Gutes Jugendbuch mit Schwächen
Big little LoveInhalt
Anna hat nach ihrer Trennung mit Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Fressattacken zu kämpfen und beschließt, dass sie etwas dagegen tun muss. Sie begibt sich in eine Ernährungsklinik und ...
Inhalt
Anna hat nach ihrer Trennung mit Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Fressattacken zu kämpfen und beschließt, dass sie etwas dagegen tun muss. Sie begibt sich in eine Ernährungsklinik und ist sehr motiviert etwas zu ändern. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr verhasster Highschool-Mitschüler, Ian auch dort ist. Dieser muss in den Ferien eine Strafe dort abarbeiten, worauf er natürlich gar keine Lust hat. Doch dann bekommt er gefallen daran, Anna auf die Palme zu bringen. Während Anna also an ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Gesundheit arbeitet, hilft Ian ihr und sie merken beide, dass sie einander vielleicht doch gar nicht so schlimm finden.
Cover
Das Cover finde ich unglaublich schön. Ein absoluter Hingucker und ganz nach meinem Geschmack. Mir gefallen die Rottöne und auch die restliche Gestaltung des Covers sehr.
Schreibstil
Das war mein erstes Buch von Miranda J. Fox und ich muss sagen, dass ich ihren Schreibstil wirklich unheimlich gut fand. Er war der Inbegriff von locker und leicht. Ich bin sehr gut durch die Seiten gekommen und hatte einen angenehmen Lesefluss. Ich fand den Stil so erfrischend und authentisch. Er passte zum Alter der Protagonisten. Also wirklich sehr gut gefallen.
Erzählt wird die Geschichte außerdem aus der Perspektive von beiden Protagonisten. So bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken von Anna und Ian.
Meine Meinung
Durch den großartigen Schreibstil habe ich sehr gut in die Geschichte reingefunden. Ich fand die Thematik, die behandelt wurde, schon sehr interessant nachdem ich den Klappentext gelesen habe und finde auch dass diese gut umgesetzt wurde. Besonders gut daran hat mir gefallen, dass Anna abnehmen wollte, nicht nur wegen ihrem Äußeren, sondern weil ihr bewusst war, dass sie eine krankhafte Essstörung hat. Das ganze Programm der Klinik fand ich auch gut und auch recht realistisch umgesetzt.
Anna hat mir als Person wirklich gut gefallen, ich fand ihre Gedankengänge sehr erwachsen und sie war mir wirklich sympathisch. Zu Ian kann ich ehrlich gesagt nicht allzu viel sagen. Es gab zwar einige Kapitel aus seiner Sicht, aber so wirklich kennengelernt habe ich ihn nicht. Aber das was man von ihm mitbekommt, war trotzdem sehr unterhaltsam. Vor allem die Wortgefechte am Anfang zwischen ihm und Anna fand ich super.
Mir hat der Verlauf der Geschichte ganz gut gefallen, jedoch hätte ich mir da einfach mehr von Ian und Anna zusammen gewünscht. Im Prinzip gefiel mir, dass sie von Streithähnen zu Freunden werden und sich dann leise mehr Gefühle entwickeln, aber meiner Meinung nach war es einfach zu wenig. Vor allem auf Seiten von Ian. Bei mir kamen von Ian die Gefühle und die Anziehung, die er scheinbar entwickelt, nicht ganz an. In ein paar Szenen konnte mich die Anziehung und das Kribbeln durchaus überzeugen und auch erreichen, aber im Gesamten betrachtet nicht.
Man bekommt sehr viel aus dem Leben in der Klinik mit, außerdem natürlich auch etwas von den neuen Freundschaften von Anna und den Problemen, mit denen diese zu kämpfen haben. Der Zusammenhalt des Freundeskreises fand ich sehr schön. Ich fand es zudem auch wichtig aus dem Leben dort zu erfahren, weil die Thematik mich ja so angesprochen hatte.
Ein Kritikpunkt war für mich noch, dass Ian ein paar Mal nicht-ernstgemeinte Suizidgedanken geäußert hat. Also mir war schon klar, dass sich das auf seine Langeweile in der Klinik bezog und einmal finde ich so einen Spruch auch noch in Ordnung, aber das kam dann nochmal und nochmal vor, sodass ich es nicht mehr so okay fand.. Vielleicht war ich da aber auch etwas empfindlich, ich weiß nicht.
Fazit
Also insgesamt betrachtet ein gutes Jugendbuch mit einer wie ich finde wichtigen Thematik, die meiner Meinung auch gut umgesetzt wurde, aber die Liebesgeschichte hatte für mich ein paar Schwächen und konnte mich nicht ganz erreichen.