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Veröffentlicht am 22.11.2019

Eine vertane Chance!

Kenia Valley
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Der Plot:
Ich weiß nicht, was ich gelesen habe: war es ein Liebesroman, eine Entwicklungsgeschichte, ein Gesellschaftspanorama oder sollte es gar ein historischer Roman gewesen sein?!
Kat Gordon hat laut ...

Der Plot:
Ich weiß nicht, was ich gelesen habe: war es ein Liebesroman, eine Entwicklungsgeschichte, ein Gesellschaftspanorama oder sollte es gar ein historischer Roman gewesen sein?!
Kat Gordon hat laut eigenen Angaben ein ganzes Jahr lang in Kenia gelebt. Deshalb glaubte ich, dass sie auch Land und Leute in ihren Text beschreiben würde. Aber die Geschichte könnte sonstwo spielen, egal ob in Frankreich, Amerika, in der Karibik oder eben in Kenia. Ostafrika verleiht dem Roman lediglich einen exotischen Anstrich. Das Einzige, das die Autorin geschafft hat, ist, ein deutliches Bild von der Dekadenz und der Arroganz der britischen Siedler, inklusive ihrer Ausschweifungen mithilfe von Alkohol, Drogen und Sex, zu zeichnen. Die Afrikaner und deren Lebensumstände, sowie deren Gedankenwelt ließ sie außen vor. Ich empfehle ihr dringend, die Romane von Abir Mukherjee zu lesen, um zu sehen, wie man auf interessante Weise Lokalkolorit und Sittenbilder in eine Geschichte verweben kann. Fadheit und Monotonie prägen die erste Hälfte des Buches. Erst im dritten Teil des Romans kommt ein wenig Bewegung in die Story.

Die Personen:
Die meisten Charaktere sind leider klischeehaft flach dargestellt. Von dem, was im Kopf und im Körper eines pubertierenden Jünglings vor sich geht, davon hat die Autorin keinen blassen Schimmer! So viel steht jedenfalls fest, dass sie das, was sie beschreibt, nie erlebt hat. (Schuster bleib bei deinem Leisten!). Einzig die Figur der Maud gefiel mir, weil sie als ein starker, gefühlvoll denkender Charakter beschrieben wird, der sich über die Meinung anderer und die Zwänge der Gesellschaft hinwegsetzt. Und warum durften wir nichts über das Leben (im weitesten Sinne) von Abdullah erfahren? Mauds Bruder und Icherzähler Theo wird als gedankenloses, willfähriges Spielzeug von Freddy und Sylvie beschrieben. Die Autorin lässt uns nicht in die Gedankenwelt des Jünglings eintauchen. Was in dessen Kopf wirklich vor sich geht, bleibt uns Lesern verschlossen, wird in unserer eigen Fantasie abgeschoben; alleine aus Theos Reaktionen und seinem Gehaben kann man aber auch nichts Konkretes ableiten. Er ist kein Akteur, eher ein Zuseher. Alle anderen Figuren sind beinahe farbloses Beiwerk!

Die Sprache:
Kitsch as kitsch can, einer nach Tiefgang heischenden Liebesgeschichte angepasst. Besonders störte mich die direkte Sprache. Sie wirkt gekünstelt und ist nicht aus dem Leben gegriffen.

Mein Fazit:
Die sich ständig wiederholenden, gleichlautenden Beschreibungen (die roten Sonnenuntergänge, das Zigaretten anzünden, dass Whisky trinken, die Schwärmerei um Sylvie, u.s.w.) nervten mich schon nach wenigen Seiten. Zumindest die atmosphärische Beschreibung des Settings war hin und wieder gelungen, aber leider nicht umfassend genug.
Ich wollte eine Geschichte, und nicht nur den Grauwert einer Seite lesen! Ein eher enttäuschender Roman. Öde. Schade um den guten Ansatz!

Veröffentlicht am 18.04.2020

Egal!

Der Fremde
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Gedanken:
• Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben.
• Nach ...

