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Veröffentlicht am 07.03.2020

unfassbar

Alles Mist? Eine Familie zieht aufs Land
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Susanne Veit, freie Journalistin im Bereich Familie und Kinderwelten, schreibt in diesem Buch, nach eigenen Angaben autobiografisch, wie sie und ihre Familie schrittweise aufs Land ziehen, erst in ein ...

Susanne Veit, freie Journalistin im Bereich Familie und Kinderwelten, schreibt in diesem Buch, nach eigenen Angaben autobiografisch, wie sie und ihre Familie schrittweise aufs Land ziehen, erst in ein Haus im Dorf, direkt am Feld gelegen, danach in ein baufälliges Haus am Waldrand.

Susanne Veit lebt mit ihrer Familie in einer städtischen Umgebung und findet dort vieles, was ihr nicht gefällt. Als ihr Sohn beispielsweise, genau wie seine Schulfreunde, auch endlich mal ein Computerspiel ausprobieren möchte, belehrt sie ihn über Suchtprobleme und ruft die gesamte Elternschaft der Klasse an, um diese ebenfalls zu belehren. Ihr Mann, der dem Sohn die Möglichkeit des kontrollierten Computerspiels nicht verwehren will braucht lange, um sich durchzusetzen und mit dem Sohn gemeinsam ein Spiel zu wagen. Schon kurz darauf bemerken die beiden, dass die Autorin mit allen Prognosen recht hatte, Computerspiele doof sind und lassen es wieder bleiben, zumal die anderen Mitschüler, dank der Denkanstöße, die ihre Eltern durch die telefonische Aufklärungsaktion erhielten, auch deutlich weniger Zeit am Rechner verbringen und nun wieder richtig spielen können. Insgesamt verteufelt die Autorin Computer und das Internet, bezieht ihre Weisheiten aus Büchern und betont dieses immer wieder. Ich frage mich schon, wie sie da als freie Journalistin arbeiten kann, denn die Zeit der Brieftauben scheint mir lange vorbei...

Dennoch scheint das Leben so zu modern abzulaufen und als nächstes steht der Umzug in ein Dorf an, wo die Familie direkt am Feld wohnt. Der Sohn kann dort spielen, nach Pflügen des Feldes sammelt dieser zu Tage geförderte Steine ein, wäscht sie und lackiert sie mit seiner Mutter zusammen golden. Die Steine verkauft der Junge an die Nachbarn, die auch alle an diesem Feld wohnen, für 50cent bis 5Euro Stückpreis. Zeitgleich setzt sie gegen die Bedenken ihres Mannes durch eine Berghütte als Wochenendquartier anzumiten, direkt auf einem Berg, also in Schieflage, worch der Sohn und die beiden kleineren Töchter schwerlich draußen spielen können und durch die langen Aufenthalte in der schwarzschimmeligen Hütte krank weren. Der Ehemann braucht ein Jahr um seine Frau zum Umdenken zu bringen und den Pachtvertrag zu kündigen....
Im angelegten Gemüsegarten sammelt die Autorin mit dem Sohn und den zwei Töchtern abendlich eimerweise Schnecken ein, überbrüht sie mit kochendem Wasser. Als der Bauer auf seinem Feld etwas versprüht, rennt sie hin und belehrt den Bauern über Glyphosat.

Das alles entspricht nun nicht der Vorstellung vom Landleben und so begibt sich die Autorin auf die Suche nach einem Haus im oder am Wald. Lange Zeit kann der Ehemann, auch zum Wohl der Kinder, dieses unterbinden, aber dann ist es soweit: die Autorin hat das perfekte Haus am Waldrand gefunden und um Miete zu sparen, zieht man sofort in die baufällige Ruine. Die Zimmer sind mit Umzugskarons vollgestellt; der Sohn wird im Zimmer der Schwestern einquartiert, was er nicht toll findet. Er zieht einfach in den Kleiderschrank in diesem Zimmer ein und seine Mutter weiß nicht so recht, was er dort im Dunkeln macht; eigentlich bekommt sie ihn für eine längere Zeit kaum zu Gesicht und denkt, dass es für seine Entwicklung von Vorteil sein wird. MMMh, für mich wäre das eher ein Fall für das Jugendamt als ein gelebtes Beispiel für die Kompetenz einer Erziehungs- und Familienratgeberin.

