Unterhaltsamer historischer Roman
Das weiße Gold der HanseDas Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen ist da im Jahre 1231 ein kleiner Junge, später Moses genannt, der nur knapp einen Piratenüberfall auf das väterliche Schiff überlebt, als er 8 Jahre alt ist. ...
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen ist da im Jahre 1231 ein kleiner Junge, später Moses genannt, der nur knapp einen Piratenüberfall auf das väterliche Schiff überlebt, als er 8 Jahre alt ist. Sein Vater wurde dabei getötet. Moses wird halbtot aus dem Wasser gefischt und von der Jüdin Rebecca gesund gepflegt. Fortan lebt er im Hause des brutalen Kapitän Jacobi in Wismar und muss dort Sklavendienste verrichten.
Die zweite Zeitebene liegt rund 40 Jahre später. Hier ist die Hauptfigur Bertram Morneweg, ein Lübecker Ratsherr und Bauherr des Heiligen Geist Hospitals, der Moses Geschichte erzählt.
Dem Autor ist es gut gelungen, mit bildhaften Beschreibungen die damalige Zeit aufleben zu lassen. Man kann sich alles sehr gut vorstellen und ist im Geiste dabei. Geschickt wurden die beiden Zeitebenen zu einem Großen und Ganzen verknüpft. Ich fand die Handlung sehr fesselnd, die Seiten flogen nur so dahin beim Lesen. Man tauchte ganz ein in die Geschichte der Protagonisten. Die Figuren waren liebevoll gezeichnet, es gab viele dramatische Szenen, die mich sehr berührt haben und in denen ich mit den Charakteren mitgelitten habe. Ich fand das Buch durchweg spannend und habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, auch nicht bei den detaillierten Beschreibungen oder auf den Reiseerzählungen. Ich war direkt traurig, als ich das Buch ausgelesen hatte und beiseite legen musste. Ich kann das Buch Liebhabern historischer Romane nur empfehlen.