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Veröffentlicht am 05.01.2017

R. I. P. / „Die Geschichte […] ist eine Lüge.“

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 4 - Omega (Finalband 1. Zyklus)
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Vergeltung. Heliosphere 2265 11
Ohne es zu wissen ist Bruce Walker zu einer tickenden Zeitbombe geworden. Von seinem eigenen Vater mit dem Erios-Virus infiziert steckt er alle auf der NOVA-Station und ...

Vergeltung. Heliosphere 2265 11


Ohne es zu wissen ist Bruce Walker zu einer tickenden Zeitbombe geworden. Von seinem eigenen Vater mit dem Erios-Virus infiziert steckt er alle auf der NOVA-Station und im Alzir-System an. Können die Rebellen noch gerettet werden?
Derweil befindet sich Captain Jayden Cross mit der HYPERION auf dem Weg nach CORE I um bei den Kybernetikern nach Antworten zu forschen. Was wird er dort finden? Und wird ihn bei seiner Rückkehr ein Geistersystem erwarten?

„Vergeltung“ ist der mit Abstand emotionalste Teil der „Heliosphere 2265“-Reihe. Kein Wunder, bei der Voraussetzung. Kann der Roman am Anfang noch mit sehr viel Humor aufwarten, wird dieser bald dezent in den Hintergrund gerückt, um der tragischen Seite ihre Raum zu geben. Aufgelockert wird die Handlung durch den Schwenk auf anderen Handlungsebenen, die emotional nicht so dicht besetzt sind und auch mit einigen Schmunzlern aufwarten können.
Die vordergründigen Antworten, die man bekommt, werfen jedoch bald neue Fragen auf und so ganz habe ich noch nicht durchschaut, was wer wo wann gemacht hat. Verwirrt? Bin ich auch. Ich erhoffe mir im Zyklusfinale einige Lichtblicke. Denn mit dem nächsten Band ist es soweit, und die Serie kulminiert in ihrem ersten Finale. Die Spannung ist kaum noch auszuhalten.
Die Charaktere sind wie immer grandios gestaltet und absolut tiefgründig. Dabei sind sie niemals eindimensional oder berechenbar. Man leidet mit ihnen und bangt um sie. Vielleicht bis auf Stark und Sjöberg, um die mache ich mir nämlich keine Sorgen …

Mich hat „Vergeltung“ zu 100 % überzeugt, sowohl mit seiner traurigen als auch mit seiner humorvollen Seite. Die Handlung verdichtet sich und alles strebt dem nächsten Band, der das Finale beinhaltet, zu. Meine Vorfreude auf diesen Band hat epische Maße angenommen!

Omega – Der Jahrhundertplan. Heliosphere 2265 12


Sarah McCall hat sich an Bord der HYPERION geschlichen und Captain Jayden Cross dazu gebracht, Kurs auf den Stillen Sektor und das TRION-Artefakt zu nehmen. Als die HYPERION sich in Bewegung setzt, folgt ihr Admiral Santana Pendergast mit der Rebellen-Flotte. Gleichzeitig lässt McCall die Omega-Datei auf das Universum los, die ihre eigene Geschichte erzählt und den Jahrhundertplan enthüllt. Beim Fragment angekommen erwartet Jayden nicht nur die Flotte um Captain Stark, sondern auch die Zukunfts-Rebellen – und die Parliden. Die Situation spitzt sich zu.

