Profilbild von gaensebluemche

gaensebluemche

Lesejury Star
offline

gaensebluemche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gaensebluemche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2020

Anders als erwartet

Marianengraben
0

Die ersten beiden Kapitel des Buches haben mich wahnsinnig tief berührt. Der intensive Stil der Autorin hat mich sofort für sich eingenommen. Sie verwendet wundervolle Metaphern, formt Wörter zu fast schon ...

Die ersten beiden Kapitel des Buches haben mich wahnsinnig tief berührt. Der intensive Stil der Autorin hat mich sofort für sich eingenommen. Sie verwendet wundervolle Metaphern, formt Wörter zu fast schon poetischen Sätzen und reißt mit ihrer Intensität und Feinfühligkeit mit. Ab dem dritten Kapitel kommt die Handlung des Buches so richtig in Gang, als die beiden Protagonisten aufeinander treffen. Das Buch wird nun lebendiger, lebhafter, etwas verrückt, situations-komisch und abenteuerlustig, gleichzeitig melancholisch und auch ein bisschen traurig. Wahrhaftig ein Wechselbad der Gefühle. Teilweise war mir die Handlung etwas zu skurril. Und ich hätte gern noch mehr berührende und intensive Sätze gelesen, das hat mir ab Kapitel 3 etwas gefehlt. Insgesamt hat mich das Buch aber sehr berührt und eine Geschichte wie diese habe ich vorher nicht gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2019

Anders als erwartet

Die Welt in allen Farben
0

Was der Klappentext verschweigt: "Die Welt in allen Farben" ist so viel mehr als ein Buch über eine Blinde, die das Sehen lernt. Und gerade dieser überraschende Teil der Handlung ist es, der bei mir für ...

Was der Klappentext verschweigt: "Die Welt in allen Farben" ist so viel mehr als ein Buch über eine Blinde, die das Sehen lernt. Und gerade dieser überraschende Teil der Handlung ist es, der bei mir für Punktabzug sorgt. Zwar baut er Spannung auf, aber bringt gleichzeitig einen Erzählstrang ein, der am Ende sehr zugespitzt und zu schnell aufgelöst wird. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, wofür das Buch diesen Handlungsstrang braucht. Er lenkt zu sehr vom eigentlich wichtigen Thema ab, das dieses Buch so aus der Masse hervorhebt. Denn für mich hat der Autor auf sehr authentische und faszinierende Weise beschrieben, wie es für eine Blinde sein muss, plötzlich zu sehen. Es hat auf mich so gewirkt, als hätte das Schicksal seiner Protagonistin den Autor selbst ereilt, so intensiv, nachvollziehbar und spürbar sind seine Beschreibungen. Einen weiteren Punktabzug gibt es aufgrund der teils langatmigen Darstellungen des Alltags der Protagonisten, die mich nicht begeistern und nicht an das Buch fesseln konnten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2019

Lässt mich zwiespältig zurück

Die Weihnachtsgeschwister
0

Die erste Hälfte des Buches fand ich leider nur wenig überzeugend. Die Charaktere schienen mir sehr überspitzt gezeichnet und die Probleme zwischen den Figuren wurden sehr übertrieben dargestellt. Sie ...

Die erste Hälfte des Buches fand ich leider nur wenig überzeugend. Die Charaktere schienen mir sehr überspitzt gezeichnet und die Probleme zwischen den Figuren wurden sehr übertrieben dargestellt. Sie wirkten dadurch wenig authentisch und das Interesse, über sie und ihre Leben zu lesen, war kaum vorhanden. Es kam dann allerdings zu einem Wandel, als der Heiligabend angebrochen ist und die drei Geschwister feststellen, dass ihre Eltern nicht zu Hause sind. Die Charaktere erinnern sich nun zurück, schwelgen in Erinnerungen, werden wieder selbst ein wenig zum Kind und wachsen dadurch als Geschwister wieder zusammen, wo vorher Neid, Streit und Uneinigkeit herrschten. Hier kommt dann tatsächlich auch ein wenig Weihnachtsstimmung auf und darüber hinaus ist es der Autorin gelungen, mich an meine eigene Kindheit zu erinnern, was ich sehr schön fand. So gibt es am Ende von mir drei Sterne für dieses eher untypische Weihnachtsbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2019

Ich hatte mir mehr erhofft

Der Untergang der Könige
0

"Untergang der Könige" versprach ganz viel, hielt leider jedoch nur wenig. An sich war das Konzept gut: Der klassische Underdog stößt in den Wirren seiner Welt eher zufällig auf das Geheimnis seiner Identität. ...