Gedanken:
• Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben.
• Nach Aristoteles ist ein Phlegmatiker in ethischer Hinsicht unzuläng-lich und damit sittlich minderwertig.

Der Plot:
Für mich eine Krankengeschichte. Traurig. Ob so etwas einen literarischen Wert hat, kann ich nicht beurteilen. Mir entzieht sich der tiefere Sinn. Die Story ist frei von Sinneswandel oder Wendung. Es ist wie es ist. Es kommt wie es kommt. Die Beschreibung eines sinn- und ziellosen Lebens. Nihilistisch. Einen philosophischen Ansatz, über den es sich lohnt weiter nachzudenken, eröffnete sich mir nicht. Traurig und deprimierend. Ein emotionslo-ser, langweiliger Text. Egal.
Schon Viscontis Film mit Marcello Mastroianni ärgerte mich 1970, dass ich öS 5,50 für eine Kinokarte ausgege-ben habe.

Die Charaktere:
Anscheinend leidet nicht nur der Hauptdarsteller Meursault (klingt auf Deutsch übersetzt wie: „Stirb, Trottel“) unter der algerischen Sonne. Der Menschenverstand glänzt durch Abwesenheit. Geurteilt wird nach der gültigen Etikette. Ohne zu hinterfragen. Ge- und verurteilt wird nach der Schicklichkeit. Selbst die Liebesaffäre ist leiden-schaftslos, wie auch der Gedanke an das Schafott. Konturloses, unergründliches, nicht nachvollziehbares Phlegma.
Egal.

Die Sprache:
Ein Waldspaziergang macht mehr Freude. Hölzern. Holprig. Stilistisch ein Graus. Sogar die Erzählzeit wechselt wahllos in vier aufeinanderfolgenden Sätzen (Gegenwart, Mitvergangenheit, Vergangenheit und Vorvergangen-heit). Absicht oder Unwissen? Egal. Schwer dem Inhalt zu folgen, weil man ständig aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Form des Erzählens trug nicht dazu bei, den Grund für die jeweilige Handlung zu verstehen. Das Wa-rum und Weshalb wird auch beim Lesen zwischen den Zeilen nicht beantwortet.

Fazit:
Anscheinend bin ich zu blöd, die Bedeutung (Philosophie) dieses Textes zu verstehen. Für mich beschreibt der Roman lediglich den Unwillen von Menschen, die nicht bereit sind, sich dem Leben zu stellen, als würde Denken körperliche Schmerzen verursachen. Menschen die nichts hinterfragen. Die ständig sagen, es ist halt so, das kann man nicht ändern. Zu guter Letzt wundern sie sich, dass sie sie mit Situationen konfrontiert werden, die ihnen nicht gefallen. Sie vegetieren in einem schmalen Korridor und fügen sich widerstandslos ihrem „Schicksal“. Auch egal.
Warum das ein „Durchbruch“ eines Literaten, dessen Text mit höchsten Auflageziffern glänzt und ein Haupt-werk des Existentialismus ist, kann ich nicht nachvollziehen. Genauso wenig erschließt sich mir, was mir der der Autor mitteilen wollte.
Dass es Menschen gibt, bei denen in einer bedrohlichen Situation der Selbsterhaltungstrieb nicht anspringt, sind krank. Ich bin kein Arzt und kann somit wenig damit anfangen. Ich lese zur Unterhaltung, oder um neues Ge-dankengut zu erfahren, oder … egal.
Einziger Trost: Damus bekam den Literaturnobelpreis für sein Lebenswerk und nicht nur für diesen Roman. Trotzdem werde ich zukünftig einen weiten Bogen um seine Werke machen … er ist mir ganz egal!

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Veröffentlicht am 24.01.2020

ZÄH ...

Neujahr
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Der Plot:
Die Idee, einen Roman analog zu einer bergauf führenden, immer steiler werdenden Radtour zu erzählen, hat etwas Faszinierendes. Von Etappe zu Etappe werden die Rückblenden erzählt. Aber was wird ...

