Die Welt in 100 Jahren
Neon BirdsWir schreiben das Jahr 2101. Vor vielen Jahren haben die Menschen eine Technik entwickelt, die den Menschen in seinen Fähigkeiten verbessern sollte. Doch dies geriet ausser Kontrolle und es entwickelte ...
Wir schreiben das Jahr 2101. Vor vielen Jahren haben die Menschen eine Technik entwickelt, die den Menschen in seinen Fähigkeiten verbessern sollte. Doch dies geriet ausser Kontrolle und es entwickelte sich ein Virus, der Menschen in regelrechte Cyberzombies verwandelte. Technisch hoch versiert, beinahe unverletztlich und doch nicht in der Lage, zu kommunizieren. Dabei entwickelt sich genau dieser Virus immer weiter und über alldem steht Kami, die künstliche Intelligenz. Während speziell ausgebildete Elitesoldaten die sogenannten Moja in den Sperrzonen bekämpfen und dafür wie Filmstars gefeiert werden, brodelt es im Hintergrund und der Untergang der Zivilisation scheint unausweichlich.
Meine Meinung
Schon beim ersten Blick auf dieses Cover und dann noch dieser spannende Klappentext wusste ich, das Neon Birds genau mein Beuteschema sein würde.
Marie Grasshoff hat hier eine Geschichte geschrieben, die mich vom ersten Moment abgeholt und mitgenommen hat. Mit einem sehr gut verständlichen und flüssigen Schreibstil, der absolut fesselt, hat sie mich tief in dieses Zukunftsszenario gezogen. Dabei gibt es hier durchaus diverse technische Begebenheiten und Ideen, die zwar vor allem zu Beginn noch Fragen aufwerfen, aber im Laufe des ersten Bandes zum großen Teil gelöst werden.
Marie Grasshoff beginnt hier mitten in der Handlung und als Leser hat man zunächst kaum Ahnung, was da alles auf einen zukommt. Man braucht zu Beginn etwas Aufmerksamkeit, doch wie bereits erwähnt, erfährt man so nach und nach immer mehr über das Ausmaß der technischen Entwicklung. Die sogenannten Mojas, die auf mich wirkten wie Zombies, nur halt technologische Zombies, leben in Sperrgebieten und der Virus, den sie in sich tragen, ist hochgradig ansteckend. Die Gefahr, in der sich die Menschen befinden, ist extrem und da sich die Mojas permanent weiterentwickeln, weiß niemand, ob man der Lage noch her werden kann. Zu allem anderen lauert auch im Hintergrund noch eine weitere Gefahr, die niemand so richtig auf dem Schirm hat.
In diesem ersten Band der Trilogie erhält man nicht nur spannende und actionreiche Kampfszenen, sondern bekommt auch einen Einblick in die Welt der Zukunft, die technologische Entwicklung und auch in das Leben der Protagonisten. Regelrecht beeindruckt bin ich, wie weit das gesamte Worldbuilding durchdacht ist und ja, es handelt sich auch in dieser Sci-Fi-Dystopie um eine wirklich denkbare Zukunft. Auch hier hat der Mensch es geschafft, große Teile der Erde zu zerstören, da der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten war. Das dabei die gesamte Technik extreme Fortschritte macht, klingt hier logisch. Überraschungen und auch unvorhersehbare Momente findet man immer wieder und natürlich behält sich Autorin Marie Grasshoff noch einiges für die Folgebände zurück, so dass ich wirklich gespannt auf die Fortsetzung bin.
In dieser Geschichte stehen gleich mehrere junge Menschen im Vordergrund, bei denen mich zu Beginn überrascht hat, welche hohe Positionen und welch starke Aufgaben sie bekleiden und ausführen. Aber auch dafür gibt es eine logische Erklärung. Die Perspektive wechselt zwischen diesen unterschiedlichen Protagonisten, die man auch so nach und nach näher kennenlernt.
Da wäre Okijen, der Colonel ist und ein wahrer Held im Kampf gegen die Mojas. Er wird vom Volk gefeiert wie ein Superstar und doch hat er mich mit seinem großen Herzen und seiner unglaublichen Art tief berührt. Er ist definitiv mein Liebling bisher in der Geschichte. Aber auch Luke und Flover, Studenten, aber auch Soldaten, wurden mir nach und nach immer sympathischer. Vor allem Luke wirkte zu Beginn noch recht unnahbar, doch auch ihn durfte man besser kennenlernen. Zu guter letzt ist noch Andra eine der Protagonistinnen, aufgewachsen in der Mongolei bei ihrer Familie bietet sie schon fast das Gegenteil zu den anderen, bringt dadurch aber auch immer wieder Momente, die nachdenklich stimmen. Selbstverstndlich sind es nicht nur diese vier Protagonisten, die dem ganzen Leben verleihen, sondern auch noch viele weitere, facettenreiche Charaktere, von geschickten Propagandisen bis hin zu Computernerds, hier erhält man wirklich viele, unterschiedlichster Ansichten und Momente.
Mein Fazit
Wer Dystopien mag, wird auch um Neon Birds nicht drum herum kommen. Die hoch technologisch entwickelte Welt und all deren Gefahren bieten wieder einmal ein erschreckendes und beängstigendes Zukunftsszenario, das durchaus auch vorstellbar ist. Spannende Momente, aber auch tieferes Kennenlernen der Protagonisten wechseln sich hier ab, so dass das Buch spannende Unterhaltung bietet. Klare Leseempfehlung!