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Veröffentlicht am 18.11.2019

Die Plottwists jagen sich

Das Geschenk
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Seit einem Unfall in seiner Teenagerzeit hat Milan Berg ein Problem: er ist Analphabet. Doch eines Tages steht ein Auto neben ihm an der Ampel, auf dem Rücksitz ein Mädchen, das einen Zettel an die Scheibe ...

Seit einem Unfall in seiner Teenagerzeit hat Milan Berg ein Problem: er ist Analphabet. Doch eines Tages steht ein Auto neben ihm an der Ampel, auf dem Rücksitz ein Mädchen, das einen Zettel an die Scheibe hält. Einer inneren Eingebung folgend, fährt Milan dem Wagen nach, denn er befürchtet, dass es ein Hilferuf sein könnte. Doch in welchen Alptraum Milan gerät, hätte er sich wohl niemals erträumt. Mit einer tödlichen Drohung im Nacken beginnt eine Irrfahrt, die ihn in seine eigene Vergangenheit führt.
Meine Meinung
Wie bei allen Fitzek Büchern hat sich der Verlag auch für “Das Geschenk” etwas besonderes für das Cover ausgedacht, bei dem ich wieder einmal begeistert bin.
Ausserdem bin ich ein großer Fan des Autors und habe mich, wie jedes Jahr, sehr auf sein neuestes Werk gefreut.
Zum Schreibstil brauche ich eigentlich nicht viel sagen, denn es gibt nur wenige Autoren, die es so drauf haben, mit nur wenigen Worten ein direktes Bild vor das innere Auge zu zeichnen. Ohne Schnörkel und immer direkt erzählt er seine Geschichte und auch wenn ich dieses Mal etwas länger benötigte, um wirklich einzusteigen, hat er mich doch noch mit auf die Reise genommen.
Der Beginn ist noch realtiv ruhig gestaltet, wobei wir als erstes einen Blick in die Gegenwart werfen, um direkt im nächsten Kapitel in die Vergangenheit des Protagonisten abzutauchen. Nach und nach wird es spannender und auch immer verwirrender, ein Plottwist jagt den nächsten, bis man als Leser Wahrheit von Lüge nicht mehr unterscheiden kann. Selbstverständlich wurde ich auch wieder gewaltig an der Nase herumgeführt und habe so einiges nicht auf mich zukommen sehen. In vielen Meinungen habe ich Worte wie “realitätsfern” gelesen, aber seien wir mal ehrlich, muss ein Buch denn realistisch sein? Wie auch immer, mich hat Herr Fitzek wieder auf das Gedankenkarussell mitgenommen, bis mir schwindelig wurde und letzten Endes wieder verblüfft zurückblieb. Das Buch brachte mir spannende Unterhaltung und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Also für mich war es wieder absolut lesenswert.
Erzählt wird hier aus der Sicht des Protagonisten Milan Berg. Dabei erfahren wir aus unterschiedlichen Zeitebenen, was vorgefallen ist oder eher, was vorgefallen sein könnte. Ob ich Milan Berg wirklich richtig kennengelernt habe? So richtig sicher bin ich mir nicht, doch selbst Milan weiß nicht unbedingt, wer Milan ist. Er leidet unter seinem Analphabetismus und hat es doch perfektioniert, damit durchs Leben zu gehen. Mich konnte er durchaus beeindrucken. Er ist auf jeden Fall wieder ein durch und durch interessanter Charakter, den mich der Autor mit einer Mischung aus Distanz und Verbundenheit betrachten ließ.
Auch die Nebencharaktere wissen hier soweit zu überzeugen und werden immer passend eingesetzt, um die Handlung voran zu treiben oder auch mal um um Verwirrung zu sorgen. Letzten Endes bleiben die Nebencharaktere zwar überschaubar, doch auch hier gab es so einiges, was erst nach und nach herauskam.
Mein Fazit
Selten spaltet ein Autor die Leserschaft so sehr, wie Herr Fitzek. Man mag, was er schreibt, oder halt nicht, ich gehöre auf jeden Fall zu denen, die seine Bücher bisher durchweg verschlungen haben. Immer wieder gelingt es ihm, mich aufs Neue aufs Glatteis zu führen, auch wenn ich noch so aufpasse. Gerade eine ganz bestimmte Wendung in diesem Thriller hat mich mal wieder mit dem Wtf-Gesicht zurückgelassen. Das Buch habe ich, trotz kleiner Startschwierigkeiten, an einem Nachmittag weggelesen und fühlte ich absolut gut und spannend unterhalten. Mehr muss ein Thriller nicht können, oder? Wie immer, Chapeau, Herr Fitzek!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Pageturner