Tja, was soll ich sagen … Ich bin hin und weg. Ich habe diesen Band eher inhaliert als gelesen und so einige Male den Autor verflucht. Die Charaktere sind mir doch alles sehr ans Herz gewachsen – bis auf ein paar wenige, massenmöderische Ausnahmen – und es sieht nicht immer gut für sie aus.
Der erste Teil des Zyklusfinales bietet Antworten, doch man wäre naiv, wenn man annehmen würde, dass damit alles beantwortet wäre. Je mehr Antworten man bekommt, desto mehr neue Fragen drängen sich auf. Die werden allerdings wohl erst in den nächsten Romanen beantwortet.
Ich habe schon anfangs den Vergleich mit Perry Rhodan gezogen und muss inzwischen sagen, dass mir „Heliosphere“ ein bisschen besser gefällt als PR. Dabei gebe ich allerdings zu, dass ich (noch) nicht alle Romane gelesen habe und auch nicht auf dem neusten Stand bin. Bei Perry Rhodan habe ich nie eine tiefere Bindung mit den Charakteren aufbauen können, denn sie blieben irgendwie immer distanziert in ihrer Beschreibung. Aber genug von Vergleichen.
Mit dem 12. Band hat mich „Heliosphere“ definitiv als treue Leserin gewonnen und ich kann überhaupt nicht mehr genug bekommen, von Captain Jayden Cross und seinen Abenteuern.

„Omega – Der Jahrhundertplan“ ist ein brilliant geschriebenes Zyklusfinale, das allerdings den Handlungsstrang nicht abschließt. Daher warte ich sehnsüchtig auf den 13. Band, der die Geschichte um die HYPERION weiterführt und mir wieder ein spannendes Leseabenteuer beschert!

Veröffentlicht am 02.12.2016

Wer ist der Verräter? / Paranoia und Angst gehen um

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3)
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Andreas Suchanek: Aurafeuer. Das Erbe der Macht 01
Für Alex ändert sich das Leben eines Tages schlagartig. Auf ihn geht das Sigil eines getöteten Lichtmagiers über und so erfährt er, dass es eine zweite, ...

Andreas Suchanek: Aurafeuer. Das Erbe der Macht 01


Für Alex ändert sich das Leben eines Tages schlagartig. Auf ihn geht das Sigil eines getöteten Lichtmagiers über und so erfährt er, dass es eine zweite, geheime Welt der Magie gibt. Jen hingegen, eine Lichtmagiern, muss das Küken Alex unter ihre Fittiche nehmen, und dass, obwohl er der Erbe ihres getöteten Freundes Mark ist. Wo Licht ist, ist auch Schatten und so zeigen schon bald finstere Mächte Interesse an Jen und Alex.

Okay, ich gebe es zu: Ich werde so langsam ein kleines Suchanek-Groupie … Natürlich musste ich auch sofort den ersten Band seiner neue Serie lesen. Und siehe da, ich wurde nicht enttäuscht. Gewohnt stilvoll präsentiert der erste Band der Urban Fantasy Reihe das Ringen zwischen Licht und Schatten – ohne dass wir armen Nimags (Nichtmagier) auch nur etwas davon ahnen.
Die Einführung in die Welt gestaltet sich fließend, aber natürlich nach einem Band noch nicht abschließend. Ich wittere förmlich die Rätsel und Fragen, vermutlich auch ein paar fiese Cliffhanger (the same procedure as every year… ähm … falscher Film). Naja, bestimmt nicht nur ein paar.
Die Charaktere werden gleich zum Leben erweckt und man erahnt ihre Tiefe, die nach Antworten in den nächsten Bänden verlangt. Was sind die Geschichten der Personen? Was die Geschichte der beiden Kontrahenten? Dir Fragen brennen in mir und bedürfen einer Antwort.
Warum dann doch „nur“ 4 Sterne? Ich muss ja fair bleiben gegenüber Heliosphere 2265. So ein gewisses Etwas hat mir im ersten Band gefehlt, dass mich bei Heliosphere sofort gepackt hat. Vielleicht liegt es am Genre. Aber ich bin auch nur ein subjektiver Rezensent. Mal sehen, was der nächste Band bringt.

„Aurafeuer“ hat mich nicht enttäuscht. In gewohnter Manier lässt Suchanek die Welt vor meinen Augen entstehen und mich – wieder einmal – um ihre Charaktere bangen. Es ist auch schön, eine Reihe endlich mal aktuell zu genießen und nicht hinterherzuhinken.

