Cover-Bild Das Mädchen mit dem Herz aus Gold
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783737356800
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Kelly Barnhill

Das Mädchen mit dem Herz aus Gold

Ilse Layer (Übersetzer)

Die allerwichtigste Eigenschaft von Märchenprinzessinnen ist es, schön zu sein (was für ein Unsinn!). In dieser Geschichte jedoch ist alles anders. Prinzessin Violet ist vieles: großherzig, mutig und gerecht. Nur schön ist sie nicht. Böse Zungen streuen Zweifel: Kann ein solches Mädchen die rechtmäßige Prinzessin sein? Eines Tages entdeckt Violet im Schloss eine geheime Kammer. Seit ewigen Zeiten schlummert hier ein verbotenes Buch. Wer es liest, weckt ein böses Wesen auf: den Nybbas. Violet kann der Magie des Buches nicht widerstehen und befreit den Nybbas aus seinem Gefängnis. Er bietet der Prinzessin einen Handel an: ewige Schönheit gegen einen klitzekleinen Gefallen. Als ob so etwas jemals gut gegangen wäre …

Ein spannendes Abenteuer über die Macht von Geschichten, die Sehnsucht nach einfachen Antworten – und die heilsame Botschaft, dass am Ende trotzdem das Gute triumphiert.
Nach »Das Mädchen, das den Mond trank« ein weiteres brillantes Werk von Kelly Barnhill

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2019

Tolles Leseerlebnis

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Dieses Buch gehört zu denen, das mich erstens wegen dem Cover angesprochen hat und zweitens wurde es empfohlen. Da kann ich nicht wirklich widerstehen. Und was soll ich sagen, außer: Es hat sich gelohnt.

Die ...

Dieses Buch gehört zu denen, das mich erstens wegen dem Cover angesprochen hat und zweitens wurde es empfohlen. Da kann ich nicht wirklich widerstehen. Und was soll ich sagen, außer: Es hat sich gelohnt.

Die Autorin hat eine düstere Geschichte erschaffen, die mich mit einem absolut tollen Schreibstil über die Seiten geführt hat. Dazu kommt, dass dem Leser die Story vom königlichen Geschichtenerzähler Cassian persönlich vorgetragen wird. Ich fand diese Umsetzung richtig bezaubernd und märchenhaft. Dieses Märchen ist aber auch düster und hat nicht nur rosa Wölkchen. Denn im Märchen gibt es auch immer das Böse. So auch hier und es geht auch nicht Alles gut aus. Genau das machte es aber auch besonders für mich.

Der Verlauf der Handlung ist aufregend, aber traurig und tragisch. Violet ist nämlich auch anders als Prinzessinnen, die man sonst so aus Geschichten und Märchen kennt. Normalerweise sind die Prinzessinen immer schön und brav. Unsere Prinzessin ist ein waschechter abenteuerlustiger Wildfang und anscheinend Alles andere als schön. Wobei Schönheit ja immer im Auge des Betrachters liegt. Ihre Art anders zu sein fand ich richtig toll und genau das macht sie wahnsinnig sympathisch.

Cassian versteht es einen nach Andulanien zu entführen und die Geheimnisse der Spiegelwelt mit einem zu teilen. Wir lernen Drachen, Götter und Wesen eines verborgenen Volkes kennen. Das Alles treibt in Schloss sein Unwesen und ist so rätselhaft, wie das Schloss stellenweise selbst. Wie man sieht hätte wahrscheinlich nicht nur ein Kind ab 10 seinen Spaß daran, sondern auch ältere. Ich zum Beispiel.

Fazit

Dieses Buch ist nicht nur einen tolles Kinderbuch, sondern, meiner Meinung nach, auch für ältere Leser geeignet. Die Autorin hat ein tolles düsteres Märchen erschaffen mit vielen Wesen und sympathischen Charakteren. Ein mega Setting setzt der Geschichte noch das Krönchen auf und führt zu einem wahren Lesevergnügen. Richtig toll war die außergewöhnliche Prinzessin und die im Buch vermittelte Botschaft über das, was wirklich wichtig ist.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Märchenhaftes Abenteuer!