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Die sechzehnjährige Amaia hat schon so einige Umzüge hinter sich, denn Amaia und ihre gesamte Familie hüten ein Geheimnis. Sie altern viel langsamer, als alle anderen um sie herum und eigentlich ist sie ...

Die sechzehnjährige Amaia hat schon so einige Umzüge hinter sich, denn Amaia und ihre gesamte Familie hüten ein Geheimnis. Sie altern viel langsamer, als alle anderen um sie herum und eigentlich ist sie gar nicht mehr sechzehn, sondern weit über einhundert Jahre alt. Krankenhäuser und Friedhöfe soll sie meiden, sowie den Kontakt zu “alten” Freunden. Doch als ihre beste Freundin an Leukämie erkrankt, kann sie nicht anders und fährt sie besuchen. Kaum ist sie wieder zu Hause, wartet eine Überraschung auf Amaia, denn ihr Vater und ihre älteren Brüder haben einen Gefangenen dabei. Es scheint, als wüsste dieser alle Antworten auf Amaias Fragen, aber bevor sie diese stellen kann, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Plötzlich befindet sie sich mit dem Fremden und ihren Geschwistern auf der Flucht, auf der Flucht nach Cassardim.
Meine Meinung
Schon seit der Izara Reihe bewundere ich Julia Dippel und deren Schreibstil und Einfälle. Dementsprechend neugierig war ich dann auch auf Cassardim und gleich vorweg: sie hat mich wieder nicht enttäuscht.
Das Cover (zugegeben, das Gesicht und der Hals der Dame vorne drauf sind etwas merkwürdig) gefällt mir sehr gut und macht mich neben dem Autorinnenname noch einmal mehr neugierig.
Auch der Einstieg gelingt hier mühelos, denn zum einen katapulitiert Julia Dippel den Leser mit ihrem locker-leichten Schreibstil direkt in die Geschichte, zum anderen wird man schon auf den ersten Seiten neugierig, was hinter all den Regeln, die Amaia auferlegt bekommt, steckt. Ich liebe die Art, wie Julia Dippel erzählt, denn egal ob es actionreich und spannend oder romantsich wird, man spürt auf jeder Seite, die Liebe zur eigenen Geschichte. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, seien es die Gedanken der Protagonistin oder die Dialoge, man bekommt immer mal wieder Momente zum Schmunzeln.
Die Geschichte ist sehr spannend, denn genau wie Protagonistin Amaia hat auch der Leser keinerlei Ahnung, was hinter all den Regeln und Geheimnissen steckt. So kann man gemeinsam mit ihr Erkundungen anstellen und wird so manches Mal überrascht. Immer, wenn man glaubt, man wüsste wohin all das führt, gibt es neue Wendungen und letzten Endes weiß man nie so genau, wem man sein Vertrauen schenken kann und wem nicht.
Protagonistin Amaia ist hier die Ich-Erzählerin der Geschichte und gemeinsam mit ihr, begibt sich der Leser auf eine abenteuerliche Reise in das Land Cassardim.
Cassardim ist voller Geheimnisse, Lügen, Intrigen und Kampf. Das gesamte Worldbuilding wirkt durchdacht und logisch aufgebaut und man bekommt hier, auch dank der Reise durch das Land, so einiges von der Welt zu sehen. Was Cassardim ist, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.
Amaia war mir vom ersten Augenblick an sympathisch, sie hat eine gute Portion Humor, gewürzt mit einer Prise Selbstironie und Sarkasmus. Ihrer Familie gegenüber ist sie loyal und sie lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Noár ist eine Mischung aus dem typischen Bad Boy dieser Geschichten, der doch über viel Herz verfügt und doch hat er das ganz besondere, mit viel Potential als Bookboyfriend.
Aber auch bei den Nebencharakteren besitzt Julia Dippel das Händchen für das gewisse Maß an Facettenreichtum, jeder wirkt individuell und glaubhaft und ob und wem man sein Vertrauen schenkt, ist gar nicht so leicht, herauszufinden.
Mein Fazit
Mit Cassardim hat es Julia Dippel wieder einmal geschafft, sich tief in mein Herz zu schreiben. Seien es Charaktere, Worldbuilding, Spannung und Action, alles wirkt spannend und stimmig und dank des lockeren Schreibstil fliegen die Seiten nur so beim Lesen vorbei. Da es sich bei Cassardim um den ersten Band einer Reihe handelt, bleiben auch noch Fragen offen, auch wenn es hier keinen obligatorischen Cliffhanger gibt. Wer Izara mag, wird auch Cassardim lieben!

