Überfrachtet
1944: Eine Krankenschwester entdeckt in einer Klinik Schreckliches. 2013: Ein Mann für besondere Aufträge versucht in den Besitz einiger Akten zu kommen. Eine Journalistin deckt ein Geheimnis auf.
Die ...
1944: Eine Krankenschwester entdeckt in einer Klinik Schreckliches. 2013: Ein Mann für besondere Aufträge versucht in den Besitz einiger Akten zu kommen. Eine Journalistin deckt ein Geheimnis auf.
Die Autorin hat in meinen Augen viel zu viel in einen einzigen Roman gepackt...oder hat das Lektorat geschlampt?
Euthanasie im Dritten Reich ist ein trauriges Thema, das auch nicht vergessen werden darf, aber das wird in diesem Roman einfach so nebenbei abgehandelt. Ich finde das nicht gut gemacht. Die Erzählperspektive wechselt zu oft, der Erzählstrang um Manolis Lefteris, den Mann für besondere Aufträge, wirkt zu bemüht und das, was aus der Perspektive der Krankenschwester Kathrin erzählt wird, wirkt für mich wie ein Fremdkörper im Roman, dazu ist ihr Charakter auch nicht schlüssig: Sie weiß Bescheid, hat die Fakten zur Hand, aber was macht sie? Nicht nur, dass sie nichts unternimmt, im Gegenteil, sie beginnt ein Verhältnis mit dem Oberschurken. Am Ende siegt die Gerechtigkeit, die für die Opfer im Zweiten Weltkrieg natürlich zu spät kommt, aber das Böse bekommt zumindest seine Strafe; ziemlich weichgespült und wirklich rund wird der Roman dadurch auch nicht.
Insgesamt hatte ich mir von dem Roman mehr versprochen, da die Autorin Krimis schreiben kann, die mehr als solide sind! Liebe Inge Löhnig: Bleiben Sie doch bei Kommissar Dühnfort, der hier auch seinen kleinen Auftritt hat.