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Veröffentlicht am 30.11.2019

Kurzgeschichte in nerviger Sitcom-Manier

Franki goes Hiddensee
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Horst-Frank Demmler, genannt Franki, folgt der Weihnachtseinladung seines Chefs nach Hiddensee, um dort, so hofft er , zum Deichgrafen der Immobilienwelt ernannt zu werden. Mit Frau, Kind und Hund im Gepäck ...

Horst-Frank Demmler, genannt Franki, folgt der Weihnachtseinladung seines Chefs nach Hiddensee, um dort, so hofft er , zum Deichgrafen der Immobilienwelt ernannt zu werden. Mit Frau, Kind und Hund im Gepäck erscheint der Weg auf die Insel einer unendlichen Geschichte gleich. Jede noch so kleine Panne, jeder noch so kleine Fehltritt wird von Leon "Engelchen" flimisch für die Nachwelt festgehalten. Und auf der Insel erlebt Franki sein ganz persönliches Weihnachtswunder...

Der Klappentext verspricht eine äußerst kurzweilige, humorige Lektüre, die mit Schenkelklopfern für Lachmuskelkater sorgt. Doch schon nach wenigen Seiten ist klar, hier agiert der bisher unbekannte Zwillingsbruder von Atze Schröder und nervt mit seinem Standardsatz "Ja nee -klar" . Wer ein Fan von Atze ist, wird sich in dieser äußert flachen, mit Brachialhumor und Fäkalsprache gespickten Lektüre sicherlich den ein oder anderen Schmunzler abringen können. Für mich eine glatte Bauchlandung und ein Bloßstellen von Menschen, die in der Immobilienbranche tagtäglich ihren Job zum Wohl der Kunden verrichten.
Einige, wenige gute Szenen, wie das kurze Telefonat mit einem Inseloriginal in Plattdeutsch, haben mir gefallen, reißen aber die Kurzgeschichte in nerviger Sitcom -Manier nicht heraus. Es fehlen nur noch die eingespielten Lacher aus der Konserve...
Für mich leider ein Fehlgriff

Veröffentlicht am 17.11.2019

Den Sinn des Buches suche ich heute noch...

Die Tankstelle am Ende des Dorfs
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Erik hat nur einen Lebensinhalt, seit ihn seine Freundin verlassen hat - seine Tankstelle. Im Retro-Chic der 60er Jahre ist sie nicht gerade das, was man sich heute von einer Tankstelle erwartet, dafür ...

Erik hat nur einen Lebensinhalt, seit ihn seine Freundin verlassen hat - seine Tankstelle. Im Retro-Chic der 60er Jahre ist sie nicht gerade das, was man sich heute von einer Tankstelle erwartet, dafür weiß Erik aber alles, wirklich alles über Autos. Als Erik erfährt, dass die Landstraße begradigt werden soll, diese dann nicht mehr an der Tankstelle vorbeiführt und ihm somit die Kundschaft abhanden kommt, muss Erik eine Entscheidung treffen...

Als norwegischer Kultroman angepriesen, stecke ich neugierig meine Nase zwischen die Buchdeckel und reibe mir verwundert die Augen. Denn das, was ich hier zu lesen bekomme, ist so gähnend langweilig und fast schon stupide geschildert, sodass mir schon nach wenigen Seiten die Lust am Lesen vergeht. Erik erscheint mir komplett aus der Zeit gefallen, nicht nur rückständig was seine Retro-Tankstelle betrifft, sondern auch in seinem ganzen Denken und Handeln. Es dreht sich in seinem Leben wirklich alles nur um Autos, sein umfangreiches Ersatzteillager und um den Schrottplatz. Wenn ich ehrlich sein soll, schaue ich mir lieber eine Folge der Schrottplatzbrüder "Die Ludolphs" an, da kann ich wenigstens ab und zu mal herzhaft lachen, aber hier habe ich Humor und Tiefgang, sowie den Sinn des Buches wirklich vermisst.
Dem Puzzle der Abneigung und der Langweile wird mit jeder Seite und jedem Kapitel noch ein Stück hinzugefügt, weil sich im Verlauf des Buches überhaupt nichts ändert- eindimensionale Charaktere, nicht zusammenpassende Szenen und Abhandlungen, ausufernde Schilderungen von Autorreparaturen und Beschaffung von Ersatzteilen...für mich das langweiligste Buch, das ich jemals in den Händen gehalten habe und somit vom Kultroman meilenweit entfernt.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Einfallslos und wenig weihnachtlich

Das Winterwunder von Dublin
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Stella will der Hektik des Studiums entfliehen und reist zu Weihnachten zurück zu ihrer Familie nach Irland, denn was gibt es schöneres, als das Fest der Feste im Kreis der Lieben zu verbringen. Doch ...