Veröffentlicht am 15.11.2019

Absolutes Wohlfühlbuch

Bernsteintränen
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Die dreißigjährige Nicola gehört zu einer der besten in ihrem Fach, denn die junge Justitiarin handelt immer ganz nach dem Motto: halte dich nicht mit Gefühlsduseleien auf. Kurzerhand trennt sie sich ausgerechnet ...

Die dreißigjährige Nicola gehört zu einer der besten in ihrem Fach, denn die junge Justitiarin handelt immer ganz nach dem Motto: halte dich nicht mit Gefühlsduseleien auf. Kurzerhand trennt sie sich ausgerechnet in der Weihnachtszeit von ihrem Freund und verbringt die Tage nach Weihnachten im Büro. Zum Glück für ihren Chef, denn dieser hat einen Auftrag für Nicola. Sie soll nach Polen fahren, um dort einen alten Gutshof aufzukaufen. Hätte Nicola damit gerechnet, was alles auf dieser Reise passiert, wäre sie wohl nie gefahren. Denn die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich befindet sich Nicola nicht nur auf einer gedanklichen Zeitreise, sondern begegnet auch noch einem Mann, der es schaffen könnte, dass sie ihr Motto doch noch überdenkt.
Meine Meinung
Das Cover erinnert an einen historischen Roman, wobei sich hier in der Geschichte die Zeiten ein wenig überschneiden. Mir persönlich gefallen diese Romane, die mit Geheimnissen aus der Vergangenheit arbeiten und auch Izabelle Jardin konnte mich an ihre Geschichte fesseln.
Die Autorin schreibt mit viel Gefühl, aber auch mit viel Liebe zu detaillierten Bildern. So wird die Geschichte sehr lebendig und man hat das Gefühl, sich gemeinsam mit der Protagonistin Nicola in Polen zu befinden.
Diese entdeckt durch puren Zufall in einem alten Gutshaus einen Brief, der mehrere Seiten umfasst und damit beginnt für Nicola nicht nur eine gedankliche Zeitreise, sondern auch ein wenig das Umdenken. Der Brief handelt von E., die in der Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges auf dem Gutshof lebte und dort im tiefsten Winter zur Flucht vor der russischen Armee gezwungen wird und das unter den widrigsten Umständen. Mit diesen beiden Geschichten beginnt Izabelle so nach und nach den Leser immer tiefer zu berühren. Gerade das, was E. in ihrem Brief schildert, ging mir sehr nahe und man hatte hier wirklich den Eindruck, einer Zeitzeugin beim Erzählen zu lauschen. Dieser Roman ist dadurch aber auch etwas ganz besonders, denn die Art, wie Izabelle Jardin die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, liest sich nicht nur äußerst fesselnd, sondern auch absolut zu Herzen gehend. Wer also das perfekte Wohlfühlbuch für gemütliche Lesestunden sucht, sollte hier zugreifen.
Erzählt wird in weiten Teilen durch einen dritte Person Erzähler, der Protagonistin Nicola begleitet. Dabei lernt man Nicola sehr genau und intensiv kennen. Doch auch die Briefe von E. erzählen eine sehr emotionale und auch traurige Geschichte. Wie die unterschiedlichen Erzählstränge dann miteinander verknüpft werden, hat mich dann noch einmal ganz besonders berührt und auch überrascht.
Protagonistin Nicola ist voller Facetten und auch wenn sie mir zu Beginn noch nicht ganz so sympathisch war, brachte sie mich doch auch immer mal wieder mit ihrer Art zum Schmunzeln. Schnell stellte sich dann auch heraus, dass wenn man genauer hinter die Fassade der kühlen Geschäftsfrau blickt, eine Frau kennenlernt, die durchaus ihre Gründe für ihre Distanziertheit hat. Marcin, der polnische Arzt, bei dem Nicola ein Zimmer für die Zeit ihres Aufenthalts erhält, war mir auf den ersten Blick sympathisch. Das sich da zwischen den beiden etwas anbahnt, war mir zwar bewusst, aber hier fand ich es wirklich toll erzählt. Dann wäre da noch E. die eine wichtige Rolle spielt, zu der ich aber hier einfach nicht viel verraten möchte.
Nebencharaktere bleiben hier einfach das, was sie in ihrem Wort ausdrücken, eher Nebensache und sie dienen hier dem glaubhaften und authentischen Handlungsablauf.
Mein Fazit
Mit Bernsteintränen hat sich Izabelle Jardin gleich tief in mein Herz geschrieben. Mit viel Gefühl, Liebe zu landschaftlichen Details ohne ausschweifend zu erscheinen und ein Gespür für die Besonderheit der Charaktere erzählt die Autorin eine wunderschöne Geschichte, die nicht nur unterhalten kann, sondern mit der man sich ganz besonders wohlfühlt. Wer sich gerne einmal in Träume verliert, erhält hier eine gefühlvolle Geschichte, die zum tiefen Versinken einlädt.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Genialer Reihenauftakt

