direkt und authentisch werden wichtige Themen angesprochen
Klappentext:
Für Nora scheint es, als wären sie eine normale Familie. Doch der Schein trügt. Nach einem heftigen Familienstreit bricht alles auseinander. Von heute auf morgen ergreifen ihre Brüder die ...
Klappentext:
Für Nora scheint es, als wären sie eine normale Familie. Doch der Schein trügt. Nach einem heftigen Familienstreit bricht alles auseinander. Von heute auf morgen ergreifen ihre Brüder die Flucht und verlassen die Familie.
Noras Albtraum beginnt. Ihr Vater Filip trinkt sehr viel, wird zunehmend aggressiv und lässt all seine Wut mit
Schlägen an seiner Frau Hedda und auch an Nora aus. Doch damit nicht genug. Filip liebt Nora, aber nicht so, wie ein Vater seine Tochter lieben sollte. Unverhofft geschieht etwas Grausames, denn dieser Liebe verleiht Filip mit der Zeit auch körperlichen Ausdruck.
Nora zerbricht innerlich, ihre Mutter leidet mit ihr und sucht nach einem Ausweg. Sie schmiedet einen Plan: die Flucht.
Ob es den beiden Frauen gelingen wird, Filips Fängen zu entgehen?
Cover:
Das Cover allein wirkt schon sehr zwiespältig. Einerseits ist eine tolle schneebedeckte Berglandschaft zu sehen und andererseits erkennt man eine junge Frau mit einem schmerzverzerrten Gesicht, die ganz und gar nicht glücklich zu sein scheint. Dieser Zwiespalt im Cover hat mein Interesse geweckt. (bezogen auf das alte Cover)
Meinung:
Dies ist der erste Band von Glück im Unglück. Und somit der Auftakt einer Reihe.
In diesem Buch wird ein sehr schwieriges und emotionales Thema angesprochen. Es geht um sexuellen Missbrauch und Gewalt. Dies sogar in der eigenen Familie. Das Thema wird authentisch wiedergegeben und nicht verschönt, sondern sehr direkt angesprochen. Also nichts für sensible Nerven. Wer mit so etwas nicht umgehen kann, für den ist dieses Buch dann eher nichts.
Mich hat das Thema jedoch interessiert und ich kann daher sehr gut in die Erzählung hinein. Das Buch wird zum Großteil aus der Sicht von Nora geschrieben. Daher kann man sich auch sehr gut in die Gefühle , Gedanken und Emotionen dieses Charakters hineinversetzen. Aber auch ihre Mutter Hedda und ihr Vater, sowie die Brüder und einige weitere Personen spielen eine Rolle in dieser Geschichte.
Schon gleich zu Beginn des Buches wird man als Leser mit dem Thema Gewalt konfrontiert und dies wird im Laufe der Seiten schlimmer und für die beiden Frauen, Nora und ihre Mutter Hedda immer schlimmer und regelrecht zu einem Gefängnis. Als dann auch noch Dinge passieren, die nicht passieren sollten, fassen sie einen Entschluss, ob es gelingt der Gewalt zu entkommen und was genau der Auslöser dafür war, erfahrt ihr alles in diesem Buch.
Zu viel vom Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Die Gliederung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und auch die Überschriften sind passend dazu. Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen. Es ist direkt und authentisch geschrieben. Es ist spannend und voller Emotionen. Man fiebert mit den Protagonisten mit und hofft und bangt mit ihnen.
Mir ging das Buch an einigen Stellen sehr nah, teils schwang auch etwas Unglaube und Mitleid mit. Ein sehr emotionales Buch, was einen nachdenklich zurück lässt. Grausamkeit und Gewalt werden hier thematisiert und sehr gut zum Ausdruck gebracht und umgesetzt. Eine Geschichte voller Grauen, Gewalt und dennoch auch Stärke und Hoffnung und der Botschaft niemals aufzugeben.
Die Autorin schafft es, dieses wichtige und doch sehr schwierige Thema, sexuelle Gewalt, zu thematisieren und umzusetzen. Dabei wirkt alles sehr real und authentisch und die Gefühle und Emotionen werden dabei sehr gut vermittelt, auch die Hilflosigkeit und der Schimmer an Hoffnung.
Fazit:
Gewalt und Missbrauch werden schonungslos angesprochen und authentisch vermittelt. Emotional und nachdenklich, spannend und direkt, werden solche Themen behandelt und der Leser damit konfrontiert.