Ein etwas unrundes Ende der Trilogie
Das Imperium aus AscheMit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie ...
Mit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie der ehemalige Dieb und Blutgesegnete Claydon Torcreek, der gemeinsam mit Kapitän Corrick Hilemore seit Band 2 im Ewigen Eis unterwegs ist, sowie Agentin Lizanne "Miss Blut" Lethridge, die nach den Erinnerungen des Tüftlers sucht. Abwechslung bringt der Verderbte Sirus, der seit kurzem zum Heer des Weißen Drachen gehört und die Dinge aus seiner ganz besonderen Sicht schildert. Dadurch hatte das Buch starken Wiedererkennungswert und zudem Einblick in beide verfeindete Seiten. Was mir jedoch zu kurz kam war der Abenteuer-Charme, welcher vor allem im zweiten Band sehr präsent war und für Spannung und Abwechslung sorgte. Ebenso litt diesmal die Charakterentwicklung. Stattdessen glänzt der Abschluss durch viele Schlachten und Gemetzel, was sich in Kombination mit der Vorliebe des Autors für detailreiche Beschreibungen das ein oder andere mal als mir zu zäh in die Länge zog. Klar, das Worldbuilding ist angenehm komplex und wurde in den ersten beiden Bänden auch stark ausgereizt. Jetzt lag der Schwerpunkt auf Mensch gegen Drachen, und das auf knapp über 700 Seiten verteilt.
Dass der Autor gerne Dinge in die Länge zieht machte sich diesmal gleich zu Beginn bemerkbar, wo ein angeblicher Tagebucheintrag diesmal als Einleitung abgedruckt ist. Ein Tagebucheintrag, welcher im Buch über 9 Seiten geht (!) und entsprechend wahrscheinlich ein komplettes Tagebuch in handgeschriebener Form füllen würde. Diese völlig überzogene Länge ließ mich gleich zu Beginn genervt die Augen rollen - selbst in Fantasy kann ich ein wenig mehr Realitätsnähe erwarten, einen derartigen Quatsch würde keine Frau schreiben. Kein guter Start für ein Buch. Ebenso blieben die Charaktere weiterhin recht distanziert, eine Nähe konnte ich zu keiner Person so wirklich aufbauen, was mich auch bereits bei den ersten beiden Bänden störte. Auch der Stil wirkte oftmals eher berichtend statt mich wirklich mitzureißen.
Ein in meinen Augen etwas unrunder Abschluss der Trilogie, eher was für Liebhaber von Kriegsszenen, da der Abenteuer-Charme diesmal deutlich zu kurz kam.