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Veröffentlicht am 09.12.2019

Paassend zur Weihnachtszeit

Das Weihnachtswunder von Hope Street
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Eigentlich hat Ruth Ryans alles: einen guten Job, ein schönes Zuhause, Freunde. Aufgrund ihrer Kolumne und Radiosendung, in der sie als "Kummerkastentante" Tipps in allen Lebenslagen gibt, ist sie auch ...

Eigentlich hat Ruth Ryans alles: einen guten Job, ein schönes Zuhause, Freunde. Aufgrund ihrer Kolumne und Radiosendung, in der sie als "Kummerkastentante" Tipps in allen Lebenslagen gibt, ist sie auch in der Öffentlichkeit bekannt. Trotzdem fühlt sie sich einsam, gerade jetzt zur Weihnachszeit, denn vor einem Jahr ist ihr Vater gestorben, der neben ihrem Job ihr ein und alles war. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, als Ruth und ihre Schwester Ally noch jung waren und seit dem Tod ihres Vaters lebt Ruth allein in dem großen Haus. In letzter Zeit kommen ihr immer öfter Zweifel, ob es überhaupt noch richtig ist, dass sie anderen Menschen Hilfestellung bei ihren Problemen gibt, wenn sie nicht mal ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommt.
In ihrem Stammcafé trifft sie schließlich auf Michael, dem sie einmal geholfen hat und schließlich kommt Ruth die Idee, dieses Weihnachten einmal ganz anders zu feiern, mit Menschen, die gerade an den Feiertagen niemanden haben oder denen der Lebensmut fehlt. Sie durchforstet ihre vielen Zuschriften und findet schließlich sechs Menschen, von denen sie hofft, ihnen mit ihrer Einladung zu einem festlichen Essen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten.

"Das Weihnachtswunder von Hope Street" ist ein Roman, der wunderbar auf Weihnachten einstimmt. Und zwar nicht auf den ganzen Stress und den Geschenkewahnsinn, sondern auf die wahre Bedeutung: Mit den Menschen zusammen zu sein, die man gern hat und mit ihnen eine schöne Zeit zu verbringen.

Zitat: „Zu lieben und von einer Gemeinschaft aus Freunden und Familie geliebt zu werden ist das beste Gefühl auf der Welt.“

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Erzählt wird fast nur in der 1. Person aus Sicht von Ruth, außer wenn ein paar Personen vorgestellt werden, die Ruth ihre Probleme schreiben. Die Zweifel und die Einsamkeit von Ruth bringt die Autorin gut rüber, auch die Gefühle für ihre Mutter kann man gut nachvollziehen.
Manchmal kommt vielleicht ein bisschen Kitsch dazu, aber schließlich ist ja auch Weihnachten und im Großen und Ganzen wird die ganze Geschichte sehr realistisch erzählt. Es ist schön, zu lesen, wie die Protagonistin einsamen Menschen mit ein paar freundlichen Gesten eine Freude und ein schönes Weihnachtsfest bereitet.
Glaubhaft dargestellt sind auch die anderen Charaktere, die alle schon eine Menge durchgemacht haben in ihrem Leben und nun diese Weihnachtseinladung als "Rettungsanker" nutzen.

Ein schönes Buch für die Weihnachtszeit, das ich gerne gelesen habe. Es spielt übrigens in Irland, aber das nur zur Info am Rande, denn eigentlich ist es für die Handlung nicht wichtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2019

Weihnachtszauber in Hopewell

Weihnachtszauber in Hopewell
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Inhalt:
Sydney Ragsdale zieht mit ihrer zehnjährigen Tochter RayAnne von Atlanta in die Kleinstadt Hopewell. Dort hat sie das alte Farmhaus ihrer Großeltern geerbt und möchte die Gelegenheit nach ihrer ...

Inhalt:
Sydney Ragsdale zieht mit ihrer zehnjährigen Tochter RayAnne von Atlanta in die Kleinstadt Hopewell. Dort hat sie das alte Farmhaus ihrer Großeltern geerbt und möchte die Gelegenheit nach ihrer Trennung für einen Neuanfang nutzen. Als Kind hat sie hier glückliche Ferien verbracht und war oft im Buchladen der Stadt. Bea führt den Laden immer noch und als sie Sydney in der Vorweihnachtszeit einen Job als Aushilfe anbietet, kann diese ihr Glück kaum fassen. Zusammen mit ihrer Tochter, die zunächst nicht begeistert über den Umzug war, verbringt sie eine wundervolle Zeit in Hopewell. Sie schmücken den Laden weihnachtlich, nehmen am jährlichen Weihnachtssingen teil und schließen neue Freundschaften. Außerdem lernt Sydney Mac kennen, der einen Sohn hat und ebenfalls alleine ist. Gerade als Sydney anfängt, Hopewell als ihr neues Zuhause anzunehmen, scheint sich das Schicksal gegen sie zu wenden...

