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Veröffentlicht am 19.11.2019

Schildkröte Kurt von Schnecke überquert!

"Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche"
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Tag für Tag erreichen die TV-Redaktionen die unterschiedlichsten Zuschriften. Von Fragen und Angeboten bis hin zur Kritik am Programm ist hier wirklich kurioses dabei, was hier von Jan Hofer, Oliver Kalkofe ...

Tag für Tag erreichen die TV-Redaktionen die unterschiedlichsten Zuschriften. Von Fragen und Angeboten bis hin zur Kritik am Programm ist hier wirklich kurioses dabei, was hier von Jan Hofer, Oliver Kalkofe und Anneke Kim Sarnau vorgelesen wird.

Gerade lustige Unterhaltung finde ich immer wieder gut und motivierend, damit Zeit schneller vorbeigeht, egal ob beim Autofahren oder beim Laufen. Mit diesem Hörwerk habe ich für mich genau ins Schwarze getroffen, aber langsam.

Gelesen werden die kuriosen Anfragen von Fernsehzuschauern von Oliver Kalkofe, Jan Hofer (Der Tagesschausprecher selbst) und Anneke Kim Sarnau. Alle drei versteht man unheimlich gut, durchaus verstellen sie (Oliver Kalkofe und Anneke Kim Sarnau dann) ihre Stimmen auch immer wieder oder imitieren die unterschiedlichsten Dialekte. Sehr amüsant ist das dann.

Inhaltlich ist es so, dass man sich das gar nicht ausdenken kann, auf was die Fernsehzuschauer hier in ihren Briefen bzw. Emails so kommen. Die Anfragen könnten unterschiedlicher nicht sein, da möchte doch jemand tatsächlich gerne, dass seine Lottozahlen gezogen werden, einer anderen Person ist die Krawatte von Herrn Hofer als Liebesbeweis sehr wichtig, noch andere möchten gerne dazu beitragen, dass die Wettervorhersagen noch besser werden. Durch diese vielfältigen Schreiben ist hier wirklich Abwechslung geboten, ich habe viel gelacht. Denn da macht sich auch mal jemand Gedanken über den Familienstand in der ein oder anderen Serie, wie hier: „Mit der Gerlinde Dingenskirchen hatte er doch bloß Erotik.“

Für mich war es eine sehr lustige und geniale Unterhaltung. Briefe, wie man sie sich wirklich nicht ausdenken kann, wurden hier vorgetragen – und ja, es sind Briefe, die tatsächlich so beim Fernsehen eingegangen sind. Ich kann dieses Hörwerk absolut nur empfehlen, ich wurde sehr gut unterhalten, habe viel gelacht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Wenn Mastermind Echolot Butterbot bei Kill Bambi Videoinstallationen ausstellt.

Willow – Eine Außerirdische in England
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Willow ist ein Außerirdischer, getarnt im Körper eines Mannes. So verbringt er, klug und geistreich wie er ist, ein Jahr in Deutschland. Nach einem Jahr nun zieht es ihn nach England und dort ist er nun, ...

Willow ist ein Außerirdischer, getarnt im Körper eines Mannes. So verbringt er, klug und geistreich wie er ist, ein Jahr in Deutschland. Nach einem Jahr nun zieht es ihn nach England und dort ist er nun, Tarnung sei Dank – im Körper einer Frau. Nun gilt es also, sich in Brighton erst einmal zurecht zu finden – und sich dann noch an das Dasein als Frau zu gewöhnen. Alles nicht so einfach, für einen Außerirdischen!

Auf dieses Buch habe ich mich echt gefreut, denn die Vorgängergeschichte von „Willow in Deutschland“ kannte ich schon, wenngleich „nur“ als Hörbuch. (Sehr unterhaltsam gelesen von Christian Ulmen.)

