Cover-Bild Ende
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.07.2013
  • ISBN: 9783499257445
David Monteagudo

Ende

Matthias Strobel (Übersetzer)

Neun Freunde am Ende der Welt. Die spanische Antwort auf Cormac McCarthy.



Viele Jahre, nachdem sie als Clique auseinander gegangen sind, treffen sich neun Frauen und Männer in einer einsamen Berghütte. Um Mitternacht fällt der Strom aus, die Autos starten nicht mehr,am funkelnden Sternenhimmel ist kein einziges Flugzeug zu entdecken. Eine unheimliche Stille liegt über ihnen.



Was ist passiert? Zu Fuß machen sich die einstigen Freunde auf den Weg in die Stadt. Aber einer nach dem anderen verschwindet. Ist das das Ende?

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Susi in einem Regal.
  • Susi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2017

10 kleine Negerlein

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Eine Clique trifft sich nach 25 Jahren in einer Berghütte wieder. Das geplante Wiedersehen wird von schlechtem Gewissen überschattet, aber derjenige, dem sie damals einen bösen Streich gespielt haben, ...

Eine Clique trifft sich nach 25 Jahren in einer Berghütte wieder. Das geplante Wiedersehen wird von schlechtem Gewissen überschattet, aber derjenige, dem sie damals einen bösen Streich gespielt haben, ist nicht da. Nach einem Stromausfall ist einer von ihnen plötzlich verschwunden. Die Autos starten nicht und die Freunde gehen zu Fuß los, um zur nächsten Siedlung zu gelangen. Dann verschwindet wieder jemand....

Superspannend und ein interessanter Erzählstil. Mal wird ganz normal erzählt, wie in anderen Büchern auch, dann wird erzählt, als sei der Erzähler weiter weg, quasi rausgezoomt und würde aus der Ferne beobachten. z.B. "Der in den Fels gehauene Weg ist eine dünne Schattenlienie auf der Wand, und auf dieser Linie sieht man einen farbigen Klecks- eigentlich zwei, eng beieinander liegende Kleckse-, der sich, immer wieder verweilend, langsam von der Gruppe entfernt." (S.197) Auch gibt es kleine Zeitsprünge, die das ganze interessanter und spannender machen. Z.B. endet ein Kapitel damit, dass sie aufbrechen wollen, um durch die Schlucht zu gehen. Das nächste Kapitel fängt aber dann an, als sie schon Mitten in der Schlucht sind und erzählt dann -eher beiläufig und sachlich-neutral - was in den letzten Stunden passiert ist.

Mich hat sowohl die Geschichte, als auch der Schreibstil sehr angesprochen und ich werde nach weiteren Büchern dieses Autors Ausschau halten !

Sehr spannend bis zum Schluß und auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Außergewöhnlich!

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„Ende“ ist ein ganz besonderes und spezielles Buch. Eines, das seine Leser gefangen nimmt und sie atemlos zurücklässt. Eines, das Raum braucht, um sich zu entfalten. Das Zeit fordert, um verarbeitet zu ...

„Ende“ ist ein ganz besonderes und spezielles Buch. Eines, das seine Leser gefangen nimmt und sie atemlos zurücklässt. Eines, das Raum braucht, um sich zu entfalten. Das Zeit fordert, um verarbeitet zu werden.

Dabei fängt es ganz harmlos und ruhig an. David Monteagudo nimmt sich viel Zeit, um dem Leser die Hauptcharaktere des Romans vorzustellen. Oder vielmehr: Er überlässt seinen Charakteren die Vorstellung selbst. Aus Dialogen, die sie miteinander führen, lässt sich heraushören, wer von ihnen aufbrausend ist, wer besänftigend. Wer ruhig und gelassen bleibt oder schnell in Panik verfällt. Monteagudo beschreibt die Figuren nicht – die Figuren beschreiben sich selbst. Aus ihren Worten lässt sich so manche Schlussfolgerung über ihren Charakter ziehen. Diese Art und Weise der Personenbeschreibung ist ganz besonders und speziell. Einige Charaktere fallen sehr negativ auf, andere wirken ansatzweise sympathisch.

Die vier Männer und fünf Frauen sind Freunde seit Kindesbeinen an, die mit dem Laufe der Jahre aber den Kontakt zueinander verloren haben. Die sich aufgrund eines alten Versprechens nach fünfundzwanzig Jahren erneut wiedertreffen. An einem Ort, den sie schon einmal aufgesucht haben. Eine Herberge in der Nähe einer Burg, in der Nähe einer Schlucht. Es soll ein Wiedersehen alter Freunde werden, doch es wird ein Wiedersehen von Fremden, die sich nicht mehr wiedererkennen und die nicht in der Lage sind, die Freundschaft von damals wieder aufleben zu lassen. Stattdessen steigern sich die Männer in Machtdemonstrationen hinein, versuchen, sich ins rechte Licht zu rücken und sich gegenseitig zu übertrumpfen. Die Frauen stehen hilflos daneben, halten aber immerhin zusammen.