Meine Meinung:
Ein wirklich schönes Buch für die Vorweihnachtszeit. Eigentlich sagt das schon alles aus. Man fühlt sich wohl beim Lesen, es bringt einen in die richtige Adventsstimmung.
Die Charaktere sind nicht oberflächlich oder farblos, man kann ich gut in sie hinein versetzen. Besonders Sydney mochte ich. Sie möchte das Beste für ihre Tochter und ihr über die Trennung von ihrem Vater hinweg helfen. Und auch wenn sie gerade eine ziemliche Wut auf ihren Ex hat, versucht sie nicht, ihn bei ihrer Tochter schlecht zu machen. Außerdem ist sie eine Kämpferin und sie liebt Bücher und den Buchladen. Mit Herzblut greift sie Bea unter die Arme und das bringt die Autorin wunderbar zum Ausdruck. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Kleinstadt Hopewell wird des Öfteren betont und gut vermittelt.

Und am Ende ist klar, dass es Weihnachten nicht um Geschenke geht, sondern dass man mit denen zusammen ist, die man gerne um sich hat.

Fazit: Ein schön zu lesendes Wohlfühlbuch für den Winter.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Sie will ein Baby. Deins!

Entrissen
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Eigentlich ist Colchester in England ein beschaulicher Ort. Nun wird Detective Phil Brennan allerdings zum Schauplatz eines grausigen Mordes gerufen. Die hochschwangere Tote wurde brutal ermordet und ihr ...

Eigentlich ist Colchester in England ein beschaulicher Ort. Nun wird Detective Phil Brennan allerdings zum Schauplatz eines grausigen Mordes gerufen. Die hochschwangere Tote wurde brutal ermordet und ihr Baby aus ihr herausgeschnitten und entführt. Und es ist bereits das dritte Opfer. Die Polizei steht vor einem Rätsel und bittet die Psychologin Marina Esposito um Mithilfe. Sie hat bereits schon einmal mit Phil zusammen gearbeitet und beide sind sich näher gekommen.
Nach eingehender Untersuchung der drei Fälle hat Marina die Vermutung, dass es sich bei dem Täter auch um eine Frau mit verzweifeltem Kinderwunsch handeln könnte. Und der Gerichtsmediziner hält es für möglich, dass das Baby des dritten Opfers noch am Leben ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn was ist, wenn das Baby stirbt und der Täter ein neues braucht?

"Entrissen" ist der erste Teil der Thrillerreihe von Tania Carver und er lag sehr lange auf meinem SUB.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte des Täters, die Umstände und Hintergründe, seine Motive waren gut konstruiert und bis zur Auflösung am Ende wurden alle Handlungsstränge gekonnt zusammengeführt.

Allerdings muss ich sagen, dass für mich das Privatleben einiger Charaktere einen zu großen Teil der Gesamtgeschichte einnahm, besonders das von Phil und Marina. Das Buch könnte gut 100 Seiten kürzer sein, wenn nicht alles so ausführlich ausgeführt und erklärt würde. Und dadurch ging für mich auch ein Teil der Spannung verloren.

Das Buch lässt sich gut lesen, die Sprache ist recht einfach. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, überwiegend aus der von Phil Brennan und Marina Esposito, aber auch aus der des Täters oder anderer Ermittler. So erhält der Leser eine Sicht auf alle Ereignisse rund um den Fall.
Der größte Teil der Geschichte ist auch spannend, besonders zum Ende hin. Aber zwischendurch zieht es sich manchmal doch ein wenig. Manches wirkt auch ein bisschen klischeehaft. Das ist mir vor allen Dingen bei den Verhörszenen aufgefallen. Manchmal dachte ich, dass hier versucht wird, amerikanischen Thrillerautoren nachzueifern. Dabei spielt das Ganze ja in England. Vielleicht hätte man einfach ein bisschen "englischer" bleiben sollen. g

Ich habe irgendwie mehr oder zumindest etwas Anderes erwartet von diesem Buch, möchte jetzt aber auch nicht sagen, dass ich es bereut hätte, es gelesen zu haben. Unterhalten hat "Entrissen" mich auf jeden Fall. Aber ich habe eben schon bessere Thriller gelesen.
Nun, vielleicht ist das ja auch mein Problem, dass ich einfach verwöhnt bin und schon zu viele Thriller und Krimis kenne.

Tania Carver ist übrigens das Pseudonym des Autorenpaares Martyn und Linda Waites.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Wenn Märchen wahr werden...

So finster, so kalt
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Die Anwältin Merle Hänssler lebt seit Jahren in Hamburg, als sie Nachricht erhält, dass ihre Großmutter gestorben ist. Merle hat in ihrer Kindheit und Jugend jede freie Minute im Haus ihrer Omi verbracht, ...