Andreas Suchanek: Essenzstab. Erbe der Macht 02


Um sich in der Welt der Lichtmagier behaupten zu können, braucht Alex einen Essenzstab. Zu diesem Zweck sucht er zusammen mit Jen den Stabmacher auf. Allerdings ist dieser verschwunden und die Sucher verläuft nicht so, wie geplant. Ihre Freunde bleiben indes nicht untätig und wollen endlich wissen, was der Rat ihnen verheimlicht. Aber auch die Schattenfrau hat Pläne und so kehrt der Tod in das Castillo ein.

Im Vergleich zum ersten Band hat sich der zweite deutlich gesteigert und mir eine unterhaltsame Lesestunde gewährt. Die Charaktere gewinnen deutlich an Tiefe, während immer mehr von ihrer Vergangenheit enthüllt wird. Man kommt nicht drumherum, Sympathien oder auch Antipathien zu entwickeln.
Die Handlung nimmt ebenfalls Fahrt und Komplexität auf. Dabei wird der Autor auch hier seinem Ruf gerecht, den Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu quälen und nicht nur Antworten auf Fragen zu liefern, sondern gleich noch mehr Rätsel aufzuwerfen. Der Groupie in mir wurde nicht enttäuscht.
Nach diesem Band stellt sich nur eine Frage: Wer ist das Wechselbalg? Theorien gibt es einige und ich bin schon ganz gespannt auf die Auflösung. Natürlich gibt es am Ende auch wieder einen gemeinen Cliffhanger, der mir persönlich fast das Herz herausgerissen hat … Im suchanekschen Universum ist es ein schwerer Fehler, sich nach nur einem Band einen Liebling auszusuchen, es könnte sein, dass dieser nicht sehr lange überlebt. So habe ich denn diesen Band mit einem entsetzen Schrei beendet und es noch lange nicht überwunden.

Auch der zweite Band von „Erbe der Macht“ hat mich restlos überzeugt. Hier habe ich das „gewissen Etwas“ gefunden, dass dann zu einem Stern mehr geführt hat. Ungeduldig warte ich auf den nächsten Band und auf die Enthüllung des Wechselbalges.

Andreas Suchanek: Wechselbalg. Das Erbe der Macht 03


Das Wechselbalg hat Claras Geliebten, den Ordnungsmagier Gryff, getötet. Doch wen imitiert es? Es bleibt nicht bei dieser einen Tat und während das Castillo abgeriegelt ist, treibt es weiterhin sein Unwesen. Jeder könnte es sein – auch einer der Unsterblichen. Werden sie weitere Morde verhindern können? Und was hat die Schattenfrau vor?

Auch der dritte Band enttäuscht absolut nicht. Nahtlos geht es weiter und die Stimmung im Castillo wird wunderbar eingefangen. Wer ist das Wechselbalg? Die Paranoia geht um und das merkt man mit jedem Satz. Es wundert mich, dass die Leute nicht mehr übereinander herfallen. Die Enthüllung war ein ziemlicher Schock, auch wenn die Person zum Kreis der Verdächtigen gehörte, hatte ich doch auf jemand anderen getippt, der mir aus dramaturgischen Gründen noch besser gefallen hätte. Leider habe ich das auch dem Autor mitgeteilt und fürchte, ihm eine Steilvorlage für weitere Leserquälereien geliefert zu haben …
Die verschiedenen Erzählebenen sind gut gewählt und bringen die einzelnen Lichtkämpfer dem Leser wieder ein Stückchen näher. So langsam kristallisieren sich ihre Charakterzüge heraus und man hat das Gefühl, sie schon lange zu kennen.
Besonders die Beziehung zwischen Alex und Jen verspricht noch sehr spannend zu werden, deutet sich da etwa eine kleine Romanze an? In der Regel, wenn man einem Kerl alle fünf Minuten den Hals umdrehen möchte, ist das ein Zeichen für tiefgehender Gefühle. Oder der Kerl ist ein Arsch (was auf Alex aber nicht zutrifft).
Die Schattenfrau beschäftigt mich ziemlich. Wer ist sie? Es muss ja jemand sein, der vermutlich auch unsterblich ist und die anderen Unsterblichen kennt. Denn irgendetwas haben sie und allgemein die Lichtkämpfer angetan. Wurde sie bei irgendeinem Kampf für tot gehalten und zurückgelassen? Oder ein Teil ihrer Familie? Es ist schwer herauszufinden, da sämtliche Quellen nicht mehr verfügbar sind. Sie interessiert mich auf jeden Fall brennend und ich frage mich, wann wir mehr über sie erfahren werden.

