Besinnlich und schön
An Weihnachten soll niemand allein sein
Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ...
An Weihnachten soll niemand allein sein
Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ist, was genau denn in dem Fall „klassisch“ ist.
Ich denke da sofort an „Der kleine Lord“. Eine Weihnachtsgeschichte, die nie aus der Mode geht, weil deren Inhalt soviel Liebe und Wärme versprüht. Weil Nächstenliebe, Barmherzigkeit und das Beisammensein eine große Rolle spielen und weil man am Ende, vor Freude, sogar ein paar Tränchen vergießt.
Mortimer Hicks, 70 Jahre alt, ist ähnlich wie der Großvater vom kleinen Lord Fauntleroy. Zwar nicht ganz so griesgrämig, aber andere Leute meidet er, seit dem Tod seiner geliebten Frau Margaret. Er lebt seinen Alltag nach einer festen Struktur. Alles ist durchgetaktet, da wirft es ihn schon ein wenig aus der Bahn, als sich eines Tages ein kleiner, ausgehungerter Kater in sein Leben schleicht, die Nachbarin ihn um einen Gefallen bittet und auch noch seine Hemden bei der Wäscherei vertauscht wurden.
Dass diese Unannehmlichkeiten sich ausgerechnet als das große Glück erweisen, hätte Mortimer, noch ein paar Wochen vor Heilig Abend, nie für möglich gehalten. Doch an Weihnachten, wo doch wirklich niemand allein sein sollte, schaut er besinnlich auf die lieben Menschen um sich herum, die ihn von nun an begleiten werden.
Was für eine süße traditionelle Weihnachtsgeschichte, die wieder einmal zeigt, dass die Lieben um uns herum das Wichtigste überhaupt sind.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten, das waren die kurzen Zeitreisen von Mortimer, fand ich die Geschichte wirklich schön. Diese mysteriösen Zeitsprünge, da bin ich ehrlich, habe ich nicht wirklich verstanden und hätten für mich auch nicht sein müssen. Auch wenn die Tränchen am Ende ausblieben, möchte ich dieses Buch jeden der diese Art von Weihnachtsgeschichten liebt, weiterempfehlen.
Fazit:
Eine besinnliche, relativ kurze Weihnachtsgeschichte, die langsam anfängt, sich zum Ende hin aber steigert.