Der letzte Magier von Manhattan
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Manhattan, seit vielen Jahren werden die Mageus hinter einer unsichtbaren Schwelle in der Stadt regelrecht gefangen gehalten. Dahinter steckt der Orden Ortus Aurea, doch dessen Machenschaften reichen viel ...

Manhattan, seit vielen Jahren werden die Mageus hinter einer unsichtbaren Schwelle in der Stadt regelrecht gefangen gehalten. Dahinter steckt der Orden Ortus Aurea, doch dessen Machenschaften reichen viel tiefer, als zunächst angenommen wird, denn mit Hilfe der Magie der Mageus wäre ihre Macht unerreichbar. Als die junge Mageus Esta von ihrem Professor aus unsere Zeit in die Vergangenheit geschickt wird, um dort das Ars Arcana, das magische Buch, das den Mageus ein Entkommen aus der Stadt sichern sollte, zu stehlen, ahnt sie nicht, was sie dort wirklich erwartet. Denn während sie langsam immer mehr das Vertrauen der Mageus gewinnt und auch das des berühmten Magiers Harte Darrigan, ist sie sich nur zu sehr bewusst, dass sie sie demnächst betrügen muss.
Meine Meinung
Wieder einmal ist dem Droemer Knaur Verlag ein wirklich großartiges Cover gelungen, das schon eine magische Geschichte versprach. Doch der Einstieg fiel mir gar nicht so leicht, denn es gab nicht nur einige Perspektiv- und Zeitwechsel, auch die Handlung war mir ein großes Rätsel. Hier lohnt es sich aber über alle Maße am Ball zu bleiben, denn nach Beenden des Buches kann ich nur sagen, dass ich es bewundere, wie die Autorin Lisa Maxwell all ihre Ebenen miteinander verknüpft.
Auch wenn das Buch im Manhattan zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts spielt, erzählt die Autorin sehr frisch und modern und doch hatte ich ein klares Bild der damaligen Zeit vor Augen. Der Schreibstil hat mir dadurch ganz besonders gut gefallen. Gerade Dialoge zwischen Esta und Harte bringen Schwung in die Handlung.
Die Handlung selber jedoch ist zunächst noch alles andere als klar. Man erfährt als Leser immer nur Bruchstücke der Wahrheit. Doch keine Sorge, alle Zusammenhänge bekommen eine schlüssige Auflösung, mit der mich die Autorin absolut geflashed hat. Hier haben mich so einige Überraschungen erwartet und ich war mehr als verblüfft, als ich nach und nach die Zusammenhänge verstand.