Können Unsterbliche graue Haare bekommen? Mit den ganzen tapsigen Welpen im Castillo könnte Leonardo sonst demnächst ein gutes Färbemittel gebrauchen. Ich bin gespannt auf den vierten Band, der am 12.12. erscheinen soll. Glücklicherweise ist das nicht mehr so lange hin.

Veröffentlicht am 24.11.2016

„ […] wenn ich renne, verschwindet die Welt.“

Tracer
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Nachdem die Menschen die Erde zerstört haben, leben die Überlebenden auf einer Raumstation, die langsam verrostet und auseinanderfällt. Nicht nur das bedroht ihr Überleben: Auch Intrigen, Mord und Geheimnisse ...

Nachdem die Menschen die Erde zerstört haben, leben die Überlebenden auf einer Raumstation, die langsam verrostet und auseinanderfällt. Nicht nur das bedroht ihr Überleben: Auch Intrigen, Mord und Geheimnisse gehören zum Alltag. Riley wurde in diese Welt hineingeboren und arbeitet als Tracer. Sie liefert Pakete quer über die Raumstation schnell und diskret ab. Dabei muss sie sich täglich der Gefahr aussetzen. Ihr letzter Job verlief anders, als geplant, und schon bald steht sie im Zentrum einer Intrige, die die ganze Raumstation auseinanderreißen könnte ...

Schon mit dem Einstieg wird man sofort in die Geschichte hineingeworfen und von der Erzählung gefesselt. Als Leser entdeckt man die Raumstation und seine Geheimnisse durch die Erzählung aus Rileys Sicht mit und besitzt keinen Wissensvorsprung. Das gefällt mir außerordentlich gut. Da die Geschichte im Präsens erzählt wird, kommt noch Intensität auf, man ist quasi Riley. Trotzdem kommen die anderen Charaktere nicht zu kurz und auch aus ihrer Sicht wird erzählt, wenn auch aus der 3. Person.
Die Charaktere an sich finde ich sehr gut geschildert und glaubwürdig aufgebaut. Tatsächlich haben mich manche Handlungen richtiggehend kalt erwischt und ich traute meinen Augen kaum als ich die Passagen las. Dabei hatte ich immer das Gefühl, dass jeder der Hauptcharaktere mit der gleichen Sorgfalt erdacht und erzählt wurde, auch wenn es aus Rileys Sicht geschrieben ist.
Das Ende hat mich voll aus den Socken gehauen, weil es so ganz anders ist, als das, was man erwartet. Mit dieser Entwicklung habe ich einfach nicht gerechnet und ich bin mir immer noch nicht so im Klaren darüber, ob ich das jetzt gelungen fand oder nicht … Man wünscht sich ja doch oft, dass etwas anders ist, aber wenn es dann so kommt, irritiert es. So ist dieses Ende. Hut ab, vor dieser Wendung. Das packt nochmal so viel Emotionen oben drauf, das es einem den Atem verschlägt.

