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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Meiner Meinung nach noch besser als Band 1!

Alba - Im Schatten der Welten
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Achtung: Band 2 einer Reihe!



Cate wurde von Goll in sein Lager verschleppt. Dort geht es ihr den Umständen entsprechend gut, wenn man davon absieht, dass er schreckliche Pläne für sie hat. Unter anderem ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!



Cate wurde von Goll in sein Lager verschleppt. Dort geht es ihr den Umständen entsprechend gut, wenn man davon absieht, dass er schreckliche Pläne für sie hat. Unter anderem will er durch sie Carrick in die Falle locken und töten, der verzweifelt nach Cate sucht. Während ihrer Gefangenschaft findet sie heraus, dass Goll noch viel weiter gegangen ist, als die Fianna (die Guten) jemals vermutet hätten: er hat Niall von den Toten zurückgeholt mittels schwarzer Magie und hält sie ebenfalls gefangen, sie soll seine Geheimwaffe sein und leidet unendlich. Durch sie kann Cate schließlich entkommen, doch es warten weitere Abenteuer und schreckliche Prüfungen und Entdeckungen auf sie. Kann sie die Menschenwelt und Alba vor der Zerstörung durch Goll bewahren?



Nach nur wenigen Worten war ich wieder voll drin in der Welt von Alba. Endlich erfahren wir, wie es nach dem schrecklich fiesen Cliffhanger aus Band 1 weitergeht! Wieder waren mir die (guten) Charaktere direkt sympathisch. Cate, Carrick und die anderen Fianna sind einfach richtige „Charaktere“ und es macht Spaß mehr über sie zu erfahren. Allerdings hat Fionn bei mir etwas verloren, dafür aber Diarmid gewonnen, aber ich verrate euch natürlich nicht warum, ich will ja nicht spoilern. Und es gibt, abgesehen von Goll, noch einen Bösewicht in diesem Band, eine Frau und sie ist so ein elendes Miststück, dass ich mir echt wünsche, sämtliche Kreaturen Albas greifen sie an und fressen sie!



Von Anfang an ist das Buch wieder sehr faszinierend und spannend. Man lernt die Charaktere wieder etwas besser kennen und erfährt einiges über deren Vorgeschichte. Wieder wir die Welt Albas mit so vielen Details versehen, dass man das Gefühl hat wirklich dort zu sein.



Die Handlung rund um Niall gibt dem Buch eine weitere Ebene. Es müssen schwierige und schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden und die große Frage ist: wie viel von der Alten Niall steckt noch in ihr? Muss sie gerettet oder von ihrem Leid erlöst werden?



Ich habe bei diesem Buch viel gebangt, gehofft, geweint und gelacht. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, aber es lohnt sich! Das Ende – so viel verrate ich – ist wirklich richtig gut!



Fazit: Wem der erste Band von Alba gefallen hat, dem wird auch der zweite garantiert gefallen. Wenn ihr Band 1 noch nicht kennt: schämt euch! Ich kann Alba jedem nur ans Herz legen. Mir haben beide Bücher sehr, sehr gut gefallen! Ich habe keine Kritik und werde auch Band 2 bestimmt noch häufiger lesen. Diese Welt, die hier erschaffen wurde und die tollen Charaktere, dem kann man sich einfach nicht entziehen.



Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.11.2019

Einfach wunderschön: spannend und magisch!

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter 3)
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Achtung: Band 3 einer Reihe!

Harry Potter dachte, dass dieser Sommer wohl kaum schlimmer werden könnte, als der letzte, doch da täuscht er sich. Harry verliert die Kontrolle und bläst seine „Tante“ Magda ...

Achtung: Band 3 einer Reihe!

Harry Potter dachte, dass dieser Sommer wohl kaum schlimmer werden könnte, als der letzte, doch da täuscht er sich. Harry verliert die Kontrolle und bläst seine „Tante“ Magda versehentlich auf. Daraufhin verlässt er den Ligusterweg vorzeitig, fest davon überzeugt von der Schule verwiesen zu werden. Doch überraschenderweise lässt ihn das Ministerium einfach davonkommen. Wenige Tage später erfährt er, dass der berüchtigte Massenmörder Sirius Black aus Askaban entkommen ist, um ihn zu töten. Aus diesem Grund gibt es in Hogwarts neue Regeln und verstärkte Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem bewachen Dementoren die Außengrenzen, doch sie halten sich nicht daran und scheinen ein besonderes Interesse an Harry zu haben.
Wird Harry es auch dieses Mal schaffen alles zum Guten zu wenden?


