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Julietrox

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Veröffentlicht am 20.11.2019

Leider nicht meins

Romeo & Aileen
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Schon ewig wollte ich die Bücher lesen, deshalb war es umso toller, als ich erfahren habe, dass ein Sammelband, der Band 1 und Band 2 enthält, erscheint. Doch leider muss ich nach den beiden Büchern sagen, ...

Schon ewig wollte ich die Bücher lesen, deshalb war es umso toller, als ich erfahren habe, dass ein Sammelband, der Band 1 und Band 2 enthält, erscheint. Doch leider muss ich nach den beiden Büchern sagen, dass ich enttäuscht wurde, aber lest doch einfach selbst!

Da es aber ein Sammelband ist, möchte ich auch die beiden Bücher jeweils einzeln rezensieren.
Trotzdem ist gesagt, dass ich den Schreibstil natürlich die ganze Zeit einfach nur wundervoll fand. Er war flüssig, teilweise poetisch und abwechslungsreich, da die Nachrichten der beiden einen Großteil des Buches eingenommen haben.

BAND 1 - EINE NACHT
Der Band beginnt mit dem direkten Einstieg, dass Aileen trauert und eine Nachricht an ihren Ex schickt - der Empfänger aber Romeo ist! Ganz ehrlich, wem ist das nicht auch schon passiert, dass aus Versehen jemand anderes als geplant eine Nachricht bekommen hat? Genau und dann gibt es zwei Möglichkeiten: Weiterschreiben oder aufhören. Aileen entscheidet sich für ersteres, weil sie plötzlich in Romeo einen unbekannten Zuhörer findet...
Soweit so gut. Die ersten 50 Seiten waren für mich super angenehm, ich dachte, dass das mein Buch werden könnte! Doch schnell musste ich leider feststellen, dass die grobe Handlung in den ungefähr 300 Seiten nur aus ihren Nachrichten, viel Rumgeheule um ihren Ex und schließlich der einen großen Begegnung der beiden besteht - ihre gemeinsam verbrachte Nacht.
Da die Sichten pro Kapitel auch immer wechselten hat man zwar einen sehr guten Einblick in deren Gefühle bekommen, aber oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte nur im Kreis dreht, da z.B. Aileen ihre Gefühle beschrieben und Romeo Aileens vermutliche Gefühle im nächsten Kapitel auch dargestellt hat. Und das ist leider ständig so passiert.
Dennoch, trotz all der beschriebenen Gefühle, bin ich mit keinem Charakter warm geworden, denn Informationen über die beiden gab es nicht. Von Romeo habe ich in der Mitte gerade erfahren, wie sein Nachname ist und was er arbeitet. Von Aileen habe ich nur ihr Studium bekommen, da nicht mal einen Nachnamen, der wurde erst im zweiten Teil erwähnt. Informationen und auch Nebencharaktere, es ging die ganze Zeit nur um die beiden und ihren Ex, fehlten.
Die Nachrichtenidee fand ich anfangs echt gut. Obwohl die Nachrichten öfters hintereinander kamen, wurde durch verschiedene Schriftarten super ausgedrückt, von wem welche Nachricht kommt. Den Überblick hat man hier nicht verloren. Der Kritikpunkt ist hier aber trotzdem, dass sie sich unzählige Nachrichten geschickt haben, aber bis einer freiwillig mit den Gefühlen rausgerückt ist, hat es zig "Wieso dies? / Warum das?" oder einfach nur "Was?" - Nachrichten gebraucht. Und das obwohl der andere schon die Gefühle wusste! Er wollte es zwar schwarz auf weiß wissen, aber trotzdem finde ich das zu viel, wenn mindestens fünf Mal in nur einem Gespräch "Warum? / Was?" vorkommen, wenn man es schon von Anfang an weiß.

Beispiel auf S. 95, weil ich nicht einfach nur etwas in den Raum werfen möchte (ohne Spoiler):
N=Nachricht, G=Gedanke von Romeo, ein Kapitel aus seiner Sicht

N: Und warum hast du das nicht gemacht?
G: (Ich ahnte jedoch schon, was kommt.)
N: Keine Ahnung...
G: (Oh Aileen, wir wissen doch beide, dass du sehr wohl eine Ahnung hast (..wieso du das getan hast..))
N: Warum hast du das gemacht?
G: (Sag es, Aileen.)
N: Was?
G: (nicht zitiert, sonst gäbe es einen Spoiler, aber er fragt nochmal ein Warum mit einer Verdeutlichung des Geschehen...)