Lustigerweise ist ganz hinten in dem Buch Werbung für „Leviathan erwacht“ von James Corey. Die Rezension zu der Serienverfilmung habe ich ja direkt vor dieser hier gepostet und beim Sehen nichts davon geahnt, dass es davon überhaupt ein Buch gibt bzw. es eine Buchverfilmung ist. Ich sehe das als Zeichen an, mir das Buch zu besorgen.

„Tracer“ ist ein hochspannender Science-Fiction Roman, der einen sofort mitreißt und in atemloser Spannung mitnimmt. Dabei ist er sehr gut geschrieben und wartet mit schön ausgearbeiteten Charakteren auf. Ich habe jede Minute mit diesem Buch genossen.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Wer hält die Fäden im Hintergrund? / Die Maske fällt!

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 3 - Kampf um NOVA (Bände 8-10)
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Getrennte Wege. Heliosphere 2265 08
Da sein Schiff, die HYPERION, durch die schweren Beschädigungen erst einmal außer Gefecht gesetzt ist, begibt sich Captain Jayden Cross auf eine wichtige Mission zusammen ...

Getrennte Wege. Heliosphere 2265 08


Da sein Schiff, die HYPERION, durch die schweren Beschädigungen erst einmal außer Gefecht gesetzt ist, begibt sich Captain Jayden Cross auf eine wichtige Mission zusammen mit seinem Sicherheitschef Alpha 365. Sie sollen eine Möglichkeit finden, die tödlichen Killerchips, die in ihre Köpfe implantiert wurden, zu entfernen. Gleichzeitig werden Tess Kensington und Lukas Akoskin ausgesandt, die NOVA-Station zu infiltrieren. Beide Vorhaben stellen sich als nicht so leicht heraus, wie es gedacht war…

Entscheidung bei NOVA. Heliosphere 2265 09


Admiral Santana Pendergast versucht in einem verzweifelten Streich, die NOVA-Station an sich zu bringen. Nur mit der Eroberung dieses Systems kann sie ihre Flotte weiterhin mit Material versorgen. Werden sie und Captain Cross es schaffen, das System unter ihre Kontrolle zu bringen? Oder werden sie von dem größenwahnsinnigen Sjöberg zurückgeschlagen werden?

Die Handlung spitzt sich weiter zu. Weitere Geheimnisse werden gelüftet und Handlungsfäden zusammengebracht. Außerdem schreitet die Entwicklung der Charaktere voran. Es bilden sich neue Beziehungen und alte Freundschaften festigen sich.
Wie immer ist stilistisch nichts auszusetzen. Die technischen Beschreibungen halten sich diesmal dezent im Hintergrund und die Spannung übernimmt den gesamten Handlungsbogen. Systematisch wird das Handlungsgeflecht vor dem Leser in höchst unterhaltsamer Weise ausgebreitet und man kommt nicht umhin, vor Spannung eine Zeile nach der anderen förmlich zu inhalieren.

Nicht mehr viele Bände und das Zyklusfinale steht endlich bevor! Die Spannung steigt bis dahin stetig und die Sorge um einzelne Charaktere lässt sich bald nicht mehr verdrängen!


Band 8 präsentiert sich deutlich ruhiger als sein seine beiden Vorgänger, was der Qualität jedoch keinen Abbruch tut. Der Fokus liegt hier wieder ein wenig mehr auf der Charakterentfaltung und den Rätseln, die sie umgeben. Vor allem ist es interessant zu sehen, wie sehr jedes Detail miteinander in Zusammenhang hängt und den roter Faden zu verfolgen, der sich durch diese Geschichte und dieses Universum zieht. So bleibt die Spannung erhalten und man möchte automatisch weiter lesen und das Geheimnis – oder vielleicht die Geheimnisse? – ergründen.
Auch die humorvolle Seite kam nicht zu kurz, so gab es einige Szenen, über dich ich mich königlich amüsiert habe und die die Handlung an einigen Stellen in passender Form auflockern. Zudem machen sie die Protagonisten menschlich und authentisch.

