Was für ein gelungener Dystopieauftakt!
Inhalt:
London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien ...
Inhalt:
London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum "Zirkus" gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsige Hochseilakte liefern.
Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil - sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 15 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein - und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht - und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse - für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.
Meinung:
In diesem Dystopieauftakt entführt uns die Autorin Hayley Barker in ein London der nahen Zukunft. Erzählt wird diese Geschichte jeweils aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Ben und Hoshiko. Was ich hierbei besonders mochte war, dass die Kapitel meist sehr kurz waren. Das drumherum, sprich die politischen Gegebenheiten, sind eindrucksvoll und ausführlich beschrieben. Der fesselnde Schreibstil lässt vom ersten Augenblick an keine Langeweile aufkommen, und im Laufe der Handlung baut sich der Spannungsbogen konstant auf.
Da ich ein großer Fan vom Zirkus bin, hat mich natürlich sofort der Titel und auch das Cover angesprochen. Im Laufe der Handlung musste ich jedoch meine Sicht des mir bekannten Zirkus revidieren. In diesem Zirkus war ja gar nichts gut.
Jeder Charakter wurde so emotional mitreißend beschrieben, dass er absolut echt und greifbar rüberkam und man sofort spürte, ob er Gut oder Böse war, wobei die Pures nicht eben gut wegkamen. Aber auch hier gibt es ja wie überall auch Mitläufer, die im Laufe der Handlung ihre Sicht der Dinge ändern können. Mit den Unterdrückten hat man sowieso mitgelitten. Auch die zarte Liebe zwischen Ben und Hoshiko ist so wie sie ist (ich möchte hier nicht so viel verraten) für mich sehr gut rübergebracht. Da es ja ein Zweiteiler ist, habe ich schon fast den berüchtigten Cliffhanger erwartet. Gott sei Dank fiel er diesmal nicht so schlimm aus. Die Geschichte hat ein für mich zufriedenstellendes Ende mit ganz viel Potenzial für den letzten Band, der ja bald kommt.
Fazit:
Eine gelungene Dystopie im London der Zukunft, bei der das Thema Zirkus ganz neu aufgegriffen wurde.