Man merkt, dass Harry langsam älter wird, denn auch die Handlung wird von Buch zu Buch härter. In diesem Band erfährt Harry mehr über die Umstände, die damals zum Tod seiner Eltern geführt haben: Sie wurden von einem Freund verraten. Das erschüttert ihn zutiefst. Mehr noch als die Tatsache, dass ein gesuchter Massenmörder hinter ihm her ist – mittlerweile ist er es fast irgendwie gewohnt, dass etwas versucht ihn zu töten. Er erfährt auch mehr über seinen Vater und dessen Zeit in Hogwarts. Er saugt begierig jegliche Information über ihn auf.

Ein lange gehütetes Geheimnis kommt in diesem Band ans Tageslicht und nichts ist mehr, wie es vorher war. Es wird so knapp wie nie zuvor für Harry und seine Freunde.

Ich persönlich mag den dritten Band der Reihe ganz besonders gern. Das liegt vor allem daran, dass man so viel über Harrys Vater erfährt, der ihm wirklich sehr ähnlich war und an den neuen Charakteren, die in diesem Buch dazu kommen, wie z.B. Lupin und Sirius, die ich einfach unglaublich gern mag. In diesem Band werden die Weichen gestellt für die weiteren Bücher der Reihe.


Fazit: Ich kann dieses Buch, wie auch die anderen Bücher der Reihe nur empfehlen. Man merkt langsam, wie Harry erwachsener wird. Mittlerweile ist er schon 13 und zum ersten Mal melden sich auch die Hormone zaghaft zu Wort, indem ihm auffällt, dass ein Mädchen aus einem gegnerischen Quidditch Team hübsch ist. Durch die Dementoren ist dieses Buch aber auch wieder etwas härter als Band 2. Eventuell könnte das für sehr junge Kinder zu gruselig sein, daher würde ich empfehlen, dass Eltern von Kindern unter 10-jährigen das Buch vielleicht zuerst allein lesen. Ansonsten ist es, wie auch die Vorgänger meiner Meinung nach sehr gut zum gemeinsamen Lesen und Vorlesen geeignet.

Veröffentlicht am 23.11.2019

Ein wunderschöner Roman über einen mystischen Ort

Sehnsucht nach St. Kilda
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1930: Die achtjährige Annie lebt auf der schottischen Insel St. Kilda. Nie würde sie woanders leben wollen, hier war immerhin ihre Heimat! Das Festland klang so merkwürdig: Blechkisten, in denen Menschen ...

1930: Die achtjährige Annie lebt auf der schottischen Insel St. Kilda. Nie würde sie woanders leben wollen, hier war immerhin ihre Heimat! Das Festland klang so merkwürdig: Blechkisten, in denen Menschen reisten, Bäume, die größer waren als Menschen, das konnte nicht stimmen, da war sich Annie sicher. Und selbst wenn: wie könnte es dort jemals schöner sein, als auf ihrer wilden Insel?

Die Bewohner St. Kildas werden evakuiert. Ihre Mutter hatte ihr das als Ausflug erklärt und auch ihr bester Freund Finlay hatte ihr geschworen, wenn es ihr auf dem Festland nicht gefalle, könnte sie, so es Gottes Wille war, zurückkehren. Doch das konnte sie eben nicht, denn Evakuierung bedeutete nicht Ausflug, es bedeutete Abschied für immer.

2005: Annies Enkelin Rachel steht das Wasser seit dem Tod ihres Mannes bis zum Hals. Als sie auch noch zwei ihrer drei Jobs verliert, weil ihr Sohn ein paar Tage ins Krankenhaus muss, die entsprechend hohe Rechnung ihre letzten Rücklagen vernichtet und die Waschmaschine kaputt geht, muss Rachel einsehen, dass sie das tun muss, was sie nie tun wollte: sie muss London verlassen und mit ihrem Sohn Sam zu ihrer Großmutter auf eine schottische Insel ziehen.