Der Plot:
Die Idee, einen Roman analog zu einer bergauf führenden, immer steiler werdenden Radtour zu erzählen, hat etwas Faszinierendes. Von Etappe zu Etappe werden die Rückblenden erzählt. Aber was wird im Rückblick erzählt? Kindererlebnisse eines vierjährigen, der seine zweijährige Schwester liebt. Oder aus der Jetztzeit, wie „harmonisch“ das Familienleben ist. Und das Ganze verbrämt mit Otto-Normalverbraucher-Psychologie. Klischeehaft! Schade!

Die Personen:
Die Protagonisten lassen keine Frage offen. Sie sind gut skizziert, obwohl ich mir oft dachte, warum „lieben“ sich die eigentlich?

Die Sprache:
Die Sprache ist ein Gräuel! Aus dem Gerichtssaalprotokoll per copy & paste in einen Roman übertragen! Abgehackt, zum Teil extrem kurze Sätze, die so ganz und gar nicht zu einem angenehmen Lesefluss beitragen. Wenigstens sind die meisten Metaphern „brauchbar“!

Mein Fazit:
Juli Zeh ist (auf Vorschlag der SPD) ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht in Brandenburg. Genauso so liest sich ihr Text! Überforderte Eltern im Alltag, vermengt mit einem frühkindlichen Trauma, das natürlich zu Spätfolgen führt. Der Dr. Freud hätt‘ seine Freud‘ mit dem Geschriebenen! Leider bin ich nicht der Dr. Freud. Ich habe mir aufgrund der vielen positiven Rezensionen mehr erwartet. Aber vielleicht ist die heutige Gesellschaft wirklich schon so parterre, dass sie etwas gut findet, was sie seit Jahren glaubt am eigenen Körper zu verspüren! Es lebe der Krankenstand!

Aber in einem hat sie Recht: Auf die Frage: „Was will uns der Autor damit sagen?“ – ist ihre verbriefte Antwort: „Gar nichts!“ Habe ich leider zu spät erfahren!

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Verzichtbar!

Wie du mir
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Aufgrund des Plots musste ich dieses Buch lesen. Ich begann es zu lesen. Und zu lesen. Quälte mich von Seite zu Seite. Las wieder. Mit jedem Seitenwechsel fiel mir das Umblättern schwerer. Bald wusste ...

Aufgrund des Plots musste ich dieses Buch lesen. Ich begann es zu lesen. Und zu lesen. Quälte mich von Seite zu Seite. Las wieder. Mit jedem Seitenwechsel fiel mir das Umblättern schwerer. Bald wusste ich, dass ich mit dem Way-Of-Life der Stand-Up-Comedianbranche nicht viel am Hut habe. Ein müdes Aha, So, so, folgte dem Nächsten.
Dann hatte ich irgendwann noch endlose 100 Seiten vor mir. Ein wenig Spannung kam auf. Die Story sprang ziellos zwischen den klischeehaften Schauplätzen hin und her. Vom dunklen, schalldichten Zimmer in Austin nach Amarillo, von der Storage-Box nach L.A. Ja, Blut ist auch vorgekommen, und der Täter handelt aus Notwehr und seine Strafe verbüßt ein anderer im Gefängnis, der dann doch ein Freund ist und den eigentlichen Täter nicht verrät! Ihm sogar hilft! UFFF!
Fast vergessen: Alle Männer sind natürlich Schweine, die gerne in SUVs vor halb betäubten Frauen masturbieren, nach Alkoholgenuss Frauen vergewaltigen, oder mit obzönen Photos ihres erigierten Pimmels das weibliche Geschlecht stalken. Frei nach dem Motto: “Frauen dieser Welt vereinigt euch!“ gibt es viel #MeToo!
Und Rosamunde Pilcher kommt auch vor: Die Hauptdarstellerin schmachtet 375 endlosen Seiten ihrer großen Liebe nach. Lebt über weite Strecken mit ihm zusammen. Sogar ihre Mutter mag den Auserwählten, der ihrer Tochter so den Kopf verdreht hat. Doch am Ende, kein Happy-End, denn selbst er ist ein Macho, ein Schwein! Lust bekommen?