Die Anwältin Merle Hänssler lebt seit Jahren in Hamburg, als sie Nachricht erhält, dass ihre Großmutter gestorben ist. Merle hat in ihrer Kindheit und Jugend jede freie Minute im Haus ihrer Omi verbracht, das im Hochschwarzwald abseits des Dorfes Steinberg mitten im Wald steht. Als sie nun zur Beerdigung zurück kommt, findet sie bei den Sachen ihrer Großmutter Dokumente aus dem 16. Jahrhundert, geschrieben von einem gewissen Johannes. Anscheinend lebte er genau in diesem Haus. Seine Berichte handeln von seiner Schwester Greta und Merle tut sie zunächst als Aberglaube ab. Aber je länger sie in dem alten Haus wohnt, das sie anscheinend vor irgendwas beschützen will, desto öfter kommen Erinnerungen an ihre Kindheit zurück. Außerdem hat sie Albträume von dunklen Wesen und bösen Wölfen. Und immer mehr gerät sie in den Bann der Märchen, die ihre Oma ihr früher immer erzählt hat. Anscheinend hatte diese selbst schon Nachforschungen angestellt und Kontakt mit einem Experten für Märchen und Sagen aufgenommen.
Dann verschwinden Kinder aus dem Dorf und Merle fragt sich, ob an Johannes' Erzählungen nicht doch mehr dran.

Es ist schwer, das Buch einem Genre zuzuordnen.Am ehesten würde ich sagen, es passt in den Bereich Mystery. Aber eigentlich ist das auch egal, denn gefallen hat es mir auch so. Es ist düster, irgendwie magisch und märchenhaft. Und darum dreht es sich auch zum größten Teil, um alte Märchen wie "Hänsel und Gretel". Mit diesen bin ich ebenfalls aufgewachsen, genau wie Merle. Es gibt viele Anspielungen auf diese Märchen, angefangen natürlich bei den Namen wie Hans, Greta, der Familienname Hänssler oder auch Jakob Wolf.
Und es geht darum, dass man mit dem Erwachsenwerden den Glauben an Märchen und das Übernatürliche immer mehr verliert.

Die Geschichte und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen und ich habe mich von Anfang bis Ende gut unterhalten. Der überwiegende Teil spielt in der Gegenwart und aus Sicht von Merle. Dann gibt es wieder ein paar Kapitel aus dem Manuskript von Johannes und man erfährt sozusagen aus erster Hand, was damals passiert ist.

Das Buch passt perfekt in die herbstliche Jahreszeit, wenn der Nebel durch die Wälder kriecht. Und auch für die Fans von Grimms Märchen kann ich "So finster, so kalt" sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Nicht durchgehend fesselnd

Das Haus der Verlassenen
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Die Journalistin Samantha findet in der Wohnung ihrer Großmutter einen Brief einer gewissen Ivy. Ihre Großmutter sagt, sie hätte diesen und weitere Briefe bei den Sachen ihres verstorbenen Mannes gefunden, ...

Die Journalistin Samantha findet in der Wohnung ihrer Großmutter einen Brief einer gewissen Ivy. Ihre Großmutter sagt, sie hätte diesen und weitere Briefe bei den Sachen ihres verstorbenen Mannes gefunden, dem als Antiquitätenhändler öfter mal ähnliche Dinge in alten Möbelstücken in die Hände gefallen sind. Sam wittert eine große Story, denn sie muss nach der Trennung von ihrem Mann alleine für ihre Tochter sorgen.
Der Brief stammt aus dem Jahr 1956 und daraus geht hervor, dass die unverheiratete Ivy ungewollt schwanger wurde. Um einen Skandal zu vermeiden, schickt ihr Stiefvater sie nach St. Margaret's, einem Mutter-Kind-Heim in Sussex. Hierher werden ledige Mütter abgeschoben, um ihre Kinder zu bekommen und diese nach der Geburt zur Adoption freizugeben. In diesem von Nonnen geleiteten Heim herrschen grausame Zustände. Die Mädchen müssen hart arbeiten, obwohl sie hochschwanger sind und werden hart bestraft, wenn sie sich weigern.
Sam erfährt, dass St. Margaret's kurz vor dem Abriss steht und sie hat nur zwei Tage Zeit, um die dunklen Geheimnisse des Hauses aufzudecken.

Danke erst einmal an das Blogger-Portal, das mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen unentschlossen, was ich nun schreiben soll. Auf jeden Fall ist es ein wichtiges Thema, das hier publik gemacht wurde und es ist heute fast unvorstellbar, wie noch im letzten Jahrhundert mit den Mädchen und jungen Frauen umgegangen wurde, welche Grausamkeiten ihnen in diesen Heimen angetan wurde. Von Frauen, die eigentlich Nächstenliebe im Namen Gottes spenden sollten. Das hat mich wirklich wütend gemacht.
Trotzdem hat mir der Teil, der in der Vergangenheit spielt, besser gefallen. Mit Ivy habe ich sofort mitgefühlt und sie war mir gleich sympathisch. Sie ist sehr authentisch dargestellt.
Mit Sam wurde ich dagegen nicht so recht warm. Auch fand ich die Passagen in der Gegenwart ein wenig verwirrend, es gibt viele Namen und ab einem bestimmten Punkt hätte man einer der Personen ihren richtigen Namen geben sollen, das wäre eindeutiger gewesen. Wer das Buch kennt, weiß vielleicht wen ich meine.
Im Großen und Ganzen spielt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, aber zwischendurch gibt es immer mal wieder weitere Zeitsprünge, die meiner Meinung nach nur für mehr Verwirrung sorgen. Mir fehlte ein roter Faden und ein wirklicher Lesefluss in der gesamten Geschichte.