Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2019

Wissenswert und spannend

Wie wir Menschen wurden
0

Prof. Dr. Madelaine Böhme, Geowissenschaftlerin und Paläontologin, ist seit Ende 2009 Professorin für terrestrische Paläoklimatologie an der Universität Tübingen und Gründungsdirektorin des Senckenberg ...

Prof. Dr. Madelaine Böhme, Geowissenschaftlerin und Paläontologin, ist seit Ende 2009 Professorin für terrestrische Paläoklimatologie an der Universität Tübingen und Gründungsdirektorin des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP Tübingen). Sie zählt zu den profiliertesten Paläo-Klimatologen und Paläo-Umweltforschern und betrachtet die menschliche Evolution auch im Hinblick auf die Veränderungen des Klimas und der Umwelt.
2017 untersuchte Böhme zusammen mit einem Forscherteam einen in Griechenland gefundenen Unterkiefer und einen Zahn aus Bulgarien, die dem Vormenschen Graecopithecus freybergi zugeschrieben werden.
Ihre (und die anderer) Erfahrungen, Beobachtungen und Schlussfolgerungen beschreibt sie auf spannende und informative Weise in Wie wir Menschen wurden. Professor Böhme und ihre (journalistischen Co-Autoren) unternehmen mit dem Leser eine Reise durch Zeit und Raum. Dabei erfährt man neben fundierten, auf Ausgrabungen basierenden Fakten auch ungeklärte Kriminalfälle der Paläontologie. Auch wenn der wissenschaftliche Apekt nie vernachlässigt wird und man mit Bezeichnungen wie Graecopithecus, Sahelanthropus, Dryopithecus schon fast erschlagen wird, findet auch der Laie Zugang zu dieser interessanten Forschungsbereich. Eine Antwort auf die Frage wie wir Menschen wurden bekommen wir nicht, aber zumindest werden einem die potentiellen Vorfahren der eigenen Art näher gebracht.
Eine kriminalistische Spurensuche nach den Ursprüngen der Menschheit ist tatsächlich spannend. Und beendet ist die Frage unseres Ursprungs immer noch nicht. Und durch neue Funde erfahren wir zum einen mehr, aber neue Fragen warten ebenfalls auf eine Antort.
Ist Afrika wirklich die Wiege der Menschheit?
Und welche Verwandten des Homo sapiens warten noch auf ihre Entdeckung?

Wer mehr über die Herkunft der Menschen wissen will wird mit diesem Buch seine Freude haben.

Veröffentlicht am 31.10.2019

WOW!

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee
0

Was für ein Buch. Wenn man eine beliebige Seite aufschlägt wird man mit einer wunderschönen Illustration belohnt. Manche der Bilder wirken, als wären es Fotografien. Sehr detailgetreu führt die Illustratorin ...

Was für ein Buch. Wenn man eine beliebige Seite aufschlägt wird man mit einer wunderschönen Illustration belohnt. Manche der Bilder wirken, als wären es Fotografien. Sehr detailgetreu führt die Illustratorin Annika Siems in die Tiefsee ein.
Dabei trifft man auf bekannte und weniger bekannte Tierarten, darunter einige gespenstisch anmutende und/oder außergewöhnliche.
Begleitet werden die erstaunlichen Bilder mit leicht verständlichen Texten von Wolfgang Dreyer, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basieren.
Ein Buch für Kinder? Ja.
Ein Buch für Erwachsene? Auch das.
Ein Buch zum Anschauen und Lernen, für Menschen jeden Alters, die Interesse an einer fast unbekannten Welt haben.

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee ist ein wunderbares Buch, liebevoll gestaltet und informativ.
Das Format ist ungewöhnlich, aber man muss fast sagen, dass es immer noch zu klein ist.
Bei der Autorenbeschreibung ist zu lesen:
„Viele ihrer Illustrationen sind im Original meisterhafte Ölgemälde in eindrucksvollen Formaten …“
Eindrucksvoll sind die Illustrationen auf jeden Fall und ich würde gerne die Originale sehen. Diese sind bestimmt eindrucksvoll und werden nicht durch die Buchmitte zerstört (was bei einigen Bildern unvermeidbar ist)

Veröffentlicht am 24.10.2019

Bunt und informativ

Die Welt der magischen Tiere
0

Die Welt der magischen Tiere ist ein sehr buntes Buch, dessen Bilder teilweise wie Suchbilder anmuten und man einiges dabei entdecken kann. Es ist ein Kinderbuch zum Selberlesen, Vorlesen und gemeinsam ...

Die Welt der magischen Tiere ist ein sehr buntes Buch, dessen Bilder teilweise wie Suchbilder anmuten und man einiges dabei entdecken kann. Es ist ein Kinderbuch zum Selberlesen, Vorlesen und gemeinsam anschauen. Nebenbei wird kurz und knapp ein Blick auf die (vergangenen und noch existierenden) Kulturen der Welt geworfen: Von afrikanischen Stämmen zu amerikanischen Indianern, von den Maori zu den (alten) Ägyptern und natürlich fehlen auch Rom und Griechenland nicht.
Die Informationen zu den einzelnen Kulturen sind kurz, aber informativ und geben einen guten Rundumblick wie verschieden die Welt doch sein kann. Und natürlich spielen in diesem Buch Tiere eine Rolle. Da werden Götter beschrieben, die sich in Tiere verwandeln können oder grundsätzlich Tiergestalt haben, Fabelwesen wie diverse Einhornformen und Drachen, aber auch mythische und heilige Tiere. Und es wird gezeigt wie andere Völker das leben des Tiers respektieren (oder es Göttern opfern).
Unterhaltsam, informativ und bunt. Kindgerecht, aber auch den Erwachsenen ansprechend. Ein kleines Kunstwerk, das Wissen vermittelt.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Witzige Idee...