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Das Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Es sieht nach leicht düsterem Kinderbuch aus und der Klappentext klang zudem sehr vielversprechend, da war ich mehr als gespannt, was mich erwarten würde.

Ich ...

Das Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Es sieht nach leicht düsterem Kinderbuch aus und der Klappentext klang zudem sehr vielversprechend, da war ich mehr als gespannt, was mich erwarten würde.

Ich muss gestehen, dass ich ein paar Seiten gebraucht habe, um mit dem Schreibstil warum zu werden. Denn es wird zu einem Großteil aus Sicht von Cassian erzählt, der zunächst keine allzu große Rolle in der Geschichte selbst hat. Das war etwas ungewohnt anfangs, hat mir mit der Zeit aber total gefallen, denn es hat einfach super zur Story gepasst.

Und diese Story ist wirklich gelungen. Märchenhaft, ab einem Punkt sogar schön düster und doch absolut kindgerecht (lt. Verlag ab 10 Jahren) mit einer tollen Botschaft zwischen den Zeilen.

Die Charaktere fand ich absolut zauberhaft. Die Prinzessin Violet ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich konnte wirklich total mit ihr mitfühlen. Obwohl diese Prota so jung ist, war ich zu keiner Zeit genervt, ganz im Gegenteil, man musste sie einfach lieb haben. Auch Demetrius war mir auf Anhieb sympathisch. Dazu kommen noch richtig tolle Wesen, die mich immer wieder haben schmunzeln lassen.

Zugegeben der Verlauf der Geschichte ist zum Teil vorhersehbar, doch man sollte sich nicht täuschen lassen, denn die Autorin hat trotzdem die eine oder andere Überraschung einfließen lassen, mit der man so nicht unbedingt gerechnet hätte. Die Handlung war durchwegs spannend und die Seiten sind nur so verflogen. Das Ende hat mich berührt und gleichzeitig mit einem Lächeln im Gesicht zurückgelassen.

Fazit
Das Mädchen mit dem Herz aus Gold ist nicht nur ein Fantasy-Kinderbuch. Es ist ein wundervolles Märchen, stellenweise schön düster, mit einem grandiosen Setting, tollen Wesen und herzallerliebsten Charakteren. Nach einem leicht holprigen Einstieg war ich absolut begeistert und habe das Buch einfach nur verschlungen. Hier können auf jeden Fall auch Erwachsene Freude daran finden und die Botschaft der Geschichte ist zudem ganz wundervoll verpackt. Ich kann dieses magische, märchenhafte Abenteuer nur ans Herz legen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Süßes Buch mit Mehrwert, die Grundbotschaft hätte ich mir präsenter gewünscht.

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»Liebste Violet«, sagte ich hastig, und meine Stimme überschlug sich fast. »Du hast einen Anfängerfehler gemacht. Du hast die Schönheit vergessen. Eine Prinzessin ist nie hässlich. Jeder weiß, dass eine ...

»Liebste Violet«, sagte ich hastig, und meine Stimme überschlug sich fast. »Du hast einen Anfängerfehler gemacht. Du hast die Schönheit vergessen. Eine Prinzessin ist nie hässlich. Jeder weiß, dass eine richtige Prinzessin immer schön ist.« Violet rührte sich nicht. Es war, als hätte ich sie in Stein verwandelt. Schließlich richtete sie ihre großen Augen auf mich. Oh, wie gekränkt sie war! Wie verraten sie sich fühlte! Ich schluckte. »In einer Geschichte, meine ich«, fügte ich rasch hinzu, aber es war zu spät. »Natürlich nur in einer Geschichte. Geschichten haben ihre eigenen Regeln, die Zuhörer haben ihre … Erwartungen. Es ist die Aufgabe des Erzählers, den Leuten zu geben, was sie wollen.« […]
Von nun an waren die Prinzessinnen in ihren Geschichten schön. Immer. (S. 16f.)


»Das Mädchen mit dem Herz aus Gold« ist aus einer interessanten Erzählperspektive geschrieben: der des königlichen Geschichtenerzählers. Er ist direkt in das Geschehen involviert, gleichzeitig jedoch auch allwissend, weiß, was die anderen Figuren fühlen, und erzählt von Handlungssträngen, in denen er körperlich selbst nicht anwesend ist. Mit ihm als Erzähler bekommt die Geschichte etwas Mystisches und ein bisschen etwas von einem Märchen.

