Profilbild von Die_Chaotin

Die_Chaotin

Lesejury Star
offline

Die_Chaotin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Die_Chaotin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2017

Klare Leseempfehlung

Nachtblumen
0

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gefallen. Carina Bartsch schreibt nachvollziehbar und auch die Charaktere sind sehr ausgereift. Sie wachsen im Laufe der Geschichte durchaus über sich hinaus.
Gerade ...

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gefallen. Carina Bartsch schreibt nachvollziehbar und auch die Charaktere sind sehr ausgereift. Sie wachsen im Laufe der Geschichte durchaus über sich hinaus.
Gerade Jana hat eine Verwandlung vorgenommen, die mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Sie ist anfangs ein sehr schüchterner Mensch, der auf Sylt ein neues Leben beginnen soll.
Nach einer schwierigen Vergangenheit und dem Tod ihrer Eltern landet sie bei dem Ehepaar Völkner, dass, neben ihr, auch schon ein paar andere Jugendliche bei sich aufgenommen haben.
Das Ehepaar will diesen Jugendlichen, die alle aus schwierigen Verhältnissen stammen, ein neues Leben ermöglichen, in dem sie ihnen Ausbildungsplätze anbietet.
Jana bekommt so einen Ausbildungsplatz und lernt dort, sich nicht nur mit ihrer Zukunft, sondern auch mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen.

Mit Collin als ihren persönlichen Gegenpart lernt sie einen Menschen kennen, der fast noch zurückhaltender zu sein scheint als sie. Er malt sehr viel, redet kaum und scheint nur bei Jana nach und nach aufzutauen. Momente, in denen die beiden sich näher kommen, kommen häufiger vor. Nach und nach entwickelt sich aus dem einfachen Interesse eine tiefe Verbundenheit, die auch zarte Gefühle entstehen lässt.
Ich fand es manchmal wirklich einfach nur ... ja, fast schon niedlich, wie scheu die beiden miteinander umgegangen sind. Wie sie sich annähern und wieder entzweien und einfach merken, dass sie nicht richtig ohne einander können.

Mein persönlicher Lieblingscharakter war jedoch die Psychologin Dr. Thea Flick. Sie unterstützt Jana und versucht ihr nicht nur als Ärztin eine Hilfe, sondern ihr auch eine Freundin zu sein.
Sie erschien mir als sehr herzensguter Mensch, der sich wirklich auf Jana - und auch auf Collin und ihre anderen Patienten - einlässt, sich wirklich für sie interessiert.

Zum Ende passiert etwas eher ungewöhnliches. Anfangs, als ich die ersten Zeilen nach diesem "Ereignis" gelesen habe, konnte ich die Reaktionen der Charaktere, inbesondere die Reaktion Collins, einfach nicht richtig nachvollziehen.
Als dann jedoch die Aufklärung kam, warum er so ist, wie er ist, war mein Gedanke einfach nur ein "Ach, Collin...", und ich wollte nichts mehr, als ihn in den Arm nehmen.
Ich fand es toll, wie die Autorin Jana hat reagieren lassen. Sie hat emotionale Momente geschaffen, die man einfach lieben muss.
Momente, die emotinal waren.
Momente, die zum Nachdenken angeregt haben.
Momente, die die Charaktere noch liebenswerter gemacht habe, als dass sie das eigentlich eh schon waren. Jeden einzelnen von ihnen.

Ich kann Carina Bartsch lediglich dafür danken, dass sie es auf ihren 544 Seiten geschafft hat, dafür zu sorgen, dass ich das Buch in jeder freien Minute in dieser Woche in die Hand nehmen musste.
Alleine heute habe ich die letzten 250 Seiten, die ich noch übrig hatte, regelrecht verschlungen.
Meiner Meinung nach ein Buch mit allen Höhen und Tiefen, wie man es sich als Leser nur wünschen kann.
Was bleibt mir da anderes übrig, als eine klare Leseempfehlung auszusprechen?

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein kleines Lesehighlight

Seelenlos
0

Lucy ist 13 Jahre alt und lebt dort, wohin andere nur dann hingehen, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben: Auf dem Friedhof. Mitten in Edinburgh lebt sie mit ihrem Vater auf dem dortigen Friedhof, ...

