Actionreicher Spannungsroman
Von Volker Klüpfel und Michael Kobr hatte ich vor ein paar Jahren einen Kluftinger Krimi gelesen, welcher allerdings nicht so wirklich mein Fall war. Der Klappentext von „Draussen“ klang so mysteriös und ...
Von Volker Klüpfel und Michael Kobr hatte ich vor ein paar Jahren einen Kluftinger Krimi gelesen, welcher allerdings nicht so wirklich mein Fall war. Der Klappentext von „Draussen“ klang so mysteriös und hat mich so neugierig gemacht, dass ich dem Autorenduo unbedingt eine zweite Chance geben wollte.
Zum Glück! Dieser Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der Hauptfokus der Geschichte liegt auf Stephan, der mit den beiden Teenagern Joshua und Cayenne im Wald lebt. Seit Jahren sind die drei auf der Flucht vor einer Bedrohung, die zunächst nicht weiter erklärt wird. Nachdem das Gespann lange Zeit im Verborgenen lebte, sind die unsichtbaren Verfolger plötzlich Menschen aus Fleisch und Blut, die sie mitten im brandenburgischen Urwald aufstöbern und nicht ruhen wollen, bis alle drei tot sind.
Parallel dazu gibt es noch einen Handlungsstrang über einen tagelangen Stromausfall sowie Rückblicke zu Kameraden der Fremdenlegion.
Klüpfel und Kobr sparen bei ihrem Thriller nicht mit Blut und brutalen Szenarien. Hier werden Menschen mit selbstgebastelten Speeren angegriffen, mit Blechen aufgeschlitzt oder bei lebendigem Leib verbrannt. Alles um zu untermauern, welch bedrohliches Wissen die beiden Teenager in sich tragen.
„Draussen“ bleibt sehr lange sehr mysteriös. Es ist klar, dass der Ursprung der Verfolgung in etwas liegt, dass bei der Fremdenlegion passiert ist, aber da die Charakter damals nur unter Nicknames agierten, ist es zunächst unmöglich, eine Parallele zu ziehen.
Cayenne fordert Stephan mehrmals vehement auf, ihr zu sagen, warum sie eigentlich davon laufen und ich fühlte mit ihr, da die Ungewissheit zum Haare ausreißen war. Gleichzeitig animieren die Autoren so dazu, dass man immer weiter lesen möchte.
Cayenne ist definitiv die Heldin der Geschichte und man fiebert mit ihr mit und hofft, dass alles ein gutes Ende nimmt.
Der große Stromausfall war wichtig, um die Handlung voranzutreiben. Ich frage mich allerdings, ob es wirklich möglich ist, dass in einer Großstadt wie Berlin tagelang der Strom ausfällt.
Erschreckend ist die Vorstellung allemal.
Mit Action wird hier in jedem Fall nicht gespart und so war es natürlich ein Muss, das es zum Finale einen großen Showdown gibt.
„Draussen“ mag nicht besonders realistisch sein (mal ganz ehrlich, wenn Stephan die Kinder einfach in Ruhe gelassen hätte, hätte doch niemals jemand nach ihnen gesucht) aber spannungsmässig spielt der Thriller in der oberen Liga mit.
Ich bin gespannt, was den beiden Autoren in Zukunft noch alles einfällt und hoffe, dass sie weitere Bücher in diesem Stil veröffentlichen.