Charme, lässt uns hinter die Kulissen der Polizei blicken und wirbelt ganz schön Dreck auf in seiner Geschichte. Nicht nur die Charaktere könnten dem Leser auch bei sich ums Eck über den Weg laufen, sondern auch das "Leben in der Kleinstadt" wurde gut eingefangen.
Die Oberkommissarin Eva Lange muss nicht als weibliche Version eines toughen Polizisten herhalten, sondern hat klar auch ihre weibliche Seite, was sie für mich definitiv glaubwürdiger erscheinen lassen hat, sowohl als Privatperson, als auch als Polizistin. Sie durfte im Buch an der Seite des Sonderermittlers einen gewaltigen Schritt nach vorne machen.
Nun zu einem anderen Hauptcharakter: Ruben Hattinger, der hinzugerufene Sonderermittler. Irgendwie schräg, teilweise nicht ganz sozial kompatibel, aber mit scharfem Verstand und einer unbefangenen Herangehensweise konnte er mein Herz erobern. Seine Person zeigt im Laufe der Geschichte immer mehr unterschiedliche Facetten und konnte mich mit seinen Ecken und Kanten komplett überzeugen.

Die Geschichte lässt sich sehr flott lesen, was vor allem dem geschickten Spannungsaufbau zu verdanken ist. Der Schreibstil ist richtig gut und einige Wendungen definitiv nicht vorhersehbar. Auch trotz einiger Personen, kommt man recht schnell mit den Namen zurecht und kann somit auch der Story gut folgen.

Brutalere Szenen findet man auch im Buch. Mir gefiel das sehr gut. Ich mag es nicht, wenn nur Andeutungen beschrieben sind und ich mir den Großteil dazu selbst ausdenken muss. Wer jedoch eher zartbesaitet ist, muss vielleicht ein paar Seiten eher "querlesen".

Ich freue mich bereits sehr auf den 2. Teil mit Ruben Hattinger und hoffe auch, auf einige Charaktere aus diesem Band wieder zu treffen.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Ein ernst zu nehmendes, aufklärendes Buch

Ich habe einen Knall – Sie auch?
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Geht das Leben normal weiter, wenn beim Partner eine Krebsdiagnose gestellt wird?

Frau Indermaur lässt uns in ihrem Buch an ihrem Weg teilhaben, den sie ab dem Zeitpunkt (bzw. auch etwas davor) der Krebsdiagnose ...

Geht das Leben normal weiter, wenn beim Partner eine Krebsdiagnose gestellt wird?

Frau Indermaur lässt uns in ihrem Buch an ihrem Weg teilhaben, den sie ab dem Zeitpunkt (bzw. auch etwas davor) der Krebsdiagnose ihres Mannes gegangen ist. Sie ließ sich in dieser schweren Zeit nämlich helfen und zwar von Frau Dr. Hürlimann, einer Psychotherapeutin. Mit einer Offenheit, von der man nur beeindruckt sein kann, schildert Fr. Indermaur diese Zeit und vor allem ihre Fortschritte während der Psychotherapie. Begleitet werden ihre Erzählungen von Aussagen der Therapeutin, was unendlich spannend ist zu lesen und zudem auch ein perfektes Gesamtbild für den Leser darstellt.
Ich bin immer noch wahnsinnig beeindruckt von Fr. Indermaur. Sie zeigt hier sehr viel Mut ihre schwache Seite zu zeigen und wirkt dabei nur allzu menschlich. Es war für mich sehr berührend zu lesen, wie sie sich fühlt. In der Erzählung steht auch nicht der Krebspatient im Fokus, sondern sie als Partnerin und letztendlich auch Mitbetroffene. Ich konnte mit ihr mitfühlen und fand mich nur allzu oft in dem Geschriebenen wider. Hier muss ich zugeben, dass ich mich der Autorin verbunden fühle, da ich ihre Lebenseinstellung zum größten Teil teile.

Kein Leser muss bei diesem Buch Angst haben, dass er zugejammert wird und mit perfekten Antworten der Therapeutin bombadiert wird. Dem ist nämlich gar nicht so. Die Autorinnen reflektieren die Vergangenheit sehr detailliert, aber keineswegs langweilig. Es treten auch keine wirklichen Wiederholungen auf, was ich vor dem Lesen befürchtet hatte.
Man ist dabei, wie Fr. Indermauer vier Schritte vorwärts geht und prompt wieder zwei Schritte zurückgeworfen wird. Die komplette Familie ist immer wieder Thema, denn hier handelt es sich natürlich um ihr ganz eigenes Umfeld und die Auswirkungen dadurch, mal positiv mal eher negativ.