Und das war nur ein kleiner Ausschnitt von vielen solcher Gesprächen. Diese "Um eine Sache"-Rednerei ist leider gar nicht meins gewesen. Und weil sie nicht richtig kommuniziert haben, gab es für mich leider so viel unnötiges Drama, das sie mit einem Gespräch immer hätten klären können! Romeo hat auch oft versucht, auf sie zuzugehen und Dinge leicht aus der Welt zu schaffen, nur Aileen hatte leider die Angewohnheit, immer wegzulaufen. Klärende Gespräche gab es deshalb erst nach einer längeren Zeit.

Deshalb muss ich leider sagen, dass mir Band 1 überhaupt nicht zugesagt hat und ich nicht weitergelesen hätte, wenn ich Band 2 nicht auch in dem Sammelband gehabt hätte.


BAND 2 - EINE SEKUNDE (sie kommen wieder zusammen)

Dieser Band ist in drei Teile geteilt, in Romeo - Aileen - Romeo. So wechseln die Sichten pro Kapitel nicht mehr ständig. Der Anfang des Buches hat mir gut gefallen, sie schaffen nach und nach Probleme aus der Welt, sie kommen sich näher und es gibt Nebencharaktere! Seien es Freunde oder doch die Familie. Diese haben das Buch wieder um 180 ° verändert, es gab harmonische Beziehungen und man hat auch etwas über den Alltag von Romeo und Aileen erfahren. Das Buch hat sich richtig gut gesteigert!
Doch dann kam Teil 2 und Aileens Sicht. Teil 1 hat mit Drama aufgehört und in Teil 2 geht es so weiter. Aileen rennt wieder weg und will sich Romeo nicht stellen, er ist ja so schlimm, usw. Doch Romeo gibt sie natürlich nicht auf. Genau das gleiche Drama wie in Band 1 und ich dachte schon, darüber wäre man endlich hinweg.

Das Ende von Teil 2 endet noch schlimmer, da man noch nicht beim Tiefpunkt der Beziehung angekommen ist, und dann kommt Band 3 und Romeos Sicht! Schlagartig wurde es wieder besser und gleichzeitig auch so emotional! Da haut die Autorin alles raus, was ich bisher vermisst hatte. Die Gefühle kamen alle bei mir an, ich habe einen richtigen Bezug zu allen Charakteren bekommen und musste gegen Ende auch selbst weinen, weil ich diese Situation so gut nachfühlen konnte.
Die Frage ist nur, wurde es jetzt besser, da die Autorin so eine gefühlvolle Szenerie aufgebaut hat oder weil einfach Aileen nicht aktiv vorkam?
Auf jeden Fall hat Teil 3 mein Herz bekommen und das Buch somit zum Großteil gerettet.

Ich meine, schaut euch eine Textpassage aus dem dritten Teil an:


"Eine Sekunde kann alles verändern.
Eine Sekunde kann dir alles nehmen.
Eine Sekunde kann Leben zerstören.
Nur eine Sekunde"
- Zitat aus Romeo & Aileen Band 2: Eine Sekunde, Teil 3

Und von diesen tollen Ausschnitten gab es noch mehr! Ein völliger Kontrast zum ersten Teil!


CHARAKTERE
Leider muss ich sagen, dass ich bis zum Schluss kein Fan von Aileen war. Sie war anstrengend, nervig, hat nie die Schuld bei sich gesucht - außer da, wo sie natürlich die Schuld zu 100% nicht hatte- und lief vor Problemen immer weg. Ein bisschen hat sie sich im Gegensatz zu Band 1 in Band 2 gesteigert, denn sie ist ein bisschen selbstbewusster geworden, aber das war es meiner Meinung nach schon. Nein, zu ihr habe ich leider überhaupt keinen Draht bekommen.

