Märchenhaftes Schlaraffien!
Der IckabogAls großer Fan von Kinderbüchern bin ich grundsätzlich leicht für solche Geschichten zu haben, aber ich bin auch ein riesiger Harry Potter Fan und da musste ich dieses Märchen natürlich erst recht unbedingt ...
Als großer Fan von Kinderbüchern bin ich grundsätzlich leicht für solche Geschichten zu haben, aber ich bin auch ein riesiger Harry Potter Fan und da musste ich dieses Märchen natürlich erst recht unbedingt lesen. Cover und Aufmachung gefallen mir sehr gut und natürlich sind vor allem die Illustrationen im Buch mal etwas ganz Besonderes, da sie von Kindern stammen.
Mir fiel der Einstieg echt leicht. Der Schreibstil ist herrlich einnehmend, passend einfach gehalten und leicht verständlich für ein Kinderbuch und das spiegelt sich z. B. auch in den gewählten Namen wieder. Da musste ich öfter schmunzeln und kann mir denken, dass diese auch bei der jüngeren Generation sehr gut ankommen. Schlaraffien ist ein wundervolles fiktiv gewähltes Königreich, das mit seinen Einwohnern, dem König und besonderen Naschereien bildhaft und liebevoll gezeichnet wurde.
Um ehrlich zu sein, fand ich es insgesamt sogar spannender und unvorhersehbarer als ich gedacht hätte. Die Seiten sind verflogen, ich bin voll und ganz in diese Welt eingetaucht und habe mit den Menschen von Schlaraffien mit gelitten. Lilli und Wim sind mir total ans Herz gewachsen, Lord Spuckelwert war die große “Hass-Figur” und mit dem König wurde ein Charakter geschaffen, der in seiner ganz eigenen “Traumwelt” gefangen ist. Menschen werden manipuliert, Intrigen werden gesponnen, das Ziel sind Macht und Geld.
Doch es gab auch ein paar Momente, in denen ich mir mehr zu Lilli und Wim gewünscht hätte. Die beiden gehen längere Zeit ein bisschen unter und die Geschichte wirkt dadurch etwas einseitig. Die Spannung hat dadurch zwar nicht gelitten, aber ich fand es einfach schade, dass sie teilweise nicht häufiger mit einbezogen wurden.
Klar gab es auch einiges, das für mich komplett offensichtlich war, aber es wurde einfach wunderbar kindlich erzählt und darum war ich auch von Anfang bis Ende in der Geschichte gefangen. Gerade die zweite Hälfte hat mich emotional voll und ganz mitgenommen. Die Geschichte erzählt nicht nur von schlechten Eigenheiten der Menschen, auch Freundschaft, der Kampf um Gerechtigkeit und Zusammenhalt spielen eine große Rolle, dazu kann man sich auf die ein oder andere Überraschung freuen.
Fazit
Der Ickabog ist ein wundervolles, leicht verständliches Märchen, das mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat. In den Bewertungen lese ich immer wieder “aber es ist nicht Harry Potter”. Dazu werde ich absolut keine Vergleiche aufstellen und finde ich der Geschichte gegenüber auch alles andere als fair. Man kann es schlicht nicht vergleichen!
Der Schreibstil allerdings hat mir super gefallen, ich fand viele Ideen toll umgesetzt, die Handlung ist für die empfohlene Altersklasse ab 10 Jahren in meinen Augen in Ordnung und die Figuren waren alle sehr liebevoll gezeichnet. Es gibt nur einen kleinen Kritikpunkt bzgl. der beiden Kinder Lilli und Wim, die kommen meiner Meinung nach, gerade im Mittelteil, ein wenig zu kurz. Trotzdem war die Handlung nicht minder spannend oder gar langweilig. Es wirkte nur vorübergehend etwas einseitig. Das letzte Drittel nimmt allerdings richtig Fahrt auf und da wurde mir stellenweise ganz warm ums Herz. Insgesamt kann ich das Buch nur empfehlen, auch für Erwachsene, und daher vergebe ich 4,5 Sterne, 5 auf den gängigen Portalen.