Dort findet sich nur leider kein Job für Rachel, bis ihre Großmutter doch etwas auftut: 4 Wochen als Köchin auf St. Kilda. Rachel bleibt nichts anderes übrig: sie muss den Job annehmen und ihren Sohn widerwillig für die Zeit bei ihrer Großmutter lassen. Nie hätte sie gedacht, dass die Insel sie und ihr Leben für immer verändern würde.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Rückblenden in Annies Kindheit auf St. Kilda.



Rachel war mir anfangs nicht immer sympathisch, sie tat mir sehr leid mit all den Todesfällen, die sie richtig gehend verfolgt haben. Ich kann verstehen, dass sie große Angst um ihren Sohn hat. Doch andererseits lässt sie ihren Frust sehr oft an Sam und an Annie aus und überspannt den Bogen in meinen Augen mehr als einmal. Ja, Sam kann sehr anstrengend sein, aber welches Kind ist das nicht? Ja, sie hat es schwer und ihr Leben unterscheidet sich grundsätzlich von dem, das ihre Großmutter geführt hat, aber dennoch ist Rachel für mich zu sehr auf sich fixiert. Alles muss so laufen wie sie es will und Punkt.

Ich muss dazu sagen, dass meine Großmutter zu uns zog als ich 5 Jahre alt war. Ich weiß wie es ist, wenn Generationen aufeinanderprallen. Ich ein Kind der 90er, meine Oma, Jahrgang 1926, die in bitterer Armut groß geworden war. Natürlich hatte sie ein ganz anderes Verhältnis zu Dingen und Lebensmitteln. Und natürlich kam es da auch zu Konflikten. Aber wenn man miteinander redet, findet man einen Mittelweg. Ich empfinde es bis heute als Bereicherung so aufgewachsen zu sein und die Welt auch anders gesehen zu haben, wie andere meiner Generation.

Rachel wurde mir im Verlauf des Buches aber immer sympathischer, was vor allem daran lag, dass weder Sam noch Annie da waren, um von ihr angemeckert zu werden. Sie entwickelt sich wirklich positiv weiter. Ich finde es toll St. Kilda durch ihre Augen zu erleben. Die Charaktere die mit auf der Insel sind, sind ebenfalls sehr sympathisch und es gibt wirklich tolle Szenen: ich sage nur Küche, Ailic und Schafsdung.

Ailic war mir auch direkt sympathisch. Ich finde es toll, dass er nicht abgehoben ist und den Zauber von St. Kilda zu schätzen weiß. Seine Geschichte fand ich sehr interessant. Er tat mir auch leid, aber ich empfand ihn vor allem als faszinierenden Charakter. Er ist die Person im Buch, die ich am liebsten „live“ erleben würde.

St. Kilda wird meiner Meinung nach wirklich ganz toll beschrieben. Diese Mischung aus Sehnsucht, Zugehörigkeit, Mystik, Geschichte, Tragik und etwas, was man nicht so richtig in Worte fassen kann, machen die Insel zu einem unbeschreiblich interessanten Ort. Bei mir hat das Buch definitiv Fernweh ausgelöst. Ich empfand St. Kilda fast als eigenständigen Charakter, obwohl sich das bei einer Insel seltsam anhören mag, aber irgendwie hat es sich so angefühlt.

Ich finde es faszinierend wenn die Geschichte in Annies Kindheit auf St. Kilda zurückspringt. Das Leben der Menschen dort, kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Wie allgegenwärtig der Tod war und wie oft sie von Katastrophen heimgesucht wurden. Unfälle waren an der Tagesordnung und der Hunger beherrschte im Winter zusammen mit der schrecklichen Kälte das Leben der Menschen. Es konnte so schnell gehen, dass jemand starb. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es war damals auf St. Kilda zu leben, in der Armut und Abhängigkeit und immer wieder heimgesucht von Naturkatastrophen, die einen ganz schnell an den Rand den Hungertodes treiben konnten. Gleichzeitig kann man es kaum nachvollziehen, warum, trotz all der Unbill die Menschen St. Kilda nicht verlassen wollten, warum sie der Insel so viele Jahre und Jahrzehnte nachtrauerten. Es wird zwar erklärt, aber dennoch kann man sich das kaum vorstellen, obwohl man die Gründe nachvollziehen kann. Landschaftlich ist St. Kilda wunderschön, das stimmt, aber wenn man das harte Leben dort gelebt hat, kann ich mir kaum vorstellen, wie man sich danach zurücksehnen kann.