Unsere Protagonistin ist aber natürlich Prinzessin Violet – ein wildes, abenteuerlustiges Kind, das mit ihrem treuen Freund Demetrius geheime Gänge und Winkel im Schloss ausfindig macht. Sie ist klug, mutig, entschlossen und gütig, außerdem liebt sie das Geschichtenerzählen – ihre Geschichten sind sogar noch fantasiereicher und eindrucksvoller als die des königlichen Geschichtenerzählers. Sie hat sämtliche Eigenschaften einer Prinzessin – nur die Schönheit fehlt ihr, von der sie in Geschichten über Prinzessinnen immer wieder hört und liest. Als ein düsteres, böses Wesen (das für jüngere Leser die eine oder andere Stelle auch ein bisschen unheimlich machen könnte) aus seinem Gefängnis ausbrechen möchte, stiftet es Chaos und Zwietracht und die Menschen in Violets Umfeld beginnen, ihr angesichts ihrer fehlenden Schönheit mit unschönen Blicken und Bemerkungen zu begegnen. In ihr keimt immer mehr der Wunsch auf, wie die wunderschönen Prinzessinnen in den Geschichten auszusehen.

Ein Highlight für mich war ihr treuer Freund und Begleiter Demetrius, der für sein Alter schon viel reifer ist als mancher Erwachsener. Ein bisschen schüchtern weiß er sich dennoch zu behaupten, er ist ehrgeizig und einfühlsam und kann sehr gut mit Tieren umgehen. Sein Verhalten gegenüber Violet fand ich von Anfang an einfach nur bezaubernd. Er ist immer für sie da, begleitet sie auf ihren Abenteuern und verteidigt sie gegenüber anderen, die unschöne Worte für sie übrighaben.

Die Geschichte fand ich zu Anfang ein bisschen langatmig, das Geschehen zu langgezogen, bis es endlich zu der Stelle kam, die man aufgrund des Klappentextes erwartet: Dass Violet von besagtem bösem Wesen das Angebot bekommt, Schönheit im Austausch für einen Gefallen zu erlangen. Das ist nur ein kleiner Aspekt des Buches, der aber die richtige Botschaft sendet: Dass es auf die innere Schönheit eines Menschen ankommt. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass dies noch deutlicher aufgegriffen worden wäre und noch mehr im Mittelpunkt gestanden hätte. Es wird mir am Ende fast schon zu beiläufig und unterschwellig abgehakt. Obwohl es am Anfang sehr präsent war und viele Seiten verwendet wurden, um diesen „Deal“ mit dem Wesen vorzubereiten, hatte ich mit Beenden des Buches doch das Gefühl, dass es nur ein kleiner, nebenstehender Aspekt der Geschichte war. Trotzdem werden auch darüber hinaus ein paar Weisheiten eingestreut, die dem Buch einen Mehrwert geben.

Die Idee der Geschichte ist an sich nicht sonderlich neu, erst in ihren Details ist sie originell. Beim Lesen hatte ich ein bisschen den Eindruck, dass ich eine Kurzgeschichte lesen würde, obwohl das Buch 381 Seiten hat. Das Geschehen geht schnell voran, kam mir fast schon gerafft erzählt vor, weil auf Einzelheiten verzichtet wird. Für eine Kindergeschichte fand ich das passend, es ist nicht überladen und auf das Wichtigste reduziert. Überraschungen gibt es keine nennenswerten, was ich aber auch nicht wirklich erwartet habe.

Für jüngere Leser finde ich das Buch sehr süß, aber auch für Erwachsene kann die Geschichte vor allem gegen Ende spannend und interessant sein. Sie braucht aber ein bisschen, um Fahrt aufzunehmen.

Fazit

Ein sehr süßes Buch mit Mehrwert, wobei ich mir jedoch gewünscht hätte, dass die Grundbotschaft des Buches noch mehr im Vordergrund gestanden hätte – schließlich lockt der Klappentext damit. Trotzdem ist das Buch voll von kleinen Weisheiten und damit vor allem für jüngere Leser empfehlenswert. Ich vergebe 3,5 Sterne.