Stella will der Hektik des Studiums entfliehen und reist zu Weihnachten zurück zu ihrer Familie nach Irland, denn was gibt es schöneres, als das Fest der Feste im Kreis der Lieben zu verbringen. Doch ihre Wiedersehensfreude bekommt einen harten Dämpfer als sie feststellen muss, dass ihr geliebter tierischer Freund aus Kindertagen einfach ausrangiert und ausgesetzt wurde. Das kann sich Stelle nicht gefallen lassen und so schnappt sie sich Reporter Daniel, um ihren treuen Freund Puzzle zu suchen. Wird es für Stella ein Happy- End geben ?

Ich sage nur "Schuster bleib bei deinen Leisten", denn der Weihnachtsroman von Nicola Förg kommt noch nicht einmal ansatzweise an die Qualitäten ihrer bisher veröffentlichten Krimis heran.
Es reicht eben nicht immer aus, wenn man die schöne irische Landschaft mit ein paar Pferden bestückt, ein paar Statisten mehr oder weniger kopflos durch die Szenen laufen lässt und dann auch noch tief in die Kiste mit Weihnachtsaccessoirs greift und verschwenderisch die Kugeln, die Lichter und den Glitzer platziert.
Es wirkt, als habe Nicola Förg unbedingt einen Weihnachtsroman schreiben müssen, ohne sich in dem Genre wirklich auszukennen. Die Geschichte verbreitet nicht wirklich weihnachtliche Stimmung, wirkt, als habe die Autorin einfach wild drauf los geschrieben, um schnell noch auf den Zug der zu veröffentlichenden Weihnachtsromane aufspringen zu können. Da nutzt es auch nicht viel, dass man Stella und Daniel eine Winterromanze andichtet, denn von Schmetterlingen im Bauch und sprühenden Funken zwischen den beiden fehlt jede Spur.
Bedeutungslose Szenen, einfallslose Dialoge, fade Figuren und eine extrem langweilige Geschichte sind jetzt nicht das, was ich mir von einem zauberhaften Weihnachtsroman vor dieser doch herrlichen Kulisse erwartet habe .
Das war ein echter Reinfall - schade um die verschenkte Lesezeit

Veröffentlicht am 22.07.2019

Dieses Debüt löst keine Begeisterung aus

Der Oleandergarten
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ane ist süße 19 Jahre alt, als ihr die erste große Liebe vor die Füße fällt. Ausgerechnet in der Ewigen Stadt lernt sie was es bedeutet, wenn Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch das Tagesgeschehen ...

ane ist süße 19 Jahre alt, als ihr die erste große Liebe vor die Füße fällt. Ausgerechnet in der Ewigen Stadt lernt sie was es bedeutet, wenn Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch das Tagesgeschehen bestimmen. Doch ihr Angebeteter hat zunächst keine Augen für sie, denn er bewegt sich in ganz anderen Kreisen, in denen Jane sich zunächst verloren und hilflos vorkommt. Sie fasst sich ein Herz und gesteht Edoardo , was sie für ihn empfindet. Wird ihre Beichte der Weg zum großen Glück ?