Meisterhaft versteht es der Autor, gerade soviel über einen Charakter oder eine Sache zu enthüllen, dass man in Sorge verfällt und die grauen Zellen angeregt werden, aber die Neugierde niemals vollständig befriedigt wird. Ich schwanke zwischen Bewunderung und völlig eigennütziger Verärgerung ob dieser Tatsache, denn ich bin einfach furchtbar neugierig!

Auch nach Band 8 bin ich immer noch restlos überzeugt von dieser Serie und habe noch keinen Qualitätsverfall bemerkt. Die Vorfreude auf die Fortsetzung ist wie immer sehr hoch!

Zwischen Himmel und Hölle. Heliosphere 2265 10


Das NOVA-System ist erfolgreich von den Rebellen um Admiral Santana Pendergast eingenommen worden. Nur die ehemalige Paradieswelt Pearl steht noch unter der Kontrolle der I. S. P., die droht, alle Gefangenenlager auszulöschen, wenn die Rebellen einen Rettungsversuch starten. Dieses Patt scheint sich nicht auflösen zu wollen. Derweil werden auf der Erde die Angehörigen der Rebellen evakuiert und der Captain der HYPERION, Jayden Cross, soll zusammen mit der TORCH II dorthin fliegen und die Flüchtlinge zusammen mit Admiral Isa Jansen in Sicherheit bringen. Kann dieser waghalsige Plan gelingen?

Der zehnte Band wird in der gewohnten Qualität abgeliefert und führt die Serie auf ihrem hohen Niveau weiter. Dabei bleibt einem vor Spannung schon mal die Luft weg und Zweifel über die Lebenserwartung mancher wichtiger und liebgewonnener Figuren keimen auf. Da kann man schon von Glück reden, dass der Autor nicht George Martin heißt. Trotz aller Action kommt in diesem Teil auch der Humor wieder vermehrt zum Vorschein und bietet den strapazierten Nerven eine willkommene kleine Ruhepause.
Die Charaktere handeln dank ihrer sorgfältigen Ausarbeitung nachvollziehbar und bleiben sich weiterhin treu. In diesem Band stellen die führenden Offiziere endlich die Fragen, die man als Leser schon seit einiger Zeit auf dem Herzen hat, ohne jedoch Antworten zu bekommen.

Man spürt richtig, wie sich die gesamte Handlung immer mehr dem Zyklusfinale hinwendet und sich alle Fäden gleich einem Spinnennetz dort treffen. Die Auflösung ist nahe und die Neugierde kaum auszuhalten!

Veröffentlicht am 13.11.2016

Atemlose Spannung / Die Lage scheint aussichtslos

Heliosphere 2265 - Der Fraktal-Zyklus 2 - Entscheidungen (Bände 5-7)
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Im Zentrum der Gewalten. Heliosphere 2265 05
Nach den verheerenden Umwälzungen auf der Erde wird Captain Cross mit der HYPERION in den Stillen Sektor geschickt, um diesen auszukundschaften. Die seltsame ...

Im Zentrum der Gewalten. Heliosphere 2265 05


Nach den verheerenden Umwälzungen auf der Erde wird Captain Cross mit der HYPERION in den Stillen Sektor geschickt, um diesen auszukundschaften. Die seltsame Strahlung kann ihrem Schiff nichts anhaben. Dort angekommen trifft Cross auf die Verräterin Sarah McCall, die ihn über die wahren Hintergründe des Umsturzes aufklärt … Doch für jede beantwortete Frage wird eine weitere aufgeworfen.