Der Schreibstil des Buches hat mir unheimlich gut gefallen, es sind quasi Tagebucheinträge bzw. Notizen über das an den verschiedenen Tagen erlebte. Von kurzen Einträgen bis hin zu ausführlichen Gedanken und Erlebnissen hat man hier einen guten Einblick in den Alltag von Willow. Für mich war es soweit gut verständlich, ich hatte hier keine Probleme beim Lesen. Gelegentlich kommen manchmal Begriffe oder eben auch im Speziellen Serien bzw. Filme vor, die für den ein oder anderen „Insiderwitz“ sorgen, hier habe ich sicher auch manches nicht so verstanden wie andere Leser – damit kann ich aber durchaus leben.

Die Geschichte ist so genial geschrieben, wunderbar komisch und abstrus und doch wieder so ehrlich. Willow nimmt nun als Frau alles natürlich ganz anders wahr, muss sich erst einmal zurechtfinden, einen Job ergattern und auch mit ihrem Körper zurechtkommen. („O mein Gott! Ich sterbe! Warum stirbt dieser Körper denn jetzt? Blut, überall Blut!“ -Seite 19). Dinge, die für uns alle so alltäglich, ja gar „normal“ sind, sind es für Willow eben nicht – und das macht sie so liebenswert, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Auch ihre Kollegen (männlich wie weiblich) sind alles wunderbare Charaktere, allen voran Eddie. Diese Figur ist so gelungen und zeigt auf, wie auch jemand mit einer Behinderung gut in diese spezielle Truppe passt.

Der Humor im Buch ist durchaus schon speziell, mir hat er unheimlich gefallen. Ich habe so gelacht beim Lesen des Buches, es ist einfach so kurios und gut.

Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen. Beim Lesen hatte ich immer mal wieder Christian Ulmen im Kopf, der ja das Vorgänger-Buch als Hörbuch gelesen hat. Auch manche Begriffe „verbinde“ ich entsprechend mit ihm, gerade wenn so etwas wie „Voll schöni!“ im Buch vorkam. Von mit gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung für dieses total unterhaltsame und lustige Buch.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Da bin i, deshalb brauchen’s doch net so plärrn!

Ich bin so knallvergnügt erwacht
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Diese unterhaltsame Zusammenstellung enthält die verschiedensten Geschichten und Gedichte, von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz über Karl Valentin bis hin zu Jan Weiler. Vorgelesen bzw. Vorgetragen werden ...

Diese unterhaltsame Zusammenstellung enthält die verschiedensten Geschichten und Gedichte, von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz über Karl Valentin bis hin zu Jan Weiler. Vorgelesen bzw. Vorgetragen werden diese u.a. von Jürgen von der Lippe, Nina Weiler, Gert Heidenreich, Gisela Schneeberger oder auch Axel Milberg.

Gerade unterwegs finde ich lustige Unterhaltung für die Ohren gut, vor allem weil ich beim Laufen gerne unterhalten werde – egal ob ich hier nun mit Musik laufe (nein, nicht joggen!) oder mit Hörbuch – die Strecke erscheint einem dann doch immer wieder kürzer. So kam ich also zu diesem Hörbuch, dessen Titel mir auch schon etwas sagte, denn gleichnamiges Buch habe ich auch.

Diese Zusammenstellungen von den unterschiedlichsten Gedichten und Geschichten verschiedenster berühmter Verfasser wird von durchaus ebenso bekannten Personen vorgetragen. Man merkt schon, dass dies wirklich gekonnt ist, die Betonung absolut passt. Die Gedichte sind generell gut verständlich, manche sind leichter zu verstehen inhaltlich, manche haben tieferen Sinn, regen zum Nachdenken an.

Natürlich merkt man auch, dass sich die Zeiten inzwischen etwas geändert haben, dennoch ist es unheimlich toll dem zu lauschen. Beispielsweise wird „Der Postsekretär im Himmel“ von Ludwig Thomas hier dann von Gisela Schneeberger gesprochen. Mit ihrer unvergleichlichen Art und dem bayrischen Dialekt war das für mich sehr unterhaltsam. „Die Schrecken der deutschen Sprache“ darf man hingegen von Christoph Maria Herbst hören – auch hier ist die Wahl des Sprechers der Rede von Mark Twain sehr gelungen. In seiner unverkennbaren Art zeigt Christoph Maria Herbst hier auf, welche Probleme bei der deutschen Sprache so vorherrschen.

