Spannender Krimi und Abenteuerroman in altertümlicher Sprache
FlamingofederIm Südafrika des Jahres 1948 geht Merkwürdiges vor sich. Vor dem Haus des weißen Siedlers Pierre de Beauvilliers wird ein Fürst vom Stamme der Takwena ermordet. Da de Beauvilliers diesen Menschen sehr ...
Im Südafrika des Jahres 1948 geht Merkwürdiges vor sich. Vor dem Haus des weißen Siedlers Pierre de Beauvilliers wird ein Fürst vom Stamme der Takwena ermordet. Da de Beauvilliers diesen Menschen sehr nahe steht, macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stößt er auf mysteriöse Frachtschiffe, die offensichtlich etwas zu verbergen haben und muss bald um sein Leben fürchten.
Van der Post weiß, wovon er schreibt, denn mit seiner Hauptfigur teilt er nicht nur die gleichen Überzeugungen, sondern wie diese ist er ebenso in Afrika aufgewachsen. Seine Liebe zu diesem Kontinent ist auf jeder Seite deutlich spürbar. Auch wenn seine Sprache altertümlich klingen mag - lässt man sich darauf ein, stehen einem anhand der eindringlichen Beschreibungen die Landschaften und Menschen Afrikas deutlich vor Augen. " So sonderbare Blumen habe ich sonst im Leben nie gesehen... Manche sahen aus wie in tiefen Gewässern eingeschlafene Kraken, andere wie die aufgerissenen, samtenen Mäuler von Puffottern, die ihr Gift in gespenstische Schalen tröpfeln. Wieder andere hatten die Gestalt goldener Sandalen - wie Diana sie in der Morgendämmerung mit rosigen Fingern vor ihrem Lager aufheben mochte."
Die Grundstruktur der Geschichte mag sehr schwarz-weiß gezeichnet erscheinen, doch van der Post zeigt auch deutlich, wie leicht die Verführung durch eine schiere Masse von Gleichgesinnten erfolgen kann, sofern es nur jemanden gibt, der die Richtung aufzeigt.
Mehr als 60 Jahre alt ist dieses Buch bereits, doch hat man sich an den Sprachstil erst gewöhnt, liest es sich ebenso spannend wie ein moderner Abenteuerroman. Und viele der Kritikpunkte, die der Autor in diesem Buch angesprochen hat, gelten heute noch genau so wie damals. Ein zeitloser Klassiker!