Inselbriefträgerin auf Groix.
Von ihrer Patin erfährt Chiara eines Tages, dass ihr vor ihrer Geburt verstorbener Vater wohl gar nicht ihr Vater sei, sondern ein bretonischer Matrose ihr Vater ist. So macht sich Chiara aus Italien auf ...
Von ihrer Patin erfährt Chiara eines Tages, dass ihr vor ihrer Geburt verstorbener Vater wohl gar nicht ihr Vater sei, sondern ein bretonischer Matrose ihr Vater ist. So macht sich Chiara aus Italien auf den Weg auf die französische Insel Groix um dort nach ihren Wurzeln zu suchen. Durch Zufall wird sie die Krankheitsvertretung für eine Inselpostbotin, so hat sie immerhin die Möglichkeit ihrem bis dato unbekannten Vater über den Weg zu laufen.
Von Lorraine Fouchet habe ich schon „Ein geschenkter Anfang“ gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Von daher habe ich mich auf diese Lektüre doch sehr gefreut, da ich eine gewisse Erwartung daran hatte, die dann auch definitiv erfüllt wurde.
Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es ist verständlich und schön geschrieben, generell eine locker-leichte Lektüre, die keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe mit sich bringt. Von der Wortwahl her dann aber immer wieder schön ausgesucht, etwas das für mich französische Literatur beschreibt. Denn es ist eine Art von locker-leicht, die man aber nicht so einfach dahin liest, sondern die gar poetisch daher kommt und ein wenig Zeit verlangt. Zeit zum Genießen, zum Verstehen.
Inhaltlich hat mir die Geschichte gut gefallen. Eine abwechslungsreiche Geschichte, bei der immer mal wieder zwischen den Zeiten abgewechselt wird. So wird von der Zeit vor der Geburt von Chiara erzählt, dann wieder von der aktuellen Zeit. Ebenso wird zusätzlich zu einer anderen Person erzählt, von der man aber erst immer wieder etwas erfährt, die Geschichte hier ist erstmal nicht so klar wie die von Chiara, aber sie macht definitiv neugierig, Lust auf mehr. Diese abwechslungsreiche Art hat mir gefallen, hat das Buch noch spannender gemacht. Überhaupt war die Geschichte sehr packend, durchaus emotional, immer wieder aber auch lustig. Es war angenehm zu lesen, welche Begegnungen Chiara macht, welche Erkenntnisse sie daraus für sich zieht.
Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen. Es war eine wirklich tolle, schöne und unterhaltsame Lektüre, die einerseits spannend, ebenso aber emotional und voller Hoffnung war. Ich mag die Art und Weise von Lorraine Fouchet sehr, sie gibt Denkanstöße mit auf den Weg, ohne dass sie diese großartig offensichtlich schreibt. Für mich wieder mal ein toller Ausflug in die Welt der französischen Literatur, welcher sich sehr gelohnt hat. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.