Das Worldbuilding hat mir gut gefallen, diese Mischung aus historischen Begebenheiten und doch ganz viel erzählerischer Freiheit liest sich absolut interessant. Lisa Maxwell hat etwas ganz besonderes in ihrer Art zu erzählen, was mich völlig eingefangen hat. Dabei ist die Geschichte sehr komplex und das Tempo zwischendurch immer wieder ruhiger, doch gerade in diesen Momenten webt die Autorin ganz geschickt ihre Handlungen zusammen und man sollte hier wirklich nichts verpassen, denn erst zum Ende hin gibt es den Aha-Effekt.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei Esta und Harte hier den Mittelpunkt bilden. Dadurch, dass man diese beiden hauptsächlich begleitet, werden sie dem Leser sehr vertraut und man fiebert mit ihnen mit.
Esta mochte ich vom ersten Augenblick an, sie ist tough und mutig und würde alles für die Menschen tun, die ihr am Herzen liegen. Doch während sie genau für diese in die Vergangenheit reist, beginnt sie immer mehr in innere Konflikte zu verraten. Denn auch die Vergangenheit hält Charaktere bereit, die Esta immer vertrauter werden, was den angedachten Verrat für sie immer schwerer werden lässt.
Harte Darrigan ist zunächst der etwas klischeebehaftete männliche Protagonist der Geschichte, gutaussehend, etwas geheimnisvoll und doch, je mehr ich ihn kennenlernte, desto mehr wuchs auch er mir ans Herz. Das es zwischen äußerst interessanten Dialogen zwischen ihm und Esta kommt, lockert das gesamte noch ein wenig auf. Auch die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich hier richtig gut gelungen, denn diese hat etwas, dass den Leser mit ihnen mitfiebern lässt.
Doch nicht nur Esta und Harte wurden mir näher gebracht, auch mit weiteren Charakteren fühlte ich mich immer mehr verbunden. Lisa Maxwell zeichnet sie insgesamt glaubwürdig und authentisch und auch hier gab es so manch eine Überraschung.
Mein Fazit
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten entwickelte sich “Der letzte Magier von Manhattan” zu einem ungeahnten Highlight. Das es Lisa Maxwell gelingt, aus all den zunächst verworrenen erscheinenden Handlungsstränge ein so gelungenes Gesamtbild zu zeichnen, hat mich regelrecht beeindruckt. Ich bin völlig vernarrt in Harte Darrigan und Esta von Filosik und ich habe tüchtig mit den beiden mitgelitten und mitgefiebert. Eine beeindruckende Fantasygeschichte, im historischen Szenario, die mich fesseln und begeistern konnte Wer komplexe Handlungen mag, sollte hier reinlesen. Ich für mein Teil erwarte jetzt sehnsüchtig die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Würdest du für das Leben vieler, den Tod von wenigen in Kauf nehmen?

DAMAGED - Brennende Welt
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Amerika, wir schreiben das Jahr 2050 und unsere Welt besteht nur noch aus Terror, Krieg und Kampf. Nirgendwo ist man noch sicher und man lebt in ständiger Angst, auf offener Straße angegriffen zu werden. ...

