Profilbild von JeanetteBuechereule

JeanetteBuechereule

Lesejury Star
offline

JeanetteBuechereule ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JeanetteBuechereule über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2019

Insgesamt gelungener Reihenauftakt

Provenzalisches Blut
0

Margeaux Surfin hat als Kommissarin in Stuttgart gearbeitet. Nachdem sie den sehr nervenaufreibenden und persönlichen Fall um einen Serienmörder, der ihr als "Souvenir" Blutplasma seiner Opfer geschickt ...

Margeaux Surfin hat als Kommissarin in Stuttgart gearbeitet. Nachdem sie den sehr nervenaufreibenden und persönlichen Fall um einen Serienmörder, der ihr als "Souvenir" Blutplasma seiner Opfer geschickt hat, aufgeklärt hatte, hat sie ihrem Job den Rücken gekehrt. Jetzt lebt sie in ihrer zweiten Heimat, der Provence, und arbeitet als Privatdetektivin. Doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los, denn in Frankreich kommt es zu einem Mord, der denen in Deutschland auffallend ähnelt ...

Das Besondere an Margeaux ist, dass sie Mimikexpertin ist. Immer wieder analysiert sie die Gesichter der Verdächtigen, um ihren Emotionen auf die Spur zu kommen. Dies habe ich noch nie zuvor in einem Krimi gelesen und finde es deshalb sehr interessant.

Der Kriminalfall ist recht blutig, was in krassem Gegensatz zu den Bildern der sonnigen Provence steht, die der Text ansonsten hinaufbeschwört. Auch die immer wieder eingeschobenen kurzen Kapitel aus der Sicht eines Opfers und des Täters unterbrechen die Wohlfühlatmosphäre.

In einem Frankreich-Krimi darf natürlich Essen nicht fehlen. Die Rezepte zu den Gerichten, die im Buch vorkommen, sind im Anhang zu finden. Die Personen rund um Margeaux wirken sehr sympathisch und ich freue mich darauf, sie im nächsten Band wiederzutreffen.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Cosy Crime auf einem Kreuzfahrtschiff

Lady Arrington und die tödliche Melodie
1

Die Krimiautorin Mary Arrington macht eine Kreuzfahrt nach Norwegen auf der Queen Anne, weil sie hofft, dadurch ihre Schreibblockade zu überwinden. Die Geschehnisse an Bord machen es ihr jedoch alles andere ...

Die Krimiautorin Mary Arrington macht eine Kreuzfahrt nach Norwegen auf der Queen Anne, weil sie hofft, dadurch ihre Schreibblockade zu überwinden. Die Geschehnisse an Bord machen es ihr jedoch alles andere als einfach, sich auf ihr Manuskript zu konzentrieren: Schon kurz nach der Einschiffung sorgt der Bordpianist mit einem grässlich falsch gespielten Kinderlied für Aufregung. Am Abend ruiniert er mit demselben Aussetzer den Auftritt der Operndiva Anastasia Botticelli. Noch in der Nacht wird er mit einem Messer in der Brust an seinem Klavier aufgefunden. Hat sich die Starsängerin für den missglückten Auftritt gerächt? Und warum hat der talentierte Musiker plötzlich so schauerliche Melodien produziert? Mary stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen und riskiert dabei ihr Leben ...

"Lady Arrington und die tödliche Melodie" ist der zweite Band einer Krimireihe. Ich habe den ersten Teil (noch) nicht gelesen, hatte jedoch nicht das Gefühl, dass mir entscheidende Informationen gefehlt haben. Gelegentlich gibt es Rückverweise und einige Personen kennt Mary bereits von ihrem ersten Fall an Bord der Queen Anne, doch insgesamt sind die einzelnen Bücher in sich abgeschlossen, sodass man nicht zwingend die Reihenfolge einhalten muss.

Der Großteil von Marys Ermittlungen verläuft ruhig, es gibt eher wenige und kleine Spannungsmomente, also ein klassischer Cosy Crime. Gut gefallen hat mir, dass der Krimi auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Immer wieder wird kurz die norwegische Fjordlandschaft erwähnt und zweimal geht Mary kurz an Land. Da ich Kreuzfahrten liebe, hat mich das wunderbar in Urlaubsstimmung versetzt. Lesenswert fand ich auch Marys Wortgefechte u.a. mit dem unsympathischen Schiffsarzt Dr. Germer und dem ungehobelten Kunstkritiker Gladwell. Die Auflösung war überraschend, hat mich aber nicht komplett überzeugen können. Einiges erschien mir recht konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte nicht spoilern, deswegen kann ich hier nicht auf weitere Details eingehen.

Fazit: Ein insgesamt gelungener Cosy Crime auf einem Kreuzfahrtschiff, vier Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Der Tod des Wilderers

Mydworth - Tod im Mondschein
0

Dieser kurze Krimi spielt im England der 1920er-Jahre. Es handelt sich um den zweiten Band der Mydworth-Reihe. Den ersten Teil muss man allerdings nicht unbedingt vorher gelesen haben, weil die einzelnen ...

