Story
Stell dir vor, von heute auf morgen hast du kein Wasser mehr! Du drehst den Hahn auf und es kommt nicht ein Tropfen raus. Nicht schlimm, denkst du, das ist sicherlich nur vorübergehend und trinken tust du das Wasser aus dem Hahn ja eh nicht. Dann schaust du in deine Vorratskammer und merkst, dass so gut wie keine Getränke mehr da sind. Auch dann denkst du dir, kein Problem, fahr ich eben schnell in den Supermarkt. Doch was ist, wenn du im Supermarkt kein Wasser mehr bekommst? Oder Softdrinks? Oder Wein? Und was ist, wenn auch die Lebensmittelregale wie leer gefegt sind? Stell dir vor, dieser Zustand hält Tage an und es ist nicht absehbar, dass dir jemand hilft. Und dann stell dir vor, dass draußen erbarmungslose 40 Grad sind! Was tust du dann?
Cover
Es ist spannend und passend zur Thematik des Buches. Das Cover ist im Endeffekt aber nichts, was mich wirklich fasziniert oder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte. Von daher gibts von mir ein durchschnittlich für das Buchcover.
Meine Meinung
Den Klappentext fand ich einfach super spannend und ich habe eine kleine Schwäche für Endzeit-Romane oder Filme. Ich finde es hat einfach irgendwie etwas faszinierendes an sich, sich mit dem "Was wäre wenn" zu beschäftigen. Ich bin hierbei übrigens auf jeden Fall der Typ Dystopie und der festen Überzeugung, dass wir keine rosige Zukunft mit weltverändernder Technologie vor uns haben, sondern dass wir uns irgendwann wieder selbst in die Steinzeit zurück katapultieren werden und von vorn beginnen müssen, nur weil irgendwelche machtgeilen Regierenden ihren verkümmerten Charakter mit Waffen aufwerten wollen! Das ist meine Meinung! Aber gut, kommen wir zurück zum Buch.
Im Endeffekt wird hier die bereits seit Jahren vorherrschende Wasserknappheit in Kalifornien auf die Spitze getrieben. Zu Beginn dachte ich, das Buch würde mich nicht so mitnehmen, schließlich lebe ich in komplett anderen Klimaverhältnissen als Kalifornien - natürlich unsere Sommer sind heiß und man hört immer wieder von Problemen in der Landwirtschaft, aber wirklich wahrgenommen oder realisiert habe ich das nicht. Versteht mich nicht falsch, ich würde nicht behaupten, dass es was mit Naivität zu tun hat! Keines Falls! Nun ja, jedenfalls habe ich mich auch erst einmal an den Schreibstil von Shusterman gewöhnen müssen. Er schreibt nicht komisch oder ähnliches aber ich habe in letzter Zeit viel New Adult von jungen Autorinnen gelesen und das ist einfach was anderes (wertfreie Feststellung!).
Zurück zum Thema, ich dachte, das Buch würde mich nicht wirklich tangieren, bis ich beim Einkaufen feststellte, dass ich irgendwie vermehrt zu lange, ungekühlt haltbaren Lebensmitteln griff! Mein Freund war zusätzlich wenig begeistert, dass er zusätzlich auch noch dreifache Menge an Getränken in die Wohnung hoch schleppen musste! Als er mich frage, warum ich so viel gekauft habe, wusste ich die Antwort erst nicht und meinte "man kann ja nie wissen". Nun ja, wenig später wurde mir klar, was mein Hamsterverhalten zu bedeuten hatte - das Buch hatte mich doch tiefer getroffen als ich zuerst vermutet hatte.
Im Endeffekt ist "Dry" eine wirklich faszinieren Art und Weise die Abgründe des menschlichen Charakters darzustellen und das Thema Klima zu verdeutlichen. Sind wir ehrlich, der Mensch ist das einzige Lebewesen, was mutwillig seinen eigenen Lebensraum zerstört! Eigentlich ist das ziemlich krank und ich bin auch der festen Überzeugung, dass diese Krankheitswellen, die alle paar Jahre auftreten und viele Todesopfer fordern die Art der Natur ist, sich zu wehren. Das mag jetzt abgebrüht und herzlos klingen, so meine ich es aber gar nicht! Ich will auch niemanden belehren oder zurechtweisen oder irgendwem meine Meinung aufdrängen. Ich denke einfach, jeder sollte in sich gehen und schauen, wie er oder sie leben kann, ohne dabei einen ökologischen Fußabdruck (ich mag das Wort nicht) wie ein T-Rex zu hinterlassen! Leben uns leben lassen ist meine Meinung, wenn wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt, hat er genug zu tun! Und Menschen inspirieren und animieren kann man nicht, in dem man ihnen etwas aufzwingt!
Ich kann euch "Dry" jedenfalls sehr ans Herz legen und finde, dass dieses Buch wirklich gelungen ist.
Allerdings gibt es von mir keine 5 Sterne - aus einem ganz einfach und doch makaberem Grund. Ich sagte bereits ich bin ein großer Freund von Dystopien. SPOILER Und Besonders charmant finde ich es, wenn es kein Happy Ende gibt. Daher hätte ich mir hier einfach ein doch etwas anderes Ende für die Geschichte gewünscht! SPOILER ENDE
Somit von mir für "Dry" 4 Sterne!