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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Weihnachten am Meer

Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten
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Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor ...

Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor dem Zusammentreffen mit ihrer Mutter, denn ihre Beziehung ist kompliziert, da nie darüber gesprochen wird, was die Familie auseinandergebracht hat. Als Karen in Husum ankommt, trifft sie auf den Jugendfreund Bent. Bent hat seinen gut bezahlten Job aufgegeben, um in Husum ein Restaurant am Meer zu eröffnen. Zwischen Bent und Karen beginnt es zu knistern. Beim gemeinsamen Kochen wird nicht nur die Gefühlswelt von Karen durcheinander gewirbelt, sondern es kommen Familiengeheimnisse ans Licht. Doch der Weihnachtszauber hält Karen zurück, sofort nach Berlin abzureisen.

Das Buch passt perfekt für die Vorweihnachtszeit. Das Cover verbreitet bereits weihnachtliches Flair und man wünscht sich dort die Feiertage zu verbringen. An diesen trüben Tagen waren die Kapitel auch etwas Balsam für die Seele. Vor meinen Augen entstanden tolle Bilder von der Nordsee und von Husum, so dass die erste Weihnachtsstimmung auf kam. Mir hat es gefallen, dass sich die Protagonisten im Alter von 50 plus bewegten. Neben den Familiengeheimnissen und der kleinen Liebesgeschichte bekommt man auch noch Appetit auf die winterlichen Köstlichen, deren Rezepte im Anhang zu finden sind.

Jan Steinbach hat es geschafft, mich mit dieser Geschichte zu verzaubern, so dass die Hektik des Alltags vergessen war.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Zeitreise in die Vergangenheit

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
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Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine ...

Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine vorhanden ist, sondern sehen nur ihren gutbezahlten Job. Als sie einen Brief ihres unbekannten Vaters erreicht, erwacht ihr Widerspruchsgeist. Dione erkennt, dass sie nur eine Marionette ihrer Mutter ist. Sie nimmt die Einladung an und fährt heimlich nach Chastle House, um heraus zu finden, wer sie wirklich ist. Der Aufenthalt verändert nicht nur ihr Leben, sondern sie stößt auch auf die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Familie.

Der Roman hat mich bereits ab den ersten Seiten gefesselt und eintauchen lassen in eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Durch die abwechselnde Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Es ist aber immer klar und deutlich erkennbar, wann und wo die Szene spielt. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite spannender, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Ein gelungener Roman für alle, die gerne eine historische Zeitreise unternehmen möchten und Familiengeheimnisse lieben.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Berührende Familiengeschichte umhüllt mit dem Duft von Schokolade

Der Geschmack unseres Lebens
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In dieser berührenden Familiengeschichte führt uns Julia Fischer nach Italien in die piemontesische Kleinstadt Alba. In den Hügeln lebte Ella mit ihrer Familie auf der Haselnussplantage. Ella ist fünf ...

In dieser berührenden Familiengeschichte führt uns Julia Fischer nach Italien in die piemontesische Kleinstadt Alba. In den Hügeln lebte Ella mit ihrer Familie auf der Haselnussplantage. Ella ist fünf und ihr Bruder Danilo 7 Jahre alt, als sie ihre Mutter verlieren und vom Vater aufgezogen werden.

Die Geschichte beginnt 27 Jahre später. Ella musste nach dem Tod ihres Vaters die Haselnussplantage verkaufen. Gemeinsam mit ihren beiden kleinen Kindern zog sie nach Alba, um sich einen Traum zu erfüllen. Ella eröffnete eine Chocolaterie, wo sie Pralinen nach den selbstverfassten Rezepten ihrer Mutter herstellte. In Rückblenden kommt vieles ans Licht, worüber nie gesprochen wurde. Aber auch das Leben einiger Bewohner des Ortes wird skizziert und es ist spürbar, dass Freud und Leid eng beieinander stehen.