Auch wenn dieser Teil weniger actiongeladen als die Vorgänger ist, hat er doch seine ganz eigene Spannung. Für Cross werden einige Fragen beantwortet, jedoch nicht für den Leser. Suchanek findet die wieder einmal die richtige Balance für wissenschaftliche oder technische Erklärungen, die den Leser mit allem Wissen versorgt, die er für den Fortgang der Handlung benötigt, aber trotzdem nicht langweilt.
Außerdem wird in diesem Teil ein weiterer Charakter beleuchtet. Mir ist es noch gar nicht möglich die ganzen Verbindungen zu erfassen, auch wenn ich sie erahne. Meisterhaft wird der Leser im Spannungsbogen mitgetragen, wo jede Enthüllung nur neue Fragen nach sich zieht und den dringenden Wunsch, den nächsten Band zu lesen.

Mit dem fünften Band gelingt es Andreas Suchanek ebenfalls mich ganz in das Universum der HYPERION und seiner Crew hineinzuziehen, sodass ich den Band nicht aus der Hand legen konnte.

Die Bürde des Captains. Heliosphere 2265 06


Captain Jayden Cross wird von Sjöberg auf seine letzte Mission geschickt, denn diese soll er nicht überleben. Durch das von McCall erworbene Wissen ist er zu einer Gefahr für Sjöbergs Pläne geworden. Die HYPERION soll in das Hauptsystem der Parliden fliegen, um eine Fusionsbombe auf ihre Hauptwelt zu schmeißen. Noch bevor sie dort angekommen sind, überschlagen sich die Ereignisse und auf einmal ist nicht nur Jaydens Leben in Gefahr …

Im Moment kann ich kaum meine Gedanken in eine Reihe bringen. Das Ende hat mich so aufgewühlt zurückgelassen, dass ich meine Kinnlade immer noch hochklappen muss. Dieser Band ist wirklich der mit Abstand actiongeladenste der bisherigen Bande und ein würdiges Halbzeitfinale.
Die Charaktere überzeugen weiterhin durch Authentizität und glaubwürdigem Verhalten. Auch geht die Beschreibung der einzelnen Schlüsselfiguren weiter und man erfährt wieder mehr Hintergrund. So langsam kommt der Leser einigen Rätseln auf die Schliche und Lösungen deuten sich für die Zukunft an.

Mein Fazit: Actionreich und spannend bis zum Schluss. Das Halbzeitfinale weist einen großen Cliffhanger auf, dessen Auflösung ich kaum erwarten kann!

Die Opfer der Entscheidung. Heliosphere 2265 07


Schwer beschädigt versucht die HYPERION aus dem Hauptsystem der Parliden zu entkommen. Doch nicht nur die näher rückende Heimatflotte des Gegners, sondern auch eine Meuterei der Anhänger Sjöbergs bedrohen Captain Cross und die, die treu zu ihm stehen. Da taucht plötzlich Admiral Pendergast auf und schleppt das schwer angeschlagene Schiff gen Sicherheit…

Die Handlung dieses Bandes löst sofort den Cliffhanger aus dem vorigen auf. Zum Glück für meine vor Spannung strapazierten Nerven! Trotz der eher ernsten Handlung schafft es der Autor, eine humorvolle Note hineinzubringen, denn die Charaktere entwickeln eine gehörige Portion an Galgenhumor. Trotzdem ist das meiner Meinung nach bis jetzt der bedrückenste Roman der Reihe, an dessen Ende nicht nur die Figuren am Ende ihrer Kräfte sind, so sehr habe ich mitgefiebert.
Zudem stehen weitere Enthüllungen an und – wie immer – werden neue Fragen aufgeworfen. Geschickt wird hierbei zwischen den unterschiedlichen Handlungssträngen hin und her geblendet. Trotz der kurzen Atempause am Ende des Bandes bleibt die Spannung doch bestehen, denn die Kernfragen sind noch nicht einmal annähernd beleuchtet worden.

Ich mochte den Roman fast nicht aus der Hand legen und so hat sich ein Kapitel nach dem anderen wie von selbst gelesen. Gleichzeitig fiebere ich dem nächsten Band entgegen!