Die Geschichten und Gedichte habe ich jetzt nicht so auf dem Schirm gehabt, für mich waren es keine absolut gängigen Gedichte, aber das ist ja für jede Person anders. Für mich war es eine tolle, amüsante Unterhaltung, die ich sowohl akustisch als auch inhaltlich gut verstanden habe. Die Sprecher sind toll ausgewählt, ebenso wie die verschiedenen Erzählungen. Die Zeit von gut zweieinhalb Stunden verging förmlich wie im Flug, so gut unterhalten wurde ich. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Wir überbacken das!

Ofenkäse – Genial einfache Käse-Ideen aus dem Backofen
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Ofenkäse – eigentlich ist der Titel schon Aussage und Genuß genug, oder nicht? In diesem Buch findet man die leckersten und kreativsten Rezepte für Ofenkäse – verfeinert mit leckeren Zutaten wie Haselnüssen ...

Ofenkäse – eigentlich ist der Titel schon Aussage und Genuß genug, oder nicht? In diesem Buch findet man die leckersten und kreativsten Rezepte für Ofenkäse – verfeinert mit leckeren Zutaten wie Haselnüssen oder auch Buchweizencrepe-Schinkenröllchen.

Käse ist für mich ein Nahrungsmittel, ohne das ich wohl absolut nicht leben könnte. Den Verzicht auf Fisch und Fleisch würde ich wohl länger durchhalten als den Verzicht auf Milchprodukte wie Käse. Insofern hab ich mich über die Ofenkäse-Rezepte sehr gefreut.

Das Buch ist optisch schon sehr ansprechend gestaltet, nicht nur das schöne Cover, die handliche Größe (ca. 20 x 20 cm), sondern auch die tollen Bilder im Buch sind einfach appetitanregend. Eingeteilt sind die Rezepte in drei Kategorien – hauptsächlich gibt es Rezepte mit Mont d’Or und Camembert, in einer dritten Kategorie findet man Rezepte mit Reblochon, Brie & Co.

Die Rezepte sind auf einer Seite wunderbar ansprechend mit einem Bild dargestellt, dass einem direkt das Wasser im Munde zusammenläuft. Daneben findet man kurz und übersichtlich aufgeführt die Zubereitungs- und Backzeit, die Angabe über die Menge, darunter die Zutaten und die Zubereitung. Meiner Ansicht nach ist das alles gut verständlich und ohne große Komplikationen auch durchführbar. Die Zutaten sind durchaus gut zu bekommen, natürlich ist ein Camembert einfacher einzukaufen als ein Mont d’Or, zumindest ist das meine Erfahrung. Man muss dann eben noch für eine Holzschachtel sorgen, in die man den Camembert hinein packt. (Manchmal hat man solch eine Verpackung ja noch von fertigem Ofenkäse, die man dann durchaus wiederverwenden kann.)

Die Kreationen finde ich durchaus lecker, hier mal ein paar Rezepte: Champignon-Schiffchen (Camembert), Camembert mit Honig-Rosmarin Mürbteigtalern, Mont d’Or mit Honig, Walnüssen und Rosinen.

Natürlich ist das alles immer wieder absolut Geschmackssache – ob man es eben lieber würziger mag oder nicht. Für mich waren die Rezepte wirklich vielfältig, natürlich habe ich nicht alle ausprobiert, aber das ein oder andere – und das hat mir gut geschmeckt. Die Zutaten waren größtenteils gut zu bekommen und die Rezepte gut zuzubereiten. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Endometriose. Darüber sollte man viel mehr reden!

In der Regel bin ich stark
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Schon lange leidet Anna Wilken unter ihren starken Regelschmerzen, doch so wirklich glaubt ihr das keiner und so dauert es auch lange, bis Endometriose diagnostiziert wird. Mit diesem Buch lässt sie teilhaben ...