Es folgen Beschreibungen vieler spontaner und für mein Empfinden vollkommen unüberlegter Projekte; die Autorin sprüht da vor Spontaneingebungen, zu denen sie manchmal auch ein Buch liest. Manchmal eben auch nicht.. Da reicht es, wenn sie in einem Nachbargarten sieht, dass die vielen Nistmöglichkeiten Vögel anziehen und schon bestellt sie welche ( ohne verteufeltem Internet?), bemalt diese mit verschiedenen Farben und Lacken und wundert sich, dass kein Vogel in diese Nisthilfen einzieht. Und auch von ihren anderen Projekten geht eigentlich keines wirklich gut aus.... oder vielleicht doch, diese: Die Mädchen sammeln im Wald Tannenzapfen, bemalen diese bunt und verkaufen sie an die Nachbarn, die auch am Waldrand wohnen, als Weihnachtsschmuck. Kommt einem irgendwie bekannt vor....

Neben ihren Erlebnissen und Projekten, die immer von der Autorin ausgehen und manchesmal von ihrem Ehemann kritisch hinterfragt werden, findet der Leser jede Menge Erziehungs- und andere Belehrungen; eigentlich gibt es nichts, was die Autorin nicht besser weiß, als alle um sie herum. Die belehrtnden Passagen mit Halbwissen fallen für meinen Geschmack zu häufig und inhaltlich zu dürftig aus. Zumindest bis zu dem Punkt, als ein Bekannter sie fragt, ob sie ihm nicht eine Weihnachtsgans gegen Bezahlung groß ziehen will. Sofort berechnet sie, welche Kosten entsehhen, wenn sie aus diesem Projekt eine Massentierhaltung macht, denn Gänse sind Herdentiere und das Ganze sollte sich auch rechnen....

An diesem Punkt bin ich aus dem Buch ausgestiegen; das war mir dann doch zuviel Fantasie über Selbstverwirklichung auf dem Land und dem heilen, naturnahen Leben dort. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Autorin auch dieses Projekt gegen den Willen ihres Mannes auf Biegen und Brechen durchgestzt hat.

Eigentlich lese ich jedes Buch zu Ende, weil ich denke, es wird bestimmt besser. Hier habe ich mich der Hoffnung schon eine ganze Zeit hingegeben und dann endlich auf S. 98/234 das Buch abgebrochen. Für mich war das Lesen sehr anstrengend und unbefriedigend: Die Darstellungen sind langgezogen, wirken auf mich krampfhaft und unglaubwürdig. Die Belehrungen empfinde ich als selbstgefällig und oberflächlich; mich erschreckt.
Ehrlich gesagt, war ich schon davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Werk um einen satirischen Roman handeln muß, der einfach nicht meiner Humor trifft.Nach Lesen der Autorinnenvita glaube ich allerdings, dass dieses Werk doch ernst gemeint ist. Wer nicht nur über Frust und Mist bei der Flucht aufs Land lesen möchte, sollte ergänzend vielleicht die Klassiker von Peter Mayle lesen.

Mich läßt dieses Buch verständnislos zurück; ich kann es leider nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.11.2019

für den Hausgebrauch eher nicht geeignet

Soda selbst gemacht
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In der Einführung erzählt Jeremy Butler, wie er statt in Hollywood Karriere zu machen, sich lieber auf das selber Herstellen von Soda verlegt hat und stellt seine Person vor, für meinen Geschmack ein klein ...

In der Einführung erzählt Jeremy Butler, wie er statt in Hollywood Karriere zu machen, sich lieber auf das selber Herstellen von Soda verlegt hat und stellt seine Person vor, für meinen Geschmack ein klein wenig zu unbescheiden, wenn ich lese, dass es viele Bücher über das Soda selber herstellten gibt, aber nun endlich dieses von einem Experten erscheint ( S. 9), dass er als "gelernter Wissenschaftler" ( S.10) herausbringt und so erklärt, dass es jeder versteht und, dass andere Bücher sich nicht an das herangewagt hätten, was er hier nun zum Besten gibt. Holla, da kann man an dieses Buch ja hohe Erwartungen stellen!

