„Der Schmerz begleitete sie beide.“
Meine fremde FreundinInhalt:
„Ihr ganzes Leben haben Josephine und Inken als beste Freundinnen im Ruhrgebiet verbracht. Doch nun, mit Anfang dreißig, macht sich Josephine mit nichts als einem Rucksack und einem Aldi-Zelt auf, ...
Inhalt:
„Ihr ganzes Leben haben Josephine und Inken als beste Freundinnen im Ruhrgebiet verbracht. Doch nun, mit Anfang dreißig, macht sich Josephine mit nichts als einem Rucksack und einem Aldi-Zelt auf, um in den Gärten wildfremder Menschen zu kampieren – sie kann einfach nicht mehr in geschlossenen Räumen sein.
Etwas ist geschehen, das Josephine und Inken endgültig auseinandergetrieben hat.
›Meine fremde Freundin‹ erzählt von der tiefen Zuneigung zweier Frauen, von zwei Familien, einer Region und ihren Menschen und von der Unmöglichkeit, jemanden ganz und gar zu kennen.“
Schreibstil/Art:
Die einfühlsame und fast schon lyrische Art hat mich vollkommen begeistert. Es lässt sich nicht einfach lesen, als Leser muss man ständig aufmerksam bleiben, darf nichts auslassen bzw. gedanklich abschweifen.
Die unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven machen es einem nicht einfach. Teilweise scheint aus Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben zu sein und dann wiederum bringt uns Josephine ihre Sichtweise näher. Nach und nach gewöhnt man sich aber recht schnell an den ungewöhnlichen Schreibstil. Viele wichtige Background-Infos sind clever eingefädelt. Das Buch ist einem durchgeschrieben, beinhaltet nur kleine Absätze, keine Kapitel und die Dialoge sind nicht in Anführungszeichen gesetzt.
Fazit:
Nach anfänglicher Unsicherheit empfand ich dieses Buch als sehr tiefsinnig und nachdenklich. Die Erzählstimme ist intensiv, melancholisch und feinfühlig. Das Buch greift viele aktuelle Facetten und Probleme der Gesellschaft auf. Als Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass ich mir ein paar klare Abschnitte (vielleicht auch Kapitel) gewünscht hätte. Ansonsten eine klare Empfehlung meinerseits.