Eine ruhige und abenteuerliche Geschichte mit einer interessanten Thematik!
Die Magie der NamenDer Inhalt:
Nummer 19 träumt davon später ein bedeutender Name zu werden, doch bei der Namensgebung ist ihm und allen anderen sein neuer Name unbekannt. Tirasan Passario. Doch wer ist dieser Tirasan Passario? ...
Der Inhalt:
Nummer 19 träumt davon später ein bedeutender Name zu werden, doch bei der Namensgebung ist ihm und allen anderen sein neuer Name unbekannt. Tirasan Passario. Doch wer ist dieser Tirasan Passario? Zusammen mit Rustan Polliander und dessen Freunde macht er sich auf die Reise ins Namensarchiv um dort mehr über sich herauszufinden. Doch mit dem, was ihm auf der Reise begegnet und was er im Namensarchiv vorfindet, hat er nicht im geringsten gerechnet.
Rezension:
Zunächst mal zum Cover. Ich habe mich ja auf Anhieb in das Cover verliebt. Es ist recht simpel aber sehr schön. Hinter dem Titel sieht man gelb / braune Schlingen. Bei näherem hinsehen erkennt man, dass es sich um Namen handelt. Das gefällt mir sehr gut, da es einen direkt Bezug zum Inhalt hat =)
Zunächst einmal: Es gibt eine Karte!!! Ach ich liebe ja Karten in Büchern ;) Das hilft auf jeden Fall super bei der Orientierung, obwohl ich persönlich nicht das Gefühl hatte ohne sie überfordert zu sein. Ich finde es werden nicht zu viele aber auch nicht zu wenige Orte erwähnt, sodass man als Leser gut mitkommt ^^
Neben der Karte gibt es auch ein Glossar im hinteren Teil des Buches, wo man immer wieder mal nachschlagen kann. Sehr hilfreich! :)
Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr angenehm. Ich habe mich schnell in die Ganze Thematik einfinden können und hatte ziemlich schnell das Gefühl, die Charaktere schon lange zu kennen :) Man war nicht überfordert mit den gegebenen Informationen oder hatte das Gefühl, dass etwas fehlt. Gerade den Einstieg finde ich immer sehr wichtig ^^
Inhaltlich finde ich die Thematik mit der "Namensmagie" sehr interessant. Also dem Konzept, dass man erst eine Nummer ist und dann seinen Namen aus seinem früheren Leben erhält. Das hat mir sehr gut gefallen und es hat auf jeden Fall zum weiterdenken angeregt. In diesem Sinne ist natürlich auch die Gesellschaft, die in dem Buch dargestellt wird, interessant. So werden die Kinder früh weggegeben und gehen bis zu ihrem 18. Geburtstag an eine Schule. Danach sind sie quasi Erwachsene und erhalten ihre "Identität". Wer ihre Eltern waren, erfahren sie nie. Doch sind die Namen am Ende wirklich glücklich? Ist das System wirklich so gut wie es scheint? All das sind Fragen, die sich Tirasan auf dem Weg in die Hauptstadt stellen muss. Eine abenteuerliche Reise die mir nie langweilig wurde.
Im Laufe der Geschichte gab es sehr viele Aspekte, über die ich mir Gedanken gemacht habe. Hier wurde meiner Meinung nach eine sehr komplexe neue (fast mittelalterliche) Welt erschaffen, die dem Leser zum einen fremd aber zum anderen auch vertraut wirkt.
Das mag jetzt auf den ersten Blick sehr ernst und düster wirken und obwohl es auch solche Stellen gibt, empfand ich das Buch eher als eine ruhige und abenteuerliche Geschichte. Ruhig im positiven Sinne. Der Leser wird nicht durch das Buch gehetzt, sondern erhält genug Zeit sich mit den Geschehnissen auseinander zu setzen und sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Es geht nicht ständig im Spannungsbogen von 0 auf 100, sondern den Wechsel zwischen Spannung und Entspannung (klingt so pädagogisch :D) finde ich hier ganz angenehm.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Das Buch ist flüssig zu lesen und man kommt schnell voran. Man stolpert nicht über Begriffe und das obwohl es viele fiktive Wörter gibt. Diese sind aber sehr verständlich und gut zu merken. Gerade die wichtigsten Namen und Orte konnte ich mir gut merken und sollte ich mich doch mal nicht erinnern, hatte ich ja das Glossar. Insgesamt fand ich die fiktiven Wörter aber gut zu lesen. Manchmal ist es ja auch schwer sie "auszusprechen". Das Gefühl hatte ich hier gar nicht. Ansonsten hätte ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr bildhafte Sprache gewünscht, aber das ist jetzt eigentlich nur eine ganz minimale Kritik. Ich finde der Schreibstil passt zur Geschichte. Es ist eben kein Action-Buch. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl.
Die Charaktere waren mir alle sehr sympathisch. Die Entwicklung der Freundschaft zwischen den fünf Hauptcharakteren fand ich sehr gut dargestellt. Man merkt, wie sie immer mehr zusammen wachsen und sich weiterentwickeln. Es passiert nicht plötzlich, sondern nach und nach. Sowas gefällt mir persönlich besser als wenn auf einmal wie aus dem nichts sich alle verstehen. Freundschaften sind nun mal auch Arbeit ;)
Das Ende des Buches spaltet ein wenig die Meinung habe ich mitbekommen. Ich bin da auch noch recht unsicher. Ich finde, für das Buch ist es ein gutes Ende und es lässt durchaus die Möglichkeit offen auf eine eventuelle Nachfolgegeschichte. Aber auch ein Einzelband scheint mir mit dem Ende durchaus möglich. So ist es ja geplant. Aber man darf ja hoffen :D :D
Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde auch nachfolgende Geschichten oder Kurzgeschichten sofort lesen. Die Thematik der Widergeburt und der Namensmagie gefällt mir unglaublich gut, da ich generell das Thema Namen ein sehr interessantes finde. Ich kann jedem das Buch ans Herz legen der ruhige aber gleichzeitig auch abenteuerliche und spannende Geschichten mag. Außerdem überrascht das Buch immer wieder mit Wendungen oder Geschehnissen die man nicht erwartet hat.