In diesen ersten 100 Seiten setzt sich der Roman vor allem aus Dialogen zusammen. Lediglich die Handlungsumgebung beschreibt der Autor in wenigen Zeilen. Besonders bei den Gesprächen ist, dass der Autor Zusätze wie „sagte er“ oder „fragte sie“ einfach weglässt und stattdessen jeweils mit einer neuen Zeile einen Wechsel des Sprechers verdeutlicht.

Diese ersten 100 Seiten verlaufen sehr ruhig, abgesehen von den Differenzen zwischen den Charakteren. Doch mit jeder Seite, die umgeblättert wird, steigert sich das Buch, steigert sich vor allem die Spannung. Es liegen 250 aufregende Seiten vor dem Leser.

Ganz plötzlich verschwindet einer der Charaktere. Spurlos. Grundlos. Doch damit nicht genug: Die ganze Welt scheint sich schlagartig verändert zu haben. Der Himmel nimmt eine eigenartige Färbung an, der Strom fällt aus, Handys und Uhren funktionieren nicht mehr, Wasser hört auf zu fließen. Die alten Freunde begeben sich auf die Suche nach dem Verschwundenen und treffen dabei auf keine andere Menschenseele. Die Städte und Dörfer in der näheren Umgebung scheinen menschenleer zu sein. Autos blockieren führerlos die Straßen, die Häuser sind leer. Dafür spielen die Tiere völlig verrückt.

Was nun folgt, erinnert sehr stark an ein Kinderlied mit dem Titel „Zehn kleine Negerlein“ und wird besonders dramatisch dadurch, dass in den Kapitelüberschriften immer ein weiterer Charakter fehlt. Sie lösen sich einfach in Luft auf, verschwinden binnen eines Augenblicks aus der Landschaft. Für jeden Charakter hat sich der Autor einen besonderen Moment bzw. eine eigene Art und Weise des Verschwindens ausgesucht.

War das Buch anfangs noch ruhig, nimmt es nun sehr beängstigende und spannende Züge an. Als Leser steht man den Entwicklungen genau wie die Figuren machtlos gegenüber. Man kann lediglich mit ansehen, wie sich die Zahl der Freunde immer weiter dezimiert. Das Buch wirkt bedrückend, unfassbar, furchteinflößend. Dem Autor gelingt es hervorragend, den Leser im Dunkeln zu lassen und ihn gleichzeitig eng an das Buch zu fesseln. Es ist nun nicht mehr möglich, das Buch zur Seite zu legen. Stattdessen verfolgt man atemlos das weitere Geschehen und kommt erst mit dem letzten Satz wieder zum Atemholen. Bis dahin bleibt die Gänsehaut, die sich erst nach und nach wieder legt.

Das Ende (im wahrsten Sinne des Wortes) könnte nicht besser sein. Doch es bietet Diskussionsstoff. Daher meine Bitte an euch: Lest ganz schnell dieses Buch!

Mein Fazit:

Ein außergewöhnliches Buch, das den Leser atemlos zurücklässt. Bitte lesen!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Enttäuschender Endzeit-Thriller

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Die Beschreibung der Handlung liest sich wie die eines schlechten Low-Budget-Horrorfilms. Einige Freunde verbringen die Nacht in einer abgelegenen Hütte, worauf einer nach dem anderen verschwindet..

Es ...

Die Beschreibung der Handlung liest sich wie die eines schlechten Low-Budget-Horrorfilms. Einige Freunde verbringen die Nacht in einer abgelegenen Hütte, worauf einer nach dem anderen verschwindet..

Es gilt lobend zu erwähnen, dass der Autor durchaus einen interessanten Schreibstil hat und sich durchaus auch Mühe gibt, die einzelnen Charaktere herauszuarbeiten und voneinander zu unterscheiden. Die Protagonisten werden vom schlechten Gewissen über einen vor Jahren schiefgegangenen Schülerstreichs geplagt. Der Autor thematisiert auch die Vergänglichkeit solcher Freundschaften, indem er deutlich aufzeigt, wie sehr sich die einstigen Freunde voneinander entfremdet haben.

Trotz dieser Pluspunkte konnte mich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt vollständig fesseln. Dies lag für mich vor allem an einigen Charakteren, die ich als äußerst nervig empfand, wodurch mir das Mitfiebern mit den Protagonisten äußerst schwerfiel.

Außerdem hat mir die Verpackung dieser Geschichte in eine Art Endzeit-Thriller nicht wirklich gefallen. Als Leser ertappte ich mich häufiger dabei, wie ich mich von einem Verschwinden zum Nächsten hangelte. Dazwischen herrschte sehr viel Leerlauf, was den Roman für mich ziemlich langatmig machte.