Nach Erläuterungen über verschiedene Zucker und die drei im Buch vorgestellten Herstellungsarten von Soda, wird auch erklärt, dass man alle Gerätschaften im normalen Haushalt findet und manche bei viel Spaß am Sodaherstellen auch gerne ersetzt, beispielsweise durch einen Limonadenbrunnen ( den man auch selber bauen kann um Geld zu sparen), einen Kühl- und Faß-Lagerungskeller oder gar eine Zapfanlage, die man gebraucht günstiger aus der Gastronomie erstehen kann, wenn man mit dem kleinen Sodasprudler nicht mehr weiter kommt.

Schon auf der rückwärtigen Seite des Buches wird verraten, dass für jedes der 50 enthaltenen Rezepte alle drei Wege der Sodaerzeugung im Detail beschrieben werden. Die Rezepte hat der Autor jeweils für eine Gallone (3,8l) ausgelegt, damit man sie leicht auf 5 Gallonen (19l) hochrechnen kann.

Der benötigte Sirup wird aus Zucker, Wasser, Gewürzen oder Aromaölen selber gekocht, was wohl jeder schon selber gemacht hat, sei es beispielsweise als Himbeersirup. Dieser Sirup wird dann nach folgenden 3 verschiedenen Wegen weiterverarbeitet:

1. Sirup kühlen und in Mineralwasser geben. Dafür brauche ich weder Rezept noch Anleitung. Im Buch wird ein Soda streamer empfohlen.

2. natürliche Karbonisierung: Sirup oder Sud wird mit Champagnerhefe vergoren. Wer schon mal Fruchtwein selber hergestellt hat, weiß, wie es geht.

3. Fermentierung in Flaschen oder Fässern, ebenfalls mit Champagnerhefe.

Ehrlich gesagt, hatte ich von dem Buch etwas anderes erwartet, weder die Selbstdarstellung des Autors noch Rezepte, die eventuell die Gastronomie ansprechen könnte - dort finden sich schließlich auch lagerungskeller und Zapfanlagen. Für mich ist der betriebene Aufwand viel zu groß und ich würde kein einziges Rezept ausprobieren wollen, denn wirklich aufregend fand ich keines von ihnen. Wer schon mal Hollersprudel selber hergestellt hat, weiß eh, wie es ohne dieses ganzen Aufwand geht und sollte, wenn er mag, einfach mal selber mit verschiedenen Früchten und Kräutern experimentieren.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Kochen ist was anderes

LouMalou Entspannt kochen
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Diesem Buch entnehme ich, dass Nadja Zimmermann unter dem Namen LouMalou einen Blog betreibt, auf verschiedenen sozialen Netzwerken unterwegs ist und 13 Jahre für TV und Radio tätig gewesen sein soll. ...

Diesem Buch entnehme ich, dass Nadja Zimmermann unter dem Namen LouMalou einen Blog betreibt, auf verschiedenen sozialen Netzwerken unterwegs ist und 13 Jahre für TV und Radio tätig gewesen sein soll. Vor dem Lesen dieses Buches war mir die Autorin vollkommen unbekannt.


Nadja Zimmermann beschreibt zunächst die Zeiten, in denen sie niemals gekocht, sondern in Restaurants gegessen hat und nur wegen ihrer Kinder selber zu Kochen begann. Seitdem steht sie nach eigenen Angaben nahezu den ganzen Tag in der Küche um Essen zuzubereiten. Egal, wann ihre Kinder nach Hause kommen, sie treffen sie in der Küche an. In "Entspannt kochen" stellt sie ihre persönlichen "100 einfache Rezepte für jeden Tag" vor.

In ihrer Einführung zum Kochen findet sich eine Liste mit Produkten, die sich stets in ihrem Vorrat befinden, wobei ich nach Lesen des Buches erst merke, dass ihre absoluten Hauptzutaten, nämlich Fertigteig wohl immer frisch gekauft werden - aber dazu später mehr.