Dieser kurze Krimi spielt im England der 1920er-Jahre. Es handelt sich um den zweiten Band der Mydworth-Reihe. Den ersten Teil muss man allerdings nicht unbedingt vorher gelesen haben, weil die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind.

Die beiden Ermittler sind in dieser Reihe das junge Ehepaar Sir Harry und Kat Mortimer. In diesem Band werden sie gebeten, sich den Tod des Wilderers Syd Buckman näher anzusehen. Er wurde auf einem seiner nächtlichen Streifzüge erschossen. War es ein Unfall, wie die Polizei behauptet, oder ein Mord?

Bedingt durch die Kürze des Krimis wird der Fall ziemlich rasch und gradlinig aufgeklärt. Einen wirklich spannenden Showdown gibt es nicht. Die Auflösung ist allerdings schlüssig und der Täter lag zu Beginn nicht auf der Hand.

Dies war der erste Band der Mydworth-Reihe den ich gelesen habe. Wer, wie ich, die Cherringham-Serie von denselben Autoren kennt, wird viele Motive wiedererkennen, zum Beispiel das sympathische englisch-amerikanische Ermittlerduo.

Fazit: Ein kurzer Krimi aus dem England der Zwanzigerjahre mit sympathischem Ermittlerduo, ohne große Spannung, aber mit schlüssiger Auflösung, vier Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Kurze Anekdoten

Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag & Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen
0

Dieser Doppelband beinhaltet die beiden Einzelbände "Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag! Von Helikopter-Eltern und Premium-Kids" und "Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter ...

Dieser Doppelband beinhaltet die beiden Einzelbände "Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag! Von Helikopter-Eltern und Premium-Kids" und "Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! Neue unglaubliche Geschichten von Helikopter-Eltern". Es handelt sich um Sammlungen von kurzen Berichten von Lehrern, Erziehern, Eltern und anderen Menschen, die mit Kindern zu tun haben. Alle drehen sich um Eltern, die ihre Kinder auf teils geradezu unglaubliche Weise überwachen und verhätscheln. Die meisten Anekdoten sind nur wenige Sätze lang. Dazwischen gibt es knappe Überleitungen von den Autorinnen.

Das Buch liest man wegen der vielen kurzen Berichte am besten nicht am Stück. Es ist eher dazu geeignet, zwischendurch einmal ein paar Minuten reinzuschmökern. Wer sich tiefergehende Infos über das Phänomen Helikopter-Eltern wünscht, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Alle Anekdoten bleiben an der Oberfläche, ohne auf Hintergründe einzugehen. Manche sind ziemlich erschreckend, weil man sich fragt, was aus so einem Kind einmal werden soll. Andere laden hingegen zum Schmunzeln ein.

Fazit: Sammlung von kurzen Anekdoten über Helikopter-Eltern, teils erschreckend, teils zum Schmunzeln, vier Sterne.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Mordserie im Hotel

Der zehnte Gast
0

Die Gäste des Mitchell's Inn freuen sich auf ein gemütliches Winterwochenende. Dann werden jedoch mehrere Gäste ermordet. Die anderen wissen: Einer von ihnen ist der Mörder. Und er macht immer weiter, ...

Die Gäste des Mitchell's Inn freuen sich auf ein gemütliches Winterwochenende. Dann werden jedoch mehrere Gäste ermordet. Die anderen wissen: Einer von ihnen ist der Mörder. Und er macht immer weiter, während ein Schneesturm es unmöglich macht, Hilfe zu holen ...

Die Geschichte erinnert in einigen Punkten an Agatha Christies berühmtes Buch "Und dann gab's keines mehr", zum Beispiel das Setting in einem Hotel mit altmodischer Gemütlichkeit. Am Anfang dauert es etwas, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Zunächst lernt man alle Protagonisten ausführlich kennen. Spannend ist in dieser Phase nur die Frage, wer zuerst ermordet werden wird und unter welchen Umständen. Danach nimmt die Spannung immer weiter zu, während die Gäste sich gegenseitig verdächtigen und immer mehr Morde passieren. Zwischendurch habe ich befürchtet, dass das Ende zu einer Kopie von Christies Auflösung werden könnte, weil die Aussagen einiger Personen darauf hingedeutet haben. Glücklicherweise hat Shari Lapena jedoch ein eigenes Ende gefunden, das zwar nicht ganz so raffiniert ist wie bei Christie, aber plausibel. Den Täter hatte ich schon eine Weile vor der Auflösung im Visier, es war jedoch eher eine Ahnung als ein begründeter Verdacht.

Fazit: Größtenteils spannender Krimi in Anlehnung an Agatha Christie, aber zum Glück mit abweichendem Ende, vier Sterne.