Es fällt mir schwer den Inhalt zusammenzufassen, weil ich das Gefühl habe der Autorin nicht gerecht zu werden. Julia Fischer hat ein besonderes Gespür für Sprache. Die Geschichte der Menschen, die Beschreibung von Alba und die Köstlichkeiten der Lebensmittel sind ein Genuss für alle Sinne. Die Charaktere schließt man sofort ins Herz, sie sind vielschichtig und liebevoll beschrieben und haben alle ihren Platz für ihre eigene Geschichte. Es ist kein typischer Frauenroman, sondern er zeigt die vielen Facetten des Lebens auf. Die Stimme von Julia Fischer ist der jeweiligen Situation angepasst, sie hat bei mir ein regelrechtes Kopfkino in Gang gesetzt. Es war für mich ein wunderbarer Hörgenuss und ich freue mich darüber, dass ich eine neue Autorin für mich entdecken konnte.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Wettlauf mit der Zeit

Dunkle Botschaft: Thriller
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Auch mit ihrem neuen Band um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen.

Obwohl Julia Schwarz jetzt Leiterin ...

Auch mit ihrem neuen Band um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen.

Obwohl Julia Schwarz jetzt Leiterin des rechtsmedizinischen Instituts ist, fühlt sie sich doch mehr den Toten verantwortlich. Als eine weibliche Leiche eingeliefert wird, weisen alle Anzeichen auf Unfall oder Suizid hin, doch dann findet Julia eine tätowierte Botschaft auf der Kopfhaut der Frau. Alles deutet daraufhin, dass ein weiterer Mensch sterben wird, wenn das Rätsel nicht gelöst wird. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Mit diesem neuen Band konnte mich die Autorin wieder begeistern. Spannend von der ersten Seite an zieht Catherine Shepherd den Leser in ihren Bann. Kurze Rückblicke zeigen die Entwicklung des Täters von Kindheit bis ins erwachsene Alter. Geschickt sorgt die Autorin für falsche Fährten, die meine Neugier immer weiter steigerten, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Erst auf den letzten Seiten erfolgt die Auflösung des Falles, so dass ich bis zum Schluss mit raten konnte.

Mich hat dieser rundum gelungene Thriller wieder gepackt und sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Fesselnder Abschluss der Weingut-Saga

Das Weingut. Tage des Schicksals
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1877 reisen wir in die Pfalz auf das Weingut der Familie Gerban. Franz und Irene führen eine glückliche Ehe. Neben dem Sohn Fränzel hat sich die Familie noch um die Zwillingstöchter Sophia und Klara erweitert. ...

1877 reisen wir in die Pfalz auf das Weingut der Familie Gerban. Franz und Irene führen eine glückliche Ehe. Neben dem Sohn Fränzel hat sich die Familie noch um die Zwillingstöchter Sophia und Klara erweitert. Da Franz viel auf Reisen und stark in dem Weingeschäft eingebunden ist, fühlt sich Irene trotz der Kinder nicht ausgelastet. Um Frauen Unterstützung zu geben, gründet sie Frauengruppen und setzt sich für die Rechte von Arbeiterfrauen ein, dabei trifft sie auf ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef. Irene verschweigt ihrem Mann diese Zusammenkünfte, als Franz davon erfährt, scheint ihre Ehe daran zu zerbrechen.
Dieses ist der Abschlussband der Weingut-Saga, der die Geschichte in dem Zeitraum von 1877 bis 1887 erzählt. Um die beiden Hauptprotagonisten Irene und Franz hat die Autorin gekonnt die damaligen Arbeitsbedingungen in den Fabriken und die Wohnverhältnisse am Beispiel des Leineweberdorfes Herxheim einfließen lassen. Irenes Einsatz für die Rechte von Arbeiterfrauen ist den Lebensberichten real existierender Arbeiterführerinnen nachgestellt. Gleichzeitig erfährt man auch etwas über den damaligen Weinanbau und die Abläufe auf einem Weingut. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.
Marie Lacrosse hat es erneut geschafft eine mitreißende Handlung mit unerwarteten Wendungen, facettenreich gezeichneten Protagonisten und historischen Fakten zu verbinden. Dieser dritte Band bildet einen fesselnden runden Abschluss der Weingut-Saga und war für mich wieder ein besonderes Leseerlebnis.