Mit Romeo bin ich im ersten Teil auch nicht gut klargekommen, aber der zweite Band, in dem die Gefühle ankamen, hat es bewirkt, dass ich ihn doch in mein Herz geschlossen habe. Generell fand ich das ganze Buch über, dass Aileen Romeo zu viel Schuld gab (und er sich selbst übrigens auch). Er hat sich so viel um Aileen bemüht und alles getan, um ihr gerecht zu werden. Er hat so viel investiert und leider zu viel Drama zurückbekommen. Respekt, dass er so große Gefühle hatte, um das alles zu ertragen und bis zum Ende bei ihr zu bleiben.

FAZIT
Die Bücher im Sammelband hatten viele Höhen und noch mehr Tiefen. Band 2 war aber definitiv eine Steigerung zu Band 1 und hat deshalb auch den Sammelband gerettet, denn um ehrlich zu sein, kann ich Band 1 bis auf den grandiosen Schreibstil fast nichts anderes abgewinnen.
Ich würde diese Bücher nur jemanden empfehlen, der Drama liebt, sonst hat man damit keine Freude. Zu schade, dass man die beiden Bände nicht unabhängig voneinander lesen kann, denn der dritte Teil von Band 2 war einfach genial und hatte so vieles, was man in manchen Liebesgeschichten vermisst!
Es gab ziemlich viel Kritik von meiner Seite...Dennoch möchte ich der Autorin, denke ich, noch eine Chance geben, denn das war immerhin ihr Debüt und man hat schon gemerkt, dass sie an der Geschichte nach und nach gewachsen ist.

Insgesamt bekommt der Sammelband von mir gerade noch 3 Sterne, ich hatte mir viel mehr erhofft.

Veröffentlicht am 16.09.2021

Gutes Sportthema, aber unsympathische Charaktere

Speed Me Up
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Dieses Mal wagt sich Sarah Saxx an Sport: an Supercross - einem aufregenden, aber gefährlichen Motorsport!

Gerade dieses Sportthema hat mich fasziniert, um dieses Buch in die Hand zu nehmen, denn bisher ...

Dieses Mal wagt sich Sarah Saxx an Sport: an Supercross - einem aufregenden, aber gefährlichen Motorsport!

Gerade dieses Sportthema hat mich fasziniert, um dieses Buch in die Hand zu nehmen, denn bisher habe ich noch keinen Liebesroman gelesen, der Supercross aufgreift und schon zweimal nicht in Formel 1 Manier! Dank dem Lago-Verlag & Sarah Saxx selbst durfte ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen, vielen Dank dafür!

Der Sport war für mich persönlich nicht nur originell, sondern auch super spannend und das Beste am Buch. Der Einstieg in das Buch war direkt ein spannendes Rennen, an dem Protagonistin Brooks teilnimmt. Sie selbst möchte sich als eine der wenigen Frauen in diesem Sport beweisen und möglichst weit oben in der Bestenliste mitfahren. Deshalb befinden sich auch noch einige weitere Rennen in dem Buch, bei denen man sich wirklich so fühlt, als wäre man hautnah mit dabei: Die Maschine spürt man unter sich, das Neigen in den Kurven, das Adrenalinrauschen.
Die Sportszenen waren einfach genau das, was ich mir erhofft hatte, was sicherlich auch an Sarah Saxx´ gutem und lebhaftem Schreibstil liegt!

