Weihnachtliches Maierhofen
Anfang Dezember scheint die Welt in Maierhofen im Allgäu ruhig und besonnen. Die malerische Landschaft ist von einer Schneedecke eingehüllt, und die Einwohner erholen sich von den turbulenten Sommerwochen. ...
Anfang Dezember scheint die Welt in Maierhofen im Allgäu ruhig und besonnen. Die malerische Landschaft ist von einer Schneedecke eingehüllt, und die Einwohner erholen sich von den turbulenten Sommerwochen. Nach dem Sommerfestival „Kräuter der Provinz“ soll es nun den ersten Weihnachtsmarkt geben, und alle fiebern ihm entgegen. Therese hat ihre Krebserkrankung überstanden und freut sich auf etwas Normalität mit ihrem Sam. Doch Greta hat bei der Planung des Weihnachtsmarktes das Zepter in der Hand und hält alle zum Mithelfen an. So werden Buden gefertigt und weihnachtlich geschmückt werden muss auch noch, allerdings nichts gekauftes, sondern was Einzigartiges und Selbsthergestelltes. Doch nicht allen ist weihnachtlich zumute, Christine sieht ihrem ersten Fest allein entgegen, denn ihr Ehemann hat sie sitzen lassen und auch die Töchter wollen Weihnachten nicht mit ihr verbringen, sondern lieber in die karibische Sonne reisen. Aber auch bei Edy und Rosi hängt der Haussegen schief, und zu allem Überfluss stehen dann auch noch Rosis Geschwister vor der Tür und wollen sie vereinnahmen. Werden es nun doch eher „schreckliche“ Weihnachten?
Petra Durst-Benning hat mit ihrem Buch „Das Weihnachtsdorf“ eine stimmungsvolle und unterhaltsame Geschichte rund um die bereits aus dem Roman „Kräuter der Provinz“ bekannten Charaktere vorgelegt, die gleichzeitig zur Überbrückung dient, bis der neue Roman „Die Blütensammlerin“ erscheint. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und schnell findet sich der Leser in der liebevollen Gemeinschaft von Maierhofen wieder, lässt sich von den Menschen, der Landschaft und dem Treiben verzaubern, leidet mit den Protagonisten oder freut sich mit ihnen, da sie einem bereits so ans Herz gewachsen sind. Durch die erzählten Alltagsprobleme kann man mitfühlen, da alles so authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen wirkt. Die liebevoll gestalteten Charaktere sind so lebendig, man hat das Gefühl, sie schon lange zu kennen und oftmals erinnern sie an Freunde, Bekannte, sogar Familienmitglieder. Die Sorgen und Nöte kennt man aus dem Alltag, muss man sich doch manchmal selbst damit herumschlagen, so fühlt man sich Maierhofen und der Ortsgemeinschaft regelrecht verbunden und sogar ein wie ein kleiner Teil davon. Der Autorin ist es auf zauberhafte und berührende Weise gelungen, mit ihrer Geschichte weihnachtliches Flair zu verbreiten und den Leser in eine feiertägliche Stimmung zu bringen, in der Hoffnung, das diese Zeit eine ruhige und friedliche sein wird und einige schöne Überraschungen bereit hält, an die man sich später noch gerne erinnert.
„Das Weihnachtsdorf“ ist eine gefühlvolle und atmosphärische Geschichte mitten aus dem Leben, die den Leser sofort mitnimmt und die Freude aufs Fest weckt. Die im Anhang aufbereiteten Rezepte und Ideen laden zum Nachmachen ein und bringen einen auf neue Gedanken. Nun kann Weihnachten kommen, absolute Leseempfehlung!