Lucy ist 13 Jahre alt und lebt dort, wohin andere nur dann hingehen, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben: Auf dem Friedhof. Mitten in Edinburgh lebt sie mit ihrem Vater auf dem dortigen Friedhof, wo er als Friedhofswärter fungiert.
Lucy ist anders, als andere Mädchen. Sie kann die dortigen Geistern nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Außer ihre besten Freundin Amelia weiß jedoch niemand davon. Nicht einmal ihr Vater. Als sich merkwürdige Geistervorfälle häufen, begeben sich Amelia und Lucy gemeinsam auf die Suche nach der Ursache. Ohne zu ahnen, was sie dabei herausfinden und lostreten werden.

Lucy war mir als jungen Mädchen sofort sympatisch. Ihr Humor und ihr Sarkasmus haben sie auf den ersten Blick total liebenswert gemacht. Durch ihre Leben auf dem Friedhof hat sie nicht sonderlich viele Freunde, genauer gesagt nur Amelia. Sie lässt sich davon aber dennoch nicht unterkriegen. Ihrem Vater gegenüber legt sie die typischen Teenagerallüren an den Tag, die uns allen bekannt vor kommen sollten.
Ihr Vater ist mit der Situation oftmals überfordert. Gerade, weil seine Frau - Lucy Mutter - vor zwei Jahren einfach verschwunden ist.
Er war mir mit seiner ruhigen, vielleicht auch manchmal etwas mürrischen Art, aber dennoch sehr sympatisch und authentisch.

Besonders gut gefällt mir die Tatsache, dass diese ganze, eigentlich fiktive Geschichte, auf einer wahren Begebenheit beruht. Man hat wirklich gemerkt, dass sich die Autorin Gedanken darüber gemacht hat. Sie hat Recherchearbeit betrieben, die sie mit ihre Geschichte wirklich gut miteinander verbunden hat.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin wirklich sehr. Daran gibt es wirklich nichts auszusehen. Ich als Person, die dem empfohlenen Alter nun wahrlich weit vorraus ist, habe mich zwar nicht so sehr gegruselt, aber dennoch ist das Buch wirklich empfehlenswert.
Die Spannung baut sich von Seite zu Seite aus. Man hat genug Zeit, die Charaktere kennenzulernen. Humor, Freundschaft und Familiensinn, alles in allem bietet das Buch genug Argumente, um es wirklich zu mögen.
Werte, wie Mut, Respekt oder auch Vertrauen werden ganz groß geschrieben und haben das Buch für mich persönlich zu einem echten Lesehighlight werden lassen.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein Buch, dass gleichzeitig berührt und beeindruckt

Zwischen zwei Leben
0

Guido Westerwelle beschreibt in seinem Buch seine Anfänge in der Politik. Auslandsreisen, die ihn an seine Grenzen gebracht haben und diesen einen fatalen Moment, als - eigentlich bei einer Routineoperation ...

Guido Westerwelle beschreibt in seinem Buch seine Anfänge in der Politik. Auslandsreisen, die ihn an seine Grenzen gebracht haben und diesen einen fatalen Moment, als - eigentlich bei einer Routineoperation am Knie - die heimtückische Krankheit festgestellt wird.
Zwischen Hoffen und Bangen hält ihn vor allem die Liebe zu seinem Partner am Leben, die Hoffnung, doch seine letzten Lebensabende mit dem Mann zu verbringen, den er über alles liebt.

Obwohl ich es wirklich verschlungen habe, hatte ich auch Momente, die eher ein beklemmendes Gefühl hinterlassen haben. Momente, die mir das Weiterlesen wirklich erschwert haben.
Fast schon schonlungslos beschreibt Guido Westerwelle in Zusammenarbeit mit David Wichmann nicht nur die Ausläufer seiner Krankheit, sondern auch politische Hintergründe.
Natürlich steht die Krankheit im Vordergrund, aber dennoch beschreibt er auch Zeiten in seinem Leben, die im Bereich der Politik zuhause sind.