Was mir dagegen nicht so zugesagt hat - und bei New Adult einen sehr großen Teil ausmacht - waren die Hauptcharaktere. Brooks war die treibende Kraft in dem Buch und auf ihr lag der Fokus. Sie selbst hatte starke Ansichten und wollte sich in erster Linie in dem Sport beweisen, da sie es so sieht, dass Frauen in diesem Sport benachteiligt werden und die anderen Fahrer sie wegen ihres Geschlechtes nicht genug respektieren. Um das zu erreichen, stellte sie sich oftmals eher als jungenhaft dar, mit weiterer Kleidung oder einfach ungepflogeneren Manieren. Sie ist ja sozusagen als Frau auch nicht anders als Männer.
Mir kam es aber dementsprechend manchmal so vor, als wollte sie sich selbst als einen jungen Mann verkaufen, der an diesen Rennen teilnimmt und deshalb in die Szene passt, da sie explizit ihre feminine Seite in den Schatten stellt. Ich hätte es einfach noch besser gefunden, wenn sie wirklich auf schöne Kleidung und Schminke und Shoppen und Co. gestanden hätte, dann aber trotzdem hammerhart in den Rennen überzeugt. Denn eine Frau kann meiner Meinung nach beides und muss deshalb wirklich nicht in die männliche Szene fallen.
Außerdem ging es wirklich inhaltlich fast ausschließlich darum, dass Brooks sich beweist und ihr eigenes Ding macht. Und nicht nur muss sie sich in der Szene beweisen, sondern auch ihren Eltern gegenüber, die mit ihrem Berufswunsch nicht zufrieden sind, sie sollte lieber "etwas Anständiges studieren".
Was ich anfangs an Brooks eigentlich vielversprechend fand, dass sie selbstständig sein will, ihr eigenes Ding durchziehen will und einfach nur glücklich werden will, egal, wie viel sie meistern muss, ging mir später nur auf die Nerven. Aufgrund dessen, dass sie immer ihr Bestes geben will und gerade immer gewinnen möchte, geht Brooks mit ihrer Starrköpfigkeit regelrecht kalt und auch manchmal aggressiv durchs Leben und stößt den ein oder anderen Charakter ganz schön hart von sich. Somit wurde sie mir leider unsympathisch und auch unnahbar, da ich sie einfach nicht mehr verstehen konnte.

Matt war ihr Loveinterest, den sie schon von klein auf kannte. Da sie früher beste Freunde waren, wollen sie, als sie wieder aufeinander treffen, ihre Freundschaft erneut aufleben lassen, allerdings sind die Gefühle, die sie früher füreinander entwickelt haben, nach wie vor zwischen ihnen da und das stärker denn je! Matt möchte gerne Brooks wieder näher kennenlernen, doch sie selbst hat sich hinter einer dicken Mauer verschanzt und möchte niemanden an sich heranlassen.
Da Brooks so eine treibende Kraft in dem Buch war, rückte Matt sehr schnell in den Hintergrund. Obwohl er sympathisch und nett und eigentlich ein echt lieber Kerl war, war er deswegen bis zum Ende blass.
Und leider konnte ich die Gefühle in dieser Best friend to lovers Romance auch nicht nachvollziehen oder spüren. Matt gibt Brooks so viel von sich, gibt ihr Freiraum, ist aber immer für sie da, doch jedes Mal wenn er sich Brooks etwas nähert, stößt sie ihn weg. Dazu kam, dass ich auch leider keinerlei Chemie zwischen ihnen gefühlt habe und die Liebesgeschichte für mich somit auch wenig überzeugend war.

Obwohl ich die Charaktere, die im Vordergrund waren, nicht mochte, konnten mich die Nebencharaktere wieder überzeugen. Ganz besonders ein Fahrer, um den es auch in Teil 2 gehen wird, hat für mich eine gute Entwicklung schon durchlaufen und auch Brooks Team war so lieb und zuvorkommend, sodass man sie einfach mögen musste.

Schlussendlich möchte ich noch das Ende erwähnen, das mir leider auch nicht zugesagt hat, da es einfach nicht zum restlichen Buch gepasst hat. Die Stimmung wurde plötzlich so positiv und generell schien sich jeder, der vorher irgendwas gegen Brooks und ihre Ansichten hatte, ohne wirklichen Grund zu wandeln. Meiner Meinung nach nur, damit es das perfekte New Adult Ende gibt, das es ja so oft geben muss.


FAZIT
Während mich das Sportthema und die Nebencharaktere mich fasziniert und begeistert haben, muss ich leider sagen, dass die beiden Hauptcharaktere, Brooks und Matt, für mich unsympathisch und ungreifbar waren. Sie war mir zu kalt und starrköpfig, er mir zu blass und gutherzig. Schlussendlich waren die beiden für mich zu gegensätzliche Charaktere, bei denen ich keine Chemie gespürt und keine Gefühle empfunden habe. Und gerade das ist es, was für mich New Adult zum großen Teil ausmacht.
Wirklich schade, da ich große Hoffnungen in das Buch hatte und ich die Idee richtig toll fand, da ich friends to lovers Geschichten liebe und das Sportthema einzigartig war, aber schlussendlich war für mich die Umsetzung dieser Geschichte nicht wirklich gelungen.
Ich vergebe 2,5/5 Sternen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2020

Traurige Enttäuschung

Romeo und Julius
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Seit letztem Jahr möchte ich mich an viel mehr Dingen lesetechnisch wagen. Dementsprechend kam mir der Gedanke es mit Boyslove mal zu probieren. In diesem Gebiet hatte ich noch gar keine Erfahrung, die ...