Mini-Spoiler: Am Ende von Kapitel 35 und ab Kapitel 38 braucht ihr Taschentücher! Ich habe auf jeden Fall zwei Packungen verbraucht.



Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ich fand die Schilderungen über das harte Leben auf St. Kilda faszinierend und ebenso, wie sehr die Menschen diesem Leben nachgetrauert haben, weil sie dort gleichzeitig auch so vieles hatten, was ihnen auf dem Festland genommen wurde.

Ich fand die Charaktere total sympathisch! Anfangs hatte ich meine Probleme mit Rachel, aber das hat sich bald geändert. Annie ist eine interessante Persönlichkeit und es war unglaublich aus der Sicht eines Kindes die letzten Monate der Bewohner von St. Kilda zu erleben.

Das Buch hat seine härteren Momente und ist teilweise wirklich ergreifend. Aber es ist auch wirklich berührend und zieht einen total in seinen Bann. Ich konnte kaum aufhören zu lesen. Ich bin begeistert!

Absolute Leseempfehlung! Aber haltet Taschentücher bereit!

Veröffentlicht am 22.11.2019

Band 2 der Kult-Reihe

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Achtung: Band 2 einer Reihe!

Harry Potter zählt die Tage, bis die Sommerferien endlich vorbei sind! Er kann es kaum erwarten, bis er nach Hogwarts zurückkehren kann. Und das, obwohl er keinen einzigen ...

Achtung: Band 2 einer Reihe!

Harry Potter zählt die Tage, bis die Sommerferien endlich vorbei sind! Er kann es kaum erwarten, bis er nach Hogwarts zurückkehren kann. Und das, obwohl er keinen einzigen Brief seiner Freunde bekommen hat. Haben sie ihn alle vergessen? Nein, haben sie nicht. Die Briefe wurden von Dobby, einem Hauself abgefangen, der alles mögliche versucht, um zu verhindern, dass Harry in die Schule zurückkehrt. Denn dort, so Dobby, droht ihm tödliche Gefahr. Und die seltsamen Ereignisse setzen sich fort. Denn die Barriere zu Gleis 9 3/4 lässt Harry und Ron nicht durch! Sie müssen selbst nach Hogwarts kommen und beschließen das verzauberte Auto von Rons Vater auszuleihen, womit sie gegen zahllose Regeln verstoßen und sich eine Menge Ärger einhandeln.

In Hogwarts angekommen warten weitere Katastrophen auf Harry und seine Freunde und tatsächlich eine tödliche Gefahr. Ein Wesen streift durch das Schloss und versteinert Menschen und Tiere. Unheimliche Botschaften tauchen an den Wänden auf, die von der „Kammer des Schreckens“ und dem „Erben Slytherins" sprechen. Was hat es damit auf sich? Und was für ein Wesen ist das? Können Harry und seine Freunde Hogwarts vor der drohenden Schließung bewahren?

Dieser Band von Harry Potter unterscheidet sich von seinem Vorgänger vor allem dadurch, dass Harry erstmals Gegenwind bekommt. Er wird nicht mehr von allen als „Held“ oder dergleichen gesehen, denn es gibt Gerüchte, ob nicht Harry der Erbe Slytherins sein könnte. Zudem liegt eine Atmosphäre der Bedrohung über Hogwarts, da immer mehr Schüler und andere Wesen angegriffen und versteinert werden. Wer wird der nächste sein? Und wird es beim versteinern bleiben, oder droht ihnen sogar noch schlimmeres?

Ich mag diesen Band besonders, weil man so viele neue Charaktere kennenlernt. Das tut man zwar in jedem Buch, aber in diesem Buch ist es mein persönlicher Liebling: Dobby. Ich finde Hobby so süß und witzig. Er meint es nur gut, richtet aber eine Katastrophe nach der anderen an. Allein schon die Beschreibung mit den schlackernden Ohren und großen Augen. Ich würde ihn am liebsten einfach in den Arm nehmen.