Dieses Buch strahlt eine Menge Zuversicht aus, es strahlt eine Menge Lebensmut aus. Angesichts der Tatsache, dass sein Kampf gegen die Krankheit leider umsonst war, hinterlässt es sogar einen kleinen, faden Beigeschmack.
Vor allem der letzte Satz.
Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen, der hinter die Fassade eines Politikers blicken will, den das Leben gekennzeichnet hat.
Natürlich gibt es auch "Normalos", die ebenso von solch einer Krankheit gekennzeichnet sind, aber dieses Buch gibt einen Einblick in ein Leben, dass genauso normal ist bzw. war, wie das von jedem anderen auch. Mit einer heimtückischen Krankheit im Rücken.
Es war schlicht und einfach... menschlich. Weit weg, von dem Guido Westerwelle, den man aus den Medien kennt.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Berührend und Begeisternd zugleich

Das Tagebuch der Prinzessin Leia
0

Wer kennt sie nicht? Eingefleischte Fans kennen Carrie Fisher in ihrer Paraderolle als Prinzessin Leia. Jedem Star Wars - Fan ist sie ein Begriff und so manch einer sieht sie als Filmheldin. Ihr plötzlicher ...

Wer kennt sie nicht? Eingefleischte Fans kennen Carrie Fisher in ihrer Paraderolle als Prinzessin Leia. Jedem Star Wars - Fan ist sie ein Begriff und so manch einer sieht sie als Filmheldin. Ihr plötzlicher Tod am 27.12.2016 kam für fast alle unerwartet und erschütterte das Star Wars - Universum komplett.
In ihrem Buch, dass noch vor ihrem Tod erschienen ist, erzählt Carrie von der Geschichte ihres Lebens. Von ihrem Aufstieg zur einer der bekanntesten Schauspielerinnen der Welt.
Jahrelanger Drogenmissbrauch und psychische Problem belasteten die Karriere einer sensiblen Frau, die zugleich als Prototyp des weiblichen Action-Stars in Hollywood galt. Wie auch Elizabeth Taylor und Shirley Temple, die schon früh Berühmtheit erlangten, zahlte Fisher einen hohen Tribut für ein Leben zwischen Extremen.
Ihre Gefühle für Harrison Ford, ihrem Filmpartner gelangen 40 Jahre nach ihrem Aufflackern an die Öffentlichkeit, was dem Buch einen gewissen Grad Brisanz verschafft.
Neben Eindrücken zwischen den Dreharbeiten erzählt Carrie Fisher auch davon, wie sie sich selbst gefühlt hat, wie ihr Leben verlaufen ist und wie sie sich es vielleicht sogar auch ein Stück weit erträumt hat.

Der Schreibstil ist typisch biographisch. Ich hatte dennoch die ganze Zeit das Gefühl, Carrie vor meinem inneren Auge zu sehen, wie sie - womöglich an einem Schreibtisch - sitzt und alles niederschreibt, was ihr Leben geprägt hat.
In diesem Buch erlebt man Carrie Fisher so emotional und verletztlich, wie man sie in der Öffentlichkeit nur selten erlebt hat.
Carrie Fisher erzählt außerdem von kleineren Anekdoten, die sie mit ihren Fans erlebt hat und die mich wirklich zum Schmunzeln gebracht haben.
Besonders gut haben mir übrigens auch die Orginaldrucke der Briefe von Carrie gefallen, mit ihrer Originalhandschrift. Sie haben dem Buch nochmal eine extra Prise "Carrie Fisher" gegeben.

Der Blick hinter die Kulissen des Star Wars Imeriums hat mir wirklich gut gefallen. Carrie Fisher beschreibt Höhen und Tiefen des Lebens, die sich ein "normaler" Mensche vermutlich nur schwer vorstellen kann.
Vom Verhältnis zu ihrer Mutter, hin zu der zarten Beziehung zu Harrsion Ford und was der Erfolg für sie bedeutete.
In meinen Augen eine wirkliche Leseempfehlung, die in Händen deren, die im Star Wars Universum aufgewachsen sind, sogar noch besser aufgehoben ist, als in manch anderer Hand.
Mich jedenfalls hat sie sehr begeisert und berührt.