Seit letztem Jahr möchte ich mich an viel mehr Dingen lesetechnisch wagen. Dementsprechend kam mir der Gedanke es mit Boyslove mal zu probieren. In diesem Gebiet hatte ich noch gar keine Erfahrung, die einzige Geschichte, die ich jemals gelesen habe, die in diese Richtung ging, war der dritte Band der Ivy Years - Reihe von Sarina Bowen, der mir richtig gut gefiel.

Dank dem Goldmann-Verlag wurde mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Ich hatte keine speziellen Erwartungen, ich hatte einen normalen Liebesroman, wie man es mit einem Heteropaar gewohnt ist, nur mit zwei Männern in der Hauptrolle, vermutet. Und hier in 25 Dates, sprich in 25 Kapiteln über die wahre Liebe, auch, wie sich eine Liebesgeschichte entwickelt.

Aber am Ende ging es in eine ganz andere Richtung, schon eher in die Richtung eines Ratgebers, da das Buch aus Julius Sicht in Form eines Art Tagebuches gehalten war, mit etlichen Tipps für bestimmte Situationen.


Grundsätzlich ging es darum, dass Julius seine wahre Liebe sucht, es aber nicht leicht hat. Tinder hat er runtergeladen und geht somit auf verschiedene Dates, mit ganz verschiedenen Typen. Die wenigsten sind etwas. Peinliche Situationen, gezwungener Smalltalk, solche Situationen kennt jeder.

Dieses Heranwagen und den leichten Einstieg in eine LGTB+ Geschichte fand ich wirklich auf eine tolle und lockere Art gemacht, aber Julius hatte mir mit der Zeit zu hohe Ansprüche auf seine Partner, was auch er selbst in Frage gestellt hatte. So kann er meiner Meinung nach gar keine große Liebe finden, wenn er hier und da immer nur nach Fehlern sucht.

Oft hat er sich auch deswegen mit seinen Freundinnen ausgetauscht und es gab nur genüge Gossip. Leider war auch dieser Punkt nicht meins, ich hatte mir eine tiefer gehende Geschichte mit mehr Einblick in Julius´ Leben erhofft, auch, welche Probleme er als Schwuler bewältigen muss. Das alles kam nicht vor.


Die Geschichte ist vollkommen real, da dieser Julius im Buch der Autor Julius Kraft selber ist. Da er wohl am besten weiß, wie er fühlt, habe ich gedacht, dass ich endlich einen guten Einblick in seine Gedanken bekomme und dass viel Tiefe aufgebaut wird, doch leider Fehlanzeige.

Desweiteren konnte ich mich einfach nicht in Julius hineinversetzen, ich konnte keinerlei Tiefe spüren, alles kratzte nur an der Oberfläche. Das Lesen wurde immer anstrengender, auf jeder Seite gab es nur noch mehr Gossip und etliche Serienanspielungen, die mich mit der Zeit nur nervten.

Die Geschichte hatte keinen richtigen Höhepunkt, keine Höhen und Tiefen. Es gab die Dates und es gab das Happy End, weder mit der bereits erwähnten Tiefe oder sonstigen vielversprechenden Zügen. Außerdem wurden eher einige Klischees bedient im Bezug zu homosexuellen Menschen, was ich hier als vollkommen falsch empfand. Genau von solchen Klischees möchten doch die meisten weg?

Leider muss ich hiermit sagen, dass ich nur enttäuscht wurde. Ich musste mich sehr durch das Buch quälen und habe vollkommen die Lust in diesem Bereich verloren, obwohl ich weiß, dass es eigentlich auch anders geht.


FAZIT

Ein Roman, der sehr vielversprechend klang, da er auf einem wahren Leben basierte, aber mich leider aufgrund der fehlenden Tiefe gerade im LGTB+ Genre enttäuschte. Ohne einen Bezug zum Protagonisten, vielen unpassenden Klischees und einem sehr anstrengenden Schreibstil kann ich es hiermit leider nicht empfehlen.

1/5 Sternen.

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