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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Entdeckungsreise ins Ländle

111 Orte im Vorarlberg, die man gesehen haben muss
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Diese Reihe des Emons-Verlages ist ein Garant dafür, wenig Bekanntes , in Städten oder Landstrichen zu entdecken. 111 auf kurze und knackige Informationen machen Lust, mehr zu erfahren.

Diesmal führt ...

Diese Reihe des Emons-Verlages ist ein Garant dafür, wenig Bekanntes , in Städten oder Landstrichen zu entdecken. 111 auf kurze und knackige Informationen machen Lust, mehr zu erfahren.

Diesmal führt uns das Buch nach Vorarlberg, jenes österreichische Bundesland, das (von Wien aus gesehen) weit im Westen liegt. Allen Vorurteilen zum Trotz ist dieser Westen nicht wirklich wild.

Die 111 Tipps reichen von Altach bis Zwischenwasser, von spektakulären Naturschönheiten über spannende Architektur zu Sagen und Literatur.

Wir erfahren, abseits der Bregenzer Festspiele, viel über die Kultur des Landes, das sich aus geografischen Gründen, vor dem Bau des Arlbergtunnels, eher weiter nach Westen als nach „Innerösterreich“ orientiert hat.

Einige der erwähnten Orte bzw. Landstriche wie das Montafon, den Bregenzer Wald, die Städte Bludenz, Bregenz und Feldkirch habe ich beruflich bedingt mehrfach bereist. Nicht zu vergessen ist natürlich der Bodensee, dessen Grenzen zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich nicht vermarkt, sondern mittels internationalen Verträgen bestimmt wird.

Gut gefällt mir, dass alle Orte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Aus dem Leben eines einfachen Soldatens

"Bruder, komm zum Militär"
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Dieses Buch beschreibt zehn Jahre des Lebens von Josef Sechterberger (1792- 1871). Wer war dieser Mann?

Josef Sechterberger ist der Urururgroßvater der Autorin. Er hat ein handgeschriebenes nur 28 Seiten ...

Dieses Buch beschreibt zehn Jahre des Lebens von Josef Sechterberger (1792- 1871). Wer war dieser Mann?

Josef Sechterberger ist der Urururgroßvater der Autorin. Er hat ein handgeschriebenes nur 28 Seiten umfassenden „Marschtagebuch“ hinterlassen. Wohin er marschiert ist? 1813 als Artilleriesoldat der österreichischen Armee in die Völkerschlacht von Leipzig. Anschließend in den sogenannten Winterfeldzug 1813/14, wieder gegen Napoleon. Nach Napoleons endgültigem Sturz und dessen Verbannung nach St. Helena, dient Sechterberger noch einige Jahre in der Armee und nimmt wegen Dienstunfähigkeit 1823 seinen Abschied.

Was ist nun das Besondere an Josef Sechterberger?

"Was nicht in den Akten steht, existiert nicht in dieser Welt" (S.7) dieses Credo ist typisch für die Geschichtsschreibung.

Die meisten Berichte über Schlachten während der Napoleonischen Kriege sind von Offizieren bzw. Generalstäblern verfasst. Schriftliche Aufzeichnungen von einfachen Soldaten, sind kaum überliefert. Denn die meisten Soldaten in den Armeen dieser Zeit waren Analphabeten. Josef Sechterberger konnte schon vor dem Militärdienst schreiben und lesen. Damit ist er die große Ausnahme.

Akribisch führt er sein Marschtagebuch. Allerdings mit extrem knappen Angaben - einfach eine mehrspaltige Tabelle, wie auf der Abbildung von Seite 35 zu sehen ist.

Die Autorin bindet diesen kriegerischen Teil von Sechterbergers Leben in den historischen Kontext ein. Dazu hat sich Isolde Moser mit ihrem Mann Günther, auf eine, wie sie erzählt, beinahe 10-jährige Recherchereise begeben. Zahlreiche Fotos und Abbildungen von Dokumenten vermitteln einen Eindruck dieser Epoche.

