Nach 51 Jahren die überraschende Wendung
Die drei ??? Feuriges AugeVorweg erstmal: Eine grandiose Idee, zum doppelten Jubiläum einen neuen Fall mit einem der Fälle des Die drei ???-Schöpfers Robert Arthur zu verknüpfen! Ich denke, dass dieser Zug besonders den älteren ...
Vorweg erstmal: Eine grandiose Idee, zum doppelten Jubiläum einen neuen Fall mit einem der Fälle des Die drei ???-Schöpfers Robert Arthur zu verknüpfen! Ich denke, dass dieser Zug besonders den älteren Fans (aus nostalgischen Gründen) besonders viel Freude bereitet.
Im ersten Band verschwindet Justus und Peter und Bob machen sich auf die Suche nach ihm.
Band 2 findet chronologisch parallel zu Band 1 statt, denn hier ist beschrieben, was Justus während seines Verschwindens erlebt.
In Band 3 laufen die Erzählstränge wieder zusammen und es wird ab da weitererzählt, wo Band 1 und 2 aufgehört haben.
Diese Art des Erzählens fand ich interessant und ist André Marx auch gut gelungen.
Nach der Lektüre der drei Bände hatte ich das Gefühl, zwei Geschichten gelesen zu haben, die irgendwie zusammengehören: Die eine um Justus' Verschwinden und die andere (ca. ab dem letzten Drittel in Band 3) in Indien. Das hat für mich nicht ganz gepasst, die Gesamtstory weist ein paar Schwächen auf. Eventuell ist dies der vorgeschriebenen Seitenbegrenzung geschuldet (dabei sind die Bände sogar etwas länger als der Durchschnitt: Band 1 = 142 Seiten, Band 2 = 134 Seiten, Band 3 = 143 Seiten).
Schade, dass Peter hier wieder oft als nöliger Miesmacher beschrieben wird. Mir gefällt es am besten, wenn alle drei abwechselnd ihre Momente bekommen, in denen sie gut kombinieren/helfen, den Fall voranzubringen und wenn keiner deutlich negativer auffällt als die anderen beiden.
Der Erste Detektiv wirkt insbesondere während seines Verschwindens etwas aus der Rolle.
Aus meiner Sicht hätte man den Teil des Verschwindens verkürzen und dafür den Teil in Indien verlängern können und diese beiden Teile besser miteinander verknüpfen.
Wer Die drei ??? und der Fluch des Rubins (Band 3, 1970 in Deutschland; Band 7, 1967 in den USA) kennt, der erfreut sich nicht nur an den spannenden Verknüpfungen, die André Marx zum Jubiläumsfall 200 herstellt, sondern auch über interessante neue Wendungen, die wir erst 51 Jahre nach der (amerikanischen) Erstveröffentlichung erfahren durften.
Es ist leider nicht Marx' bester Fall und sicherlich auch nicht der beste Jubiläumsfall, aber er ist unterhaltsam, schön nostalgisch und bedient sich einer abwechslungsreichen Erzählweise.
Das Cover spielt auch deutlich auf den alten Fall an.
Wie auch schon die letzte Jubiläumsbox (175) sind die Cover mattschwarz. Dadurch, dass ich erst vor kurzem wieder mit den drei Detektiven angefangen habe, weiß ich gar nicht, wann das umgestellt wurde. Die mattschwarzen Einbände sehen edler aus als die schwarzglänzenden, die es in den "Nullzigern" von Kosmos gab. Leider sieht man darauf schnell (eigene) Fingerabdrücke.