Vorsicht, Monster! - Hast du das Zeug zum Monsterjäger? (Band 1)
0

Vorsicht Monster erinnert mich ein bisschen an die Soloabenteuer meiner Jugend (Einsamer Wolf, und Co., falls jemand etwas damit anfangen kann), aber es ist doch anders. Aber … dieses Buch ist auch anders ...

Vorsicht Monster erinnert mich ein bisschen an die Soloabenteuer meiner Jugend (Einsamer Wolf, und Co., falls jemand etwas damit anfangen kann), aber es ist doch anders. Aber … dieses Buch ist auch anders als andere (normale Bücher). Wie bei den Abenteuerspielbüchern liest man nicht Seite für Seite sondern blättert durch das ganze Buch. Nebenbei muss man Rätsel lösen, sonst kommt man nicht weiter (oder man verirrt sich in der Kanalisation), darf ein bisschen rumkritzeln, das Buch schütteln und noch einige andere Dinge machen. Anders als die Abenteuerbücher meiner Jugend stirbt man aber nicht (Hallo! Wir reden hier von einem Kinderbuch, das dem Leser die Angst vor Monster nehmen soll …)
Zurück zum Buch: Es ist ein sehr unterhaltsames Buch, das Spaß am Benutzen macht (auch wenn die Rätsel nicht wirklich schwer sind, die Monster nicht wirklich Böse und man keine Angst vor Monster haben muss, egal ob sie sich unter dem bett oder in der Kloschüssel befinden.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob das Buch tatsächlich für Kinder zwischen 8 und 10 geeignet ist, so wie es empfohlen wird. Ich habe eher den Eindruck, dass man durchaus schon etwas jünger sein darf.
Auf jeden Fall ist es (leider) kurzweiliger Benutzspaß.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Ein Buch, das die Augen öffnet

Das Sterben der anderen
0

Man liest es ständig in den Medien, man kommt schon gar nicht mehr daran vorbei: Die Bienen sterben, die Insekten sterben, wir befinden uns im größten Artensterben aller Zeiten und erstmalig sind wir es, ...

Man liest es ständig in den Medien, man kommt schon gar nicht mehr daran vorbei: Die Bienen sterben, die Insekten sterben, wir befinden uns im größten Artensterben aller Zeiten und erstmalig sind wir es, die dafür verantwortlich sind. Und wir sind es, die etwas dagegen tun können.
Und trotz der ständigen Medienpräsenz des Artensterbens gibt es immer wieder Journalisten, die mit ihren Büchern darauf hinweisen wollen. Braucht es das wirklich? Wird man nicht langsam übersättigt und nimmt die drohende Gefahr überhaupt noch ernst?
Man braucht tatsächlich Bücher wie „Das Sterben der Anderen„. Bücher, die nicht mit dem Zaunpfahl oder dem erhobenen Zeigefinger drohen, sondern an Beispielen zum Nachdenken anregen.
Anhand eigener Erlebnisse zeigt Tanja Busse, wie kompliziert Bürokratie und Politik sind und wie sich Gesetze teilweise widersprechen. Artenschutz ist nicht mit Naturschutz gleich zu setzen und auch wenn ihre Beispiele sehr landwirtschaftlich geprägt sind, versteht auch der Normalbürger ohne eigenes Land, worauf die Autorin hinaus will.
Auf der einen Seite schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen, auf der anderen Seite kann man den Kopf nur schütteln. Man kann dem Artenschwund entgegen treten, aber es werden einem oft Steine in den Weg gelegt und das was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint ist es oft gar nicht.
Ich bin etwas außerhalb einer Großstadt aufgewachsen, habe Schmetterlinge beobachtet, Fische, Kaulquappen und Molche gefangen (die ich allerdings wieder frei gelassen habe, etwas, das ich von diversen Wasserinsekten nicht behaupten kann, diese wurden zur Ernährung meiner Fische gefangen) und eigentlich hätte ich das nicht tun dürfen. Wie schön, dass man als Kind die Gesetze nicht kennt und Eltern nicht immer in der Nähe sind … Ich habe Kiebitze gesehen, Seeschwalben und vieles andere. Dann bin ich in die Stadt gezogen und es war klar, dass es dort weniger Tiere gibt. Nun ja, so kann man sich täuschen und meine Wahrnehmung wurde in die Irre geführt. Bücher wie Das Sterben der Anderen rütteln wach.
Bücher wie dieses brauchen wir, denn Nachrichten sind vergänglich und manchmal hört man tatsächlich nur noch halbherzig hin, denn man hat alles schon einmal gehört.
Und wenn das Buch auch dem Laien die Augen öffnen kann wird der Natur mehr geholfen, als Klimakonferenzen oder Gutachten, die sich gegenseitig widersprechen.

Absolut lesenswert.