Ich werde immer hellhörig, wenn es um das Entdecken von Debütromanen geht. Was hat der Schreibende für einen Stil ? Kann er mich mit seinen Ideen begeistern ? Wie sind die Figuren ausgearbeitet ? Wird es demnächst einen neuen Lieblingsautor in meinem Leserherz geben ?
Der Titel "Der Oleandergarten" und das Cover haben mich vom ersten Augenblick an fasziniert und ich habe voller Neugier die ersten Seiten gelesen. Und dann kommt die Ernüchterung.
Der Roman gleicht eher einer Fotolovestory aus den Teenieheften meiner Jugendzeit, in denen man in bemüht konstruierten Szenen seelenlose Darsteller platziert, ihnen halbwegs sinnige Dialoge in den Mund legt und so eine Geschichte strickt, die wenig unterhaltsam und einfallslos vor sich hinplätschert.
Die Figuren wirken wie Statisten in ihrer eigenen Geschichte, werden von A nach B geschoben und können mich nicht für sich begeistern.
Keiner der Protagonisten schafft es auch nur ansatzweise eine Beziehung herzustellen und mich so mit der Geschichte verschmelzen zu lassen. Den titelgebenden Oleandergarten habe ich ebenso vermisst wie Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch und viel Gefühl. Selbst die Ewige Stadt gerät aufgrund irgendwelcher Banalitäten vollkommen ins Hintertreffen und kann somit nicht einmal mit ihren Reizen punkten.
Dieses Debüt löst keine Begeisterung bei mir aus, sondern einfach nur bittere Enttäuschung. Das Buch ist eine glatte Bauchlandung.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Unsympathische Charaktere in einer nervtötenden Geschichte

Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording
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Merles großer Traum war eine eigene Apotheke, doch diesen Traum hat sie zugunsten ihres Mannes aufgegeben, um mit ihm in der Forschung tätig zu sein.
Als ihr Mann durch einen tragische Unfall erblindet, ...

Merles großer Traum war eine eigene Apotheke, doch diesen Traum hat sie zugunsten ihres Mannes aufgegeben, um mit ihm in der Forschung tätig zu sein.
Als ihr Mann durch einen tragische Unfall erblindet, muss Merle plötzlich erkennen, dass ihre Ehe ein furchtbares Konstrukt gewesen ist und nur aus Lügen und Manipulation bestanden hat. Zudem zwingt Ihr Mann zwingt sie, ihren Job aufzugeben und sich fortan nur noch um ihn zu kümmern.
Merle kann nicht mehr und flüchtet zu ihren Eltern nach St. Peter-Ording und trifft dort zufällig auf ihre Jugendliebe. Wird es eine Zukunft für Merle in der alten Heimat geben ? Wie wird ihr Herz entscheiden ?

Eigentlich hatte ich mir geschworen, nie wieder ein Buch in die Hand zu nehmen, dass die Adjektive "klein, bezaubernd, zauberhaft " etc. im Buchtitel hat. Und doch bin ich wieder schwach geworden, habe mir das neueste Werk von Anni Deckner besorgt und bin prompt wieder auf die Nase gefallen.
Dieses Buch ist so ziemlich alle, aber nicht unterhaltsam.
Die Charaktere sind durch die Bank weg unsympathisch , Sönke schießt dabei noch mit seiner Widerwärtigkeit den Vogel ab. Dieser Mann ist ein Ekel, ein Armleuchter und nicht der Beau, für den er sich hält. Er manipuliert Merle, wo er nur kann und ich frage mich, wie eine Frau in den Enddreißigern wo etwas überhaupt mit sich machen lässt.
Zu beginn des Buches geht mir das Liebesgesäusel der beiden schon tierisch auf den Zeiger - Schatz hier, Liebling dort - das aufgesetzte Geschwätz nimmt ihnen doch keiner ab.
Mit dem Unfall dann die Wendung - endlich zeigt Sönke ein wahres Gesicht und Merle springt, wenn er mit dem Finger schnippt. Sie lässt sich von ihm vorführen und erträgt sogar geduldig, dass er seine Geliebte mit in die Wohnung bringt. Welche Frau ist bitte so hohl, dass sie das mit sich machen lässt ?
Die Entwicklung von Merle von der geschassten Ehefrau zum Apothekerliebchen ist auch nicht wirklich glaubhaft geschildert, sodass ich hier eine wirklich süße Romanze vermisse.
Eine Szene ist mir aber noch ganz bitter aufgestoßen - Merle sitzt in SPO in den Dünen, raucht und sinniert vor sich hin und dann drückt sie die Zigarette in den Dünen aus und steckt die Kippe in den Sand. Geht's noch ?
In Zeiten des Klimawandels und der Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts hat die Autorin nichts besseres im Sinn, als ihre Protagonistin so mir nichts dir nichts und ganz offensichtlich den Frevel an der Natur ausüben zulassen. Da schüttel ich nur noch mit dem Kopf und mir fällt dazu nichts mehr ein.
Für mich ist diese Buch unglaubwürdig, nervig und definitiv nicht zu empfehlen.
Schade