"Untergang der Könige" versprach ganz viel, hielt leider jedoch nur wenig. An sich war das Konzept gut: Der klassische Underdog stößt in den Wirren seiner Welt eher zufällig auf das Geheimnis seiner Identität. Die Hauptfigur des unschuldigen, aber schlauen Helden war auch genau richtig und die Atmosphäre, bestehend aus besonderer Gesellschaftshierarchie und übernatürlicher Welt, war auch nicht verkehrt, allerdings wurde dies durch die holprige Erzählstruktur und die Masse an Charakteren zunichte gemacht. Auf manchen Seiten war nicht mehr zu erkennen, wer jetzt wer war und was das bedeuten sollte. Schade. Die vielen Fußnoten, die wie Anmerkungen zum Text wirken sollten, machten es leider nicht besser.

Für den Mix aus Magie und Action gibt's trotzdem 3 Sterne!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein arktisches Märchen

Ice - Hüter des Nordens
0

Aufgrund seines Handlungsortes – der Arktis – umgibt dieses Buch eine besondere Atmosphäre. Die Welt des ewigen Eises ist einfach faszinierend und wunderschön anzusehen und die Kälte spürt man schon fast ...

Aufgrund seines Handlungsortes – der Arktis – umgibt dieses Buch eine besondere Atmosphäre. Die Welt des ewigen Eises ist einfach faszinierend und wunderschön anzusehen und die Kälte spürt man schon fast gar nicht mehr, weil sie so allgegenwärtig ist.

In dieser einzigartigen Umgebung wächst Cassie auf. Sie begegnet dem Leser als Siebzehnjährige, in wenigen Rückblicken erfährt der Leser aber auch Einiges über ihre Kindheit. Insbesondere über die Tatsache, dass ihre Großmutter ihr regelmäßig eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt hat, die davon handelte, dass Cassies Mutter vom Nordwind entführt wurde. Natürlich glaubt Cassie dieses Märchen nicht, doch sie soll schon bald eines Besseren belehrt werden.

Cassie ist ein sehr lebendiger und sympathischer Charakter. Sie hat ihren eigenen Willen, den sie auch durchsetzt und dabei den Unmut ihres Vaters gezielt ignoriert. Für ihr Verhalten steht sie jedoch gerade und lernt auch, mit den Konsequenzen zu leben. Hinter Cassie als Hauptcharakter bleiben die Nebenfiguren jedoch etwas zurück. Sie werden weniger lebendig und greifbar gezeichnet, wirken dadurch blass und distanziert. Allein der Eisbär, der Cassies Leben schon bald enorm verändern wird, wird lebendig und fühlbar beschrieben.

Als Leser muss man sich auf die Tatsache, dass sich in diesem Buch eine Liebesbeziehung zwischen einem Menschen und einem Eisbären entwickelt, einlassen können. Erleichternd wirkt dabei die Tatsache, dass sich der Eisbär nachts in einen Menschen verwandelt. Die Beziehung zwischen Cassie und Bär, wie der Eisbär unspektakulärerweise genannt wird, entwickelt sich jedoch hauptsächlich tagsüber, da Cassie den Bären nachts nur sehr zögerlich an ihre Seite lässt. Man muss also damit leben können, dass sich Bär nicht wie wir Menschen ernährt, dass er sich auf vier Pfoten fortbewegt und im Gegensatz zu „normalen“ Tieren sprechen kann. Aber die Autorin macht es dem Leser recht leicht, mit diesen Tatsachen umzugehen, da Bär einfach sehr sympathisch und liebevoll ist und so nicht nur das Herz von Cassie, sondern auch das des Lesers gewinnt.

Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Cassie und Bär und es macht Spaß, deren Entwicklung zu verfolgen. Dann geschieht ein Ereignis, dass für eine große Wendung in der Handlung sorgt. Leider macht es nun nicht mehr so viel Spaß wie zu Beginn des Buches, dieser zu folgen. Denn jetzt rast die Handlung nur so dahin. Cassie hetzt förmlich durch die Welt um – erneut - für die Folgen ihres Handelns gerade zu stehen. Der Autorin bleibt dadurch nicht viel Zeit, sich auf die vielfältigen und unterschiedlichen Wesen, denen Cassie begegnet und die das Buch so märchenhaft machen, zu konzentrieren. Diese werden mit wenigen Worten erwähnt und schon ist Cassie wieder unterwegs. Die Handlung wirkt dadurch sehr oberflächlich, entscheidende Ereignisse werden mit wenigen Worten abgehandelt und es wird zum nächsten Ereignis gesprungen. Schade, dass die Autorin sich so wenig Zeit für die Entwicklung der Geschichte nimmt. Gerade jetzt, wo es spannend werden könnte, wo es um Liebe geht und das Schicksal von Cassies und Bärs Beziehung auf dem Spiel steht...

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, wodurch sich das Buch leicht und flüssig lesen lässt. Sarah Beth Durst schafft es, Bilder vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen zu lassen und die Handlung und die Charaktere nahe zu bringen.

Mein Fazit:

Ein arktisches Märchen, das eine besondere Atmosphäre ausstrahlt, bei der die Handlung aber zu oberflächlich bleibt und deshalb zu schnell abgehandelt wird.