Dem schließen sich ihre "Top 10 der Küchen-Hacks" an, beispielsweise einen Wochenplan erstellen, die doppelte Menge kochen, Gemüse im Essen verstecken oder Kräuterbutter selber zu machen.

Die folgenden Rezepte sind kapitelweise sortiert:


- Wenn es morgens hektisch wird:

z.B. selbstgemachtes Granola gemischte Nüsse, Kerne und Samen und eine Flockenmischung zusammenkippt, Bananenmilch mit Zimt Rührei mit Tomaten, gekaufte Vollkornbrötchen mit Speck und Käse belegen, warmer Haferbrei


- Spät dran:

z.B. Pizzadillas ( mit Tomaten und Mozarella belegte und zugeklappte Fertigtortillas), Nudeln mit daruntergeschnibbelten Gemüsen, Croque MOnsieur / Toasties,, Mini-Pita-Pizza ( gekaufte Pita-Brote belegt und überbacken), Flammkuchenrollen aus Flammkuchen-Fertigteig


Fleischlos glücklich:

z.B. bunte Bowl, Hirsebowl mit gerösteten Kchererbsen und einige andere Bowls ( = gemischte Salatschüsselchen), Sellerieschnitzel,


Keine Lust zu kochen:

z.B. Ofengemüse ( Pommes, Süßkartoffel-, Rote Beete--, Kohlrabisticks auf dem Backblech), Gemüsebrot ( diese Pizzaversion wurde nich mit Fertigteig, sondern Brotscheibe als Boden zubereitet), Pizzaschnecken ( aus gekauftem Pizzateig), Käsewähe ( aus Packung Fertigkuchenteig), kalte Gurkensuppe,


Fernweh:

z.B.Thai-Curry, Udon Noodle Soup, Tofu Teriyaki mit Broccoli und Reis, Falafel Wrap ( mit gekauften Wraps), erfrischender Glasnudelsalat, Oriental Veggie Bowl


Wenn die Kinder den Menüplan bestimmen:

panierte und fritierte Minimozarella, gefüllte Fertig-Pitabrote, Chicken Nuggets mit Süßkartoffel-Pommes und Wasabi-Mayo, Spagetti Cinque P ( Nudelsauce aus Sahne mit Tomatenmark, gewürzt mit Petersilie und Parmesan), Kartoffelpüree mit Pilzrahmsauce und getrockneten Tomaten


Kreative Resteverwertung:

z.B. übriggebliebenes Kartoffelpüree mit Gemüsebouiion und Creme fraîche verlängern und schon hat man eine cremige Kartoffelsuppe oder Reisreste einfach aufbraten, mit Soja- und Fischsauce würzen oder aus Gemüse- und Käsereste einfach einen Gratin zubereiten,


Wenn das Immunsystem schwächelt:

z.B. Ingwershot ( aus Ingwer und Apfelsaft) oder Ingwerwasser mit Zitrone, Federkohl-Chips ( solo oder im Salat, auf einer Karottensuppe mit Ingwer) - und ganz besonders zu empfehlen die "Wunderwaffe Salbeitee" ( tatsächlich ein ganzseitiges Rezept, wie man aus 5-6 Salbeiblättern mit Wasser Tee aufgießt!)


Etwas mitbringen:

z.B. Blätterteigstangen aus Fertigblätterteig, griechischer Spiess ( Salatgurke, Feta, Cherrytomaten und Oliven abwechselnd auf Holzspiesschen stecken), Couscoussalat mit Joghurtsauce, Schokocroissants aus Fertigblätterteig und Schokoladenrippe, Aprikosenkissen ( Fertigblätterteig mit aufgelegten halben Dosenaprikosen)


Dessertsund Süßes:

z.B. Schnelle Inge ( zerbröselte Baisers, Beeren und Schlagsahne in Gläser einschichten), Frucht-Tiramisu, Schokoschnecken ( aus selbstgemachtem !!!!! Hefeteig) , Luftiger Schmarrn, gefüllte Pfannkuchen, gefüllte Birnen-Buchteln