Amerika, wir schreiben das Jahr 2050 und unsere Welt besteht nur noch aus Terror, Krieg und Kampf. Nirgendwo ist man noch sicher und man lebt in ständiger Angst, auf offener Straße angegriffen zu werden. Abgeschottet in einem unterirdischen Versuchslabor mitten im Wald leben die siebzehnjährigen Zwillinge Insha und Odarka. Seit ihrer Kindheit leben sie hier abgeschottet, denn in ihrer DNS befindet sich etwas, was dafür sorgen könnte, die Welt von Hass und Terror zu befreien. Doch die Versuche, die nicht nur an ihnen, sondern auch an Kindern vorgenommen werden, sind alles andere als harmlos.
Meine Meinung
Also als alter Coverlover schlug mein Herz schon schneller, als ich dieses hier erblickte, doch auch der Klappentext zog mich magisch an.
Der Einstieg gelingt mühelos, denn wir erleben gleich zu Beginn, mit welchen Ängsten die beiden Protagonistinnen, die Zwillinge Insha und Odarka, leben müssen. Carina Müller erzählt locker, leicht, dabei modern und vor allem voller Bilder, so dass man einem lebendigen Kopfkino folgt. Was mir besonders gefallen hat, sind die Bezüge zu unserer Welt, die es leichter machen, die Welt, in der wir uns hier befinden vorzustellen. Die Dialoge, vor allem zwischen der sarkastischen Odarka und deren jeweiligen Gegenüber, brachten mich, trotz all der Grausamkeiten in dieser Welt, zum Schmunzeln.
Carina Müller nimmt sich hier Zeit, die Welt in der die Zwillinge aufwachsen, genau zu beschreiben. Doch auch was in der Welt ausserhalb des Labors passiert, wird schnell vorstellbar. Das wirklich Erschreckende daran ist, dass auch hier mal wieder ein Zukunftsszenario gezeichnet wird, das gar nicht so unglaubwürdig erscheint. Terror, Krieg und Angriffe auf offener Straße sind hier an der Tagesordnung und niemand kann sich verstecken. Klingt ganz schön beängstigend, oder?
Die Geschichte wird sehr mitreißend erzählt, da man sich gleich mit den Zwillingen anfreundet. Auch wenn das Tempo zunächst noch recht ruhig bleibt, wird es dann immer spannender, die Ereignisse spitzen sich zu und letzten Endes bleibe ich mit vielen Fragen und ganz viel Vorfreude auf Band zwei zurück.
Erzählt wird aus wechselnder Perspektive in der Ich-Form aus der Sicht von Insha und Odarka. Zwar helfen schon die Überschriften über den Kapiteln, die jeweiligen Sichten auseinanderzuhalten, doch die Zwillinge sind so unterschiedliche Charaktere, dass man auch ohne diese Hilfe schnell weiß, wer gerade erzählt.
Insha und Odarka sind zwei intensiv gezeichnete Protagonistinnen, die man hier sehr gut kennenlernt und mit denen ich mich ganz schnell verbunden fühlte. Sie gleichen sich optisch bis ins kleinste Detail, doch ihre Charaktere sind völlig verschieden. Beide haben besondere Gaben, die zu ihnen passen und bei denen ich gespannt bin, wohin das noch führen wird. Insha ist die liebe und ruhige, die gerne Streit schlichtet und Odarka spricht fließend sarkastisch, was mir ganz besonders gefallen hat.
Doch nicht nur diese beiden Protagonistinnen sind besonders gut gezeichnet, auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen und versprühen mal große Sympathien und mal genau das Gegenteil. Also auch hier eine gelungene Mischung, die den Leser dicht an den Charakteren hält und mitfiebern und bangen lässt.
Mein Fazit
Ein Buch, dessen Inhalt mich so sehr gefesselt hat, dass ich es an einem Abend durchgesuchtet habe. Charaktere, Worldbuilding und Handlung haben mich eingefangen und lassen mich auch jetzt noch nicht los, da ich einfach noch unheimlich viele Fragen habe. Das relativ offene Ende lässt mich darauf hoffen, dass ich ganz schnell den zweiten Band in den Händen halten darf. Ich bin mehr als positiv überrascht und sage: lest das Buch!