Josef Sechterberger hat auch in seinem Zivilleben ab 1823 einige Spuren hinterlassen, allerdings keine Tagebuchaufzeichnungen mehr.

Faszinierend finde ich, wie aus den knappen 28 Seiten Marschtagebuch, ein so lebendiges Porträt des Josef Sechterbergers entstehen konnte. Für diese Anstrengung, für diese Ausdauer bei der Suche nach den Spuren des Urururgroßvaters gebühren der Autorin mehr als 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Wer fürchtet sich vor Keim & Co?

Keim daheim
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In diesem populär wissenschaftlichen Buch versucht Dirk Bockmühl, seines Zeichen Mikrobiologe, die Angst vieler Menschen vor Bakterien Viren & Co. in die richtige Dimension zu rücken. Dabei spart er nicht ...

In diesem populär wissenschaftlichen Buch versucht Dirk Bockmühl, seines Zeichen Mikrobiologe, die Angst vieler Menschen vor Bakterien Viren & Co. in die richtige Dimension zu rücken. Dabei spart er nicht mit überzeichneten und humorvollen Passagen.

In insgesamt 11 Kapitel, die in drei großen Themenwelten zusammengefasst sind, erfährt der interessierte Leser, der meist kein Mikrobiologie ist, wo besondere Mittel für die Hygiene angebracht sind, und wo sie nicht nötig sind, sondern nur die Kassen der chemischen Industrie klingeln lassen.

Wie immer bei solchen Themen ist es vernünftig, nicht ausschließlich der Werbung zu glauben, sondern auch den Hausverstand zu vertrauen.

Den Abschluss der unterhaltsamen Wissensvermittlung macht der „Keim-Knigge“ mit seinen 6 goldenen Regeln:

Mikroorganismen entstehen nicht aus dem Nichts
Hände waschen: die wichtigste Hygienemaßnahme
Problematische und unproblematische Lebensmittel
Wasser weg - Keime weg
Welche Mittel sind sinnvoll? Welche nicht?
Lassen sie sich nicht verrückt machen

Bei manchen Aussagen und Empfehlungen (Hände waschen nach dem Gang auf die Toilette) muss man sagen: „Ja, eh klar. Ist doch selbstverständlich“. Doch die gelebte Wirklichkeit sieht anders aus.

Fazit:

Neue und nicht ganz so neue Erkenntnisse über Keim & Co. humorvoll aufbereitet und durch witzige Skizzen ergänzt. Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Faszination Wikinger

Die Wikinger
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Wann immer die Sprache auf die Wikinger kommt, glänzen die Augen und der Film, großer rotblonder, kriegerischer Barbaren im Drachenboot, läuft im Kopfkino ab.

Dieses Sachbuch rückt einige Mythen ins ...

Wann immer die Sprache auf die Wikinger kommt, glänzen die Augen und der Film, großer rotblonder, kriegerischer Barbaren im Drachenboot, läuft im Kopfkino ab.

Dieses Sachbuch rückt einige Mythen ins richtige Licht, denn einige unserer Vorstellungen sind von Richard Wagner geprägt.

Schon allein der Name Wikinger ist eigentlich nicht korrekt, doch ranken sich auch darum einige Erklärungsversuche. Die Bezeichnung „Nordmänner“ trifft schon eher zu. Der Einfachheit halber bleiben die Autoren beim etablierten Begriff „Wikinger“.

In 6 Kapiteln, die noch zahlreiche Unterkapitel umfassen, versucht Martin Toplak gemeinsam mit anderen Autoren, das Werk von Jörg Staecker, der leider 2018 verstorben ist, fortzusetzen.

Die Wikinger aus archäologischer Sicht
Heimat Nordland
Mächtige Frauen und versklavte Männer
Handel und Expansion
Der Weg in den Osten
Religion und Mythologie

Seit über 200 Jahren ist die Wissenschaft bemüht, Licht ins Dunkel der Wikinger zu bringen, die leider keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben. Viele Fundstätten oder Siedlungen lassen sich mit neuen wissenschaftlichen Methoden wie dem Georadar orten und bestimmen.

