Inhalt
Wer die erste Version "Fifty Shades of Grey-Geheimes Verlangen" kennt, kennt auch den groben Inhalt dieses Buches. Aber für alle anderen kurz zusammenfassend: Als Christian Grey Anastasia Steele begegnet fühlt er sich unglaublich zu ihr hingezogen. Seine sexuellen Neigungen sind allerdings sehr speziell und er fürchtet ihre Ablehnung seine Sub zu werden. Jedoch wagt sie den Schritt und versucht sich anzupassen. Als sie "mehr" möchte als eine sexuelle Beziehung fühlt sich Christian verloren, doch Ana ist anders als seine vorherigen Subs und hat eine ganz andere Wirkung auf ihn. Beide gehen in dieser verdrehten Beziehung weit über ihre Grenzen hinaus.
Meinung
Ich hatte die komplette Fifty Shades of Grey-Reihe vorher gelsen, wusste also die grobe Handlung, die sich in diesem Teil erstreckt, da es ja nur "Fifty Shades of Grey-Geheimes Verlangen" aus der
Sicht von Christian erzählt ist. Ich hab mir mehr Einblicke in seine Gedankenwelt, Gefühle und Vergangenheit gewünscht und wurde auch nicht enttäuscht. Seine Vergangenheit wurde wieder
sehr anschaulich in seinen Albträumen dargestellt. Seine Gedanken haben mich sehr
fasziniert, dieser Wechsel zwischen Euphorie, Wut, Angst und Verwirrung waren sehr realistisch und deutlich wahrnehmbar. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass man einen
ganz anderen Eindruck von den beteiligten Personen bekommen hat. Während mir Ana in ihrer Sicht ziemlich naiv und kindisch rüber kam, mich irgendwann einfach auch ein bisschen genervt hat, kam sie mir viel überlegter vor. Die Emails waren auch in diesem Teil ein echtes Highlight und sehr
amüsant auch wenn ich sie schon kannte. Und auch die Albträume waren
sehr süß geschrieben. Am meisten hat mich das Ende interessiert, weil ich schon in der Ana-Version wissen wollte, was in diesen Momenten in seinem Kopf vorgeht und muss sagen, dass es sehr
rührend und ergreifend geschrieben war. Das genaue Ende dieses Buches greift in den Anfang von "Fifty Shades of Grey-Gefährliche Liebe" über, was ich ziemlich gut fand. Obwohl mir auch die Ursprungsversion gut gefallen hat, war ich in Christians Erzählung einfach
gefesselter. Und auch der
Schreibstil hat mir hier besser gefallen.
Christian Grey ist reich und zugleich arm, arm an Gefühlen. Sexuelle Beziehungen geht er nur in seinen BDSM-Beziehungen zu seinen Subs ein, ohne sich gefühlsmäßig zu binden. Man merkt, dass seine Vergangenheit ihn stark geprägt hat. Seine Launen wechseln zwischen Euphorie, Wut und Verwirrung. Mit Scherzen und unbekannten Gefühlen kann er nur schlecht umgehen.
Er ist mir in diesem Teil viel sympathischer geworden, da man langsam beginnt seine Beweggründe zu verstehen, sein Denken und sein Handeln. Und ich war teilweise
sehr berührt und seine Traurigkeit hat manchmal echt auf mich übergegriffen. Ich hoffe die anderen Teile werden auch noch aus seiner Sicht geschrieben, da ich noch mehr über ihn erfahren will...
Anastasia Steele hat mir aus dieser Sicht viel mehr gefallen. Man kann endlich nachvollziehen, warum Christian sich zu ihr hingezogen fühlt. Auch sie selbst war mir sympathischer und kam nicht so naiv und kindisch rüber. Sie kam auch mutiger rüber. Allerdings war ich auch froh, dass ich nicht wieder über eine innere Göttin lesen musste...
Elena Lincoln bleibt mir einfach unsympathisch und ich kann nicht verstehen, was sie zu einer sexuell verdrehten Beziehung mit einem 15-jährigen verleitet hat. In meinen Augen bleibt sie einfach krank und ich kann auch jetzt noch nicht nachvollziehen, warum Christian Kontakt zu so einer Person hält...
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich
Christians Sicht spannender finde als Anas Sicht.
Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Story
gut gefallen hat. Sie hat mich
gefesselt und total berührt. Die Geschichte
über Grenzen, Sex und "mehr" war gut geschrieben und hat mich bis zum Ende in seinen Bann gezogen, auch das
bisschen Witz durch die Nachrichten haben mir
gut gefallen. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr aus seiner Sicht geschrieben wird, weil mich Christian einfach fasziniert. Also ich kann es allen Shades of Grey-Fans empfehlen, aber auch denen, die Ana nicht leiden konnten und Christian aber interessant fanden. Was Neueinsteiger angeht, muss ich sagen, dass sie selbst entscheiden müssen, ob sie die Geschichte eher aus männlicher oder weiblicher Sicht erzählt haben wollen.