Ich muß gestehen, dass das Buch bzw. die Rezeptauswahl mich völlig fassungslos zurückläßt. Für die meisten Rezepte werden Fertigprodukte, insbesondere Fertigteige, verwendet und deren Belegen und Abbacken würde ich nicht wirklich als "Kochen" bezeichnen. Für mich gehören die meisten vorgestellten Speisen in den Bereich Fast Food. Ich bin ganz unschlüssig, wer diese vorgestellten Rezepte gebrauchen kann - auf den Fertigteigpackungen stehen doch bereits Rezepte und selbst, wenn nicht - jeder kann doch eine Pizza ohne Anleitung belegen. Einige Rezepte habe ich mit meiner Tochter zubereitet, als sie im Kindergartenalter war, wie beispielsweise die Blätterteigstangen aus Fertigteigplatten. Als Drei- oder Vierjährige hatte sie einen Mordsspaß, die mit Pizzaroller geschnittenen Streifen umeinander zu drehen und mit geriebenem Käse zu bestreuen. Für mich sind die absoluten Knaller die Rezepte für Rührei, Wasser mit Ingwer oder der Salbeitee - aber auch bei allen anderen bin ich zuversichtlich, dass jeder, der eine Küche schon einmal von innen gesehen hat, diese Zubereitungen aus dem Stegreif hinbekommt. Lobend erwähnen sollte ich vielleicht, das keine FIX-Tüten-Produkte oder fertige Tiefkühlpizzen verwendet wurden, die kinderleichten Rezepte auch kindgerecht, meist auf einer ganzen Seite, erklärt und durch ein meist ganzseitiges Foto ergänzt wurden. Fans der Autorin werden sich über die vielen persönlichen Fotos freuen, wie diese beispielsweise in einem Topf umrührt, mit Handy am Ohr spazierengeht, eine Bowl oder Teigkugel festhält.


Ich werde keines dieser Rezepte nachkochen und kann dieses Buch auch nicht weiterempfehlen; für mich hat das Aufgezeigte eher wenig mit (gesundem) Kochen zu tun.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Sternen"am ratsamsten wäre es, einfach mit dem Meditieren zu beginnen"

Biographie der Stille
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Pablo d'Ors, der Autor , wird zu Beginn dieses Buches als katholischer Priester und Berater des päpstlichen Kulturrates vorgestellt.

In diesem Buch berichtet er seine Gedanken und Erkenntnisse aus vielen ...

Pablo d'Ors, der Autor , wird zu Beginn dieses Buches als katholischer Priester und Berater des päpstlichen Kulturrates vorgestellt.

In diesem Buch berichtet er seine Gedanken und Erkenntnisse aus vielen Jahren der Meditation. Das Büchlein misst ca. 17,5 x 11,5x 1,6cm, hat einen Umfang von knapp 150 Seiten ( beginnt mit S. 6, endet auf S. 154).

Pablo d'Ors beschreibt zunächst, dass es überhaupt nicht möglich ist, bei der Meditation einen von Gedanken leeren Kopf zu haben, dass man diese einfach ziehen lassen soll. Und genau so liest sich auch sein Buch für mich: Da ziehen von vorne bis hinten die Gedanken vorbei, oft ohne direktem Zusammenhang, eher in der Art von brainstorming. Viele Sprünge und Widersprüche des gerade Gesagten, machen es mir immer schwerer, das Buch bis zum Ende zu lesen. Die grundsätzliche Struktur besteht in dem Durchnummerieren der willkürlichen eingegrenzten 49 Kapitel.
Einiges, von dem, was ich lese, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen; beispielsweise schreibt der Autor von seinen vielen Liebesabenteuern mit Frauen, davon, dass kein Hindernis unüberwindlich sei, z.B. „in allen Nestern fortpflanzen, die mich aufnehmen. Ich möchte Kinder haben“ ( S.128, Z. 5-10), „Frauenlieben, mit Kindern spielen“ will. Ich frage mich schon, wie diese Erkenntnisse seiner Meditation mit seinem katholischen Priesteramt vereinbar sein sollen und, an welcher tieferen, glückbringenden Erkenntnis er mich da teilhaben lassen will. Weiter lese ich, dass es keine Lösungen gibt, weil es auch keine Probleme gibt ( S. 100); viele Gedanken und Ausführungen scheinen endlos, suchen ihren Weg über Stock und Stein und verlieren sich genauso, ohne auf den Punkt zu kommen. Vieles finde ich einfach nur banal und endlos ausgewalgt und bringt mir, obwohl ich aufmerksam lese überhaupt keine hilfreichen Erkenntnisse. Zwischendurch kamen mir einige Passagen eher wie Schulmeisterei aus traditionellen Predigten vor, und die Selbsteinschätzung des Autors fand ich etwas befremdlich, beispielsweise , wenn er von seiner „höheren Stufe“ berichtet (u.a. S.137 unten). Niemand braucht dieses Wissen, um selber zu meditieren.