Band 2 empfinde ich persönlich als spannender als Band 1. Die Bedrohung mit der Kammer des Schreckens zeigt sich schon sehr früh und zieht sich durch das gesamte Buch, wobei es immer rätselhafter und rätselhafter wird, bis schließlich die ersten Hinweise auftauchen. Die Auflösung ist, wie schon in Band 1 sehr überraschend, wenn man das Buch zum ersten Mal liest.

Ich persönlich liebe dieses Buch seit ich es das erste Mal in der Grundschule gelesen habe - das ist jetzt fast 20 Jahre her.

Bis heute packt mich die Geschichte. Ich kann nicht aufhören zu lesen und versinke jedes Mal aufs Neue und wünsche mir, ebenfalls nach Hogwarts gehen zu können.

Der Schreibstil saugt einen in die Geschichte. Ich weiß nicht, wie J.K. Rowling das macht, aber ich finde, sie hat den besten Schreibstil aller Autoren, zumindest für mich ist das so. Ich sehe alles direkt vor mir und habe das Gefühl die Charaktere zu kennen. Ich denke die Bücher sind nicht umsonst bis heute Kult.

Sollte es jemanden geben, der die Bücher noch nicht gelesen hat, aber die Filme kennt, dem möchte ich sagen: gebt den Büchern eine Chance! Die Filme sind zwar gut, können aber mit den Büchern nicht mithalten. Man merkt einfach, wie viel ausgelassen wurde, um die Handlung auf Spielfilmlänge zu kürzen. Die Bücher lassen sich mehr Zeit und ich persönlich mag das lieber.

Fazit: Ich liebe die Harry Potter Reihe! Band 2 ist meiner Meinung nach spannender als Band 1. Natürlich ist eine Rezension schon lange überfällig. Für mich ist Harry Potter ein Buch, dass sowohl Eltern als auch Kindern Spaß machen wird. Ich weiß noch genau, wie meine Eltern mir das Buch mehr als einmal vorgelesen haben als ich klein war - immer wenn ich zu krank war, um es selbst zu lesen. Irgendwie ist die Tradition, Harry Potter zu lesen wenn ich krank bin, hängen geblieben und ich mache das bis heute.

Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen. Ich liebe die Reihe und ich denke, das dürfte vielen genauso gehen. All jenen, die sie noch nie gelesen haben möchte ich sagen: gebt ihnen eine Chance! Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Ein wichtiges, aber auch erschütterndes Buch

Das Mädchen mit dem Poesiealbum
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Achtung: Triggerwarnung: NS-Zeit, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch

1942: Lien ist 8 Jahre alt, als sie von ihrer Familie aus Den Haag weggeschickt wird. Liens Eltern sind Juden und versuchen auf diese ...

Achtung: Triggerwarnung: NS-Zeit, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch

1942: Lien ist 8 Jahre alt, als sie von ihrer Familie aus Den Haag weggeschickt wird. Liens Eltern sind Juden und versuchen auf diese Art und Weise ihre Tochter zu retten. Ein Widerstandsnetzwerk bringt sie in Sicherheit. Zunächst wechselt sie relativ schnell die Orte, immer wieder entkommt sie nur relativ knapp. Am bedeutendsten für sie persönlich war ihr Aufenthalt bei der Familie van Es. Das Mädchen fühlt sich hier sehr wohl, doch als ihr Versteck droht aufzufliegen, muss sie wieder woanders hin. Sie wechselt noch oft den Ort, doch an einem ist es am schlimmsten. Dort muss sie hart arbeiten und wird vom „Onkel“ vergewaltigt. Sie muss, wenn man so will, zwischen Vergewaltigung und dem sicheren Tod wählen. Eine schreckliche und kranke Entscheidung, noch dazu sagt ihr der „Onkel“ immerzu sie habe es „selbst gewollt“.

Im Verlauf des Jahres 1945 kann Lien endlich diesen Ort des Grauens hinter sich lassen und zu den van Es zurückkehren, die sie adoptieren. Ihre eigene Familie wurde in Auschwitz ermordet. 

Doch damit ist Liens Geschichte nicht, wie man denken könnte vorbei. 

Dieses Buch ist in mehrerlei Hinsicht eine Biographie. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, dass in der NS-Zeit in mehr als einer Art und Weise die Hölle durchgemacht hat und die Geschichte einer Familie. Bart van Es wusste bis 2014 nicht, was Lien de Jong damals hat durchmachen müssen, warum sie zwar von seiner Familie adoptiert worden war, aber seine Großmutter den Kontakt zu ihr in den 1980er Jahren abgebrochen hatte, wodurch Bart sie erst 2014 kennenlernte. 