Schon lange leidet Anna Wilken unter ihren starken Regelschmerzen, doch so wirklich glaubt ihr das keiner und so dauert es auch lange, bis Endometriose diagnostiziert wird. Mit diesem Buch lässt sie teilhaben an ihrem langen Leidensweg und klärt mit weiteren Fachleuten über Endometriose auf: Sie führt auf, welche Möglichkeiten es hinsichtlich der Schmerzlinderung und generellen Behandlung gibt.

Auf dieses Buch war ich inhaltlich wirklich sehr gespannt, da ich von Endometriose zuletzt immer wieder mal etwas gehört habe. Von daher wollte ich hier auch näher drüber Bescheid wissen – und vor allem endlich mehr. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass mir der Name der Autorin, Anna Wilken, ja nicht wirklich etwas gesagt hat, aber auf einen Bekanntheitsgrad kommt es bei einem Buch ja auch nicht zwingend an. (Anna war Teilnehmerin bei Germanys Next Topmodel – in der Staffel im Jahr 2014.) Ebenso muss ich zugeben, dass dieses gelbe Cover jetzt nicht unbedingt zu meinen Lieblingscovern gehört, aber es kommt ja auf den Inhalt an.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, denn es liest sich wirklich sehr angenehm. Es ist angenehm und flüssig geschrieben, so dass man es durchaus am Stück lesen könnte, wäre der Inhalt nicht so bedeutend und wichtig, wie er es definitiv ist. Für mich war es absolut verständlich geschrieben, wenn Fachbegriffe vorkommen werden diese auch immer wieder sehr gut und verständlich erklärt, ebenso gibt es sehr viele Erläuterungen (sogar mit QR-Code versehen) von fachlicher, fast ausschließlich medizinischer Seite, allen voran der Frauenärztin Prof. Sylvia Meschner der Charité Berlin.

Inhaltlich sollte man sich bewusst sein, dass es um eine Krankheit geht, die das Leben doch auch auf den Kopf stellt, da diese mit großen Schmerzen einhergeht. Entsprechend ist die Lektüre keine locker-leichte-Frauenlektüre, sondern eben eher ein Sachbuch, das aber sehr lesenswert und trotz der fachlichen Inhalte angenehm zu lesen ist. Der Aufbau des Buches und auch die verschiedensten Erläuterungen und Einblicke in Annas Krankheitsverlauf und -behandlung haben mir gut gefallen, da man wirklich viel über Endometriose erfährt. Auch lässt sie andere „Endosisters“ im Buch zu Wort kommen, klärt mit ihnen gemeinsam über viele Behandlungsmöglichkeiten (Medizinischer Art, aber auch hinsichtlich einer Ernährungsumstellung beispielsweise) aber auch einige gesundheitliche Einschränkungen auf.

Im Buch gibt Anna meiner Ansicht nach schon viel Einblick in ihr Privatleben und vor allem wie dies hinsichtlich der Endometriose auch darunter leidet, ihr Freund und ihre Familie sie aber hier auch unterstützen. Natürlich schildert sie all ihre Erlebnisse auch so, wie sie sind: natürlich und ziemlich nervig und (sorry) scheiße, die Gedanken negativ beeinflussend. Dennoch merkt man auch, dass sie versucht sehr viele Dinge positiv anzugehen, immer wieder offen für neue (Behandlungs)Möglichkeiten ist.

Das Buch ist mehr als nur ein Sachbuch oder Ratgeber, weil es wirklich tiefe Einblicke ins Leben einer Endometriose-Betroffenen gibt. Hier sollte meiner Ansicht nach bei Frauenärzten viel mehr Augenmerk daraufgelegt werden, Regelschmerzen ernst zu nehmen. Ich hoffe, dass Anna mit ihrem Buch schon einen ersten Anstoß dazu gegeben hat. Mir hat das Buch gefallen, denn ich habe einiges über Endometriose und die unterschiedlichsten Möglichkeiten (Behandlung, Ernährung, etc.) erfahren, was mir so nicht bekannt war. Entsprechend kann ich das Buch absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.