Hochspannendes Abenteuer in einer dystopischen Parallelgesellschaft
Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte ...
Ein erschreckendes Zukunftsszenario: Nordamerika existiert nicht mehr. Stattdessen hat sich der Staat Panem auf dem Kontinent gebildet, der aus 12 (bzw. 13 Distrikten) und dem Kapitol besteht. Die Distrikte versorgen das Kapitol mit allen Erzeugnissen, bleiben dabei selbst aber bettelarm. Nach einer fehlgeschlagenen Revolte vor 75 Jahren wurde Distrikt 13 ausgelöscht - und die Hungerspiele eingeführt: Jeder Distrikt muss zwei Tribute stellen, einen Mädchen und einen Jungen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich in einer Arena bis auf den Tod bekämpfen - solange bis eine/r übrig bleibt. Bei den 74. Hungerspielen wird die zwölfjährige Prim ausgewählt. Doch ihre ältere Schwester Katniss meldet sich an ihrer Stelle freiwillig - und zieht gemeinsam mit Peeta in das blutige Gefecht. Kann einer von ihnen es schaffen?
Der Roman ist einer meiner Lieblingsromane, denn er hat unglaublich viel zu bieten. Zum Einen zeichnet er eine erschreckende Zukunftsgesellschaft, die von Armut und Ausbeutung gekennzeichnet ist. Man erfährt viel über das Leben in Distrikt 12 - und es erscheint wie das Leben unmittelbar nach oder während des zweiten Weltkriegs. Es lassen sich außerdem viele Zeichen des Widerstands und der Rebellion gegen das System entdecken. Gleichzeitig zeigt der Roman aber auch Ansätze davon, wie das System sich dagegen wehrt. Zum Anderen beinhaltet der Roman jedoch auch eine Menge Action und Spannung. Denn wer stellt sich nicht die Frage, wer die 74. Hungerspiele gewinnen wird.
Die Charaktere sind sehr interessant. Katniss ist eine stille, vielleicht sogar etwas schüchterne, auf jeden Fall aber sehr mürrische Teenagerin. Wirklich sympathisch ist sie mir an den seltensten Stellen, dennoch ist es toll zu sehen, wann ihre Gefühlskälte aufbricht und sie mit Leidenschaft für ihre Lieben kämpft. Peeta ist in gewisser Weise das Gegenteil von Katniss. Während sie sehr tough wirkt, scheint er zu Beginn etwas zu schwächeln und sich mehr auf Liebe zu berufen. In Wirklichkeit ist er jedoch mit allen Wassern gewaschen. Auch die Nebencharaktere sind äußerst charmant. Besonders gut gefällt mir die Antipathie zwischen Haymitch und Effie - ein tolles und konträres Duo.
Der Roman ließt sich super einfach (es ist eben ein Jugendbuch und entsprechend verständlich). Er übertrifft den Film um ein Vielfaches, obwohl dieser auch sehr gut ist. Ich empfehle in uneingeschränkt JEDEM - und glaube das man viele Ungern-Leser auch dafür begeistern kann.