Mein Fazit:
Punkteabzug gibt es für beinahe alles. Übersetzung, Schreibstil, Storyaufbau und Fades! Einen Punkt gibt es nur für die Storyidee.

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Schade ...

Roman ohne U
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Der Plot:
Das Außergewöhnliche ist der Rashomon-Stil, der jedoch für mein Dafürhalten viel zu komplex ist. Das Schwierige sind die Zeitsprünge. Unangenehm zu lesen. Ich habe mehrmals das Inhaltsverzeichnis ...

Der Plot:
Das Außergewöhnliche ist der Rashomon-Stil, der jedoch für mein Dafürhalten viel zu komplex ist. Das Schwierige sind die Zeitsprünge. Unangenehm zu lesen. Ich habe mehrmals das Inhaltsverzeichnis bemühen müssen, um mich auf der Zeitachse zurecht zu finden. Ich will eine Geschichte lesen, nicht ein Puzzle zusammenstellen. Ich habe den Eindruck, Taschler hat den Roman mit seinen einzelnen Kapiteln geschrieben, dann alle Abschnitte einzeln in einen Topf geworfen, und die einzelnen Abschnitte dann in zufälliger Reihenfolge neu angeordnet (damit hat sie die Geschichte überfrachtet!). So kann man auch „Spannung“, halt, nicht Spannung – die gab es für mich in diesem Roman nicht - , das richtige Wort dafür würde ich als „Neugier“, bezeichnen, erzeugen. Na gut, der Gulag Handlungsstrang war ein wenig spannend, ich habe ihn mit Neugier gelesen. Die Erzählungen erinnerte mich an die Geschichten meines Großvaters (russischer Kriegsgefangener) und an einen Wälzer meiner Eltern, in dem ich als Jugendlicher einige Kapitel gelesen habe: Archipel Gulag.

Die Personen:
Taschler wirft die Protagonisten in den Text, ohne sie zu positionieren. Erzählt was sie machen, lässt aber keinen Blick in deren Psyche zu. „Schmeck’s! Denk dir selber was aus.“ Die einzelnen Personen werden nicht näher beschrieben, es entsteht kein klares Bild beim Leser, wer oder was die Figuren darstellen, was sie repräsentieren. Allein über ihre Handlungen werden sie charakterisiert. Ihre Gedanken, ihre Einstellungen, ihre inneren Konflikte muss man sich selbst dazu reimen. (Kaum hatte ich mir eine Meinung gebildet, musste ich sie revidieren. Damit „verlor“ ich mit Fortschreiten des Romans die Person, was mich stark irritierte und das Lesen mühsam werden ließ.) Einzig die Gulag-Geschichte zeigt Ansätze in diese Richtung. Aber wenn man bedenkt, dass dieser Handlungsstrang sich über Jahrzehnte erstreckt, ist auch hier die „Wandlung“ der Person(en) zu gering. (Vom Lebenslustigen zum russisch sprechenden Schweiger, der noch dazu freiwillig, nach seiner Gefangenschaft, in Russland bleibt [und zu guter Letzt im Yoda-Stil deutsch spricht]?! – Warum nur???)

Mein Fazit:
Der Text liest sich über weite Strecken wie ein amtliches Protokoll, weit abseits von einer wortgewaltigen, phantasievollen Erzählung. (Metaphern sucht man wie die Nadel im Heuhaufen.) Zwischen den Zeilen lese ich viel Frust (des Autors?) heraus: z.B: Julius läuft jeden Rock hinterher und landet mit ihm natürlich im Bett. Er liebt sie alle, solange bis „etwas Neues“ in seinem Leben auftaucht. Was sein innerer Antrieb für sein Handeln ist, wie er die Situation sieht, was seine Moralvorstellungen sind, wird nicht beschrieben. Beschrieben wird nur, „was er tut“. Wie eben in einem amtlichen Dokument! Schade! Frau Taschler hat mich nicht an der Hand genommen … ich hoffe, sie wird es nie tun!