Besonders bemerkenswert finde ich die Angaben des Autors auf S. 85: „Das Buch schreibt sich von allein, das Bild malt sich selbst, und der Autor oder Maler sitzt oder steht vor den Leinwand oder dem leeren Heft, während das geschieht. Der Autor ist ausschließlich dazu da, anwesend zu sein, während das Buch sich selber schreibt, nichts weiter.“ Genau den Eindruck habe ich beim Lesen auch gewonnen und mir hat das Lesen des Buches bis zum Ende einiges abverlangt. Immer wieder habe ich mich gefragt, wem das Aufgeschriebene, die vielen Widersprüche und das Dahinplaudern ins fast Unermessliche weiterhelfen soll und dann lese ich auf S. 151 die zusammenfassenden Worte des Autors:

„Über die stille Meditation zu sprechen oder zu schreiben, ist wahrhaftig ein Widerspruch, ein Paradox. Aus dem selben Grund wird niemand viel davon haben, all das zu lesen.. Mehr noch: Am ratsamsten wäre es, mit dem Lesen aufzuhören und mit dem Meditieren zu beginnen.“
Das scheint mir ein guter Rat des Autors zu sein; schade, dass er diesen erst so spät gibt.

Ich hatte von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet, war vielleicht auch zu naiv von mir gedacht; nochmals lesen oder empfehlen würde ich das Buch nicht.

Veröffentlicht am 26.02.2018

beekeeper in the USA - leider nur bedingt nützlich für angehende Hobby-Imker in Deutschland

Das Geheimnis der Bienen
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Bob McFarland lebt mit seiner Frau in Los Angeles; in diesem Buch beschreibt er seinen Weg zur Hobbyimkerei und seine Art naturnah zu imkern.

Dem Autor, der auch unter dem Namen HoneyLove einen youtube ...

Bob McFarland lebt mit seiner Frau in Los Angeles; in diesem Buch beschreibt er seinen Weg zur Hobbyimkerei und seine Art naturnah zu imkern.

Dem Autor, der auch unter dem Namen HoneyLove einen youtube Kanal betreibt, ist es ganz besonders wichtig, sich als Hobbyimker von den kommerziellen Wanderimkern der amerikanischen Bestäuberindustrie abzugrenzen. Er betont immer wieder, wie wichtig ihm artgerechte Bienenhaltung ist, bei der weder Profit oder Honig im Vordergrund stehen, sondern das Wohl der Bienen und lehnt den Einsatz von Chemie, auch zur Varroabekämpfung, ab, da dadurch, seiner Meinung nach, nur resistentere Milben gezüchtet werden.

Danach stellt McFarland Grundlagen zur Bienenhaltung, Gerätschaften wie die Langstroth und, wenn auch kurz, die Kenianische Oberträgerbeute ( KTBH) vor, und auch Werkzeug wie Stockmeißel, Smoker und angebrachte Schutzkleidung. Kurz beschreibt er Königin, Arbeiterinnen und Drohnen und das Leben im Bienenvolk.
McFarland imkert mit Langstroth, der in den USA gängigen Beute, arbeitet ohne Mittelwand, sondern befestigt im Rähmchen oben einen Kunststoffstreifen, an dem die Bienen dann artgerecht wild bauen dürfen. Alle 2-3 Wochen schneidet er dann die Rähmchen auseinander, entfernt den ungewollten Wildbau, der in der falschen Richtung angelegt wurde und das Rähmchenziehen verhindert. Dadurch auseinanderfallende Waben sichert er mit Gummibändern, die von den Bienen selbständig enfernt werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Mittelwände lehnt der Autor kategorisch ab, da es nach seinen Angaben in den USA ausschließlich pestizidbelastete Mittelwände von großen Erwerbsimkern zu kaufen gibt.
Er erklärt auch, wie man an eigene Bienenvölker kommt: durch eingesammelte Schwärme, hauptsächlich durch Paketbienen oder aber durch Ableger. Beim Kauf von Ablegern oder Völkern sollte man dann aber schnellstmöglich die Mittelwände herausschneiden, da diese alle giftverseucht sind. Kurz wird auch erklärt, wie man Ableger bildet oder, wie in den USA mit Schädlingen oder Klimaproblemen, die es hier nicht gibt, umgegangen wird.