Es handelt sich hierbei nicht um einfach „noch eine Biographie aus der NS-Zeit“, wie vielleicht manch einer denken mag. Es ist nicht eine Geschichte, wie man sie schon unzählige Male gelesen hat. Diese Geschichte ist ganz anders. Sie ist außergewöhnlich, tragisch, schrecklich und beleuchtet ein Kapitel der Geschichte, dass bis heute noch nie thematisiert wurde. 

Liens Leben wird über 1945 hinaus erzählt. Wie sie versuchte, ein normales Mädchen zu sein, das Trauma aber nicht abschütteln kann, wie sie eine junge Frau wurde, später heiratete und über allem der Schatten ihrer Vergangenheit lauerte. Die Handlung umfasst natürlich mit Unterbrechungen die Jahre 1941-2017. Immer wieder im Wechsel zwischen Liens Geschichte und Barts Treffen mit ihr in der Gegenwart, seinen eigenen Nachforschungen und Hintergrund Informationen über die jüdische Geschichte in den Niederlanden und der Verfolgung und Vernichtung der dortigen Juden. Allein schon bei den Zahlen, die Bart van Es nennt, wird einem übel: 80% der Niederländischen Juden wurden während der Besatzungszeit ermordet, prozentual gesehen mehr als in jedem anderen westeuropäischen Land, mehr sogar, als in Deutschland. Gleichzeitig ist es aber auch faszinierend die kleinen Anekdoten über Widerstandskämpfer zu lesen, die ihr eigenes Leben riskierten, um andere zu retten.

Bart van Es ist ehrlich, er färbt die Rolle seiner Familie nicht schön und versucht nicht sie als makellose Helden darzustellen. An einer Stelle, schreibt er zum Beispiel explizit, dass er nicht weiß, was damals geschah, er aber die Geschichte aus der Sicht von Lien erzählt, also hier ihrer Sichtweise folgt.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir sehr. Auf dem Cover ist Lien zu sehen, die Rückseite ist wie eine Seite ihres Poesiealbums verziert. Nimmt man den Schutzumschlag ab kommt ein strahlend weißes Buch zum Vorschein und wenn man die Geschichte im Hinterkopf behält, die dieses Buch enthält ist das irgendwie krank und passend zugleich. Unschuldiges weiß für die Geschichte eines Mädchens, dass in mehr als einer Hinsicht zum Opfer gemacht wurde.


Fazit: Es ist wahrlich kein leichtes Buch. Liens Geschichte ist schrecklich, tragisch, faszinierend und vor allem: wichtig! Gerade in unserer heutigen Zeit, in der es Menschen gibt, die behaupten, das Vergangene sei vergangen und sollte auch nicht mehr „aufgewärmt“ werden oder noch schlimmer der Holocaust verharmlost wird und auf Social Media Seiten Sätze zu finden sind, in denen das Vokabular der damaligen Zeit eingesetzt wird auf die aller widerlichste Art und Weise, gerade jetzt sollten wir uns alle vor Augen führen, dass das, was damals geschah nicht einfach vergessen werden darf, nur weil immer mehr Zeitzeugen versterben. Dieses Buch zeigt, dass es auch nicht nur Deutsche Geschichte ist, die davon berührt ist, sondern ebenso auch die der Nachbarländer, wie hier der Niederlanden. 

Dieses Buch ist kein locker flockiger Roman, sondern ein Tatsachenbericht in einen angenehmen Schreibstil gekleidet aber trotzdem nicht weniger erschreckend und nicht weniger wahr. Ich hoffe ich kann durch diese Rezension den ein oder anderen dazu bewegen dieses kleine Stück vergessene Geschichte zu lesen und gegen das Vergessen anzukämpfen. 

Hesseline de Jong, wie Line mit vollem Namen heißt, hat meinen vollsten Respekt und meine Bewunderung dafür, dass sie Bart van Es gestattet hat, ihre Geschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihm zolle ich ebenfalls Respekt dafür, dass er eben nicht den leichten Weg bei diesem Buch gegangen ist, sondern bewusst niemanden geschont hat.