Veröffentlicht am 30.11.2016

Zum Träumen schön

Letting Go - Wenn ich falle
0

Grey wusste schon mit dreizehn Jahren, dass Ben der Richtige ist. Ihn wird sie einmal heiraten. Er ist der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte.
Drei Tage vor der Hochzeit passiert ...

Grey wusste schon mit dreizehn Jahren, dass Ben der Richtige ist. Ihn wird sie einmal heiraten. Er ist der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte.
Drei Tage vor der Hochzeit passiert das, womit niemand gerechnet hat. Vor allem nicht Grey. Ben stirbt. Ihr gemeinsamer Freund Jagger ist der Einzige, den Grey an sich ran lässt. Er scheint die Person zu sein, die ihr zurück ins Leben hilft. Sie vertraut ihm bedingungslos. Und doch scheint Jagger ein Geheimnis mit sich zu tragen, das ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Schaffen sie es endlich zueinander zu finden? Warum hat Grey das Gefühl, sie würde Ben verraten, wenn sie sich auf Jagger einlässt?

Der Schreibstil hat sich so leicht und locker lesen lassen, dass ich das Buch selbst am Handy heute ruckzuck durch hatte. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Grey war ein junges Mädchen, dass von der großen Liebe träumt. Von der großen Liebe mit einem Mann, den sie schon ihr Leben lang kennt. Ben ist dieser Mann und die Liebe ihres Lebens.
Sein Tod kommt für sie völlig überraschend und wirft sie völlig aus der Bahn. Ihre Eltern und Freunde haben es schwer, wieder einen Zugang zu ihr zu finden. Alle, bis auf Jagger. Jagger war Bens bester Freund und weiß, wie es sich anfühlt, ihn zu verlieren.
Ich fand es anfangs wirklich toll und Jagger hatte von Anfang an meinen vollsten Respekt. Obwohl er selbst Gefühle für Grey hatte, schon immer, stellt er sie hinten an. Einfach, um für sie da zu sein. Um sie glücklich zu sehen. Er hat mir von allen Charakteren wirklich am besten gefallen. Allein bei seiner Namensgebung musste ich unwillkürlich schmunzeln.
Grey wusste ich manchmal nur schwer einzuschätzen. Einerseits konnte ich wirklich verstehen, dass sie um Ben trauert. Wirklich. Aber auf der anderen Seite hatte ich dann auch das Gefühl, dass sie sich viel zu sehr auf ihre Trauer versteift. Ich fand es wirklich bewunderswert, wie sehr Jagger hinter ihr gestanden hat, obwohl sie ihn so lange hingehalten hat.
Die Nebencharaktere, wie die Familien der beiden waren auch wirklich gut herausgearbeitet. Am besten hat mir dabei Graham, Greys Bruder, gefallen. Man spürt förmlich, dass Grey seine kleine Schwester ist. Er will sie beschützen. Er will nicht, dass ihr jemand weh tut. Das lässt er vor allem Jagger spüren, auch wenn dieser sich davon eigentlich nicht so richtig einschüchtern lässt.

Mit dem, was sich zum Ende hin auflöst, habe ich so gar nicht gerechnet. Molly McAdams konnte mich damit wirklich überraschen. Es gab Momente, in denen ich gelacht habe. Es gab Momente, in denen ich gedanklich vor mich hingeflucht habe und es gab Momente, in denen ich die Charaktere einfach nur drücken wollte. Okay, schlagen wollte ich den einen oder anderen auch, an gewissen Stellen.
Eigentlich hat Molly McAdams Roman alles, was mein Leserherz braucht. Einene Schreibstil, der mich sofort gefesselt hat, ist nur ein Teil davon.
Liebe, Freundschaft, Gefühle, Trauer.. alles, was ich brauche, um ein Buch von der ersten Seite an zu lieben. Auch wenn mir Grey manchmal ein wenig auf die Nerven ging, hat sie doch irgendwie... perfekt in das Buch verpasst.
Lest selbst und lasst euch verzaubern.