Eine Honigernte im Herbst und daraus resultierende Zufütterung lehnt der Autor ab und zeigt seine Art Honig zu ernten, was zu meinem Erstaunen durch Rähmchenumhängen in den oberen Honigraum samt Einsetzen eines Absperrgitters geschieht. McFarland gibt eine Bauanleitung für zwei Eimer, die mit Abflußhahn, Löchern und einem Spitzsieb zum Filtern der ausgeschnittenen, zerkleinerten Waben genutzt werden. Der abfließende Honig wird sofort in Gläser gefüllt und verschlossen.

Mein Eindruck zum Buch:

Es war mal interessant, zu lesen, wie ein Hobbyimker in den USA vorgeht – als Hilfestellung oder Einführung für angehende Imker im europäischen Raum finde ich dieses Buch leider ziemlich unangebracht. Gesetzliche Vorgaben der USA sind genauso wenig hilfreich wie die Hinweise, in welchen amerikanischen Bundesstaaten man Vorsicht mit afrikanisierten Bienen walten lassen muß.
Das spiegelt Nichts wieder, was hier in Deutschland zu beachten wäre.
Insgesamt merkt man in jedem Kapitel, dass dieses Buch ausschließlich für den amerikanischen Markt verfaßt wurde und einfach eine Übersetzung ins Deutsche keinem hilft, der sich hier über Imkerei informieren möchte.
In den in Deutschland gängigen Ratgebern, werden neben Langstroth auch DNM, Zander oder, wenn man es besonders artgerecht möchte, die Bienenkiste sowie hier geltende Gesetze und Bestimmungen vorgestellt.
Ich bin seit mehreren Jahren Hobbyimkerin und kann einiges aus diesem Buch nicht nachvollziehen, beispielsweise diese Panik vor vergifteten Mittelwänden. Weil es meinem Empfinden eines guten Kreislaufes entspricht, schmelze ich dunkle, alte MW ein und gieße mir daraus neue. Der Autor scheint diesen ausgequetschten Rohstoff zu entsorgen oder, zumindest teilweise, für den Beutenanstrich zusammen mit Leinöl zu nutzen. Für mich persönlich entspricht dieses regelmäßige Herausreißen und Abschneiden des in die falsche Richtung angelegten Wildbaus keinesfalls der ständig hochgelobten naturnahen Haltung, bei der man möglichst gar nicht eingreifen soll.

Insgesamt hatte ich mir mehr unter dem Untertitel-Versprechen „Alles, was wir wissen sollten“ vorgestellt: Bei einem Buch, dass auf den deutschen Markt gebracht wird, erwarte ich neben der einfachen Übersetzung auch landesangepaßte Informationen samt der üblichen, wesentlich vielfältigeren Möglichkeiten und Eigenheiten.
Da solche Informationen gänzlich fehlen, kann ich dieses Buch leider nicht weiterempfehlen um sich auf die Hobbyimkerei in Deutschland vorzubereiten, denn das hier sehr einseitig Vorgestellte bezieht sich speziell auf das Vorgehen in den USA. Es gibt viele Ratgeber und Sachbücher, die die Hobbyimkerei in Deutschland thematisieren, viel informativer und sachdienlicher sind – sehr empfehlen würde ich auch einen Kursus, bei dem man nicht nur Wichtiges lernt, sondern auch Kontakte knüpft und vielleicht seinen Imkerpaten findet.