Der Schreibstil ist extrem flüssig und zudem kommt der Witz auch nicht zu kurz. Auch die Einschübe der Therapeutin sind sehr verständlich und klären auch die Therapie an sich besser auf. Hierbei fand ich es auch ausgesprochen toll, dass Fr. Dr. Hürlimann ihre persönliche Einstellung relativ stark mit einfließen lässt und nicht mit Floskeln daherkommt.

Beide Damen erschienen mit sehr sympathisch. Man merkt auch, dass sich beide gerne mögen und auf einer Wellenlänge sind. Hier handelt es sich nicht um eine aufgeteilte und unzusammenhängende Arbeit, sondern eher ein perfektes Zusammenspiel.

Ich ziehe meinen Hut vor beiden Damen, dass sie dieses Experiment "Buch" gewagt und letztendlich auch umgesetzt haben. Es zeigt sehr gut auf, dass man nicht "verkorkst" sein muss, um bei einem Therapeuten zu landen, sondern jeder in bestimmten Lebensabschnitten stark von einer "Begleitung" profitieren kann. Die "Psychotherapie zum Mitlesen" war für mich sehr bereichernd und aufklärend.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Dieser Roman erschüttert

Die Hinrichtung des Martin P.
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Seit Monaten hat mich keine Geschichte mehr so erschüttert und wachgerüttelt wie diese. Klaus Oppitz schafft es, Realität und Fiktion so zu verbinden, dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen will ...

Seit Monaten hat mich keine Geschichte mehr so erschüttert und wachgerüttelt wie diese. Klaus Oppitz schafft es, Realität und Fiktion so zu verbinden, dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen will und letztendlich von Wort zu Wort mehr verschlungen wird.

Tagtäglich werden Hasskommentare in den Sozialen Medien gepostet. Meint man sie ernst? Meine ich meine Aussagen ernst? Oder du?
Tausende lassen sich von der scheinbaren Anonymität verleiten und schreiben im Affekt was ihnen gerade einfällt. Ob peinlich, zu privat oder aggressiv, die Bandbreite ist ellenlang.
Genau dieses Thema wird in diesem Buch aufgegriffen. Ein kleines Mädchen, noch viel zu jung, wird im Sandkasten vor ihrem Wohnblock grausam mit einem Messer ermordet. Wer war es? Der aus dem Ausland stammende Nachbarsjunge.
Martin P., ein derzeit arbeitsloser IT-ler, versucht sein Leben wieder auf die Reihe zu bringen, was ihm jedoch leider eher wenig gut gelingt. Sein Anker ist seine Freundin, die noch eine Verbindung zu seinem früheren Job darstellt. Durch Enttäuschung getrieben, mit etwas Wein intus, verfasst er ein Hassposting gegen den Kindermörder und bietet an, ihn gleichsam mit dem Messer zu töten. Der Zuspruch im Netz ist enorm.
Kurz darauf erhält er ein Bewerbungsgespräch von der Regierung, jedoch mit einem Haken. Er soll nämlich genau das tun, was er in seinem Posting angeboten hat, nämlich den Mörder töten.
Wird er es tun?

Können wir alle Postings wirklich beim Wort nehmen? Er hat angeboten den Jungen zu töten, irgendjemand muss es ja machen, warum also nicht er?

Es mag uns unwirklich erscheinen, jedoch sind wir wirklich so weit von so einem Szenario entfernt? Martin, der nur sein Leben wieder in die richtige Bahn lenken will, durchlebt allerlei Gefühle und kommt dann letztendlich zu einer Entscheidung.

Gleichzeitig erfährt man auch, wie es der Familie des Mörders geht, vor allem aber seiner Schwester. Wie sollen sie mit dem Geschehenen umgehen?

Der Autor fängt alles roh und unverblümt ein. Es hat mich richtig in die Geschichte hineingezogen. Ich wollte wissen, welches Gefühlschaos alle durchleben, litt mit und konnte mich trotzdem nicht vom Text lösen. Wer meint, er wüsste was passieren wird, wird bitter enttäuscht werden, denn beim Ende angekommen fühlte ich mich komplett erschüttert und sehr mitgenommen. Herr Oppitz erfüllt kein Wunschende, er schreibt es so wie es sein muss, genau so bitter und verroht wie der Text bis dahin.

Noch Tage danach kann ich nicht aufhören an die Charaktere und das Geschehene zu denken.Ich fühle mich so, als hätte es mich selbst oder aber meine Familie betroffen.
Ich wünsche diesem Buch so viel mehr Aufmerksamkeit!