Sehr spannend finde ich die Begräbnisrituale, die anhand der vorhandenen Artefakte rekonstruiert werden konnten. Das Thema Religion und Mythologie geht auch auf die Christianisierung ein. Einige Gruppen schließen sich freiwillig der neuen Religion an, weil sie sich (vermutlich) bessere Handelsbeziehungen erwartetet, andere werden mit Zwang bekehrt. Hier fehlen noch gesicherte Erkenntnisse, so dass noch breiter Raum für Spekulationen ist.

Das Kapitel „Starke Frauen und versklavte Männer“ sagt einiges über das gesellschaftliche Leben und die Stellung der Frauen aus, die sich um Besitz und Aufrechterhaltung der Ordnung kümmern mussten, wenn die Männer auf große Fahrt gingen.

Den Autoren ist es gut gelungen, die wissenschaftlichen Erklärungen so abzufassen, dass auch der interessierte Laie gut damit zurecht kommt. Viele, teils farbige Abbildungen ergänzen dieses Sachbuch, das den Horizont erweitert.

Vieles, was über die Wikinger geschrieben worden ist, ist einige Jahrzehnte nach dem entsprechenden Ereignis und häufig von den Unterlegenen verfasst worden. Hier stimmt die These, „Sieger schreiben Geschichte“ nicht.

Fazit:

Nachdem noch vieles im Nebel der Geschichte liegt, üben die Wikinger nach wie vor eine große Faszination auf uns aus. Gerne gebe ich diesem aufschlussreichen Sachbuch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Fesselnd bis zur letzten Seite

Revierkampf
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KHK Falk Tauner besucht mit seinen fast erwachsenen Kindern den Dresdner Zoo, weil er ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber hat, nicht mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Doch der Versuch missglückt, ...

KHK Falk Tauner besucht mit seinen fast erwachsenen Kindern den Dresdner Zoo, weil er ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber hat, nicht mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Doch der Versuch missglückt, denn sie werden Zeugen eines Unglücks: Das Orang Utan Männchen Theo erwürgt vor zahlreichen Zuschauern eine Tierpflegerin.

Als Theo dann wenig später auch noch aus dem Zoo ausbüxt, verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Tier gänzlich. Wie kann das sein, dass ein Affe solche Fähigkeiten entwickelt? Was hat ihn angetriggert? Tauner und sein Team stehen anfangs vor einem großen Rätsel. Erst als sie die Mitarbeiter des Zoos näher unter die Lupe nehmen, fällt der Groschen ...

Meine Meinung:

Dieser Krimi hat mir, wie alle Bücher von Frank Goldammer sehr gut gefallen. Der Autor versteht es, seine Leser zu fesseln. Dabei sind die Krimis nicht wirklich blutrünstig. Mit Humor und Köpfchen werden die Fälle gelöst. Falk Tauner ist ein unkonventioneller Ermittler, der sich manchmal über Vorschriften hinweg setzt, wenn die seinem Ermittlungsansatz im Weg zu stehen scheinen. Auch die Sticheleien innerhalb des Teams passen gut: Pia, die Eheberaterin zwischen Tauner und seiner bald-Exfrau spielen will und Uhlmann, auf den er sich verlassen kann.

Das Thema, wie ähnlich sind sich Mensch und Menschenaffe, ist sehr spannend. Wahrscheinlich sind uns die Affen näher, als uns lieb ist.

Witzig finde ich, dass Tauner mit seinen fast erwachsenen Kindern in den Zoo geht. Die haben doch bestimmt andere Interessen. Aber wahrscheinlich ist das eine Reminiszenz an die noch (?) unbeschwerten Kindertage.

Fazit:

Der Krimi liest sich locker und fesselt bis zum Ende. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.